Donnerstag, 29. August 2013

Das große Licht { BIWYFI } oder Die Geschichte vom Niesenfuchs






Das große Licht an unserem Himmel ist manchmal viel weniger beeindruckend als ein kleines Lichtlein, zum Beispiel auf einer Bergspitze. 
Für meine kleine Enkelin war es jedenfalls bis vorgestern so, als wir gemeinsam am Fuß des Niesen am Thunersee Ferien gemacht haben: Das Niesenlicht war das wichtigste Licht der Welt. Abends vor dem Schlafengehen wurde gemeinsam nachgeschaut, ob es noch da war.




Ja, was wäre mit dem Niesen ohne dieses nächtliche Licht? Denn nur so kann man die imposante Landmarke am Thunersee auch nachts ausmachen - wie ein Wächter steht der Berg dann im Dunkeln über dem Berner Oberland. Besonders wacht er aber über den Schlaf der Kinder.

So hat sich das jedenfalls Judith Josi - Calderwood ausgedacht in ihrem Buch vom Niesenfuchs. 

Der nämlich steigt Tag für Tag hinauf mit dem Schlüssel im Rucksack zum Lichtkasten oben auf der Bergspitze. Als Lohn bekommt er immer einen Teller mit Essen aus der Küche des Bergrestaurants hingestellt.

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Doch eines Tages fällt ihm der Schlüssel auf dem Heimweg unbemerkt aus dem Rucksack und ein Haufen frecher Dohlen reißt sich den unter den Nagel. Der Fuchs bemerkt den Verlust aber erst, als er sich in seiner Höhle am Fuß des Berges zum Schlafen hinlegen will. Was bleibt ihm anderes übrig, als wieder hinaufzusteigen & den Schlüssel zu suchen. Das gelingt ihm mit Hilfe einer Adlerdame & dem Murmeli...

Die Idee für diese Geschichte sei ihr beim Besuch des Niesendörflis, einem Kinderspielplatz oberhalb des Bergrestaurants, gekommen, berichtete Judith Josi. Eine der sie begleitenden Frauen war die spätere Herausgeberin des Buches, die Verlegerin Evelyn Bühler aus Interlaken, die sie beim Ausspinnen der Ideen & in ihrer Schreibmotivation unterstützte.


 Das Niesendörfli
( links vom Haus des Murmeli ist übrigens der Mönch, links davon der Eiger,
dann Schreckhorn & Wetterhorn zu sehen )


Judith Josi, eine gebürtige Engländerin, verheiratet mit einem Berner, dessen Familie lange des Restaurant auf dem Niesen betrieb & die ein Chalet im nördlich hinter dem Berg gelegenen Wimmis besitzt, schrieb das Buch übrigens in ihrer Muttersprache & widmete es ihren vier Enkeln. Als Illustratorin konnte die Bernerin Karin Widmer gewonnen werden - eine also völlig "bodenständige" Produktion!

Via


Bei unserem Aufenthalt 2011 am Thunersee habe ich das Buch meinen Enkelkindern geschenkt und allabendlich vorgelesen. Sie haben natürlich immer wieder kontrolliert, ob der Fuchs das Licht ja auch angemacht hatte. Nur dann konnten sie beruhigt zu Bett gehen.

Dieses Jahr erzählte ich der kleinsten Enkelin die Geschichte. Und die berichtete sofort unserem Ferienwohnungsvermieter vom Fuchs & dem Licht auf dem Berg hinter seinem Haus. Der kannte die Geschichte noch gar nicht, und er hat sich doch tatsächlich das Buch sofort in Spiez gekauft, um seine Wissenslücke zu schließen.

An einem verregneten Urlaubstag, an dem der Niesen vollkommen hinter den Wolken verschwunden war, haben meine Enkelin und ich dieses Bild vom Berg mit seinem Licht gemalt:




Welch andere Vorstellungen vom großen Licht es noch gibt, erfahrt ihr wieder bei Nic.


;-) Astrid


16 Kommentare:

  1. Eine schöne Geschichte! Wir waren gerade ganz in der Nähe im Urlaub...in Kandersteg! :o)
    LG Steffi

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  2. Wie schön! Ist das Bild unten im Tagebuc gemalt? Wundervolle Erinnerungen!
    Liebe Grüße Barbara

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    1. Das ist eines der "Malbücher" meiner kleinen Enkelin. Darin malt, klebt, schneidet sie, aber auch immer wieder beauftragt sie uns Erwachsene, etwas für sie zu zeichnen, was sie dann ergänzt. So auch bei diesem Bild. Sie hat dicke Buntstifte, die wasservermalbar sind - ganz wunderbar…
      LG

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  3. So zauberhaft!!! Berglicht und Buch... Der Niesen mit Lichtlein wird sicher immer in Euren Erinnerungen sein und das ist so wunderbar. Meine Eltern sind nie mit Ihren Enkelkindern verreist. Schade, wenn man sich das entgehen lässt, nicht wahr? Hab' einen schönen Tag, liebe Grüße, Anette

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    1. Das kann man wohl sagen! Das Zusammensein mit den Enkeln gibt MEINEM Leben den Schwung, den es braucht, wenn man älter wird….
      LG

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  4. Eine ganz zauberhafte Geschichte - und dies ist eine Erinnerung, die wird Deine Enkelin wahrscheinlich noch ihren Enkeln erzählen ;o)

    Liebe Grüße
    Astrid

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  5. ach wie schön! ich habe auch viele Sommer als Kind am Thunersee und Umland verbracht und meine schweizer Oma fungierte immer als Wetterfrosch : "Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter sicher gut". Das Buch hätte mir garantiert auch gefallen.
    liebe Grüsse!

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  6. Ach wie schön, der Morgen fängt mit einer Geschichte an..., bin ganz verzaubert vom großen kleinen Niesenlicht... Da hattest du eine gute Eingebung zu Nics BIWYFI ;-) Lieben Gruß Ghislana

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  7. Das ist ja eine süße Geschichte - sowohl die des Fuchses als auch die der Enkelin. Tolle Bilder, allesamt.
    Manchmal leuchtet das kleine Licht am hellsten.

    LG aus dem Norden

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  8. wie ich das mag, wenn aus einem kleinen licht eine ganz große geschichte wird!
    herzliche grüße

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  9. Liebe Astrid,
    mein Mann und ich fuhren in jedem Jahr im Frühjahr an den
    Thuner See - und ein Besuch auf dem Niesen war immer
    eingeplant. Es war der Lieblingsberg meines Mannes.
    Das Buch vom Niesenfüchslein habe sogar ich mir vor Jahren
    noch gekauft.
    Ihr seid in der Tat ganz nah bei mir vorbeigekommen.!
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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    1. Dann habe ich nicht nur mit dir die Heimat gemeinsam, sondern mit deinem Mann die Liebe zu diesem Berg!
      LG

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  10. ein wunderschöner berg, eine bezaubernde geschichte, ein freundliches licht - und so schöne fotos von dir! und das tagebuchbild ist zum an-die-wand-hängen!
    liebe grüße von mano

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  11. Hallo Astrid,
    schön, dass Du Kinderbuchautoren persönlich kennst. Und auch schön, dass Du Dich mit Deinem Enkelkind befasst und Bilder malst. Malen war nie meine Stärke. Dafür lese ich vor dem Zubettgehen gerne vor.

    Gruß Dieter

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  12. Irgendwie magisch ... alles ... der Glaube der Kinder, aber auch diese unbeschreiblich schöne Landschaft.

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    1. Da kann ich dir uneingeschränkt Recht geben.
      Ich wünsche dir, dass du wieder einmal dorthin kommst. Ich will es auf jeden Fall wieder...
      Liebe Grüße


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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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