Samstag, 25. September 2021

Meine 38. Kalenderwoche 2021

"Nichts ist jemals zu 100% frei von Nachteilen."
Florian Aigner, Physiker

"Es ist interessant, 
dass viele Menschen einen größeren Wert darauf legen, 
ihr Hackfleisch im Kühlschrank wohltemperiert zu lagern, 
als sich darum zu kümmern, 
was zu hohe Temperaturen 
mit der Erde anrichten können,
die wir unsere Heimat nennen."
Mimikama

"Facebook ist ja erstaunlich gut darin, blanke Brüste zu entfernen – 
aber gegen Hakenkreuze, 
Holocaust-Leugnung und 
gefährliche Falschinformationen zur Impfung 
haben sie viel zu lange gezögert."
Michael Blume, Religionswissenschaftler


Unübersehbar: Dä Hervs kütt!
Ich hatte noch einmal Appetit auf die tollen Frangipane Tartes ( aber mit Johannisbeeren ). Flück am Samstagnachmittag gebacken und genossen bei über 23 Grad im lichten Schatten auf unserer Terrasse.

Auch das Auftreten von Kürbissen, selbst im Kitchischen Haushalt, weist doch stark auf das Heranrücken der vierten Jahreszeit hin. Ähnliche Formen, da sehr gefällig, kommen bei mir allerdings das ganze Jahr über vor...




Am liebsten wäre ich am Wochenende allerdings hinter der Mädelsgruppe mit den Enkelinnen auf dem Weg zum Wackersberg im Isarwinkel hergegangen, statt im gut bevölkerten Nippeser Tälchen ( fünf große Feiern auf der Wiese! ) nach einem Plätzchen zu suchen.


Jeder Sonnenstrahl wurde in der ersten Wochenhälfte genutzt, um kleine Runden mit dem Herrn K. zu drehen.


Dass der Herbst Einzug gehalten hat, merkt man auch daran, dass ich erstmals wieder eine Strumpfhose unterm Kleid angezogen habe. Komisches Gefühl.




Die Tag-und-Nachtgleiche erreichten wir dann am Mittwochabend um 21.21 Uhr ( mein Foto entstand drei Stunden früher ). Der Tag war durchgehend sonnig mit Temperaturen von 20°C, nachts aber sehr frisch ( ca. 8°C in Stadtteil Stammheim direkt am Rhein ).




Bei der Gelegenheit - aus dem 2. Stock fotografiere ich selten, denn die Gaubenfenster sind verdammt schwer beim Herunterklappen - habe ich auch die Riesenplatane im Hinterhof in Richtung Norden fotografiert. Die ist nämlich auch ein besonderer Baumfreund. 
Die Klimakrise hat mich in dieser Woche sehr beschäftigt, einmal wegen des Wahlkampfes, in dem sie mir zu wenig Thema ist, zum anderen wegen meines Great-Women-Posts zu Eunice Foote. Die Zeiten, dass ich mit den jungen Leuten auf die Straße gehe, scheinen nun endgültig vorbei, bin ich doch inzwischen sehr auf meinen Lebensmenschen fokussiert, den ich nicht lange zu Hause allein lassen möchte. Alles hat seine Zeit...




... und die ist halt inzwischen voller Herbstanzeichen. Hoffentlich fallen auch bald die Wahlplakate von den Laternenpfählen.



Erkenntnisse der Woche: 
  • So ein Mord wie in Idar - Oberstein musste kommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis einer umsetzt, was er in den sozialen Medien geschrieben hat: "Ich freue mich auf den nächsten Krieg", hat der Täter schon vor Jahren formuliert. Auf Worte des Hasses folgen immer Taten. Reaktionen auf die Tat auf Telegram: "Kein Mitleid. Die Leute immer mit dem Maskenscheiß nerven. Da dreht irgendwann mal einer durch. Gut so." - "Wenns die richtigen trifft hab ich nichts dagegen" Oder: "Jetzt geht es endlich los." Ja, ernst nehmen muss man die, und wie. Aber nicht so wie es der Herr L. gemeint hat. Ein Kopfschuss ist kein "Zeichen", sondern Mord. Inzwischen mehren sich auch die Anzeichen, dass zumindest verbal immer weiter terrorisiert wird.
  • Dazu passt dann auch der Blick in die Antike: "Leichter erfrechte sich jetzt mancher zu Taten, an die er vorher nur im Geheimen gedacht hatte", schrieb der Historiker Thukydides zur Seuche, die 430 v. Chr. das antike Athen heimgesucht hatte. Wie sich Geschichte doch immer wiederholt! Zwar in anderem Gewande, aber der Charakter der Menschen scheint über die Zeiten hinweg der gleiche geblieben zu sein. Auch damals, so konstatiert Thukydides in seiner Beschreibung der Tularämie, auch Hasenpest genannt, um die es sich nach heutigem Wissenstand wohl gehandelt hat, führte die Seuche zu einem Verlust an sozialem Zusammenhalt, an Unrechtsbewusstsein und an Gesetzestreue.
  • Die Harvard-Universität hat einen Versuch durchgeführt, bei dem die Probanden die Wahl hatten, sich eine Viertelstunde still hinzusetzen und sich den eigenen Gedanken hinzugeben ODER sich in der Zeit schmerzhaften Elektroschocks auszusetzen. 67% aller männlichen und 25% aller weiblichen Probanden verabreichten sich mindestens einen Stromstoß, für so viele ist also der Schock weniger schmerzhaft als die erzwungene Introspektion. Selbsterkenntnis tut wohl weh, dann lieber einen Schocker. Das macht doch einige Beobachtungen, gerade auch in diesen Tagen, deutlich, wie es um die Spezies Mensch bestellt ist.
Lektüre der Woche: 
  • Interessantes, aufschlussreiches Interview mit dem Darmstädter Pneumologen Cihan Çelik über die Entwicklung in seinem Krankenhaus seit August dieses Jahres. Der Arzt ist mir in anderen Zusammenhängen als sehr besonnen, zugewandt, differenziert denkend und fachlich kompetent aufgefallen und ich fühle mich in diesem Urteil  durch die Lektüre wieder bestätigt.
  • Auch spannend in der augenblicklichen Sachlage ist dieser differenzierende Beitrag von Lars Wienand über die unterschiedlichen Strömungen in der Bewegung gegen die Coron*auflagen. Wienand selbst ist schon länger im Fadenkreuz der Leithammel der Bewegung und bereits jetzt in deren Kreisen auf Telegram zu lebenslänglicher Haft verurteilt, bevor er überhaupt vor das Nürnberger Tribunal gestellt worden ist, für das sich der Schwindelarzt bereits eine rote Richterrobe schneidern lässt.
  • Wer wie ich zu Zeiten der Rote-Armee-Fraktion unterwegs immer wieder gefilzt worden ist und dabei Koffer durchwühlt bzw. die ganze Autoinneneinrichtung ausgebaut wurde, weil frau der Altersgruppe der Gesuchten entsprach, der vergisst nicht, wie damals der Staat den Terror bekämpft hat. Aber offensichtlich wundere nicht nur ich mich über das Verhalten von Laschet, Klöckner, Merz und Co. in diesen unseren Tagen. Kia Vahland gibt an dieser Stelle ebenfalls ihrem Erstaunen Ausdruck.
Wochenfreude: über die neue Unterstützung im Haushalt, die in dieser Woche in über einer Stunde Arbeit unserem Badezimmer nach dem halbjährigen Baustellenzustand zu neuem Glanz verholfen hat.



 




Verlinkt wieder mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und dem Herbstglück von Wolfgang & Loretta

16 Kommentare:

  1. Hallo Astrid, gerade habe ich bei Andrea deinen Blog entdeckt, oh ja hier gefällt es mir.
    Themen die auch mich interessieren, schöne Bilder und vieles was auch mich bewegt.
    Da komme ich gerne wieder.
    Liebe Grüße Edith

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  2. Huch welche Menschen hat die Harvard University da inkludiert? Ich finde still dasitzen und denken genial. Vor Strom habe ich Respekt. Bin ich etwa nicht normal?
    Ansonsten lese ich wenig bis gar nicht auf Internet Plattformen. Man regt sich nur auf. Ich fürchte da liegt das Problem. Es gibt Menschen die regen sich gern auf und finden kein gesundes Ende und eskalieren. Sehr traurig.
    Schön ist das Wetter jetzt, so dürfte es gern noch ein wenig bleiben. Ich drücke mich laaange vor Strumpfhosen. Denn, Du sagst es, komisches Gefühl.
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

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  3. Deine Bilder künden noch von einem zarten Anschleichen des Herbstes. Hier am See trägt er immer schon eine schwere Nebeldecke mit sich rum, die er morgens noch lange am Ufer liegen lässt. Strumpfhosen sind auch nicht so mein Fall, aber ich trage auch so gut wie keine Kleider (mehr). Aber die Herbstklamöttchen werden schon benutzt.
    Deine Erkenntnisse muss ich leider teilen. Auch ich erinnere mich an die Tage der Angst vor linkem Terror. Warum bei rechtem so lang gefackelt wird, verstehe ich nicht.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Wie immer wunderbare Fotos und tiefe Einblicke in viele Bereiche! Ja, es musste so kommen wie in I-O. Das ist ja das Ziel dieser "Truppe"! LIEBE ist nicht so bedeutsam, aber prahlen lässt sich gut damit. Feindschaft und Hass verbreiten, das ist das Motto...
    Wie gut, dass ihr auch schöne Stunden hattet, wenn auch herbstlich in jedem Sinne. Ich verstehe das nur zu gut! Herzlich, Sunni

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  5. Liebe Astrid
    Sehr erholsam, sieht es in deinem Gärtchen aus und noch sehr grün. Das Birkenwäldchen sieht trotz Feiern idyllisch aus und die Mädchengruppe sieht sehr happy aus.
    Dir einen schönen Samstagabend und liebe Grüessli
    Eda

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  6. Oh, wir hatten und haben so ein Schwein noch mit dem Wetterchen, nicht wahr? Auch wenn ich morgens die Herbstsachen anziehe, schmeiss ich sie Mittags von mir und kann noch mal in Sommersachen und barfuss laufen. Strumpfhosen sind aber weniger mein Ding, ich nehme lieber lange Leggins mit Socken, da ich lange Beine habe (und auch die längste Strumpfhose bei mir fast immer rutscht)
    Ein schönes Wochenende und ganz liebe Grüsse
    Nina

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  7. Wenn der Herbst weiterhin so freundlich sich heran pirscht,
    Dann mag ich ihn auch.
    Deine Teilchen sehen auch lecker aus.
    Und ja, Zeit mit dem Lebensmenschen zu verbringen, ist doch so schön.
    Ich finde es so schön, wie du dich nach ihm ausrichtest.
    Als Kind habe ich immer ängstlich in den Kofferraum geschaut,
    Das war wohl das Schleyer Trauma.
    Ein wenig mehr Durchgreifen wäre prima heute.
    Hab einen schönen Abend , lieben Gruß
    Nicole

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  8. Liebe Astrid,

    ja, es herbstelt, aber aktuell könnte man sagen, wir haben fantastisches Spätsommerwetter, was man genießen und auskosten muss. Folglich raus in die Natur, wann immer es geht.
    Deine Frangipane Tartes würden mir auch munden. Mit fertigem Blätterteig ist eine solche Köstlichkeit schnell mal gebacken.

    Diese Havard-Studie ist ja erschreckend zu lesen, was Menschen sich lieber antun.
    Zu dem Mord in Idar-Oberstein vermag man gar nichts zu sagen, denn für diese Greueltat findet man keine Worte. In was für einer Gesellschaft leben wir inzwischen?

    Liebe Grüße und hab ein schönes Wochenende
    Christa

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  9. Es ist gut, wenn man einen Rückzugsort hat. Das merke ich gerade sehr. Ich mag den Herbst. Tja, die Schiefdenker - wo denken sie denn oder denken sie gar nicht?
    Gute Nerven wünsche ich.
    Magdalena

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  10. Guten Morgen liebe Astrid, ein schöner grüner Herbstbeginn und: ja, Strumpfhosen brauch ich hier jetzt schon länger, aber trotzdem bin ich die Woche noch dreimal schwimmen gewesen bei 16-18° Luft und saukaltem Wasser dank der einstellig temperierten Nächte...aber ich hab mir dieses Vergnügen nicht nehmen lassen und dankbar genossen.
    So seid Ihr damals ja sehr offensiv kontrolliert worden (davon wuszte ich bisher nix) - das gabs bei uns kaum, da lief alles im Verborgenen, aber ich bin mir sicher: die von der DDR aufgenommenen Mitglieder wurden hintenrum auch rund um die Uhr bewacht, denn solche "Linke" war in der DDR nicht wirklich erwünscht, die Aufnahme war eher eine symbolische Geste nach Auszen hin -
    Dann wünsche ich Dir einen spannend-entspannten Sonntag - gewählt haben wir ja schon (obs richtig war?)
    Herzlichst
    Mascha

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  11. Tja, der Staat wirkt immer da am gründlichsten, wo er sich selber unmittelbar angeriffen fühlt.
    Lassen wir uns mal überraschen, was bei der Wahl heute raus kommt (ich tippe mal auf Groko und Scholz als Kanzler... also weiter wie gehabt).
    Übrigens finde ich deine Schuhe außerordentlich hübsch! Seit der Pandemie hab ich fast nur noch Hosen an. Entweder zum Daheimrumgammeln Jogginghosen oder zum Einkaufen und Wandern Jeans. Solange ich noch ins Büro musste, hatte ich wesentlich öfter Röcke und Kleider an.
    LG
    Centi

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  12. Dass ihr trotz Beschwerden jeden Tag einen Spaziergang macht, finde ich sehr Lobenswert und tut sicher beiden gut. So rumhüpfen wie die Mädelsgruppe war sicher auch einmal bei euch. Schön, dass ihr immer wieder Bilder von ihnen bekommt. Ich bin so froh, dass der September uns noch so viel schöne Tage gebracht hat, das versöhnt mich mit dem Sommer.
    L G Pia

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  13. Ich habe eine Reportage mit Cihan Çelik gesehen, auch sehr aufschlussreich. Unglaublich die mangelnde Einsicht eines Patienten, am Sauerstoff hängend noch immer das Virus und seine Auswirkungen zu leugnen.
    Jetzt gehe ich nach frustrierenden Stunden am Rechner - nachdem mein Blog mit einem Redirect-HAck versehen worden ist verushce ich zu retten, was zu retten ist - meine Kreuzchen machen und etwas frische Luft schnappen. Ganz eindeutig, auch das Internet ist nicht frei von Nachteilen!
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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  14. Liebe Astrid,
    die Tat in Idar Oberstein macht mich fassungslos, ich finde da einfach keine Worte. Aber, dass man einen Mord auch noch gut heißt, sprengt alles, was ich mir vorstellen kann. Ich kann sowas nicht lesen, es ist einfach unglaublich, was passiert. Und ich hätte nie gedacht, dass ich soetwas mal erleben würde. Hätte mir das vor ein paar Jahren jemand erzählt, ich hätte es für eine Verschwörungstheorie gehalten.
    Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  15. Es wiederholt sich immer! Die Menschen werden nicht schlauer!
    Dieser Mord macht fassungslos. Sich verbal auszulassen, mag noch angehen, ist aber auch nicht richtig. Doch einem Menschen eine Kugel in den Körper zu jagen, ihn zu töten... Das darf einfach nicht sein.
    Grüße bitte auch den Herrn K und genießt die Woche
    Andrea

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  16. einen schönen Wochenrückblick zeigst du uns wieder
    und um das Birkenwäldchen beneide ich dich etwas ;)
    ich mag Birken sehr und sie sind immer ein freundlicher Anblick ..

    ja.. die Verrohung der Menschen nimmt immer erschreckendere Ausmaße an
    und man will es kaum glauben dass so etwas in einem zivilisierten Land möglich ist ..
    liebe Grüße
    Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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