Samstag, 28. Januar 2023

Meine 4. Kalenderwoche 2023

 
"Komm mit mir in das Cinema,
Dort findet man was einmal war:
Die Liebe."
Else Lasker-Schüler  (1860-1945)


Ja, das hatte ich vor. Aber der Ausflug ins Kino mit dem Freund meines Mannes musste am Wochenanfang dann aus gesundheitlichen Gründen leider ausfallen. Damit ich nicht andauernd zu Hause herummolsche ( auch so ein Begriff des Herrn K. )... 

... bzw. nur kleine Stillleben beim Frühstück aufbaue, habe ich mich dann entschlossen, endlich die Ausstellung im Bonner Landesmuseum - "Augenlust" - zu niederländischen Malereien des Goldenen Zeitalters zu besuchen. In der Ausstellung geht es sowohl um die Schönheit der Gemälde dieser Epoche als auch um Geschichten rund um ihre Details, die frau entdecken kann, und die vom Leben im 17. Jahrhundert in unserem Nachbarland bzw. Amsterdam erzählen.

Das Landesmuseum weckt in mir viele Erinnerungen: Im ( damals ganz frischen ) Vorgängerbau habe ich 1970 mit meinen Mitschülerinnen unser bestandenes Abitur gefeiert ( nein, damals gab's keinen prachtvollen, teuren Abi-Ball! Der wurde von uns Schülerinnen abgeschafft. ). Und im ganz alten Bau von 1877 hat mein Mann noch als Student römische Scherben von Ausgrabungen gesäubert und sortiert.


Mit dem Aufzug ging es in den dritten Stock, und dort erfuhr ich vieles über die historische Situation im Amsterdam jener Tage, die einen besonderen Reichtum nach sich zog, den die Maler dieser Zeit in ihren Gemälden wiedergespiegelt haben. Es gab auch welche von Clara Peeters, die ich hier porträtiert habe.


Das Gemälde von Hubert van Ravesteyn "Nüsse, Wein und Tabakpäckchen" von 1670 hat mir besonders gefallen, denn es ist eher etwas ungewöhnlich vom Sujet her gesehen.


Am Ende des Rundgangs habe ich ein eigenes Stillleben gestaltet - mit Hilfe von magnetisierten Gegenständen. Und schlussendlich auch noch eines in der Museumgastronomie.

Die Bonner Colmantstraße gefällt mir immer wieder, weil sie auf ihrer südlichen Seite eine intakte Bebauung aus der Zeit vor der Reichsgründung hat, die weniger historistisch überladen ist als die Gebäude der folgenden Gründerzeit - Periode. Die beiden Figurensilhouetten stellen übrigens den Neandertaler ( dessen Schädel im Museum aufbewahrt wird ) und Josef Beuys dar. Die anderen Figuren - Details stammen vom Martinsbrunnen in der Bonner Innenstadt. 

Frust am Donnerstagmorgen darüber, dass es nicht geschneit hat, wie vom Wetterdienst "versprochen". Ich hoffe ja immer noch auf  nen 12tel Blick mit Schnee. 




Dieses Schietwetter kann frau nur aushalten, indem die Karnevalskisten gesichtet werden. Der Stammdesch brauchte noch Requisiten für seinen nun wirklich letzten Auftritt bei den Schull- un Veedelszöch. Also habe ich mich von Teilen getrennt, die ICH eh nicht mehr brauchen werde. Die Tochterfamilie hat sich auch wieder was ausgedacht und mich ans Rotieren gebracht. 




Außerdem sitze ich an einem eigenen Projekt - mit ganz viel Liebe ( & Erinnerungen ). Dafür brauchte ich kein Cinema, ich musste nur ins Gästezimmer gehen, wohin ich die Garderobe meines Mannes vor Wochen ausgelagert hatte.




Ich scheine wohl wieder im Karnevals - Flow zu sein...


Was ich heute vor habe? Na, zuerst einmal mit Andreas Samstagsplausch auf Tuchfühlung gehen. Dann muss ich mich um die neuen 12tel Blicke bemühen, Schnee wird es ja wohl nicht mehr geben. Schließlich warten Schere, Stoff, Nähmaschinen auf mich, denn so viel Zeit hab ich ja nicht mehr bis zum Karnevalssonntag: Drei Wochen! Und ein bisschen beschäftige ich mich auch mit dem Weltgeschehen, hab nur keine Energie & Nerven mehr, mich darüber an dieser Stelle auszubreiten, Diskussionen zu führen und Querschläger auszuhalten. Trauern braucht Kraft & innere Ruhe, so meine Erfahrung, und ein mentales Vernetztsein mit den Menschen, die frau liebt. Alles andere sind oft nur Energiefresser.

16 Kommentare:

  1. Was für eine tolle Ausstellung! Und dazu deine neuen oder wiederkehrenden Aktivitäten, das gefällt mir alles sehr. Sollte ich vielleicht mal ein Paket Schnee schicken? Hier gibt es relativ viel, vor allem an Stellen, wo er eigentlich nicht sein sollte...steile Straßen, die es zu bewältigen gibt. Aber schön sieht es schön aus, wenn die Flocken taumeln. Ja, Menschen, die man liebt. Mehr braucht es nicht. Vielleicht noch ein wenig geliebt werden...Herzlich, Sunni

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  2. Wie schön, dass Du wieder ins Museum gehst. Museen sind Kraftorte für mich und ich hoffe auch für Dich. Die Ausstellung schaut wunderbar aus und die Erinnerungen dazu sind bittersüß.
    Der Karneval hat Dich in gewisser Weise wieder, das ist toll.
    Viel Freude beim Nähen und Probieren!
    Das Kino kommt noch....
    Herzlichst grüßt Sieglinde

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  3. Vor dem Martinsbrunnen sind die Jungs als Kinder oft stehen geblieben, weil so viel Bewegung in den Bronzestatuen drin ist. Früher mussten wir dort eher vorbei, weil sie in ein bestehendes Schaufenster gucken wollten.
    Wie wunderbar diese vielen Details auf den Gemälden sind und was sie erzählen, haben wir vor Jahren auch im Reichsmuseum Amsterdam erfahren.
    Hab ein schönes Wochenende, viel Spass beim jecken Kram und und liebe Grüße
    Nina

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    1. Tja, der gute alte "Puppenkönig"! So traurig sieht das dort jetzt aus. Mein Mann hat dort mit seinen Brüdern an Weihnachten gejobt und vom Geld Neues für ihre Märklin-Bahn gekauft. Bonn erinnert mich an so viel, denn wir sind ja beide dort aufgewachsen.
      LG

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  4. Meine liebe Astrid, was für eine interessante Ausstellung. Danke dir sehr fürs Mitnehmen. Ich glaube, ich sollte mich auch einmal auf den Weg nach Bonn machen.
    Hab ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Tina

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  5. Nähst du eine Kissenhülle aus Krawatten ?

    LG, Tina (eine regelmäßige Leserin, die bisher still, aber nun neugierig war)

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    1. Nein. Die Auflösung gibt es am Dienstag im Blog. Schön, dass du dich "outest", das freut mich sehr!
      LG

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  6. Mir fehlt, aufgewachsen in einer Stadt mit pietistischen Traditionen, der Zugang zu Karneval und Fasching, auch wenn es im Kreis, mit Weil der Stadt, eine Fasnetshochburg gibt.
    Nach Bonn wird es mich in diesem Jahr wahrscheinlich einmal ziehen, wenn ich einen Konzertbesuch in Düsseldorf wahr machen werde. Noch ist mir nicht danach.
    Genieße deinen Karnevalsflow!
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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  7. Im Gegensatz zu dir bin ich froh, wenn es nicht schneit.;-) Aber das ewige Grau hier am Niederrhein geht mir allmählich auf den Keks. Frau ist ja nie zufrieden.
    Die Ausstellung in Bonn würde mir auch gefallen, nur ist sie ja von Krefeld nicht so flott zu erreichen. Ich werde mal googeln, wie lange sie noch läuft, vielleicht ergibt sich dann im Sommer noch was.
    Ich bin gespannt, was du aus Hemden deines Mannes zaubern wirst und wünsche dir jetzt erstmal ein schönes Restwochenende.
    ♥️liche Grüße, Monika aka Lilamalerie

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  8. Liebe Astrid,

    wie lang war ich schon nicht mehr in Bonn. Ich kann mich an ein paar schöne Ausstellungen auf der Museumsmeile erinnern, David Hockney, The Guggenheim Collection. Aber im Landesmuseum war ich noch nie.

    An den Puppenkönig erinnere ich mich sehr wohl. Das waren Festschaufenster zur Weihnachtszeit.

    Schön, dass du dich aufgerafft hast zu einem Museumsbesuch und uns daran teilhaben lässt.

    Ein Krawattenensemble. Vielleicht eine Weste oder ein Rock?

    Liebe Grüße,
    Claudia

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  9. Eine kunstreiche und kreative Woche hast du da hinter dir. Da bin ich gespannt, was so unter deiner Nadel entstehen wird.
    Liebe Grüße
    ANdrea

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  10. Ach, Bonn ist so schön liebe Astrid, der Brunnen gefällt mir auch sehr gut, vor ein paar Jahren gab es dort noch so ein schönes Dekogeschäft, leider hat die Kette überall zu gemacht. Genau wie der Spielzeugladen in der Nähe, den haben meine Jungs geliebt.
    Ich freue mich, dass Du wieder unterwegs bist, so kommst Du nicht auf dumme Gedanken...
    Wir waren heute auch im Museum in Köln... allerdings in einem sehr gruseligen, im NS-Haus. Es war interessant, aber nach zwei Stunden musste ich raus und mich durch die Geschäfte wühlen, denn es ist doch sehr beklemmend dort.
    Dir einen schönen Abend, auf die Krawattennäherei bin ich gespannt.
    Liebe Grüße
    Nicole

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  11. Oh, da wäre ich gerne mitgegangen - diese Ausstellung "Augenlust" hätte mich auch interessiert. Ich mag Stillleben sehr gerne. Hatte mich im Dezember für einen Malkurs mit dem Thema Stillleben angemeldet. Er kam aber leider nicht zustande. Deine eigenen Stillleben finde ich immer äußerst gelungen und eine Augenweide!
    In Bonn war ich noch nie. Wir hatten dort schon ein paar Tage Aufenthalt geplant - dann kam Corona und es wurde nichts daraus. Sehr schöne Fotos von Bonn!
    Hab einen schönen Sonntag, liebe Astrid, uns sei ganz herzlich gegrüßt
    Ingrid

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  12. Ausstellung statt Kino! Warum nicht? Witzig, dass man als Bloggerin immer alles zu einem Stillleben zusammenstellt. Ist mir schon sehr oft aufgefallen.
    Der 12tel-Blick fehlt mir schon sehr. Ob ich mich doch noch einmal dazu aufraffe? In abgespeckter Version? ach ...
    Ich bin gespannt, was du im Gästezimmer machst.
    Bleib auf Kurs mit deiner Trauerbewältigung. Und schubs die bösen Stimmen in die Tonne.
    Danke für deine Genesungswünsche, es hilft
    Andrea

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  13. der neandertaler und beuys halten ein pläuschchen - das gefällt mir! schön, dass du wieder ausstellungen besuchst, ich will das auch verstärkt wieder tun. irgendwie bin ich noch ein bisschen in corona-zeiten gefangen, auch bei kino-besuchen.
    dein eigenes stillleben mit büchern, früchten und blumen gefällt mir!
    ich wünsche dir viel spaß im nähzimmer und schicke liebe sonntagsgrüße gen westen,
    mano

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  14. Sonntagnachmittags bei Regen ... Kälte etc. was gibt`s schöneres, als ein wenig um die Ecke zu strolchen. Etwa einen Sprung nach Köln?! Hach, wie lange ist´s her, dass ich dort zu einem Kunstkurs eine Woche verbringen durfte. Und natürlich waren früher beruflich auf der Messe regelmäßige Reisen gefragt. Außer Bio`s Restaurant, die Fußgängerzone habe ich natürlich wenig gesehen... Schön, dass Du, liebe Astrid einiges hier zeigst! Habe mich gerade gefreut über den virtuellen Gang.

    Schönen Sonntag noch, mit lieben Grüßen aus Augschburg (... die reden hier so...) von Heidrun

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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