Wann immer ich zum Kölner Zoo komme, nimmt dieser Baum meinen Blick gefangen. Besonders schön ist er jetzt, im Herbst. Deshalb habe ich ihm am Freitag einen Besuch abgestattet:
Es handelt sich um ein besonders prächtiges Exemplar des Fächerahorns, manchmal auch als Japanischer Ahorn bezeichnet...
... oder auch Thunbergs Fächer-Ahorn, eine Pflanzenart aus der Gattung der Ahorne ( Acer ) in der Familie der Seifenbaumgewächse ( Sapindaceae ). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt - wie der Name nahelegt - in Japan, Korea & China, und viele Sorten werden bei uns als Zierpflanze verwendet. Deshalb gibt es viele Varianten mit unterschiedlich geformten Blättern des kleinen Baumes ( maximal zehn bis fünfzehn Meter Höhe ), der eher wie ein breitkroniger Strauch wächst.
Die Wildform des Fächerahorns entstammt den japanischen bzw. koreanischen Bergwäldern. Dort wächst sie in 200 bis 1300 Höhenmetern auf leicht sauren Böden im lichten Wald. Diese Wildart ist bei uns aber kaum im Handel erhältlich. Bei uns ist die Sorte Acer palmatum oder japonicum 'Aconitifolium', der sogenannte Eisenhutblättriger Japanische Ahorn, am meisten verbreitet. Die ganze Sortenvielfalt ist auf diesem Foto aus dem Botanischen Garten zu sehen:
Allen gemeinsam ist die spektakuläre Färbung im Herbst vor dem Laubfall. Das Exemplar am Zooeingang gehört also zur Sorte Acer palmatum. Wegen seiner goldgelben, leuchtend roten oder auch dunkelroten Herbstfärbung wird er zuweilen auch Japanischer Feuerahorn genannt, obwohl es sich beim Feuerahorn Acer ginnala eigentlich um eine andere Art handelt. Der Fächerahorn Acer palmatum und seine Sorten werden bei uns allerdings irreführend auch unter der deutschen Bezeichnung Japanischer Ahorn vermarktet.
Die Wildart des Fächerahorns wächst meist mehrstämmig und bildet eine ausladende, locker verzweigte schirmartige Krone. Seine Äste und Zweige sind auffallend dünn und tragen viel zum elegant-filigranen Erscheinungsbild bei.
Der Fächerahorn trägt das Jahr über frischgrüne Blätter. In den Herbstmonaten nehmen diese eine leuchtend orange bis rote Farbe an. Die gestielten und gelappten Blätter mit 5 bis 7 Lappen, handförmig angeordnet, treiben im April/Mai aus. Die Ränder dieser Blattlappen sind unregelmäßig doppelt gesägt und anfänglich von gelblich-brauner Farbe & flaumig behaart. Gleichzeitig mit den Blättern erscheinen auch die Blüten, die in purpurfarbenen Trauben sitzen und dem Baum auch im Frühjahr ein wirklich malerisches Aussehen verleihen.
Im Herbst entwickelt der Baum Flügelnussfrüchte, auch Samara genannt, die in zwei Nussfrüchte mit jeweils einem Flügel zerfällt. Sie sind anderthalb Zentimeter lang. Es sind also die typischen Ahornfrüchte, umgangssprachlich auch Propeller genannt.
Der Baum ist ein Flachwurzler und bevorzugt gut durchlässigen, lockeren Boden, frisch bis feucht, sauer bis schwach alkalisch und wächst in Sonne wie Halbschatten.
Die Erstveröffentlichung von Acer palmatum erfolgte 1784 durch den schwedische Arzt und Botaniker Carl Peter Thunberg. Deshalb auch die alternative Bezeichnung. Thunberg ist während einer Japanreise auf den kleinen Baum aufmerksam geworden. Zu diesem Zeitpunkt war der Fächerahorn in Japan bereits seit Jahrhunderten in gärtnerischer Kultur und es gab schon mehrere Zuchtformen. Außerdem war der Fächerahorn schon damals einer der beliebtesten Bäume für die Bonsai-Kunst. Die verschiedenen Kulturformen zeigen zum Teil stark von der Wildart abweichende Blattformen und -farben.










diese japanischen "ahörnchen" sind wirklich traumhaft schön und machen mir jeden herbst auch sehr viel freude. so gibt es also viele verschiedene formen des acer japonicums. der heute in meinem blog gezeigt ist dann wohl ein aconitifolium. aber mir sind die bezeichnungen auch nicht so wichtig, weil ich sie mir eh nicht alle merken kann, aber deine herrlichen bilder schau ich mir bestimmt nicht nur einmal an. das letzte mit der schönen skulptur ist einfach hinrießend!!
AntwortenLöschenschon wieder verregnete sonntagsgrüße ;)!
mano