Sonntag, 13. Oktober 2019

Meine 41. Kalenderwoche 2019

Wer gestern meine "Zwölf von zwölf" nicht verpasst hat, hat mitbekommen, dass ich in der vergangenen Woche verreist war. Schon länger äußerte der Gefährte, dass er dieses Jahr noch einmal ans Meer möchte. Ein Post von Christa J./ What I love ließ mich erst einmal Sylt ins Auge fassen, wohin sie auch mit der Bahn gereist war. Aber die Fahrt dauerte mir dann doch zu lange. Da ich - außer auf Texel und Helgoland - noch auf keiner Nordsee - Insel gewesen bin, ließ ich mich vom Freund des Herrn K., der zuvor eine Woche in Norden verbracht hatte, von Norderney überzeugen. Ich hätte mir allerdings vorher mal die Ferienübersicht der deutschen Bundesländer zu Gemüte führen sollen, denn es war richtig schwierig, Plätze im Zug zu bekommen ( ein Hotelzimmer mit Meeresblick weniger ). Tatsächlich tobten in dieser Woche über die Insel jede Menge Schulklassen aus NRW bei ihren diversen Rallyes. Und dazwischen manövrierten vorsichtig auffallend viele Senioren mit ihren Rollatoren - ganz schön touristisch, diese Insel!



Als wir am Montagabend nach sechs angekommen waren und uns in unserem Hotel häuslich eingerichtet hatten, schafften wir es nur noch im Dunkeln um zwei Ecken, um etwas zu essen zu bekommen: Garnelen gab es für mich dann jeden Tag der Woche, ich mag sie halt so gerne!

Mit Meeresrauschen schläft es sich toll - zumindest was den Herrn K. betrifft!



















Am nächsten Morgen, nach etlichen Schauern, ging es zum Strand, um dort zu tun, was man halt so am Strand tut:

Muscheln suchen,...

Vögel begucken ( junge Silbermöwe im Übergang zum Winterkleid zum Beispiel ), zwischendurch aufwärmen...



 sich den ( heftigen ) Wind um die Ohren wehen lassen ( mein kratzender Hals hat sich dabei abgemeldet, wie schön! ),...

Dann ein Abstecher ins Städtchen:


#herbstanmutung

Dann mal in Richtung Osten...

zum Wolken gucken und mehr.

Anschließend wieder zum Aufwärmen ins Städtchen...

... und dabei über die krassen architektonischen Auswüchse sinniert.

Unser Hotel war eine schöne Ausnahme ( links - ein ehemaliges Haus für Mutter-Kind-Kuren der DAK ), schräg gegenüber das älteste Haus im sog. Preußenviertel Norderneys ( rechts ).

Die Sonne zeigte sich an den fünf Tagen eher selten.

Aber für solch graue Tage...

... bietet die Insel...

 ... schöne Zufluchtsorte und den ostfriesischen Tee...

( der auch mal gerne ein Kaffee sein darf ).


Das Schietwetter bot auch Gelegenheit, im ( ansprechenden ) Hotelzimmer zu lesen;  immerhin habe ich zwei Bücher auf meinem Reader geschafft! Internetabstinenz war angesagt, denn die WLAN - Verbindung für mein iPad funktionierte gar nicht im Hotel. Deshalb bin ich auch in dieser Woche auf euren Blogs so verstummt...

Beim übelsten Dauerregen mit stürmischen Böen haben wir uns dann im Wattenmeer- Besucherzentrum umgeschaut - vor allem für Kinder eine tolle, interaktive Einrichtung! Ich hätte gerne noch viel mehr Meeresbewohner in Schaubecken beguckt, wie den jungen Steinbutt.

Auch wenn für mich nicht alles stimmig war auf dieser Insel, breitet sich, wieder zu Hause in Köln, bereits der goldene Schimmer der Erinnerung über unserem Aufenthalt aus...



Die Internetabstinenz in dieser Woche hatte mich auch von den Nachrichten dieser Woche abgeschnitten, ja bis zu dem Zeitpunkt, als eine Nachricht der Tochter in einem Nebensatz Halle erwähnte. Wir saßen gerade im Konversationshaus Norderneys bei einer heißen Schokolade. Und ich, ich konnte mich nicht enthalten, auf meinem iPhone nach Informationen zu suchen.

Erster Gedanke: Zuerst kommt der verbale Angriff auf die Menschlichkeit, dann der Angriff auf Menschen, jetzt ist es mal wieder so weit. Und die, die dafür, wenn auch nicht juristisch, aber moralisch verantwortlich sind, sitzen, mit unseren Steuergeldern alimentiert, auch in unseren Parlamenten. Doch auch wenn Angehörige anderer politischer Gruppierungen plötzlich anders sprechen: Mir ist unvergessen, wie noch vor einem Jahr ein gewisser Innen - Abi einen Verfassungsschutzpräsidenten die Stange hielt, der ganz eindeutig auf dem rechten Auge blind war und sich gewunden wurde, diesen maßlosen Herrn aus dem Amt zu entfernen.

Zweiter Gedanke: Da versucht wieder einer seine eigene erbärmliche soziale Existenz zu überhöhen, indem er sich als Kämpfer gegen die in seiner Parallelwelt beschworene Bedrohung durch Frauen, Juden usw. stilisiert. Neid scheint bei jenen eine nicht zu unterschätzende Rolle zu spielen, denn ich muss bei der Beschäftigung mit den großartigen Frauen immer wieder feststellen, welch bedeutende Entdeckungen, welch beeindruckende Leistungen für die menschliche Gemeinschaft, welch kulturelle Bereicherungen gerade jüdische Frauen erbringen und für unser Land oder die gesamte menschliche Gemeinschaft erbracht haben ( gerade meine beiden letzten Beiträge hier und hier sind wieder Porträts jüdischer Frauen gewesen - von insgesamt 40 Porträts ). Das muss ein doppelter Stachel im Auge eines rechten Betrachters sein, weil die eigene mangelnde Anstrengung noch deutlicher wird. Eines der nachdrücklichsten Erlebnisse bei meinem Besuch in Buchenwald war das genaue Studium der Lebensläufe der dort Tätigen. So viele "verkrachte Existenzen"...


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot

16 Kommentare:

  1. WLAN-freie Tag und Meer, bei allem Widrigen hat es euch aber wohl getan, scheint mir. Außer auf Sylt war ich noch auf keiner Nordseeinsel... Herzliebe Grüße zu dir und schön, dass du wieder da bist. Bei mir war trotz WLAN eine Woche Blogruhe ;-) und ich bin jetzt erst wieder hier... Ghislana

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  2. Manchmal ist Abstinenz wirklich gut. Ich war noch mit Limburg beschäftigt, da kam Halle...Kein Ende des Schreckens.GlG Sunni

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    1. P.S. Und neben dem schrecklichen Versuch, ein BLutbad in der Synagoge anzurichten fehlt mir persönlich allerdings hier und da wirklich ganz sehr ein Wort zu den zwei völlig "zufälligen" Toten.Es ist, als hätte es die gar nicht gegeben. Und das ist schlimm, sehr, sehr schlimm.

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  3. oh, ich hatte auch so eine urlaubsabstinenz. und die rückkehr zu solchen nachrichten ist echt ätzend. es sollte immer urlaub sein. für alle! wegen mir auch mit schietwetter (hin und wieder mal).
    liebst,
    jule*

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  4. Hach, Du warst auf unserer Familieninsel! Es hört sich trotz Schietwetter nach ein wenig Erholung an. Ja, ja, die Bausünden! Da müsstest Du mal die Geschichten der Einheimischen hören. Vor allem in den 60ger Jahren ist es da richtig rund gegangen. Inzwischen bemüht man sich mehr oder weniger eifrig, einiges gut zu machen. Für uns hat die Insel viele, viele Familiengeschichten und für meinen gehbehinderten Mann ist die lange Promenade ein Segen. Hoffentlich hat es euch gut getan.
    LG
    Magdalena

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  5. Liebe Astrid,
    trotz des Schietwetters war deine Zeit auf der Insel - wie man sieht - erholsam. Ich kenne einige west-ost-und nordfriesische Inseln und meine liebste ist nach wie vor Föhr.
    Ich wünsche dir eine gute Woche und noch langes Nachwirken der Auszeit.
    Lieben Gruß, Marita

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  6. ach , auch bei dir ist es schwer mit der verbindung auf der reise ..das netz hat löcher :)) bin gerade wieder zu hause und sehe deine schönen fotos, aber grau .. im süden waren noch alle im wasser und bei 30° dachte man nicht an den kalender..wünsche dir ein gemütliches zuhause! liebe grüsse

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  7. wunderschöne Bilder hast du mitgebracht
    auch bei Schietwetter haben die Inseln ihr ganz besonderes Flair
    dass du kein Netz hattest war nicht das Allerschlechteste ;)
    der Abstand davon tut auch gut
    schön dass es euch gut getan hat und ihr wieder wohlbehalten daheim angekommen seid
    und stürz dich nicht gleich wieder voll ins Alltagsleben .. bewahrt euch noch etwas "Meeresrauschen " ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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  8. PS:
    dieser Mensch da in Halle hat sicher überhaupt keine Ahnung davon was jüdische Frauen und Männer für dieses Land schon geleistet haben
    das kommt in seiner " Blase " nicht vor ..

    LG
    Rosi

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  9. Am Meer sein - ein Traum - wenn auch manchmal übervölkert - ! Gerne - und mit Sehnsucht - schaue ich Deine Bilder an, liebe Astrid... aber Fische gucken hatte ich gestern sogar life, freu!
    Zu dieser Horrornachricht kann man gar nichts sagen, nur gut, dasz wenigstens die Türen gehalten haben, dort, wo Menschen ein friedliches Fest feiern wollten und so viele waren drinnen - - -
    Neid und Frauenmangel sind ein grausig-fruchtbarer Nährboden, ob in D. oder im Orient.
    Fassungslos.
    Morgengraugrüsze
    und hoffentlich Sonne für eine gute neue Woche
    wünscht Dir
    Mascha

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  10. Liebe Astrid,

    wenn ich deine tollen Bilder hier von Norderney sehe, könnte ich gerade wieder die Koffer packen.
    Norderney ist auch eine sehr schöne Insel. Es liegt schon ein paar Jährchen zurück, seit wir das letzte Mal dort waren. Ist schon richtig, nach Sylt es noch einen Tick weiter.
    Die Pfeife rauchenden Kapitäne gibt es überall am Meer vor Häusern, sie gehören einfach dazu.
    Die salzige Luft nagt recht schnell am Metall und maroder Charme macht sich breit, siehe deine Schlösser.

    Bei den Garnelen musste ich lachen, die futterte ich ja auch fast jeden Tag, auch ich bin von Ihnen ein absoluter Fan und am Meer kommen sie halt immer frisch auf den Teller.
    Jetzt schnappe ich mir noch eine Tasse Tee, scrolle noch ein wenig rauf und runter, atme die gute Seeluft ein, bevor ich weiter ziehe.

    Danke fürs Mitnehmen. :-)

    Halle......einfach schlimm und mehr als krank Menschen, die solche Attentate begehen, egal welcher Nationalität.

    Liebe Grüße und hab eine schöne neue Woche
    Christa

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  11. Oh wie schön, Du warst am Meer.
    Meer geht immer, auch bei Schietwetter.
    Und Bücher, Tee und ein Stückchen Kuchen sind bei schlechten Wetter auch nicht zu verachten.
    Auf Norderney war ich noch nicht, aber es steht auf meiner Liste...
    Dir wünsche ich einen guten Start in den Alltag, lieben Gruß
    Nicole

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  12. Ach, wie schön! Freut mich, dass ihr einen schönen Urlaub hattet!
    Deine wundervollen Bilder laden einen selbst bei Schietwetter zum Besuch dorthin ein.
    Wünsche dir eine gute Woche - und lass diese herrlichen Schietwettertage noch ein wenig in dir nachklingen!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  13. Ah, während ich in luftige Höhen zog, hat es dich ans Meer geweht. Das ist wirklich auch fein, das Meer würde mich eigentlich auch mal wieder locken, wenn es nicht so erschreckend weit weg wäre.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  14. Oh ich hoffe sehr ihr habt euren kleinen Urlaub genossen der Herr K und du! <3
    Hab noch eine schöne restliche Woche und sei liebst gegrüßt
    Christel

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  15. Ach schön, so ein wenig frische Meeresbrise um die Nase wehen lassen tut doch gut und so mit warmen Getränk, Kuchen, Lesefutter und dem Rauschen im Hintergrund - das hat was. Ich hoffe, es hat euch gut getan. Ich starte am WE ans Meer. Liebe Grüße

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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