Mittwoch, 25. Juli 2018

Schuljahrsende


... nun auch am nächsten Freitag im weißblauen Bundesland. Das ehemals kleine M. hat nun schon ihr erstes Jahr in der Schule hinter sich gebracht, einiges gelernt ( einiges leider auch nicht ) und neue Freundinnen gewonnen. 

Telefonisch wurden schon vor über zwei Wochen "Freundschaftsshirts" für sich und die Schulfreundin angefordert, die Jerseys von den beiden Mädchen bei Annette im Haidhausener "Stoffzirkus" gekauft und am Wochenende von mir mit nach Köln genommen. 

Ein Probeshirt hatte ich schon vorab gefertigt & bei meinem Besuch am letzten Wochenende mitgebracht. Es wurde sofort angezogen:


Ein "Carmenshirt" sollte es nämlich sein, und ich habe mir das Schnittmuster aus Teilen des "Elodie" - Kleides und des "KleinFanø"- Shirts ( beide von Farbenmix ) zusammengeklaubt. 

So sehen die "Freundschaftsshirts" nun aus:


Irgendwie kommen mir bei der Stoffauswahl der beiden Mädchen Meerjungfrauen in den Sinn...

Zum Schuljahresende für meine Enkelin ziehe auch ich ein Resümee, denn in meiner aktiven Zeit als Lehrerin wurde uns Kolleginnen in Nordrhein - Westfalen nach dem Pisaschock immer die Erfolge bayrischer Kollegen als leuchtendes Beispiel um die Ohren gehauen, was für enormen Frust gesorgt hat, den ich auch vier Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Dienst immer noch verspüre.

Die Erlebnisse meiner Enkelin im vergangenen Jahr lassen mir den viel beschworenen Leuchtturm - Charakter des bayrischen Schulwesens sehr fragwürdig erscheinen. Sie hat zwar perfekt lesen gelernt ( was sie sich allerdings auch schon vorher selbst beigebracht hatte ), rechnen und eine sehr saubere, gut leserliche Schrift erworben, aber nicht, eigene Sätze oder gar eigene Texte zu schreiben. Und das Schlimmste: Sie ist dazu auch gar nicht motiviert. Da frage ich mich schon, wie man da im nächsten Jahr die Kurve kriegen will, denn ab dem dritten Schuljahr geht es in bayrischen Schulen nur um den "Übertritt" in die weiterführenden Schulen... Meine Enkelin ist mit den Anforderungen in diesem Jahr sehr gut zurecht gekommen, hätte aber sicher von einem binnendifferenzierten Unterricht mehr profitieren können.

Fast ein Vierteljahr wurde ohnehin gnadenlos improvisiert, viel eher verwahrt denn unterrichtet, weil die Klassenlehrerin durch eine notwendige Operation fehlen musste. Das kommt immer wieder vor, das weiß ich wohl auch aus eigenem Erleben. Ich bin es aber von hiesigen Verhältnissen gewöhnt, dass dann von der Schulleitung mit den Eltern darüber kommuniziert wird, wie man mit der Misere umzugehen gedenkt, dass die vertretenden Lehrerinnen vorgestellt werden ( wenigstens per Elternbrief ) und man sich da um eine Kontinuität bemüht - nichts dergleichen!

Und dann stehe ich auch noch erstaunt vor der Tatsache, dass eine Kooperation zwischen dem Lehrerkollegium und den Mitarbeitern der anschließenden Betreuung nicht stattfindet und die sich von den Eltern für Dinge zur Verantwortung gezogen fühlen, die eigentlich zu den Aufgaben von Lehrerinnen gehören. Mit der Kollegin, die die Kinder meiner Klasse im Anschluss an den Unterricht versorgt hat, habe ich täglich mindestens über ein Mitteilungsheft kommuniziert, aber meist durch direkten Kontakt, und wir haben an einem Strang gezogen, was die Schüler & Schülerinnen betraf. Und das will was heißen an einer Schule, an die ich nun wahrlich keine guten Erinnerungen habe!

Ähnliche Erfahrungen hat auch meine Tochter gemacht, die im Rahmen eines gemeinnützigen Vereins im Offenen Ganztag Flüchtlingskinder betreut hat - eine Kooperation fand nicht statt. Und gerade auf diesem schwierigen pädagogischen Feld wäre das notwendig.

Da wird ein Riesenbuhei gemacht um die paar Flüchtlinge, die täglich die Grenze überqueren, oder Kreuze in öffentlichen Einrichtungen aufgehangen, aber das, was wirklich not tut, nämlich die Bildung der Kinder irgendwie wildwüchsig ( in Köln hätte man das "Huddel un Brassel" genannt ) sich selbst überlassen. Dabei ist das die einzige Resource, die die Bundesrepublik hat: ihre gut gebildete und ausgebildete Bevölkerung. Und ein wertschätzender Umgang mit dem größten Schatz unseres Landes, unserem Nachwuchs, verlangt nach engagierterem Tun, als ich es im vergangenen Schuljahr miterleben durfte...

27 Kommentare:

  1. Liebe Astrid, du sprichst mir mal wieder aus der Seele. Ich könnte Ko..., wenn Gymnasiallehrkräfte bei uns als Vertretung eine erste Klasse übernehmen und keine Ahnung haben, wie man den Kindern Lesen und Schreiben beibringt. Ganz zu schweigen von Differenzierung... Aber Hauptsache die Statistik stimmt und wir haben eine nahezu 100%ige Unterrichtsversorgung.
    Komm gut durch die heißen Tage,
    Birdy

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    1. Dafür werden dann entsprechend ausgebildete und mit mehrjähriger Berufserfahrung ausgestattete Lehrerinnen aus Berlin, die ihrem Mann nach M. gefolgt sind, bzw. Förderschullehrerinnen aus BW NICHT eingestellt, denn sie genügen nicht bayrischen Anforderungen. Beide sind übrigens Freundinnen meiner Tochter. Die eine muss nun in einem gemeinnützigen Verein Betreuungsarbeit für wenig Geld leisten...
      LG

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  2. Oh ja, da muss ich Dir leider Recht geben! Lehrer/innen sind meine Kooperationspartner, daher kann ich auch ein bisschen mitreden. "Problematische" Kinder werden oft jahrelang mitgeschleift, von einer Klassenstufe zur nächsten bzw. nach zwei Jahren sind Lehrer oft erleichtert, diese Kinder an die Kollegin weiterzureichen... ich betreue die ganzen "Problemkinder", daher kann ich ein Lied davon singen, was sie in der Schule tatsächlich lernen, wie das Problem "Ausfälle des Lehrpersonals" gehandhabt wird (Oft gar nicht, Kinder werden aufgeteilt, und es heißt nur: "Bitte keine Gesprächstermine, da Aushilfslehrer überlastet") und so weiter. Es ist wahnsinnig Schade, dass den Lehren in NRW die Bayern als leuchtendes Beispiel serviert werden - denn es ist meiner Meinung nach ein Trauerspiel. Welche Schulen hier in München tatsächlich ein wenig anders sind, und ein gutes Beispiel, wie's auch gehen kann, sind die Förderzentren, da werden ja auch wirkliche Pädagogen eingestellt, die Verständnis für die Kinder mitbringen (tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber Verständnis kann man von Regelschul-Lehrern nicht unbedingt erwarten).
    Liebe Grüße (Schuljahresende! Nur noch wenige Tage! Yippieh!) Maren
    P.S. Die Freundschafts-Shirts sind ja herzallerliebst!

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    1. Ich bin auch immer wieder bestürzt, wenn meine Freundin ( noch im Dienst ) berichtet, wer sich da in diesem Beruf tummelt. Es ist ja ein nicht gerade schlecht bezahlter "Job", sollte aber nicht wie ein solcher ausgeübt werden. Das haben Kinder nicht verdient.
      LG
      Schöne, erholsame Ferien!

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  3. Wie schön ist das denn - ein Freundschaftsshirt! (und wer hat sowas schon!)
    Das muss ich nun aber doch mal eine bayerische Lanze brechen (und dabei bin ich doch Fränkin ;-). Natürlich braucht es seine Zeit bis die Kinder überhaupt in der Lage sind eigene Texte zu schreiben (aufgrund fehlender Buchstaben). Und bei uns werden beispielsweise die Wochenendeerlebnisse immer am Montag von den Kindern aufgeschrieben. Später dann auch Buchvorstellungen, Referate etc. Auch fand ich die 4. Klasse kein bißchen schlimm, was vielleicht auch ein bißchen daran lag, dass meine Tocher in der Schule sehr gut ist, aber auch von den anderen Eltern habe ich nichts vernommen. Es hängt wohl - wie so vieles - von der Schule bzw. von den Menschen ab, die daran teilhaben. Bei uns sind Hort und Schule auch baulich miteinander verbunden, das erleichtert natürlich auch so manches. Eine zeitlang gab es an unserer Schule Förderunterricht für schwache Schüler (wurde aber eingestellt). Das finde ich gut und wichtig, aber auch ein paar Kurse für besonders begabte Kinder fände ich nicht schlecht. Nicht nur Schwächen auffangen, sondern auch Stärken stärken!
    Liebe Grüße, lass dich nicht ärgern
    Jutta

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    1. Freu dich, liebe Jutta, dass es so bei euch ist, das ist nicht flächendeckend der Fall.
      Wie lange es braucht, bis Kinder Eigenes schreiben können, weiß ich wohl, habe ich doch acht Mal ein erstes Schuljahr auf den Weg gebracht. Bei mir war es auch üblich, jeden Montag ins Tagebuch zu schreiben, erst nur wenig zu Zeichnungen, später immer mehr reiner Text.
      Und was die Betreuung anbelangt: Der "Hort"-Raum liegt direkt neben dem Klassenraum,da sollte doch ein Gespräch möglich sein. Oder ist es die Arroganz, dass Lehrerinnen mit Hochschulstudium nicht mit "Unausgebildeten" reden?

      Ich ärgere mich für die Kinder, die nicht wertschätzend behandelt werden, das ist mein Motivation. Und da ich fast vierzig Jahre viel von mir gefordert habe, erwarte ich das auch von anderen in diesem Beruf...
      LG

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    2. Wertschätzung ist ein gutes Stichwort. Leider können manche LehrerInnen nur gute Schüler "wertschätzen".

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    3. Genau: Die Würde des Menschen ist unantastbar ( Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ). Aber das kriegen wir ja immer weniger hin auf allen Ebenen...
      LG

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  4. Nun darf Oma Astrid auch noch Shirts für die liebe Freundin nähen, aber sie tut es ja gerne, gell?:-)
    An manchen Schulen läuft es rund, an anderen wiederum nicht, es fehlt an Lehrkräften und viele Schulstunden fallen einfach aus, wenn dann Lehrer noch krank sind. Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern bleiben oft auf der Strecke.

    Liebe Grüße
    Christa

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    1. Hier werden jetzt schon Lehrer durch Aufkleber in unseren Bussen & Bahnen gesucht...
      LG

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  5. Das Schulsystem hierzulande kann man in die Tonne kloppen. Die Methoden und Lerninhalte sind auch überhaupt nicht zeitgemäß. Da sind uns andere Länder weit voraus. Vom bayrischen Schulsystem halte ich überhaupt nichts. In der Grundschule habe ich mich zu Tode gelangweilt und im Gymnasium wird man ungezielt mit Stoff zugemüllt, den hinterher kein Mensch mehr braucht. Man sollte die Schüler nicht nach dem "friss oder stirb" - Prinzip mit Lehrstoff bewerfen, sondern Lerninhalte gezielt auswählen, so dass sie später auch einen praktischen Nutzen haben. Und vor allem sollte man die Schüler motivieren und ihr Interesse an den verschiedenen Wissensgebieten wecken. In den Schulen passiert aber leider oft das Gegenteil.
    LG, Varis

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    1. Aber warum wird das anderen immer als Vorbild hingestellt? Die Ergebnisse bei Pisa sind doch angeblich immer besser...
      LG

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  6. Die Mermaid-Shirts sind wunderhübsch und werden die Freundschaft noch vertiefen...
    Zum Rest sag ich nix mehr. Zwei Kinder durch bayerische Schulen gebracht, da weiß Muttern Bescheid! Mittagsbetreuung war damals allerdings noch eher ein Fremdwort.
    Unverzeihlich und unverständlich, dass für Bildung zu wenig getan wird. Hier und anderswo.
    Dennoch herzlichste Grüße,
    Sieglinde

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  7. Liebe Astrid,
    die Freundschaftsshirts sind wunderschön, so eine tolle Idee!
    Bei uns in der Schweiz findet der Übertritt an die Oberstufe erst nach der 6. Primarschulklasse statt. In unserer Dorfschule sind jeweils zwei Jahrgänge zusammen in einer Klasse (1./2. Klasse, 3./4. Klasse, 5./6. Klasse) und oft profitierten die Jüngeren von den Älteren. Umgekehrt hat eines mein älteres Kind durch die Erklärungen an jüngere Kinder den Stoff repetiert und verinnerlicht.
    Nach der ersten Klassen können sie hier auch noch nicht Texte schreiben, aber sie erlernten andere Fähigkeiten. Mein jüngeres Kind kann nach der vierten Klasse Tastaturschreiben und ist recht gut in Powerpoint, Word und Excel. Auch bei Gruppenarbeiten und Vorträgen finde ich, dass sie sehr gut gefördert wurden.
    Dir einen wunderschönen Sommer und
    liebe Grüsse aus der Schweiz
    Eda

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    1. Liebe Eda, ich kenne das Schweizer Schulssystem insofern recht gut, da ich drei Enkelkinder in Züri habe und deren Primarschule öfter besucht habe.
      Ich finde da vieles toll, z.B. dass sie von Anfang an jedes Schuljahr Schwimmunterricht haben und auf Hoch- & Schwyzertütsch unterrichtet werden, dass der Kinsgi schon in die Primarschule integriert ist, ebenso die Betreuung, Und vor allem der Wechsel in die weiterführende Schule nach sechs Jahren ist meines Erachtens die pädagogisch sinnvollere Lösung. Allerdings finde ich die Auswahlkriterien sehr hart bzw. die Zeit vor der Entscheidung extrem bedrückend für die Kinder. Da wird knallhart formuliert, wenn den Kindern die Rückmeldung zu ihren Leistungen gegeben werden. Auch die Probezeit macht viel Druck & Verunsicherung, auch bei sehr guten Schülern wie meiner Enkelin.
      Was mir jetzt wieder gut gefallen hat ist der einwöchige Intensivaufenthalt in einer Einrichtung, um hauswirtschaftliche Kompetenzen zu erlangen ( die Enkelin hat sich ein Kleid genäht, wie schön ). Das fällt bei uns nun schon lange alles unter den Tisch...
      Ich bin jetzt gespannt, wie die Nr. 2 das 6. Schuljahr übersteht.
      Übrigens habe ich auch vier Jahre immer zwei Schuljahre gemeinsam beschulen dürfen ( und habe das als Kind auch erfahren ). Das hat Vor- & Nachteile, wie ich beobachten konnte.
      Schön, über einen solchen post zu erfahren, wie Bildung andernorts vermittelt wird. Danke!

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  8. Ja, wirklich erschreckend und traurig zu lesen, dass deine Enkelin nicht motiviert ist... klar, Unterforderung. Habe gerade mal an die ersten Schuljahre meiner Kinder, damals in der Dorfgrundschule gedacht, dort hat alles gestimmt! Wie viel sich doch seitdem zum Schlechten verändert hat!
    Die Shirts sind Zucker mit dem wunderbaren Mustermix!
    Liebe Grüße Ulrike

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  9. Die Freundschaftsshirts sind eine lustige Idee. Die von Dir genähten, haben bestimmt großen Anklang bei den Freundinnen gefunden!

    Ich muss gestehen, dass ich keinen Einblick in das deutsche Staatsschulsystem habe. Meine Töchter haben ihr Abi an einer Waldorfschule gemacht und danach ihr Studium problemlos gestemmt. Die Lockenmädchen sind ja auf einer amerikanischen Schule, während die Mama ihnen daheim noch das Lesen und Schreiben deutscher Worte beibringt (und ich wünschte, ich könnte sie dabei unterstützen). Mit großen Interesse verfolge ich auf einem deutsch-finnischen Blog, wie Schule dort aussieht (das hört sich immer so toll an).
    Wie gut, dass ich heute da keine Entscheidungen mehr treffen muss. Vielleicht würde ich nach Finnland auswandern oder irgendwohin, wo ich "homeschooling" betreiben dürfte.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Homeschooling erscheint mir inzwischen auch als echte Alternative. Fällt mir auch immer bei meinen Frauenporträts auf, zu was die Protagonistinnen in jungen Jahren in der Lage waren dank individueller Förderung in der Familie. Aber so ein Rückzug ins Private ändert ja nichts an dem Kernproblem bei uns, dass Bildung zwar immer im Mund geführt wird, aber tatsächlich nicht für wichtig erachtet wird. Und aufgrund meiner eigenen Geschichte bin ich eine Verfechterin von Bildungschancen für ALLE. Und die kann man einfach nur gesellschaftlich angehen...
      LG

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  10. Ja, du hast Recht: die Kommunikation zwischen Lehrern, Eltern und Betreuer für die Hausaufgabenhilfe ist katastrophal: mein Mann ist in der Hausaufgabenbetreuung unterwegs und oft fehlt die Info des Lehrerkollegiums über Hausarbeit, Stundenausfall, Nachsehen der Hausaufgaben, Erklärungen der Aufgaben ... Die Aufgabe der Ehrenamtler bezieht sich auf die Begleitung bei den Aufgaben und nicht diese zu lehren. Was lernen die Kinder denn wenn sie in die Schule gehen???
    Auch die Elternarbeit lässt zu wünschen übrig.
    Von unserer großen Enkeltöchtern bekomme ich wenig von der OGS mit!!
    Das Schulwesen in Bayern habe ich immer bewundert, aber das scheint ja auch nicht mehr zu stimmen. Und NRW steht in den Studien immer weit hinten!!
    Gruß zu dir
    heiDE

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    1. Ich habe mehrmals Schüler aus Bayern übernehmen und sie langsam in ihrem Selbstwertgefühl wieder aufpäppeln müssen, da waren die Kinder ganz schön geknickt. Deshalb hat mich das Lehrerbashing in NRW am Beispiel BAY auch immer sehr geärgert.
      Dass man so mit Ehrenamtlern umgeht, geht nun gar nicht...
      LG

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  11. Liebe Astrid,
    was du über das Schulsystem, speziell in Bayern sagst, ist mir nur zu gut bekannt. Uns wurde es ja als das "belehrende Non-plus-ultra" dargestellt, an dem wir uns ein Beispiel nehmen sollten, wobei ich 18 Jahre ein sehr gut Funktionierendes samt Ganztagsbetreuung kannte, das nicht ohne Grund von den nordischen Staaten nahezu 1:1 übernommen wurde. Gleiches habe ich jetzt offenen Auges in Berlin verfolgt, wo über weite Strecken in Klasse 1 und 2 nahezu gar nichts gemacht wurde, außer:Heute gehen wir auf die Wiese, oder auch in den Wald...,aber ohne jedes Ziel oder gar einen pädagogischen Hintergrund, dazu kam ein wildes Durcheinander an Vetretungslehrern, zu denen die Kinder in keiner Weise eine Beziehung aufbauen konnten. Resultat waren Frust, Unlust in die Schule zu gehen. Wenn mein Enkel dort nicht zuhause Lesen gelernt hätte, ordentliches Schreiben und vieles an Praktischem, es wäre ein einziges Desaster. Aber ich muss auch sagen, dass eines der beiden Würzburger Enkelkinder in eine dortige Privatschule geht. Grund war eigentlich nicht die religiöse Anbindung, das Kind ist keiner Konfession zugehörig, aber das Ganztagesbetreuungsangebot, das meine Tochter als Ärztin dringend brauchte. Dort findet statt, was man sich wünscht:Lehrer nehmen Rücksichten, sie kommunizieren mit Eltern und Betreuern, und das Kind ist ausgesprochen glücklich. Leider nimmt die Schule pro Jahr nur 20 Kinder auf und mischt sie mit dem vorherigen Jahrgang. Wir sind ausgesprochen glücklich, da das zweisprachige Kind sonst völlig "verloren" gewesen wäre. Liebe Grüße, Sunni

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  12. wie herrlich
    zwei Freundinnen ..zwei Shirts
    da kann doch gleich jeder sehen dass man zusammen gehört ;)
    ja das Schulsysthem
    leider versagt es immer hehr..
    bei uns war es auch nicht perfekt ..aber wir haben etwas gelernt ..
    was ja heute schon fast nicht mehr gegeben ist ..
    erschreckenk fand ich eine Studie dass Kinder mit auländischen Namen (türkisch z.B. )
    bei gleicher Leistung schlechter benotet werden ..
    es waren Diktate von 8 jährigen zu benoten..
    gleiche Fehlerzahl nur andere Namen
    es fiel fast immer schlechter aus wenn das Kind einen fremden Namen hatte
    was sind das für Pädagogen ..
    mein ältester Enkel ist jetzt an einer IGS (anstatt Gymnasium )
    mit Ganztagsangebot(bis 15:30 Uhr ca )
    da gefällt es ihm ganz gut
    Jedes Kind hat ein Tablet für schulische Aufaben von der Schule bekommen
    liebe Grüße
    Rosi

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  13. Ist ja wieder spannend bei dir... Aus ganz ähnlichen Erfahrungen (auf Vertretungslehrerseite auf "Abruf") habe ich das letztlich neben den gesundheitlichen Gründen vor der Zeit aufgegeben. Nach dem wunderbaren Jahr "geplanter" Vertretung regelmäßig mit denselben drei Klassen, war diese stundenweise Springerei letztlich auch auf Grund mangelnder Kommunikation für mich nicht mehr auszuhalten... Hoffentlich kommt sie noch, die Motivation fürs kleine M. Meine zweitälteste Enkelin (Kl. 2 abgeschlossen) schreibt seit über einem halben Jahr erfundene fortlaufende Geschichten in selbst gebastelte Hefte, herrliche Spiegel ihrer Lebens- und Wunschwelten... Und für ihre Eulenfamilien bastelte und beschrieb sie mit ihrer Cousine eine ganze Bibliothek. Schulhintergrund sind hier Sachsen und Mecklenburg Vorpommern, aber wohl auch nicht in geringem Maße die Eltern. Herzlich grüßt hinüber aus der Prieroser Hitze (30°C im Schatten...), und kein Regen in Sicht, Ghislana

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  14. Liebe Astrid, was sind das für zauberhafte Shirts. Ist das schön für die Mädels, dass sie bei Dir Bestellungen aufgeben können. Traumhafte Zustände :)
    Zum Schulsystem kann ich nicht viel sagen. Meine sind raus und Enkel habe ich noch keine. Aber es ist doch oft so, dass bei den richtig wichtigen Dingen, hier die Bildung, gespart wird. Keine Ahnung ob es jemals richtig zufriedenstellende Zustände in Schulen gab. Ich kenne ewig schon den Satz: "es fehlt uns an ... (beliebiges Wort einsetzbar)
    Ich wünsche Deinen Kleinen schöne verdiente Ferien, liebe Grüße tina

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  15. es ist irgendwie bitter zu hören, dass es damals nicht viel anders als heute ist. zu oft habe auch ich den eindruck, dass man eben glück haben muss, welche lehrendenschaft so ein kind in seiner schulzeit trifft. viele lehrende ergeben sich dann in so sachen wie "aber uns sagt ja keiner was", statt einfach mal selbst anzupacken, auch dort, wi es eben zum job gehört. authoritätshörige menschen lassen mich gruseln. ich genieße diesen job ja gerade darum, weil einem selten jemand sagt, was man wie zu tun hat und es viele eigene gestaltungsmöglichkeiten gibt. und meine lerndenen lernen sowas von eigene gedanken und texte produzieren. ich wünsche deiner enkelin, dass sie früher oder später eine große portion von ihrer wild und weise denkenden und schreibenden großmutter abbekommt.
    liebst,
    jule*

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    1. Danke, liebste Kollegin! Und ich freue mich, dass auch heute noch der Spielraum ausgeschöpft werden kann, den der Beruf bietet! Habe ich doch in den ersten 20 Jahren meines Berufslebens hart für Bildungsreformen gekämpft & gearbeitet. Danach kam mir aber alles sehr zwanghaft und unüberlegt vor....
      Alles Gute!

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  16. Hm, bei uns hier in Wien sagt man gemeinhin .. es hängt ja alles von der Lehrerin ab. soll heißen, da der Staat ja die Lehrer den Schulen zuweist, gibt es "eigentlich" keine guten oder schlechten Schulen. Es hängt einfach nur vom Glück ab.
    Ganz so einfach ist es dann natürlich nicht. Ich bin froh und sehr glücklich, dass ich meine Kinder durch die Volksschule habe ... und das hat auch richtig gut geklappt.

    Aber ich höre auch ganz ganz andere Geschichten.
    Lehrer zu sein sollte einfach viel mehr Ansehen genießen, sodaß diesen Beruf eben auch die Richtigen ergreifen ..

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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