Über die Rot-Eiche habe ich schon mal in einem Post über diverse Eichen geschrieben. Aber heute soll sie mal ganz alleine im Mittelpunkt stehen...
Sie ist ein sommergrüner Baum mit Wuchshöhen von 20 bis 25, mitunter bis zu 35 Metern. Sie ist ausgesprochen schnellwüchsig und kann bis zu 400 Jahre alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern entwickeln. In der Jugend bildet sie ein Pfahlwurzel-, später ein Herzwurzelsystem aus.
Junge Bäume treiben jährlich bis zu 2,5 Metern aus mit den Wachstumsschwerpunkten von Mitte Mai bis Anfang Juni sowie Ende Juli bis Anfang August. Die Zweige sind rot-braun mit hellen Lentizellen. Die Baumkrone ist eher rundlich.
Die Rinde junger Roteichen hingegen ist grau und glatt; später wird eine dünnschuppige Borke gebildet.
Das Blatt dieser Eichenart ist tiefgebuchtet und bis zu vier-, fünfmal gelappt mit spitz zulaufenden Lappenende. Es kann bis zu 24 Zentimetern lang werden. Der Blattrand ist glatt. Der frische Blattaustrieb ist in den ersten Wochen gelblichgrün, danach grün. Im Herbst färben sich die Blätter kräftig leuchtend rot bis orange, an älteren Exemplaren teilweise auch gelb bis braun.
Die Blütezeit liegt in Mitteleuropa im Mai. Die männlichen Blütenstände hängen locker herab und sind gelblich-grün. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise. Sie erscheinen im Frühling gemeinsam mit den Blättern. Die Eicheln - das ist das besondere bei dieser Eiche - reifen erst im zweiten Jahr und sind bei einer Länge von etwa zwei Zentimetern sowie einem Durchmesser von ebenfalls zwei Zentimetern breit-eiförmig.
Bevorzugt wird von der Rot-Eiche ein eher sandig - lehmiger bis stark lehmiger Boden, der schwach sauer bis alkalisch ist. Diese Eiche ist eine Lichtbaumart, sie braucht also einen hellen und warmen Standort. Zu beachten ist bei der Aufforstung mit der Rot - Eiche: Je wärmer es wird, umso mehr Regen braucht der Baum.
Das Holz dieser Eichen-Art kann wie das Holz der in Mitteleuropa heimischen Stieleiche und Traubeneiche verwendet werden, ist aber insgesamt weniger wertvoll ( Dauerhaftigkeitsklasse DK 4), denn es wird leichter von Pilzen befallen, so dass es als Bauholz oder für den Schiffsbau weniger bis gar nicht geeignet ist. Für den lnnenausbau, Parkett, Möbel, Spanholz/Spanplatten & Furniere ist das Holz gut einsetzbar.
Von Nutzen ist der Baum als Brandschutzriegel in Nadelwäldern, da die säurehaltigen und schlecht zersetzbaren Laubblätter weitere Vegetation behindern und somit ein eventuelles Feuer gebremst werden kann.
Gefährdet ist der Baum durch das sogenannte Eichensterben: Das beginnt häufig mit einem nässenden Riss, der rasch größer wird. Der Baum verliert dadurch seine Vitalität und stirbt ab. Ein Gegenmittel gibt es nicht. Auch der bakterielle Blattbrand, übertragen durch Wanzen & Zikaden, ist eine Gefahr. Normalerweise geht der Baum 5 bis 10 Jahre nach dem Befall ein.
Jetzt gebe ich den Staffelstab an euch weiter, egal, ob aus Eichenholz oder anderem, und fordere euch auf, eure Baumbekanntschaften zu Verlinken! Das Linktool ist fast 5 Wochen frei geschaltet, also habt ihr viel Zeit.
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendein Baumposts lese ich gern.
Bäume haben immer etwas tröstliches, wie ich finde.
Im Sommer spenden sie Schatten unter ihren Blättern, Vögeln bieten sie Platz für Nester und sie sind das Beispiel par excellence für den Wechsel der Jahreszeiten.
Die Rot-Eiche kenne ich, aber nicht so ausführlich wie du sie beschrieben hast. Bemerkenswert finde ich, dass ihre Blätter spitz zulaufen und nicht rundlich wie bei Eichen. Ich hätte sie zuerst wohl nicht als Eiche zugeordnet, eben wegen der Blätter. Doch der Stamm ist "eichig".
Liebe Grüße,
Claudia
Sehr interessant! Ich bewundere die Natur ebenfalls, leider beschäftige ich mich zu wenig mit den sachlichen Inhalt. Liebe Sonntagsgrüße!
AntwortenLöschenBeeindruckend wieviele Eichenarten es gibt, leider kann ich sie gar nicht unterscheiden. Wie schön, dass ich bei dir über sie so viel Wissenswertes nachlesen kann.
AntwortenLöschenHab einen schönen Tag, der heute hier zwar bedeckt aber auch gefühlt sehr schwül daher kommt.
Lieben Gruß von Marita
Ich hatte sie immer für eine Ahornart gehalten. Nun weiß ich es besser.
AntwortenLöschenDanke für das Vorstellen dieses schönen und nützlichen (Brandschutzfunktion) Baumes.
Herzlichst, Sieglinde