Meine 26.Kalenderwoche 2021

 "... man kann über fast alles lachen, 

wenn man in der richtigen Stimmung ist."

Bent Freiwald

"Gute Laune ist gesund – aber Zwangsoptimismus ist ein Gift."

Anna Maas "Die Happiness-Lüge"

"Je mehr du jammerst und bettelst, 

desto unattraktiver wirst du."

Otto Waalkes

"Je mehr gelogen wird, 

desto mehr verwischt 

die bis dato von der Gesellschaft akzeptierte 

"neutrale" Wahrheit. 

Sie spielt kaum noch eine Rolle."

Peter Oborne „The Assault on Truth“

Mit dieser Woche ist schon wieder ein halbes Jahr herum - unglaublich! Der Sommer hat die Stadt erobert und meine private Kartause gleich mit.

Die Nachbarskinder wiederum haben den Kirschbaum erobert. Aber es ist immer schwieriger, ihn zu beernten, wenn man auf eine sehr hohe Leiter verzichten will. Die Vögel freut es. 

Das junge, zutrauliche Rotkehlchen wahrscheinlich eher nicht.

 Entdeckt habe ich auch die erste Zantedeschien-Blüte dieses Jahres.

Jetzt blüht die "Super Dorothy" an der Mauer. Die Hortensien ( oben die Eichenblatt-Hortensie Hydrangea quercifolia, hier rechts die Rispen-Hortensien Hydrangea paniculata "Annabelle" ) sind in diesem Jahr eine Wucht.

Auch die tellerförmige Bauern-Hortensie Hydrangea macrophylla, die eigentlich von uns im letzten Jahr vernachlässigt worden ist, gibt ihr Bestes. An den schwülwarmen Tagen - von denen hatten wir diese Woche einige - gehe ich am liebsten in der Früh in den Garten.

Abends ist es von den Temperaturen her auch sehr nett gewesen, so dass wir gerne draußen zum Essen saßen und ein alkoholfreies Weizenbier genossen bis zum Abendrot.

Viel Feuchtigkeit gab es auch: In der Nacht auf Mittwoch stundenlanger Landregen! 17 Liter waren anschließend im Regenmesser. Am Spätnachmittag dann zum ersten Mal wieder Aquajogging für mich! Ansonsten waren den ganzen Tag Gedanken im Kopf an den Tag vor 18 Jahren, der der schwärzeste im Leben unserer Familie gewesen ist. Zumindest hat frau all das Unglück, was später noch über uns gekommen ist, unter dieser Prämisse viel besser aushalten können...

Das war ja mal ein erster Julitag!  15°C - solche Temperaturen hatten wir auch schon mal an Weihnachten! Und das nach einem Juni, der der drittheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 gewesen ist! Ich hab sogar die Kugellämpchen neben meinem Lieblingsplatz angemacht. 

Nette Post von Mitbloggerinnen bzw. Leserinnen in der vergangenen Woche hat mir noch weitere Lichtblicke verschafft:

Nicole niwibo hat mich vom geliebten Mittelrhein im Flower-Power- Fiat auf eine Phantasiereise geschickt, ein hübsches, duftendes "Reisetagebuch" hat sie gleich miteingepackt. Regina Relas Sticheleien hat mir eine zauberhafte kleine Stickerei aus dem Thüringer Wald geschickt und Sunni vom Goethe- Gingko in Kochberg, südlich von Weimar, ein paar gepresste Gingko - Blätter nebst Flyer. Lauter schöne Erinnerungen & Gedanken habt ihr damit ausgelöst. Dafür danke ich euch von Herzen!

Erkenntnis der Woche: immer wieder mal aufs Neue, wie unsere Wahrnehmung durch das falsche Ausbalancieren von Meinungen in den Medien manipuliert wird. Bei Mimikama habe ich ein schönes Schaubild dazu gefunden, das ganz plastisch vor Augen führt, was auch während der Corona - Krise passiert ist:

Einzelmeinungen ist immer wieder viel Raum eingeräumt worden, was ja an sich ein löbliches Unterfangen ist, aber wenn die konträre Meinung, der Konsens, den eine Mehrheit trägt, auch immer nur durch eine einzige Person repräsentiert wird, werden die realen Meinungsverhältnisse einfach nicht widergespiegelt, sondern es entsteht der eben falsche Eindruck, dass die Gegenseite ebenso groß ist. Um des Unterhaltungseffektes willen werden ja auch noch gerne auf Krawall gebürstete, sich ihres Effektes bewusste Leute für den medialen Auftritt ausgesucht, so dass der mehrheitliche ( Konsens- ) Standpunkt gerne mal wie die Extremposition einer Minderheit ausschaut. Radikalisiert tritt das Phänomen dann noch in alternativen Medien und Netzwerken auf. Und dann kann es wohl tatsächlich so ausschauen, dass selbst bei Demos mit - wie zuletzt - 200 Teilnehmern im Brustton der Überzeugung von einem "Wir werden immer mehr" gefaselt werden kann.

Lektüre der Woche: Das Buch "Hinter der grünen Pappe: Orli Wald im Schatten von Auschwitz - Leben und Erinnerungen" von Bernd Steger und Peter Wald - eine harte Kost, die noch einmal vorhandenes Wissen über die Nazizeit aufgefrischt hat, als Lektüre notwendig, um das Frauenporträt dieser Woche schreiben zu können. Das lege ich euch sehr ans Herz, denn ich habe den Eindruck, man kann nie genug darstellen, was für eine Menschenrechte & Menschlichkeit mit Füßen tretende Ideologie hinter dem Wunsch nach autoritärer Führerschaft steckt.

( Statt Musik ) Lyrik der Woche: 

Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942)

Regen

Du gehst. Und der Asphalt ist plötzlich nass

und plötzlich ist das Grün der Bäume neu

und ein Geruch wie von ganz frischem Heu

schlägt dir in dein Gesicht, das heiß und blass

auf diesen Regen wohl gewartet hat.

Die Gräser, welche staubig, müd und matt

sich bis zur Erde haben hingebeugt,

sehen beglückt die Schwalbe, welche nahe fleugt,

und scheinen plötzlich stolz zu sein.

Du aber gehst. Gehst einsam und allein

und weißt nicht, sollst du lachen oder weinen.

Und hier und da sind Sonnenstrahlen, welche scheinen,

als ginge sie der Regen gar nichts an.

Ärgernis der Woche: Die Schwierigkeiten beim Kommentieren bei Blogspot-Blogs! Daran, dass bei Nicoles Blog alles mitten im Schreiben verschwindet, daran hatte ich mich schon gewöhnt. Nun sind  mit diesem Übel auch andere Blogs infiziert. Außerdem erscheint oft nach dem Absenden des Kommentars eine Seite mit: "Hoppla, es ist ein Fehler aufgetreten". Oder bei anderen Blogs kann ich den Kommentar nur abschicken, wenn ich in meinem Browser extra ein "privates Fenster" aufmache. Und dann gibt es zum Glück auch noch die, bei denen es immer auf Anhieb klappt. Auf dem iPad sind die Probleme dann noch wieder ganz andere. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, den Kommentar vor dem Absenden zu kopieren bzw. im Notiz-Programm vorzuschreiben. Dieser Aufwand erklärt vielleicht auch, dass ich inzwischen sparsam kommentiere, was mir sehr leid tut, denn ich freue mich ja auch sehr über euer Feedback. Was mich tröstet: anderen Bloggerinnen geht es ebenso.

Wochenfreude: dass ich mit meiner Nähliste gut vorangekommen bin!

die sich auch heute an den Kaffeetisch in Berlin setzt, wo heute mal wieder die Revolution - die endgültige, letzte! wie ich aus berufenem Mund erfahren habe -stattfindet, zu Andrea und den anderen Teilnehmerinnen des Samstagplausches  und Wolfgang & Loretta in ihrer Gartenwonne besucht, die das letzte Unwetter hier im Rheinland leider sehr heimgesucht hat..