Meine 28. Kalenderwoche 2023

"... man spricht im Netz gern von Schwarmintelligenz, 

dabei gibt es dort vor allem Schwarmdummheit. "

Jagoda Marinic

Auch am letzten Wochenende wie an dem zuvor spielte Gelb bei mir eine große Rolle. Aber diesmal war ich allein und habe mich am Samstag bei einer Temperatur von 35°C im (noch) kühlen Nähzimmer aufgehalten und zwei Meter gelben Jerseys zu dringend für eine Aufführung benötigten T-Shirts verarbeitet. Nicht mal zum Eiskaffee auf dem Plätzchen bin ich nachmittags gegangen, sondern habe mir abends auf meiner Terrasse selbst einen Limoncello - Spritz serviert. In der Vorwoche war ich wieder mit so vielen lieben Menschen in Kontakt gewesen, da konnte ich es gut mit mir alleine aushalten.

Sonntagfrüh bin ich schon vor fünf Uhr wach gewesen. Also flugs alle Fenster geöffnet - es hatte noch 19°C -, etwas Lässiges übergeworfen und ab in den Garten. Dort habe ich gefegt, die Bank des Herrn K. geschrubbt, etwas gegossen und mich dann gegen halb sieben auf die Terrasse gesetzt und simeliert. Pünktlich, wie von Wetteronline vorhergesagt, klatschten um drei Uhr nachmittags laut hörbar ein paar dicke Tropfen aufs Wintergartendach, mehr nich. Aber heiß war es: 35°C ( da hatten sie weniger prognostiziert ).

Dabei blieb es auch in den nächsten Tagen der Woche mit Temperaturen zwischen 24°bis 34°C . Es ist mir nach wie vor gelungen, das Innere meines hundertzwanzig Jahre alten Hauses mit dickeren Mauern relativ kühl zu halten, auch, weil ich nachts alle Fenster aufreiße, sobald die Temperaturen unter zwanzig Grad gesunken sind, und sie morgens schließe & verdunkle, wenn das Thermometer diesen Stand wieder erreicht hat. Mein Schlaf ist allerdings ( aber nicht nur dadurch ) kein guter. Aber was soll's, ich muss ja tagsüber nur das machen, was ich will. Und das ist in dieser Woche u.a. das Lesen & Schreiben rund um meine "Great Women"- Posts gewesen. Den Juli hab ich sozusagen fertig und den August geplant und angegangen. Ich hab nach wie vor einen großen Spaß daran, in fremde Leben einzutauchen.

Der Mittwoch war der zwölfte Tag im Juli, da gibt es den Extrapost hier.

Auch am Donnerstag bin ich weit im Veedel herum gekommen, weil ich ein nicht zustellbares Päckchen abholen musste, ganz am entgegengesetzten Ende. 

Da springt einem mal wieder die heterogene Architektur in Kölle ins Auge, aber auch die Versuche, mit Blumen für eine schönere Umgebung zu sorgen. Es war schwül-warm und sehr böig an diesem Tag.

Bei meinem Innenstadtbesuch am Freitag bin ich unterwegs einem alten Bekannten begegnet. 

Wieder zurück in Nippes habe ich mich dann eingedeckt mit Obst. So gab es dann ein Herr-K.-Gedächtnisessen mit all seinen Lieblingsfrüchten. Auch das Frühstücksmüsli war dadurch besonders lecker. 

Was das Wochenende sonst noch bringt, weiß ich nicht. Ich kann ja "Spontan"...

Kaum waren die Hitzetipps vom Gesundsministerium in der Welt, füllte sich die Startseite meines Twitter-Kontos mit Tweets unter dem Hashtag "Entmuendigung". Und auch bloggerseits wurde geraten, schnell nach draußen zu gehen, "bevor Herr Lauterbach einen Hitzelockdown ausruft. Da arbeitet er doch gerade dran." 

Äh?

Der Rat, viel zu trinken oder sich vor Hitze zu schützen, nimmt mir mein selbstbestimmtes Handeln? Das können nur dauerhaft Pöbelbereite aufgreifen, die ihre tägliche Dosis Empörung brauchen wie andere ihren Kaffee. Die social media bieten ja genug Möglichkeiten, ihre impulsive Erregung direkt und  ungefiltert sofort in die Welt hinauszuposaunen.

Oder liegt es am Bildungsgrad in unserer Bevölkerung? Jeder Tag quasi als Schultag?

Überall Entmüdigung!

In einem Land, in dem man darauf hinweisen muss, dass Hamster oder kleine Haustiere nicht in die Mikrowelle gehören, ist Beschulung bis ins Alter wohl bitter nötig. Wissen ist halt "out".

Es war ja schon in den gerade hinter uns liegenden Zeiten so, dass der simpelste und effektivste Akt der Fürsorge für sich und andere aggressiv angegangen und torpediert wurde, weil manche Leute in der Krisensituation sich als schwach empfinden & psychisches Bodybuilding per Vorwurf, Unterstellung, Hetze & Hass betreiben müssen. Wer sich von solchen Hinweisen - die offensichtlich nicht für jeden selbstverständlich sind, - bevormundet fühlt, tut mir von daher leid. Diese Menschheit hat echt Ihren intellektuellen Zenit überschritten. Kommt mir so in den Sinn...

Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch, mit der Gartenwonne und Niwibo sucht...Blau