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Samstag, 14. September 2019

Meine 37. Kalenderwoche 2019

Melancholie machte sich am letzten Sonntagnachmittag breit, fuhr doch die Enkelin mit ihrer Mama nach Hause. Dort erwartete sie eine gewisse Ungewissheit zum Schuljahresbeginn, denn ein paar Tage vorher war aufgeflogen, dass ihre Klasse aufgeteilt und ihre beste Freundin einer anderen Klasse zugewiesen worden war - all das, ohne dass die Kinder und ihre Eltern vorher etwas davon erfahren hätten!



So viel Unverfrorenheit haben wir in den nordrhein-westfälischen Schulen, die ich kenne und auf denen ich gearbeitet habe, nicht an den Tag gelegt. Es ärgert mich besonders, weil uns das bayrische Schulwesen ja immer als großes Vorbild um die Ohren gehauen worden ist. In den zwei Jahren meiner Enkelin in einer Münchner Schule habe ich genug mitbekommen, wie wenig Wertschätzung die Kinder und ihre Bedürfnisse dort erfahren.

Meine Gedanken waren die ganze Woche bei meinem Enkelmädchen & ihrer Ma. Hoffentlich bleibt die Ersatzlehrerin - ja, die neue Klassenlehrerin ist zusätzlich auch noch längerfristig erkrankt - tatsächlich die versprochenen Wochen der Klasse erhalten! Wir haben ja schon in der ersten Klasse über sechs Wochen genug Lehrerchaos erlebt. Da ist man als Mutter ganz schön gefordert, damit das Lernen grundsätzlicher Fähigkeiten & Fertigkeiten gesichert wird. Von ausgefallenen schönen Aktionen, die das Gemeinschaftserlebnis fördern, mal ganz abgesehen...


Der Montag führte uns auf dem Weg zur Physiotherapiepraxis wieder durch den Park, in dem nun die Kastanien zahlreich zu Boden gehen: Herbstboten!

Mit der Enkelin hatte ich in der Vorwoche nicht nur Kleisterpapiere hergestellt ( und damit solche kleine Streichholzschachteln bezogen wie links zu sehen ), sondern auch das "Kunstcamp" begonnen aufzuräumen, das seit der letzten Frühlingspost das reine Chaos war und bei mir jegliche Kreativität blockiert hat. 

Mir war der Einsatz der Enkelin weiterer Ansporn: Schon am Sonntagnachmittag habe ich den Fußboden von Papieren frei geräumt und anschließend gewischt. Am Montagnachmittag habe ich dann alle Papierschnitzel & -stücke, die ich für Collagen und sonstige Projekte aufhebe, wieder in die farblich entsprechenden Behälter einsortiert und alle Locher, Stempel, Stempelkissen, Farben, Wasserbecher usw. in die entsprechenden Schubladen bzw. Regalfächer.

Die Enkelin hat mir auch  mit Hilfe der Geliplate ein paar schöne Hintergründe für Collagen bedruckt, so dass ich am Dienstag tatsächlich wieder mit einer Collage angefangen habe, während vor den Fenstern der Dachgauben der Herbst mit seiner Färberei begonnen hat.

Am Donnerstagnachmittag hat auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom das Chinafest 2019 begonnen ( Peking ist Partnerstadt Kölns ). Es soll die Beziehungen zwischen den beiden Städten fördern. Ob das gelingt, nachdem das Regime in Peking so harsch auf den Empfang des Dissidenten aus Hongkong reagiert hat? Ich bleibe reserviert...

Was sonst noch war? Viel organisatorische und häusliche Arbeit, die nicht fotografierenswert oder fotografierbar war. 

Einen Hauch der diesjährigen Sommerpost habe ich auch abbekommen: Vom Thuner See, vis-à-vis des Niesen, hat mir die liebe Veronika einen ihrer schönen Vögel und viele nette Worte geschickt. Ansonsten ist die Aktion an mir vorübergegangen, es war aber auch richtig für mich, nicht mitgemacht zu haben - ich hätte es einfach nicht geschafft, so sehr hat sich mein Leben verändert.



Das merke ich auch beim Verfassen dieser Posts über meine Woche: Ich bekomme meine Gedanken eben immer seltener in Worte gefasst. Dabei möchte ich sie gerne mitteilen, weil ich finde, dass sich das Nachdenken auch für euch, liebe Leserinnen und Leser, lohnt. Zum Beispiel über die Bewegung der Jugend für ein Umdenken in puncto Klimapolitik:

Traue/Rostrose hat zu diesem Thema und seiner Protagonistin Greta Thunberg zwei sehr umfassende und gute Posts geschrieben, auf die ich euch aufmerksam machen möchte. Hier und hier zu lesen, da brauche ich meinen Senf nicht auch noch mal dazugeben.

Ich werde auf jeden Fall mit dem Herrn K. am Freitag dabei sein im Rahmen unserer Möglichkeiten. Hier bei uns gibt es inzwischen auch eine Gruppe "Grandparents4Future", und deren Verlautbarung gibt viele meiner Gedanken und Gefühle wieder, beispielsweise dass unsere Generation, eigentlich in jungen Jahren kämpferisch und an gesellschaftlichen Entwicklungen interessiert, sich mit dem als "alternativlos" dargestellten Wirtschaftssystem abgefunden hat und damit in gewisser Weise an der sich abzeichnenden Klimakatastrophe mitschuldig geworden sind. Wir haben uns einen Lebensstil angeeignet, der es uns bequem macht auf Kosten anderer. Und jetzt machen uns unsere geliebten Enkelkinder klar, dass wir damit ihre Lebenschancen gefährden, dass das Ziel unserer Eltern - "die Kinder sollen es mal besser haben" - für unseren Nachwuchs nicht mehr gilt, weil wir sorglos alle Ressourcen, die menschliches Leben bedingen, verschleudern.

Vielleicht überlegt sich die eine oder andere am Freitag an einer der Veranstaltungen teilzunehmen. Ein Überblick über die teilnehmenden Orte ist hier zu finden.

Macht es gut! Und mit Frau Jule: Passt auf euch und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich, geduldig und zuverlässig!

Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch, dem Sommerglück bei Loretta und Wolfgang und dem Monatsthema der Zitronenfalterin