Dienstag, 15. Oktober 2019

Bücherschätze II

Dass mir Lyrik viel bedeutet, dürfte schon beim ersten Post zur Linkparty "Bücherschätze" der Zitronenfalterin deutlich geworden sein, denn dort habe ich als Lieblingsbuch meine alte Gedichte - Anthologie vorgestellt. Auch früher habe ich schon dazu geschrieben, wie zum Beispiel hier.

Besonders mag ich kleine Bändchen mit Gedichten, die man auch überallhin mitnehmen kann. Ich habe sie meist in japanische Papiere eingebunden, so, wie ich es noch als Schülerin mit meinen Schulbüchern machen musste, als es noch nicht diese fertigen Hüllen aus durchsichtigem Kunststoff gab.

Auf dem Stehpult versammelt sind:
  • "Blumen auf den Weg gestreut", gesammelt von Heinke Wunderlich, erschienen bei Reclam. Für eine Blumenliebhaberin wie mich unerlässlich: 
"Rosen auf den Weg gestreut,
Und des Harms vergessen!
Eine kleine Spanne Zeit
                             Ward uns zugemessen."( 1776 Ludwig Hölty )
  • "Es schlug mein Herz. Deutsche Liebeslyrik", ebenfalls bei Reclam verlegt, zusammengestellt von Hans Wagner.
  • "Gedichte von C. Valerius Catullus", wieder von Reclam herausgegeben sind diese Gedichte, die einstens mein erster Lichtblick im Lateinunterricht waren, geliebt bis heute.
  • "Deutsche Unsinnspoesie", wieder bei Reclam erschienen, gesammelt von Klaus Peter Denker.
"Stunden, wo der Unsinn waltet,
Sind so selten, stört sie nie!
Schöner Unsinn, glaubt mir, Kinder,
Er gehört zur Poesie." ( 1867 )
  • "Stechäpfel. Gedichte von Frauen aus drei Jahrtausenden", gesammelt von der geschätzten Ulla Hahn, wieder für Reclam - ein breit gefächertes Spektrum tut sich da auf, denn die Auswahl bleibt nicht nur auf unseren Kulturraum beschränkt. Ein umfangreicher informativer Teil ergänzt die Sammlung.
  • "Die liebenden Deutschen. 645 entflammte Gedichte aus 400 Jahren", herausgegeben von Steffen Jacobs bei Haffmanns.







Eine kleine Besonderheit ist die "Lyrische Hausapotheke" des geschätzten Erich Kästner, erworben bei einem Besuch in seiner Heimatstadt:



















Das Buch ist ein Faksimile de

s Bändchens, das Teofila Langnas im Warschauer Ghetto eigenhändig abgeschrieben und illustriert und 1941 ihrem 21-jährigem Verlobten, Marcel Reich-Ranicki, geschenkt hat.



Ein Tipp meinerseits ist die preiswerte Reihe der Reclams Universal - Bibliothek ( pro Bändchen fünf Euronen ) mit Gedichten zu den jeweiligen Monaten, die von Evelyne Polt-Heinzl, der prämierten österreichischen Literaturkritikerin, zusammengestellt und mit besonders hübsch gestalteten Einbänden versehen worden sind:

Ich verschenke sie gerne und weiß von den Beschenkten, dass sie Freude machen, weil darin auch immer lieb gewordene alte Bekannte aus der Schulzeit zu finden sind.

Auch wenn der Name des altbekannten Leipziger Verlages und seines westdeutschen Ablegers nun hier ständig erwähnt worden ist: Gekauft haben die mich nicht. Es ist einfach Zufall. Dass ich seine Lyrikbände kaufe, liegt eben an Aufmachung, Preis und dem Inhalt der Kompendien, also daran, dass das Angebot mich überzeugt und mein Kaufverhalten bestimmt.


9 Kommentare:

  1. bin immer weniger mit der deutschen literatur vertraut...schade...!

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  2. Liebe Astrid,
    ich liebe sie auch, diese kleinen Bändchen, die man überall mitnehmen kann und -wann immer einem danach ist - aufschlagen und ein paar Zeilen lesen kann. Das sind echt kostbare Momente, die ich jedesmal genieße.
    Liebe Grüße und einen angenehmen Dienstag
    herzlichst moni

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  3. Oh in der Sturm und Drang Zeit hatte ich es auch sehr mit Lyrik. Bei mir steht seid der Ausbildung der Große Conrady im Regal. Aber auch ich habe gern auf den Reclam Verlag zurück gegriffen.
    Heute lese ich leider viel weniger Lyrik. Dafür brauche ich Ruhe und die habe ich irgendwie weniger. Man sollte doch meinen, es müsste umgekehrt sein.
    Liebe Grüsse
    Nina

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  4. Liebe Astrid,
    bei diesen wunderschönen Papieren als Schutzumschlag ist mir der Inhalt fast egal …
    Herzlichst
    Astrid rechtsrheinisch

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  5. von Helga:

    Liebe Astrid,

    ja, in der jugendlichen Schwärmereiphase, hat man die Poesie gebraucht.
    Meine Fotos von meinem Tanzstundenherrn, haben allesamt eine Widmung mit jeweils einem Gedichtspruch. Danke fürs erinnern an diese schöne Zeit, da ging es noch gesittet zu. Allerdings für die Mädchen fand ich es blöd, daß sie immer warten mußten ob einer kommt und mit ihr tanzen möchte.
    Im Bücherschrank meines Vaters waren auch viele dieser Bändchen.

    Lesegrüße von der Helga

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  6. Was für wunderschöne Lyrikschätze! Stimmt, ich sollte mal wieder mehr Gedichte lesen!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. Liebe Astrid, das sind wahrlich Bücherschätze. Wunderbar fotografisch präsentiert und liebevoll beschrieben. Die “Monatsgedichte“ kannte ich noch nicht; ein prima Geschenktipp. Ein wunderbarer Post und so passend zum Beginn der Frankfurter Buchmesse. DANKESCHÖN
    Herzliche Grüße aus Hessen, Margit

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  8. Viermal angesetzt, Deinen Post zu lesen... immer wieder von Katzen gestört. Oh ja, einige Bände davon habe ich auch und von der kleinen Monatsreihe fehlen nur noch 2 oder 3...
    Habe die Bücher auch oft in schönes Papier eingeschlagen. Und dieses Hansdschrift-Faksimile ist ein echter Schatz - es schreiben also auch andere Menschen Bücher ab, das freut mich immer wieder! Vielleicht treibe ich so eine Ausgabe auch noch aufg, bisher hab ichs nur gedruckt, auf einer Zugverspätungsfahrt nach BS im Vienenburger Biblio-Basar gefunden. Bleibt einem oft in Erinnerung, woher die Bücher kommen, gell?
    Blaue Abendstundengrüsze
    Mascha

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  9. danke für die vorstellung deiner lyrik-schatzkiste! die stechäpfel kommen auf meine wunschliste!
    liebe grüße
    mano

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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