Mittwoch, 8. Januar 2014

Ein Pariser Lieblingsmuseum { Paris IV }



In meinem Post vom Sonntag habe ich schon meinen Besuch im Musée d'art moderne de la Ville de Paris erwähnt, welches im 16. Arrondissement in einem Flügel des Palais de Tokyo untergebracht ist:

Das Palais ist am rechten Seineufer für die Weltausstellung 1937 errichtet worden und zeigte damals schon eine Ausstellung von Werken namhafter Künstler der Zeit. 
Für mich erlangte es besondere Anziehungskraft aufgrund der Tatsache, dass dort das von Raoul Dufy - ebenfalls für diese Weltausstellung geschaffene - Monumentalwerk "La Fée Électricité" zu besichtigen ist:

Auf 250 Platten, befestigt an den Wänden eines halbrunden Saales, hat der inzwischen recht vergessene Maler, aus Le Havre stammend, im Zentrum die Götter des Olymp mit Zeus in der Mitte über dem Elektrizitätswerk von Vitry - sur - Seine ( 10 km von Paris entfernt ) thronend gemalt. Flankierend finden sich einmal all die Personen dargestellt, die in Technik & Naturwissenschaft eine Rolle gespielt haben, von Aristoteles bis Pierre & Marie Curie, andererseits viele Errungenschaften aus Landwirtschaft, Industrie, Verkehr  sowie die "Fée Électricité", ganz groß über einem Orchester schwebend. Die Malerei ist voller Charme & heiterer Weltsicht, Leichtigkeit im Strich & von leuchtender Farbigkeit. 
Da ich eine große Verehrerin dufyscher Malerei bin, wird es demnächst auch einen Post zum Maler geben...

Seit meinem letzten Besuch wird die Sammlung des Museums völlig anders präsentiert & die Auswahl der Werke hat sich wieder sehr verändert.
Im Eingangsbereich findet man viele großformatige Werke von Robert Delaunay, ebenso an der Stirnwand des angrenzenden Saals, in dem - für mich sehr gelungen & ansprechend -  Malerei & Skulptur zusammen mit Möbeln & Gebrauchsgegenständen des "Art Déco" gezeigt werden, darunter Gemälde von Albert Gleizes oder André Lhote.

Toll gefallen hat mir auch in einem runden Durchgangsraum mit kleinen Seitennischen der riesige, goldbelegte, runde Tisch von James Lee Byars ( oben, obere Reihe links ), der die vom Künstler so angestrebte Magie ausstrahlte. 
Im nächsten Saal fanden sich spannende Gegenüberstellungen von Werken der Künstler der "Art brut", wie der von mir sehr geschätzte Gaston Chaissac ( unten links eine bemalte Flügeltür ) und im Anschluss daran ein paar wunderbare Gemälde von Pierre Bonnard ( oben, obere Reihe rechts ) sowie eine kleine, feine Auswahl aus der umfangreichen Sammlung von Dufy - Gemälden ( oben, untere Reihe links ).
Auch die Gegenüberstellung einer Plastik mit einem Gemälde von Jean Hélion ( oben untere Reihe rechts ) hat mich sehr angesprochen.

Der Harlekin - Kopf rechts stammt übrigens von Pablo Picasso.

Beeindruckend war auch die Präsentation von - Couture Kleidern von Azzedine Alaïa im Matisse - Saal mit der ersten Fassung des Wandgemäldes "La Danse". Doch dort durfte nicht fotografiert werden.

Dieses Mal haben wir uns die Ausstellung Zeitgenössischer Kunst gespart, waren wir doch voller anregender Eindrücke. Zwar von uns nicht geplant, wäre ein weiterer Besuch ohne erneute Eintrittskosten möglich, denn die ständige Sammlung kann man jederzeit kostenlos anschauen. Finde ich super!
Astrid



15 Kommentare:

  1. Huch! Das sieht interessant aus!!!!

    GLG
    Susanne

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  2. Schöne Beschreibung, tolle Bilder, am liebsten würd ich meinen Koffer packen...
    Schönen Tag Dir,
    Kerstin

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  3. Danke, dass du uns mitgenommen hast!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. ohhh, das wär ein museum nach meinem geschmack! das erste riesige gemälde stell ich mir überhaupt toll vor - da entdeckt man bestimmt immer wieder etwas neues!
    danke für die detaillierte beschreibung des museums, vielleicht komm ich ja doch noch mal nach paris!

    lieben gruß!

    susi

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  5. Du weckst eine Sehnsucht nach Kunst in mir.

    Ich schau gleich mal was es bei uns in der näheren Umgebung so gibt!
    :-)

    ♥ Franka

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  6. Vielen Dank für interessanten Beitrag und Ausflug in die Pariser Kunstwelt.
    LG Steffi

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  7. Schon alleine das Gebäude von außen ist sehr beeindruckend, typisch pariserisch monumental, aber für mich sehr schön in seiner weißen Klarheit mit den Reliefs.
    Und ich sehe, man sollte möglichst mit fachkundiger Begleitung in ein Kunstmuseum gehen, dann hat man mehr davon. Du hast hier schon mit wenigen Bildern und sparsamen, aber treffenden Worten einen interessanten Eindruck erzeugt. Ich war mal mit einer ehemaligen Kunstkollegin im Max-Ernst-Museum. Sie hat mir viel erklärt. Das gleiche gilt wohl für manche literarischen Kunstwerke. Wenn man dazu Hintergrundwissen hat, bringt es einem mehr.
    LG, 'Franka'

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  8. Ein bissl unfair ist es ja schon: Du weckst gewaltiges Fernweh! ;-)))
    Liebe Grüße
    Sonja

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  9. ich will dort hin - sofort!!!
    hach Astrid, eine wunderbare Serie hast da Du für uns
    danke fürs zeigen!

    liebe Grüße

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  10. Liebe Astrid,
    da ich ja fast drei Wochen offline war, musste ich jetzt erst mal weit weit runterscrollen, um alles zu lesen und ich muss sagen, ich bin schon schwer neidisch. Obwohl ich ja gerade erst im September in Paris war, würde ich nach Deinen Berichten am liebsten sofort wieder hinfahren. Ich könnte jetzt stundenlang schwärmen, aber ich fasse mich kurz: Danke für die schönen Bilder und die tollen Anregungen! Eigentlich sollte man mindestens dreimal im Jahr nach Paris fahren....
    Liebe Grüße,
    Karin

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  11. Wieder ein toller Rundgang, lieben Dank! LG Lotta.

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  12. Was für schöne Paris-Tage mit dir und nun noch Kunst, herrlich... Irgendwann muss ich da doch mal selbst hin, vor langen Jahren hatten wir die kleine Spielpause mal hingeschickt..., und der Gefährte schwärmt auch... Ganz liebe Grüße Ghislana

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  13. ich will auch!!!
    liebe grüße, mano

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  14. Liebe Astrid-das ist ja sooo inspirierend,was du hier zeigst!
    ich will schon lang nach Paris, jetzt weiss ich, an wen ich mich wenden werde!
    Dir auch noch ein gutes 2014 v.a. mit Gesundheit und weiterhin so wunderbaren posts!
    Die Bilder und Kunstobjekte an sich sind schon wunderschön, aber du hast sie auch noch sehr harmonisch zusammengestellt ...

    liebe bayerische Grüße, Friederike

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  15. schöner bericht, muss unbedingt mal dort hin...

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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