Meine 1. Kalenderwoche 2022

 "... werde ... keine Unterhaltungen mehr mit Menschen führen {... }, 

die mittlerweile schon dafür gesorgt haben, 

dass eigentlich wunderbare Wörter wie 

"Freiheit" und "Spaziergang" 

einen üblen Beiklang bekommen haben."

Luzia Pimpinella

"Wenn die Pandemie etwas deutlich gemacht hat, 

dann die dringende Notwendigkeit, 

die Bildung in Sachen Statistik und Stochastik 

signifikant zu verbessern."

Netzfund

Das hat es so bei uns auch noch nicht gegeben: Auf das Neue Jahr wurde im Schlafzimmer angestoßen, denn der Herr K. war schon vorzeitig schläfrig geworden. Gemeinsam haben wir das mehr als spärliche, da gar nicht vorhandene Feuerwerk in unserem Carrée angeguckt. Zu hören waren hauptsächlich Menschenstimmen auf der Straße und am Plätzchen, und nach einer Stunde verstummten auch die letzten Böller.

Gut so, denn so konnte frau bei offenem Fenster schlafen. Bei der derzeitigen Inversionswetterlage hätten wir auch noch über den ganzen Neujahrstag was von dem Gestank gehabt. ( Dass keiner meint, ich mag kein Feuerwerk: Lieber so inszeniert- gelenkte wie am Quatorze Juillet in Frankreich. )

Ein neues Jahr bringt neue Kalender mit sich. Wir haben nur noch die zwei von den Töchterfamilien gestalteten, ansonsten wird alles auf meinem Notebook-Kalender notiert. Dafür sind die Geschenkten auch besonders schön wie der von der Kartenmacherei auf dem Foto links. Die Firma habe ich auch in diesem Jahr für meine Kalender in Anspruch genommen ( aus Überzeugung schreib ich das, bin nicht dafür bezahlt worden ).  - Am späten Nachmittag wurde es dann sogar noch ein bisschen sonnig.

Den Neujahrsabend haben wir ganz überraschend beim Raclette verbracht. Die Tochterfamilie hatte die für sich gekauften Zutaten in unserem Kühlschrank vergessen. Danke für diese Erinnerung an alte Zeiten! 

Schon am nächsten Tag war dann die Knutisierung im Veedel angesagt, und die ersten Weihnachtsbäume stapelten sich auf dem Plätzchen.

Ich habe all die Jahre zu denjenigen gehört, die dieses schnelle "Entweihnachten" gräßlich fanden. In diesem Jahr ist etwas mit mir passiert, das schnell einen ordentlichen Überdruss an weihnachtlichem Glanz & Geglitzer und all meinen Sternen aufkommen ließ.

Nach einer ordentlichen Introspektion nach drei verdrossenen Januartagen wurde mit klar, warum ich "et ärm dier han": Mein Geburtstag! Es flossen etliche Tränen, als mir bewusst wurde, dass ich mir eine richtig große Feier gewünscht hätte. Ich, die über all die Jahrzehnte tolle große & kleinere Feste für die Familie & Schwiegerfamilie organisiert, ausgestattet und durchgeführt hatte, wollte einmal auch im Mittelpunkt eines solchen Festes stehen. Pustekuchen unter all den derzeitigen Bedingungen! 

Bitte schreibt mir keiner jetzt, das könnte, sollte, würde - ich bin nun in einem Alter, da ist es schon etwas waghalsig, so etwas auf den St. Nimmerleins-Tag zu verschieben. Und die hämischen Harpyien, die sich auch immer in den Kommentaren einfinden, wenn es einem schlecht geht, die kegle ich sofort in Richtung digitaler Papierkorb, versprochen! Ich würde mich riesig freuen, wenn mir Verständnis & Empathie entgegengebracht würde. Brauch ich grade nämlich, nicht nur wegen des Geburtstages.

Ich hab also alles notwendige Werkzeug um mich versammelt und entfernt, was mit der Weihnachtszeit zu tun hat. Das Bäumchen ist zersäbelt und deckt vorerst meine Tulpentöpfe ab. Die Kränze hängen an der Wand zum Nachbarn, die Sterne liegen verpackt neben dem Weihnachtsschrank. Nur der olle Drosten darf weiter stänkern.

Ich hab mir dann einiges organisiert ( und hoffe inständig, dass das Virus mir nicht einen Strich durch die Rechnung macht - momentan ist das nämlich schon wieder mal zu befürchten ). Und anschließend kehrte ins Gemüt der Frau Kitchi wieder Frieden & Vernunft ein.

Ich hab mir dann auch noch etwas Winter auf der Bilderleiste neben dem Essplatz gezaubert und mich von den täglichen Fotonachrichten der Kinder aus dem Ötztal verzaubern lassen.

Es ist halt eine Zeit, die zu Extremen führt: Während im Garten noch Rosen blühen ( hier eine Eden Rose 85 ) fangen die Schneeglöckchen auch schon damit an...

Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und dem Winterglück der Gartenwonne sowie bei "Im Fokus" von Yvonne