Samstag, 11. März 2023

Meine 10. Kalenderwoche 2023

 "Trauer kommt in großen und kleinen Wellen, 
nicht in einer riesengroßen, sondern in vielen. 
Ich habe als Kind erlebt, dass das Leben 
eine äußerst wackelige Angelegenheit ist. ."
Benno Fühmann, Schauspieler



Da habe ich mich also letzten Samstagnachmittag aufgemacht zu unserer alten Wohnung, in der wir die ersten gemeinsamen Jahre verbracht haben. Eine "Neubewohnerin" hatte mich zum Kaffee eingeladen, und wir wollten uns zusammen an eine gemeinsame Nachbarin erinnern, die damals sozusagen die dritte Oma meiner kleinen Tochter gewesen ist. Diese war für uns während der Pandemie einfach "verschwunden". Im Mai letzten Jahres habe ich dann zufällig erfahren, dass sie kurz zuvor bei ihrer Tochter an der Mosel gestorben ist. Jetzt konnte ich die ganze Geschichte aufrollen, auch die weiterer ehemaliger Hausmitbewohner, und gleichzeitig die veränderten, renovierten Räumlichkeiten anschauen. Vor der ehemaligen Haustür zu stehen, war schon berührend und weckte, wie könnte es anders sein, vielfältigste Erinnerungen.




Der Samstag war auch sonst ein sozial intensiver Tag, denn da habe ich nach dem Nachhausekommen am Abend noch mit der Schwester & der Zürcher Tochter telefoniert, die sich Gedanken um meinen Gemütszustand gemacht haben, und ein weiteres Telefongespräch mit der Schwägerin geführt, die schon seit elf Jahren Witwe ist und die mir bestätigt hat, dass im ersten Jahr sehr viele Auf und Abs das Gemüt durcheinander bringen. So aufgebaut hat mich der Sonntag etwas beschwingter als an den Vortagen an mein Aufräumvorhaben im Nähzimmerchen gehen lassen.

Am Montag zog es mich an den Niederrhein:




Endlich hat es mit der Umsetzung dieser Idee geklappt, die ich mit dem Freund meines Mannes und seiner Frau schon vor langer Zeit entwickelt hatte.


Wir steuerten die kleine Stadt Zons mit der alten Zollfeste "Friedestrom" aus dem 14. Jahrhundert an, trotz Wind und Wetter der eher usseligen winterlichen Sorte. So hatten wir das Städtchen fast für uns alleine, ganz anders als an sommerlichen Wochenenden. Das kenne ich nur zu gut von den früheren Ausflügen mit meinem Mann dorthin.




Aufgewärmt haben wir uns dann in einem Lokal im Nachbarstadtteil Dormagen bei Minztee & Flammkuchen, aber auch mit aufmerksamen, liebevollen Gesprächen. Geplant ist, noch einmal im Sommer hin zufahren. Das Eingangsfoto mit den Kopfweiden kann, wer will, mit dem in diesem Post  ( ganz nach unten scrollen, vorletzte Collage unten links ) vergleichen.




Der Dienstag war so eklig nasskalt wie kein anderer Tag in diesem Winter. Meine Fingerspitzen waren ganz klamm, als ich von der Physiotherapie heimging.
 

Ob die Magnolienknospen auch frieren? Und so sieht dann Winter in Köln aus:






Mittwoch musste ich mir beim Orthopäden in der Innenstadt meine Portion Hyaluron "abholen". Zum Glück fuhr die KVB, kein Streik. Das hab ich genutzt und bin auch zur Bank gegangen, was nach der Spritze unangenehm war. Also eine kleine Pause bei "epi":


Zwar sind schon auf "meinem" Plätzchen Pflanzenkübel & Sonnenschirme wieder auf ihre üblichen Positionen geschoben worden. Doch bei der vorherrschenden Witterung lief da noch nichts. Ich freu mich aber jetzt schon auf den ersten Eiskaffee.


Die Kirschpflaume in der Parallelstraße zeigte dank Kälte noch immer ihre ganze Blütenpracht. Kaffee bzw. Tee trank ich wetterbedingt also noch immer im heimischen Gehäuse. Diese Woche zusammen mit der Herr-K-Gedächtnistasse von Mareile, die sie mir auf einer Karte zusammen mit sehr lieben Worten auf der Rückseite geschickt hatte. Hat mir so gut getan! 






Auch an der "kleinen Kirche" blühte es. Noch schöner: Tatjana ist mit ihrem Obst- & Gemüsestand nach vier Wochen wieder präsent. Krass, wie viel wärmer es am Freitag verglichen mit dem Dienstag der Woche war! Da hab ich doch glatt in meinem wattierten Mantel geschwitzt.




Allerdings hatte sich dann ab Mittag der Regen auf meinem Wintergartendach gemütlich gemacht und ich im Trockenen darunter. Statt Gartenarbeit: Weiter Aufräumen im Nähzimmer.

Heute dann: Schaun mer mal! Zunächst setze ich mich erst einmal zu Andrea an den Tisch zum Samstagsplausch.






Verlinkt auch mit der Gartenwonne und Niwibo sucht...

18 Kommentare:

  1. Wie viel weiter die Natur bei dir schon ist. Wenn ich das so sehe, steigt meine Vorfreude. Auch im Norden gab es so vielfältiges Wetter, es mutete schon ein wenig aprilig an, so schnell wie es wechselte.
    Viel Schwung wünsche ich dir bei deinem Projekt „Nähzimmer“ aufräumen. Da würde ich doch zu gerne einmal „Mäuschen“ spielen und über deinen großen Fundus voller Schätze staunen.
    Ganz liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

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  2. Da hattest du viele Gemütszustände in dieser Woche und das Wetter ist ja auch nicht gerade stimmungshebend. Dein Ausflug nach Zons klingt dennoch sehr aufbauend. Die kleine Alt-Stadt kenne ich auch. Sie hat viel Charme. Eine Wiederholung bei besserem Wetter wird bestimmt ein Genuss.
    Dort kann man mit einer Fähre über den Rhein fahren, das haben wir damals gemacht. War witzig.
    Gut, dass Tatjana wieder da ist. Sie ist ein echtes Highlight im Alltag, finde ich.
    Bei uns gehts auch etwas drunter und drüber derzeit, Du weißt es ja. Aber heute Abend gehen wir ins Konzert. Zwar ist der ursprüngliche Dirigent verunglückt, aber es ist ein guter Ersatz gefunden worden und wir freuen uns.
    Hab einen schönen Sonntag und lass es Dir gut gehen, das wünscht herzlichst,
    Sieglinde


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  3. Das Wetter spielte diese Woche auch hier verrückt. 10 cm Schnee innerhalb von 4 Stunden und 3 Std. später war alles wieder weg.
    Temperaturen zwischen -2 und 12 Grad, diese Tage gabs alles.
    Du hattest ja allerlei Schönes diese Woche, und es freut mich, dass du sozial so gut aufgefangen wirst. Nichtsdestotrotz bleibt da eine große Lücke und oft Einsamkeit.
    ♥️liche Grüße, Monika

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  4. Ich höre immer noch meine Mamma sagen: für schöne Stunden findet man immer jemand, aber wenn es einem nicht gut geht, haben alle keine Zeit. Schön, dass du Menschen hast, die dir zuhören und für dich Zeit nehmen. Von dem Schmuddelwetter waren wir verschont, obwohl wir dringend Regen bräuchten.
    L G Pia

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  5. Wir hatten zwar keinen Schnee, aber auch ein Wetterpotpourri, das uns allen eine Erkältung geschenkt hat. So schön, dass du uns wieder den derzeitigen Stand deiner Magnolie zeigst.
    Nett, dass du sogar noch Kontakt zum Umfeld in deiner früheren Nachbarschaft hast!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. eine schöne Woche ..
    mit "Reisen" in die Vergangenheit
    und Ausblicken in die Zukunft
    wie unterschiedlich doch das Wetter war
    obwohl du ja nicht sooo weit weg von mir bist
    am Dienstag hatten wir stahlend blauen Himmel
    aber eisigen Ostwind
    heute ist es wieder aprilmäßig
    deine Magnolie ist schon ganz schön weit..
    sie sollte lieber noch ihr Pelzmäntelchen anlassen
    aber hier kommen sie auch
    hab ein schönes WE
    Rosi

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  7. Liebe Astrid,
    eine schöne, abwechslungsreiche Woche bei dir!
    Schnee und Kirchblüte zusammen verwirrt mich erstmal... aber bei euch ist die Natur schon um einiges weiter als hier. Und jetzt bin ich gespannt, ob dein nächster 12tel Blick verschneit sein wird...
    Dir ein schönes Wochenende,
    liebe Grüße
    Nanni

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  8. Ach...ich lese aus deinem Bericht trauriges und hoffnungsvolles heraus. Möge letzteres die Oberhand behalten.
    Das bei Euch Schnee angekommen ist, erstaunt mich sehr. Das ist doch wirklich selten, oder?
    Ich lasse Dir liebe Grüße da
    illy
    *die heute abend nach Köln fährt..

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  9. Es war eine aufundab Woche. Und dann ist es mit der Trauer noch Mal härter.
    Die schöne kleine und besondere Stadt am Niederrhein ist auch bei so einem Wetter schön, dass kann ich bestätigen (wir haben uns noch nie im Sommer hingetraut).
    Hab ein schönes Wochenende, immerhin scheint heute ja Sonne.
    Liebe Grüße
    Nina

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  10. Zons ist so ein hübsches Städtchen liebe Astrid,
    ich war erst einmal dort, aber es hat mir sehr gut dort gefallen.
    Und diese Woche hatte es mit dem Wetter wirklich in sich, gestern Regen und 14 Grad, heute wunderbarer Sonnenschein und 3 Grad.
    Anders wäre es besser, grins.
    Dir einen kuscheligen Abend, ganz lieben Gruß
    Nicole

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  11. Egal ob in der vergangenen Woche die Sonne schien oder nicht, mir war kalt, von innen und außen. Den Vater, wie auch mich, hatte immer wieder die Traurigkeit eingeholt. Er machte zudem die ungute Erfahrung auf dem Friedhof pitschepatschnass zu werden, samt Rollator. Ein Riesendank an den Busfahrer, der auf ihn wartete und einsammelte.
    Der Frühling ist, trotz Schnee, eindeutig weiter in Köln, als im Raum Stuttgart. Aber er steht in den Startlöchern.
    Das war schon eine abwechslungsreiche Woche für dich, von allem was drin.
    Einen schönen Sonntag wünscht, mit vielen lieben Grüßen,
    Karin

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  12. Trauer ist ein Auf und Ab! Du machst das gut und hältst dich wirklich wacker. Du hast aber auch ein wunderbares Umfeld, das dich liebt und trägt.
    Mir macht das Wetter echt zu schaffen. Eben scheint die Sonne und nachher wird es wieder schneien...
    Ich drücke dich ganz doll aus der Ferne
    Andrea

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  13. Liebe Astrid, ich freue mich, dass du von Nachbarschaft und Freunden durch die Trauerzeit getragen wirst und so Ablenkung und abwechslungsreiche Eindrücke bekommst. Das Wetter war und ist hier auch richtig aprillig, ein ständiges Hin und Her mit Schnee, Regen, Griesel und Sonnenschein.
    Hab einen gemütlichen Sonntag...hier schneegrieselt es schon wieder leicht, Marita

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  14. Hallo liebe Astrid,
    was für ein schöner Ausflug nach Zons. Das Städtchen einmal für sich alleine zu haben, kann auch schön sein. Aber das Wetter war in der letzten Woche wirklich usselig.
    Ich wünsche dir noch einen gemütlichen Sonntag.
    Liebe Grüße
    Tina

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  15. Zons sieht bei diesem Wetter schon toll aus, wie ist das erst im Sommer?!
    Es ist wirklich usselig, heute Morgen auch hier Schnee. Ich geh heute nicht vor die Tür. 😁
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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  16. Ohhh Anemonen! Ich bin ganz verliebt. 💕
    Herzliche Grüße Tina
    PS wow zu 550 🌺

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  17. liebe Astrid, ich denke so oft an dich und weiß - die trübe Zeit im Janaur-Februar-März und oft bis sogar in den April durchzustehen fällt gerade dann wenn die Trauer immer wieder durchbricht, schwer zu leben, drückt und es braucht die Ablenkung durch einen dicken Strahl Sonne, bunte Freitagsblümchen, nette Menschen an deiner Seite die ein offenes Ohr behalten, Freunde, Nachbarn und Familie die dich halten und gute Bekannte die dich gerne bei kleinen Reisen durch diese Zeit begleiten.
    die Reise zurück in die erste Zeit war bestimmt nicht leicht für dich, ich konnte deine Tränen sehen...doch eines ist sicher - du bist nicht allein...
    lieben Gruß angel

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  18. Liebe Astrid,
    ja, wie gut doch dein Spruch passt "Trauer kommt in großen und kleinen Wellen......, das stelle ich auch fest. Schön, dass du mich mitgenommen hast zum Niederrhein und in die Stadt zu deinem Orthopäden. Ich sollte auch zu meinem Orthopäden gehen und mir eine Portion "Schmerzlinderung" zu meiner Schleimbeutelentzündung der Ferse abholen, aber ich hoffe immer noch, dass es so verschwindet wie es gekommen ist.
    LG Agnes

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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