Samstag, 5. Oktober 2019

Meine 40. Kalenderwoche 2019


























Am Sonntag habe ich auf dem Weg zu meinem 12tel Blick ( und darüberhinaus ) nach dem Herbst Ausschau gehalten.

Mehlbeeren und Wilder Wein Parthenocissus tricuspidata,...




.... Gleditschie Gleditsia triacanthos und Wespennest,...




sowie eine Purpur - Erle. Die Kerze im Wohnwagen im wilden Garten neben der autofreien Siedlung...

... animierte mich, auch - wieder zurück im heimischen Gehäuse - welche anzustecken. "Herbstklopfen", so nennt Nicole/Niwibo das...

Dienstagabend fing für uns endlich die neue Konzertsaison an, sehr kurzweilig. Am schönsten ist allerdings, dass wir wieder unsere alten Plätzen mit freier Sicht auf den Dirigenten haben.

Den Feiertag hatte ich eigentlich für den Besuch der Schwester im Krankenhaus reserviert, aber mit meinen Bazillen sollte sie nicht auch noch kämpfen müssen. Stattdessen ist der Bruder zu ihr gefahren und hat hinterher Rapport erstattet. Schaun mer mal, was die Zukunft bringt.



Erzählt hat er aber auch von seiner Reise in die alte Heimat unserer vor drei Jahren verstorbenen Mutter und uns zum Naschen Original Karlsbader Oblaten mitgebracht, die uns am Freitag, dem verregnetsten Tag seit Monaten, zur rheinischen Kaffeezeit geschmeckt haben.

Post habe ich auch wieder bekommen, die mir gut getan hat:

Elvira hat sogar noch eine Blume mit integriertem Sammel - Magneten in der Lieblingsfarbe für meine Enkelin ihrem Päckchen beigefügt - versprochen war mir das süße Nadelkissen rechts. Marita hat mir einen Blaudruck vom Prinzipalmarkt in Münster geschickt. Und Sunni, die Stille Leserin aus Thüringen, Karten vom geschätzten Lyonel Feininger, gefunden, als sie auf seinen Spuren in ihrer Heimat gewandelt ist.

Euch allen sage ich hiermit




"Es gibt eine Theorie,
die besagt, 
wenn jemals irgendwer genau herausfindet,
wozu das Universum da ist
und warum es da ist,
dann verschwindet es auf der Stelle
und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
Es gibt eine andere Theorie,
nach der das schon passiert ist."

Douglas Adams
"Per Anhalter durch die Galaxis"
vor genau vierzig Jahren erschienen


Irgendwie werde ich momentan genau diesen Eindruck nicht los, wenn ich mir das Geschehen auf unserer Erde so betrachte:

Der Präsident der führenden Weltmacht, der geschworen hat, die Verfassung "zu bewahren, zu beschützen und zu verteidigen" twittert einen Bürgerkrieg ( "Putsch" ) herbei und lässt das Parlament wissen, dass in einem geladenen Gewehr am Ende mehr Macht steckt als in allen Gesetzen & Paragrafen. "Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist..." ( Prediger 10:16 )

Sein innerlich & äußerlicher Abklatsch auf einer europäischen Insel hat sich auch dem Geiste des Bannonismus verschrieben, führt sich ebenso als Volkstribun gegen Parlament und Oberstes Gericht auf ( Jacob Rees-Mogg bezeichnet dessen Urteil als "Staatsstreich" ) und bedient sich einer ähnlichen "inflammatory language". Einer seiner Einflüsterer gibt jenen, die anschließend von Morddrohungen gegen sie berichten, den Rat: "Bring den Brexit zu Ende!", sozusagen: "Tu, was wir wollen, wenn du Gefahren um Leib und Leben entgehen willst." Da wird eine andere Anschauung, eine abweichende Position also lebensgefährlich. Die Epoche eines geduldigen, um Lösung bemühten und friedlichen Umgangs miteinander, zumindest was für Europa und Nordamerika seit dem letzten Krieg gegolten hat, ist wohl Vergangenheit. 

Irre an dieser Welt kann man auch werden, wenn in unserem Land immer wieder aufs Neue behauptet wird, diese eigene Position, diese eigene Meinung, sei hier nicht möglich. Dabei sitzen die, die das am liebsten behaupten, als gewählte Vertreter in unseren Parlamenten, bekommen öffentliche Gelder für ihr unsägliches Geschwätz und beklagen sich mantraartig, dass sie eine bestimmte Ecke gestellt werden. Nur zur Erinnerung: Damals, vor über dreißig Jahren, wäre man in Bautzen gelandet, nicht nur in der Ecke... Ich möchte gar nicht so genau wissen, welche Meinung diejenigen, die sich immer beklagen, nicht (oder noch nicht) rausbrüllen dürfen. Mit Diktaturvorwürfen sollte man als Deutscher vorsichtig sein, allein aus der Kenntnis, dass der Faschismus damals auch mit verächtlichmachender Sprache die plurale Demokratie zerstört hat. Und wenn es sich anhört wie vor 86 Jahren, dann müssen man damit leben, dass andere ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen und sagen, dass das genau so klingt wie wie vor 86 Jahren. Von einem Recht auf Widerspruchslosigkeit habe ich noch nicht gehört. Scheint es aber zu geben bei den "verbitterten Fensterrentnern des Internets" ( Sascha Lobo hier ). "Diskussionen mit ihnen sind zwecklos, denn ihr Hass ist ein Ventil ohne Ziel."

Neben Greta - Hatern gibt es auch noch Greta-Skeptiker, deren Technikgläubigkeit Lobo in seiner aktuellen Kolumne anspricht. Und die ergreifen u.a. mit solchen Collagen, gefunden auf Instagram, das Wort:



















Klaro, Frauen und Mädchen ( Marie Curie rechts oben möge mir verzeihen ), leisten nichts, um die Welt besser zu machen: Sie ziehen nur seit Jahrtausenden den Nachwuchs auf, halten den Rücken der Herren frei, pflegen die kranken Eltern und schließlich die kranken Herren selbst und werden so permanent auf die Care - Rolle, die der Pflegenden und Bewahrenden, festgelegt. Wenn sie diese Haltung nun auch gegenüber der Erde einnehmen - unserer Lebensgrundlage überhaupt -, wird das allerdings runtergemacht: Könnte doch noch sein, dass einer dieser tollen Kerle noch eine "Ausweichtechnologie erfindet und man deshalb das Schiff vom Kollisionskurs mit dem Eisberg gar nicht abbringen muss", um mal mit dem Bild der "Titanic" zu sprechen.

Denen, nur so mal als Anstoß, ins Stammbuch die Aussage des doch sonst so verehrten Albert Einsteins:

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, 
durch die sie entstanden sind."






Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch, mit dem Herbstglück bei Wolfgang & Loretta und dem Herbstklopfen bei Nicole

18 Kommentare:

  1. Wir hatten am Mittwoch Weiterbildung zum Thema Medien. Mir ist wieder aufgekrochen, dass ja schon bei der Auswahl von Medienbeiträgen so arg auf eine Mühle (es gibt gerade mal zwei oder drei Nachrichtenagenturen, die die Zeitungen mit Infos beliefern und die alle drei dem Atalantikbündnis verpflichtet sind) gearbeitet wird, dass wir gar nicht erfahren, was in der Welt Gutes passiert. Und auch die Zeitungen sind den mächtigen Politikern verpflichtet. Berichterstattung dient einem einzigen Zweck, dass nämlich die Menschen Angst haben, sogar in Panik sind, verzweifeln und depressiv werden. Sie wollen uns verwirren. Wir sollen ein Weltbild haben, das uns verunsichert.

    Ich denke, das Universum ist immer noch völlig intakt. Die Erde ist ein zu unbedeutendes Kügelchen.

    Dir ein frohes Wochenende. Regula

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Astrid,

    so langsam kommt der Herbst in die Gänge und wir sehen hier und da herbstliche Spuren.:-)
    Wespen, Hornissen sind wahre Baumeister und man staunt immer wieder, welche wunderschöne Behausungen sie sich schaffen.

    Solltest du noch Erkältungsteufelchen habe, dann wünsche ich dir, dass sie sich schnellstens vom Acker machen.

    Hmmmm, zu einer solchen Karlsbader Oblate würde ich auch nicht nein sagen.:-)

    Fein, auch die Geschenke, die du erhalten hast, auch die Enkelin wurde bedacht. :-)

    Bei mir gibt es heute auch noch mal ein Enkel-Update, einer wohnt jetzt ganz in deiner Nähe.:-)

    Liebe Grüße und dir ein schönes Wochenende
    Christa

    AntwortenLöschen
  3. Bei den bunten Herbstbildern wird man positiv melancholisch. Aber bei dem Blick in die menschliche Umwelt muss man wild um sich paddeln, um nicht in Depression zu verfallen...
    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  4. Da fing Dein Beitrag so schön besinnlich und herbstlich an... Aber Du hast so recht, mit dem, was anschließend kommt.
    Dir und Deiner Schwester ganz viel Gesundheit!
    Schönes Wochenende und liebe Grüße
    Nina

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Astrid,
    deine Herbstbildersammlung ist atemberaubend schön, und ganz besonders beeindruckt mich das große Wespennest mit den "integrierten Efeublättern"...
    Zu den "verbitterten Fensterrentnern des Internets" und den beiden von dir angesprochenen Herren mit seltsamer Frisur und noch seltsameren Gedanken darunter könnte ich auch einiges sagen, lasse es aber aus Platzgründen bleiben, du kennst ja meine Einstellung eh schon ganz gut ;-))
    Herzliche Rostrosengrüße und schönes Wochenende,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/10/vorgarten-renovierung-verlosung-und-was.htm

    AntwortenLöschen
  6. Wenn alles nur so schön wäre wie Deine herbstlichen Momentaufnahmen.
    So schön bunt kann der Herbst sein, warum ist die Welt nicht so bunt und einfach mit kleinen Dingen glücklich.
    Gestern in der Kölner Fußgängerzone saß ein Double des Kindes, der ein großes Land regiert und nur beim Anblick dessen läuft es mir schon kalt den Rücken hinab. Der Musiker hat sich bestimmt über meinen Blick gewundert...
    Heute ist es hier zwar trocken aber immer noch so grau, man mag gar nicht seine Komfortzone verlassen.
    Dir einen gemütlichen Samstag, lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Astrid,

    momentan läuft einige schief auf der Welt, niemand hört mehr dem anderen zu. Es gibt auch keine Diskussionskultur mehr. Nur noch der Lauteste gewinnt. Was ist mit den Leisen?

    LG Bernhard

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Astrid,
    wunderbare Herbstbilder hast du eingefangen...die Zaubernuss hat für mich einfach die tollste Herbstfärbung so wie in deiner ersten Collage. Super schön das Wespennest - lange ist es her, dass wir eines in unserer Buchenhecke entdeckt hatten. Mit deiner Betrachtung hast du recht...daher, freuen wir uns an der Natur und den kleinen Glücksmomenten.
    Ein feines Wochenende und gute Besserung, Marita

    AntwortenLöschen
  9. Schöne Herbstfarben hast du eingefangen, das Wespennest finde ich besonders interessant. Die Purpur – Erle kann man ja auf einer farblich fast perfekt passende Bank bewundern. Die Nachrichten kann ich manchmal kaum noch ertragen, weil meine schlimmer gewordenen Krankheitssymptome mich schon genug deprimieren.
    Einen schönen Sonntag wünsche ich, hier soll es wieder den ganzen Tag regnen.
    Sigi

    AntwortenLöschen
  10. Schöne Herbstimpressionen und ein ordentliches Wespennest... bei uns regnets schon die ganze Woche (endlich!) und ich muszte heute die Zimmerpflanzen retten, denn es ist bald mit Frost zu rechen - "Ohne Herbst in den Winter"? (das war mal ein Buchtitel)
    Gute Besserung und schönen Sonntag wünscht Dir (ganz fix)
    Mascha

    AntwortenLöschen
  11. Deine Herbstfotos sind wirklich außergewöhnlich schön und so ein Wespennest lässt einen immer wieder staunen.
    Einen feinen Platz habt Ihr im Konzert. Da kann man sich jedes Mal auf die Aufführung freuen mit dieser Sicht und sicher auch mit der Akustik.
    Wenig erfreulich sind Deine anderen Aspekte und Menschen, die Du aufführst. Möge Gott Hirn vom Himmel werfen, denkt man sich da oft oder vielleicht auch seinen Zorn?!
    Ja, die Demokratie muss viel aushalten. Ich hoffe, sie ist dafür stark genug.
    Deine private Post jedoch ist sehr schön. So viele Menschen, die an Dich denken und Dir Gutes tun, das ist auch etwas ganz Besonderes.
    Einen schönen Sonntag wünscht Dir herzlich,
    Sieglinde

    AntwortenLöschen
  12. ...schöne Herbstbilder konntest du einsammeln, liebe Astrid,
    so ein Karlsbader Oblate würde ich auch mal wieder probieren, gab es schon Jahrzehnte nicht mehr,

    liebe Grüße Birgitt

    AntwortenLöschen
  13. Da ist dir ja schon ganz viel Herbst begegnet. Herbst ist eine tolle Jahreszeit. Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite.

    Gruß Marion

    AntwortenLöschen
  14. Das Wespennest beeindruckt mich sehr, so ein schönes Bild, die anderen natürlich auch. Der Herbst ist so schön! Auch bei Dir, wie man sieht.
    Die autofreie Siedlung in Köln, darüber hab ich schon viel gelesen und eine Reportage im Fernsehen gesehen, find ich klasse.
    Das Problem in unserer Gesellschaft ist denke ich, dass alles in eine Art Konkurrenzkampf oder Challenge oder Battle ausartet. Deshalb auch die Greta-Hater und irgendwie fast noch bezeichnender für Deutschland - die Greta-Skeptiker, wie Du es schreibst.
    Es geht immer nur darum, was jemand an "Leistung" vorweisen kann. Und wehe, er oder sie macht einen Fehler! Bzw. dieser Machtkampf im Kleinen: "Was, Du bist noch nicht auf Elektro umgestiegen? Also ich fahre ja nur mit dem Fahrrad (oder hab sogar das Privileg, in der autofreien Stadt zu wohnen)! Ätsch!"
    Das nervt mich extrem. Es spaltet mal wieder: die einen sind halt die besseren Klimaschützer und fühlen sich als Missionare, die anderen entschuldigen und rechtfertigen sich für alles, die dritten werden trotzig und nehmen die Gegenposition ein... werden zu "Hatern"... sehr sehr schade.
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag! Maren

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mein Eindruck: Die Leute halten heute keinen Widerspruch mehr aus und fühlen sich schnell als Opfer bzw. moralisiert. Die hätten mal in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg aufwachsen sollen, da stand man ständig im Widerspruch zu Kirche, Konservativen und Altnazis und war immer als junger Mensch Außenseiter ohne großes Gejammere. Ich habe den Eindruck, die wissen gar nicht wie sauer Moralin sein kann. Andererseits scheint auch immer ein bisschen schlechtes Gewissen hinter all dem Wohlstandsgedröne zu stecken - berechtigterweise finde ich, denn wir verhüllen, verpesten, vergiften und überbevölkert die Erde ja auch maßlos ( so maßlos, wie gesoffen wird ).
      LG

      Löschen
  15. Ganz wundervolle Herbstbilder liebe Astrid!! <3 Zum anderen sage ich mal nichts... zu sehr rege ich mich täglich auf... Ich habe einfach weiterhin Vertrauen...
    Liebste Grüße liebe Astrid, hab eine schöne neue Woche und gute Besserung!!
    Christel

    AntwortenLöschen
  16. Deine herbstliche Einstimmung gefällt mir sehr!
    Doch dann diese Collage, aus einem social medium!
    Welch eine Frechheit in diesem Kontext vor allem Abbilder zu verwenden, die sich nicht mehr wehren können.
    Blasphemie und Respektlosigkeit bringt doch nichts und niemanden weiter.
    Wer diesem Beitrag ein Like vergeben hat sollte vor seinem nächstem Röntgentermin oder ähnlichem die Lebensgeschichte von Marie Curie zu lesen bekommen.
    Etwas abgeregt Deinen Beitrag noch einmal gelesen - da war doch noch was - und dazu wünsche ich Dir gute Besserung!!
    Viele Grüße,
    Karin


    AntwortenLöschen
  17. nach dem herbst hab ich auch ausschau gehalten und viel von ihm gefunden. das wespennest ist so wunderschön, ebenso die bunten bäume und die kerze im wohnwagen.
    liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.