Durch die monatlichen Besuche im Dorf meiner Kindheit & die wachsende Hinfälligkeit meiner Eltern beschäftige ich mich momentan zwangsläufig mit der eigenen Kindheit. Recht widersprüchliche Gefühle kommen da ins Spiel, denn mir wird immer stärker klar, wie sehr sich das damals knapp neunjährige Kind diese Heimat aus dem Herzen gerissen hat, um den Schmerz zu minimieren. Und das, indem es die negativen Seiten des Landlebens im Laufe der Jahre immer stärker betont hat.
Auch in diesem Falle trägt die Bloggerei & der Kontakt zu immer mehr Blogs aus meinem Heimatlandstrich dazu bei, den Blickwinkel neu auszurichten & die positiven Seiten an meiner alten Heimat wieder zuzulassen...
Auch in diesem Falle trägt die Bloggerei & der Kontakt zu immer mehr Blogs aus meinem Heimatlandstrich dazu bei, den Blickwinkel neu auszurichten & die positiven Seiten an meiner alten Heimat wieder zuzulassen...
Und so habe ich bei meinem Besuch in der vergangenen Woche neben einiger Traurigkeit auch die schönen Erinnerungen hervorgekramt und zum Beispiel abends mit meinem Mann hinterm Haus gesessen und den Glühwürmchen zugeblinzelt. Oder wir haben gut geschützt vom Balkon aus die imposanten Gewitter im Süden & Osten verfolgt. Das habe ich schon als Kind schaurigschön gefunden.
Auch die herrlich himmelblau leuchtenden Straßensäume des Sommers lösten Glücksgefühle wie früher aus. Für mich ist es nach wie vor die schönste aller Blütenfarben, verspricht sie doch einen Hauch von Ewigkeit - "An solchem Tag erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt", schreibt Mascha Kaléko in einem Gedicht, dass ich kürzlich bei Susanne/Neststern gefunden habe.
Die Gemeine Wegwarte/Cichorium intybus, die ihre Blüten nur bis drei Uhr nachmittags öffnet, der Blaue Natternkopf/Echium vulgare und der Wiesen - Storchschnabel/Geranium pratense, diese unübertrefflichen "Blauen Blumen", die einst in der Romantik gesucht worden waren, sorgen an den Landstraßen für diesen fulminanten Auftritt.
Nicht minder schön finde ich die Disteln am Wegesrand...
Die Gemeine Wegwarte/Cichorium intybus, die ihre Blüten nur bis drei Uhr nachmittags öffnet, der Blaue Natternkopf/Echium vulgare und der Wiesen - Storchschnabel/Geranium pratense, diese unübertrefflichen "Blauen Blumen", die einst in der Romantik gesucht worden waren, sorgen an den Landstraßen für diesen fulminanten Auftritt.
Nicht minder schön finde ich die Disteln am Wegesrand...
wie die Wilde Karde/Dipsacus sylvestris oder die Acker - Kratzdistel/Cirsium arvense ( mit kleinen Roten Weichkäfern bei der Produktion derselben ) und die Kugeldistel/Echinops sphaerocephalus.
Ja, ich liebe all dieses Feld- und Wiesengewimmel, und es hat mir Freude gemacht, es diesmal nur fotografisch einzusammeln! Meine besonderen Lieblinge, schon als Kind, sind aber diese hier:
Wie oft habe ich herumgesponnen, wenn mir mein Beruf wieder mal ordentlich auf den Senkel ging, dass ich mich zurückziehe und auf meinem Acker am Kudacher Graben Weinbergschnecken züchte für die 3-Sterne-Lokale im Südbadischen!
Der Käfer links unten ist der kleine Verwandte des Maikäfers: der Junikäfer/Amphimallon solstitiale. Diese Tierchen haben schon das einstige Kindergartenkind begeistert.
Nicht vergessen werden sollen an dieser Stelle die Genüsse der Kindheit: All jenes Beeren- und Strauchobst im väterlichen Garten, das nur frisch gepflückt im reifen Zustand so unvergleichlich schmeckt! Ein Kilo Johannisbeeren kam mit nach Hause und wurde dort vom Herrn K. zu einem köstlichen Träubleskuchen verarbeitet.
Der wurde am Mittwoch genossen zusammen mit der Lieblings-Ex -Kollegin & Freundin, die mir ein zauberhaftes Geschenk mitbrachte ( sie kennt meine Leidenschaft für Scherenschnitte ). Viel Freude machen auch die vielen Vögel an Herrn K.s Futterstationen.
Am Donnerstag gab es wieder viel Spiel & Spaß mit dem kleinen M auf dem Spielplatz & zu Hause, der Freitag war dann ein richtig erholsamer Ferientag mit ganz viel Näherei ( fünf Sommertops! ) und einem großen Eiskaffee und keinerlei sonstigen Verpflichtungen...
Die beiden schönen Kacheln sind übrigens die Mitbringsel der Tochter von ihrem Rom - Trip ( vor 3 Wochen ) für uns. L*ufthansa hatte es endlich geschafft, den verlorengegangenen Koffer aufzutreiben & nach Hause zu liefern - unglaublich!
Dein Blog ist für mich eine Bereicherung. Die Bilder. Inspirieren mich und deine Wortwahl ist so leicht zu lesen. Die Häufigkeit deiner Post ist unglaublich. Danke für das teilhaben!
AntwortenLöschenGeniesse den Sonntag- trotz Regen.... Bei uns in Strömen. Herzlich Cornelia
HAAAALÖLLEEEE
AntwortenLöschenmei DANKE für de liaben WORTE bei mir..
hob mi volleeeeee gfreit...
hob die glei gschpeichert,,,
damit ma uns wieda finden gelle...
hobs no fein. bussale bis bald de BIRGIT
Die Prägungen der Kindheit sind tiefer als wir oft zulassen. Schön deine Reflexionen über die Stationen deiner Kindheit. Stadt oder Land? Ich finde in beidem ganz wichtiges für mich. Gleichermaßen. Ganz herzlichen Gruß zu dir liebe Astrid.
AntwortenLöschenWundervolle Eindrücke...wundervolle Bilder...Diese...zwiespältigen...Heimatgefühle kenne ich auch, nur hatten die bei mir letztendlich gar nichts mit der eigentlichen Heimat zu tun...die konnte nämlich nichts dafür...;-) LG Lotta.
AntwortenLöschenDanke!
AntwortenLöschenFür das Mitnehmen, Teilen und Erzählen.
Einen schönen Sonntag, Dir und dem Herrn K.
Astrid rechtsrheinisch
Schon eigenartig: Da lebe ich nun schon fast mein ganzes Leben im gleichen Ort und doch ist mir die Gegend meiner Kindheit irgendwie abhanden gekommen. Nein, es war auch früher nicht immer nur schön und idyllisch. Aber es war alles so normal, so gewöhnlich. Die bunten Wiesenblumen, die Junikäfer, die Berge... Und heute? Die bunten Wiesen sind mehr und mehr verschwunden, ebenso die Junikäfer. Die Berge stehen zwar noch da, aber der einst einsame Bergsee ist heute an einem schönen Sonntag völlig überlaufen...
AntwortenLöschenAber du hast mich daran erinnert, dass es sich lohnt, die schönen Orte der Kindheit wieder zu finden und neu zu entdecken (der einst einsame Bergsee ist auch an einem gewöhnlichen Montag oder einem kühlen Herbsttag wunderschön).
Danke dir! ♥-liche Grüsse, mo(nika)
hab dank - so gern begleite ich dich an den ort deiner kindheit - berührend und so verträumt zugleich deine bilder, deine erinnerungen...
AntwortenLöschendie gedichtzeile - so schön!
keinerlei verpflichtungen, das klingt fein und so sehr brauchen wir das manchesmal.
herzliche grüße!
dania
was für ein wunderbarer post, liebe astrid, als wäre man dabei gewesen an den plätzen deiner kindheit. gerade blüht auch hier die wegwarte am straßenrand, zusammen mit wilder möhre und sandnelke, ganz offenbar haben die "straßenschnitter" ihr soll nicht geschafft, diese fülle ist ungewöhnlich.... wie gut, dass es erinnerungen mit kleinen glücksgefühlen gibt! liebe grüße und einen schönen sonntag (wetter heute wie gestern, wir leben draußen..., und heute morgen ist mir das landkärtchen noch mal ordentlich in den sucher einer richtigen kamera geflattert..., wenn schmetterlinge eine blüte finden, die sie tränkt, kann man in aller ruhe fotografieren und sich langsam immer näher schleichen..., kein vergleich zu vögeln, mit denen habe ich fotografisch noch gar nichts rechtes zusammenbekommen...)
AntwortenLöschenTolle Naturaufnahmen zu wehmütigen Gedanken.
AntwortenLöschen♥ Franka
Ja, das sind die Dinge, die ich am Landleben auch so liebe (wobei ich ja eher am Rande davon lebe). Ich kann mir gut vorstellen, das ein Kind gerade in diesem Alter einen ziemlichen Prozess durchmacht, wenn es eine so schöne Heimat verlassen muss. Es ist vielleicht an der Zeit, diese verborgenen Schmerzen und Schutzgedanken genauer zu betrachten und zu heilen.
AntwortenLöschenUnd in deinen Fotos sehe ich, wie liebevoll du dich der alten Heimat und der Natur zuwendest. So schön.
Liebe Grüße
Andrea
ja, solche erlebnisse in der kindheit prägen sich für immer ein! bei mir war es umgekehrt: ich musste die wochenenden und ferien auf dem land verbringen und war somit herausgerissen aus meinem freundeskreis. das hat mich damals zu einem sehr einsamen kind gemacht und es fällt mir noch immer schwer freundschaften zu pflegen. das landleben hab ich aber mittlerweile wieder lieb gewonnen, auch wenn mir die großstadt noch immer fehlt!
AntwortenLöschendeine fotos und der text zeigen aber, dass du frieden geschlossen hast.
lieben gruß und noch einen schönen sonntag!
susi
So schöne Bilder hast du gemacht !
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Nicole
liebe astrid, das ist einer der wunderbarsten posts, die ich in den letzten wochen gelesen und angeschaut habe. meine kindheit ist auch vom landleben geprägt und so sind viele deiner bilder auch meine geschichte. allerdings hab ich nie gern IN der stadt gewohnt und bin immer eher aufs land geflüchtet. junikäfer, ach, wie lang ist das her, dass ich einen sah! gestern bei einem ausflug an die elbe hab ich im auto auch nur ständig "ah" und "oh, wie schön" gerufen, weil dort an den straßenrändern auch die schönsten blumen blühten. in unserem landkreis ist das leider nicht der fall, hier sind sie wohl zu schnell mit dem mähen.
AntwortenLöschenso, jetzt schau ich mir nochmal alle deine bilder zum drittenmal an. danke dafür!
liebe grüße, mano
...wie wunderbar deine Worte deinen Bildern folgen, liebe Astrid,
AntwortenLöschenund aus dem dunklen grau solch kleine Kostbarkeiten zum Vorschein kommen und erfreuen...und Namen habe ich auch wieder gelernt...
lieber Gruß
Birgitt
wunderschön – so feinsinnig und offen und berührend und doch jenseits von larmoyanz.
AntwortenLöschenauf das gelingen.
Wunderschöne Fotos! Die Blüten und Insekten ... traumhaft! Ich glaube, man unterschätzt oft, wie sehr man in der Kindheit geprägt wird und an manchen Dingen hängt, obwohl man es sich bewußt oft gar nicht so erklären kann ...
AntwortenLöschenIch bin auch mehr am Land aufgewachsen und schätze die Natur, habe auch ca. 70 % meines Lebens in der Nähe der Donau gewohnt. Das habe ich hier in Wien auch geschafft, darum fühle ich mich, glaub ich, trotz großer Stadt hier so wohl. :)
Wünsche dir eine schöne Woche!
LG MAry
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendas Züchten von Weinbergschnecken stelle ich mir sehr entschleunigend vor, die Sehnsucht nach den Kindheitsorten ist wohl auch eine Sehnsucht nach der Zeit, als die Welt voller Wunder war. Wie dieser Post (Inklusive Lufthansa-Koffer-Geschichte und backendem Ehemann). Mit kleinen Kindern kann man das ja noch einmal erleben....
Ich wünsche Dir wieder so eine wunder-volle Woche!
Deine Sarah
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenerst eben habe ich diesen Post bei Dir entdeckt..... ganz wunderbare Aufnahmen, die Du auch echt toll durch die Karin-Collagen (ich nenn sie einfach mal jetzt so) in Szene gesetzt hast.
Für mich ist es immer wieder schön zu sehen, wie Du die Welt hier bei uns wahrnimmst. Vor allem eben auch gemischt mit Deinen Kindheitserinnerungen, zu einer Zeit, wie ich sie ja nicht mehr kenne. Das verändert somit auch für mich den Blick auf hier Alltägliches.
Ich wünsche Dir eine tolle Woche und vor allem hoffe ich, dass es Deinen Eltern gut geht.
GLG
Pamy
Och ist das schön, das sehe ich ja auch gerade erst eben... das Fachwerkhaus in Collage eins, ist ja gar nicht in A...., wie ich ursprünglich annahm. Das kenn ich doch!!! Da fahre ich doch jeden Tag dran vorbei, wenn ich an einem großen Restaurant mit Namen PC vorbei fahre, oder????
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