Eigentlich ist mein heutiger Baum was für den Herbst, da zeigt er seine ganze Schönheit. Aber ich musste in diesen Zeiten, in denen ich hauptsächlich zu Hause und im eigenen Garten gewesen bin, auf vorhandene Fotos zurückgreifen. Und darunter war ein Baum, an den ich viele Erinnerungen habe, denn der wuchs ursprünglich im Garten meiner Paten und verbreitete sich dann den ganzen Hang abwärts, über eine kleine Fahrstraße hinweg, auf ein Wiesenstück zwischen den Darren in meinem Heimatdorf. Ein herrlicher Anblick im Herbst!
Ein uraltes Foto davon habe ich noch gefunden, denn die darauf abgebildete Darre wurde von meinem schon vor fünf Jahren verstorbenen Vater noch zu Lebzeiten sachgerecht in den ursprünglichen Zustand mit lauter Lehmgefachen zurückgebaut...
Der Essigbaum Rhus typhina L., auch Hirschkolbensumach oder kurz Sumach genannt, auf englisch staghorn sumac, gehört zu der aus Nordamerika stammenden Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Etwa 70 bis 82 Gattungen und 600 bis 800 Arten an Sumachgewächsen gibt es weltweit vorwiegend in den Tropen und Subtropen, aber auch in gemäßigten Klimazonen. Darunter befinden sich immergrüne, verholzende Pflanzen, meist als aufrecht wachsende Bäume oder Sträucher, seltener Halbsträucher oder es sind Lianen oder krautige Pflanzen, also solche, die nicht verholzen.
In Nordeuropa gibt es keine Art dieser Familie, auch im gemäßigten und trockenen Australien, Neuseeland, auf den Galapagos-Inseln, in extremen Wüstengebieten und großen Höhenlagen fehlen die Sumachgewächse. Ihr Schwerpunkt liegt in Malesien. Zu uns nach Europa ist der Baum aufgrund seiner attraktiven Erscheinung im Herbst zu Beginn des 17. Jahrhunderts gekommen.
In Nordeuropa gibt es keine Art dieser Familie, auch im gemäßigten und trockenen Australien, Neuseeland, auf den Galapagos-Inseln, in extremen Wüstengebieten und großen Höhenlagen fehlen die Sumachgewächse. Ihr Schwerpunkt liegt in Malesien. Zu uns nach Europa ist der Baum aufgrund seiner attraktiven Erscheinung im Herbst zu Beginn des 17. Jahrhunderts gekommen.
Eine Besonderheit des Essigbaumes ist, dass er in allen Teilen giftig ist, und es bei Berührung zu Hautreizungen oder auch leichten Vergiftungserscheinungen kommen kann. Sein Zellsaft ist stark sauer ist und erinnert damit an Essig, daher auch der Name.
Der Essigbaum wächst strauch- oder baumartig und erreicht Wuchshöhen von drei bis zu fünf Metern. Dabei bildet er meist eine breite, ausladende Krone auf mehreren, krummen Stämmen, was sein Erscheinungsbild auch zusätzlich attraktiv macht, weil so ein etwas verwilderter Eindruck entsteht. In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet wächst der Essigbaum unter günstigen Bedingungen zu einem bis zu 12 Meter hohen, mehrstämmigen kleinen Baum heran. Diese Bäume erreichen maximal ein Alter von 60 bis 70 Jahren.
Bei uns sprießen auch oft zahlreiche Jungtriebe aus flachwachsenden Wurzeln - gern auf nährstoffarmen, sandigen Böden -, die sich zu kleinen Dickichten entwickeln und nicht selten bis über zehn Meter vom Stamm entfernt wuchern. So ist es auch in unserem Nippeser Tälchen an der Grenze zur Kleingartenkolonie der Fall, wo ich meine Fotos gemacht habe. Da kann sich der Essigbaum schnell als Plage erweisen, wenn er unkontrolliert wuchernd die heimische Flora verdrängt. Sein Ausbreitungsdrang hat ihm deshalb auch den Status des invasiven Neophyten eingebracht.
Ältere Stämme des Essigbaumes haben eine glatte Borke von gräulicher Farbe und sind leicht rissig bis schuppig, die Rinde älterer Äste ist mit zahlreichen orange-braunen Korkporen besetzt. Ganz junge Zweige hingegen sind purpur bis violett bis blau bereift und dicht samtartig behaart.
Das Laub des Essigbaumes besteht aus bis zu sechzig Zentimeter langen Fiederblättern mit 11 - 31 Teilblättchen, die wechselständig angeordnet sind und von länglich elliptischer Form. Ein einzelnes Teilblatt ist etwa zehn bis zwölf Zentimeter lang, gesägt, unterseits hellgraugrün. Im Herbst färben die Blätter sich dann orange bis scharlachrot.
Nach dem Austrieb der Blätter erscheinen im Frühsommer die aufrechten Blütenstände, die männliche Blüten von gelblich-grüner, die weiblichen von leuchtend roter Farbe, meist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Aus den Blüten bilden sich später trockene, etwa vier Millimeter lange Steinfrüchte mit innenliegenden Samen zu großen kolbenartigen, aufrechten Fruchtständen vereint, die rotbraun und dicht behaart sind. Die sind im August ausgewachsen und werden im Herbst reif. Die Samen werden vor allem durch Vögel verbreitet.
Das Holz des Essigbaumes ist leicht, weich und spröde. Eine weitere Besonderheit des Essigbaumes ist die Eigenschaft seines Holzes, unter UV-Licht stark neongelb zu leuchten.
Eine weitere Art des Essigbaumes ist Rhus typhina 'Dissecta', der Farnwedel-Essigbaum, der mit seinen Blättern eher an einen Farn als an einen Baum erinnert. Diese Sorte erreicht Wuchshöhen bis zu 150 Zentimeter und blüht von Juni bis August. "Dissecta" bedeutet geschlitzt, daher ist diese Sorte auch unter der Bezeichnung Geschlitzter Essigbaum bekannt. Diese Sorte hat nur gärtnerische Bedeutung.
Das als "Indian Lemonade" bezeichnete Erfrischungsgetränk mit einem hohen Gehalt an Vitamin C wird aus Wasser und den Früchten des Essigbaums hergestellt auf. Die Früchte werden tatsächlich bei der Essigherstellung verwendet, man kann aus ihnen aber auch ein Öl erhalten. Eine Bedeutung hat der Baum auch als Quelle für Gerbstoff, allerdings nicht mehr bei uns in Europa.
Und nun seid ihr wieder dran! Die Verlinkung ist bis zum nächsten letzten Sonntag im Monat geöffnet. Den Backlink bitte nicht vergessen!
Frohe Pfingsten, liebe Astrid,
AntwortenLöschenDank Dir für die spannende Vorstellung dieses besonderen Baumes. So einer stand jahrelang vor dem Haus, in dem ich früher gewohnt habe. Ja, er vermehrt sich wirklich völlig unkontrolliert, die neuen Triebe wurden aber jedes Jahr immer wieder abgemäht. So blieb es bei dem einen Exemplar.
Ich wünsach Dir einen angenehmen Pfingstsonntag
herzlichst moni
...ich habe vor zwei Jahren einen Ableger von unterwegs in den Garten gepflanzt, liebe Astrid,
AntwortenLöschenweil er mich an den elterlichen Garten erinnert, denn es ja auch nicht mehr gibt...im Herbst ist er wirklich besonders schön mit seiner Laubfärbung, aber ich werde darauf achten, dass er ein Einzelexemplar bleibt, das hat mein Vater auch schon gemacht...
liebe GRüße Birgitt
Jetzt weiß ich endlich, warum der Essig Baum so heißt.
AntwortenLöschenOh, als Kind haben wir seine bunten Blätter gepresst oder als Indianerschmuck genutzt. Etwas später dürfte ich Rasen mähen und habe über die Wurzelschösslinge geflucht.
Liebe Grüße
Nina
Im Herbst fällt mir der Essigbaum auch immer in manchen Gärten auf. Fein, mehr über ihn zu erfahren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Guten Abend liebe Astrid
AntwortenLöschenDiesen Baum kannte ich noch gar nicht und nach dem Erfrischungsgetränk werde ich mal die Augen offen halten. - Die Bilder des Essigbaums sind bezaubernd.
Seit meiner Kindheit begleitet mich ein Quittenbaum, das wäre eine Idee, diesen bei dir zu verlinken.
Schöne Pfingsten und liebe Grüessli
Eda
Ich habe mich immer gewundert, warum dieser schöne Baum so einen "sauren" Namen hat. Ich finde seine Form so einladend zum drunter verweilen. Wie eine schützende Hand.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenmeine Eiche habe ich nun verlinkt, doch das Linktool kommt anders daher...zumindest erkennt man den Beitrag nicht mehr auf Anhieb.
Den Essigbaum finde ich in seiner Herbstfarbe unschlagbar, doch war mir dieses "Erfrischungsgetränk" noch nicht bekannt.... weiß nicht, ob ich es probieren würde.
Ich wünsche dir einen gemütlichen Abend, Marita
Der schaut wirklich attraktiv aus im Herbst. Dass er giftig ist und sauer, wusste ich bisher nicht. Danke für den aufschlussreichen Post über diesen besonderen Baum.
AntwortenLöschenGarnicht saure Rest-Pfingsten wünscht Sieglinde
Als ich meinen ersten Garten hatte wollte ich unbedingt so einen Essigbaum haben.Der gehörte vor 40 Jahren ein fach dazu. Später hatte ich Mühe alles wieder loszuwerden. Die Färbung der Blätter fand ich immer faszinierend. Beste Grüße von Rela
AntwortenLöschenhabe wieder etwas gelernt!wusste nicht das er 'essigbaum 'heisst..!
AntwortenLöschenliebe grüsse ...
Habe langen keinen gesehen. Wir hatten einen im Garten meines ELternhauses und wir sind darin herumgeturnt, eine Kontaktreaktion hatten wir zum Glück nie.
AntwortenLöschenSonnige Grüße
Ines
Den Essigbaum mag ich auch total gerne, gerade auch die herbstliche Färbung. Steht auf meiner Liste mit Wunschbäumen für meinen Wunschgarten (welche Listen es nicht alles gibt ;-))
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jutta
der essigbaum ist wirklich im herbst ein traum! ich wollte ihn allerdings nie im garten haben, weil er sich bei freunden jedes jahr aufs neue im rasen hundertfach verteilte...
AntwortenLöschenich schätze ihn auch sehr, weil sich mit seinen blättern wunderschöne ecoprints erstellen lassen!
liebe grüße
mano
bei Sumach fällt mir sofort der Begriff "Giftsumach " ein
AntwortenLöschenallerdings habe ich es nie mit dem Essigbaum in Verbindung gebracht
hier bei uns wächst er vereinzelt in der Gemarkung aber eher buschartig ..
nicht als Baum
ich liebe seine Herbstfärbung
liebe Grüße
Rosi
Auch ich liebe den schönen Essigbaum, hatten wir doch früher auch einen im elterlichen Garten. ...und vor nur wenigen Tagen erst habe ich in Ghislanas Wildem Garten mit seinen Blättern zum ersten Mal Ecoprints gemacht!
AntwortenLöschenLG Ulrike
Danke für die Verlinkung.
AntwortenLöschenLG Marita