Samstag, 13. November 2021

Meine 45. Kalenderwoche 2021

"Niemand, wirklich niemand braucht 
die Politik für Appelle an die Eigenverantwortung... 
Wir brauchen die Politik für kollektive Problemlösungen 
für unser kollektives Problem. "
Netzfund

"Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften, 
wir haben eine Pandemie."
Christian Drosten

"Eigentlich bewegt nur Leidenschaft."
Sabine Jankuhn, Supervisorin







So viel Besuch wie am letzten Wochenende hatten wir schon lange nicht mehr. Am Sonntag haben wir lange mit dem Freund des Herrn K. bei Kerzenschein erzählt über die - nicht nur erfreulichen - Erfahrungen des letzten Jahres. Et hätt noch immer jot jejange.


Was ich an der Magnolie so toll finde, dass nach dem Laubfall die dicken, silbrig im Sonnenlicht schimmernden Knospen schon den nächsten Frühling verheißen.





Auf den umliegenden Straßen türmte sich in dieser Woche das Laub noch mehr als bei mir im Garten bzw. auf dem Wintergartendach.






Zumindest ein paar Tage hat das Dach dann weitgehend freie Sicht gewährt, nachdem die Fensterputzer endlich auch da gewesen sind. 




Zum Martinszug der Lieblings-Ex-Kollegin bin ich nicht gegangen, denn sie und ihre Klasse mitsamt den tollen Alpaka-Laternen mussten in Quarantäne. 




Die erste Frostnacht dieses Herbstes konnten wir von Mittwoch auf Donnerstag verzeichnen ( an den beiden Kölner Messstellen zwischen minus 1 und minus 3,5 Grad ). So richtig gemerkt haben wir es nicht im Garten. - Den grandiosen Frida-Kahlo-Schal habe ich von meiner Schwester & meiner Nichte bekommen, den muss ich einfach zeigen, so begeistert bin ich.




Mit dem Laubrechen bin ich dann auch voran gekommen, wenn um die Mittagszeit die Sonne geschienen hat. Ganz vergessen habe ich dabei, dass der Elfte im Elften war, der Start in die Karnevalssession. Vorbei, vorbei! Mein Stammtisch ist bei den nächsten Schull- un Veedelszöch auch das 55. und letzte Mal mit von der Partie ( aus gesundheitlichen Gründen bin ich ja vor vier Jahren ausgestiegen, der Herr K. vor drei ).




Enttäuschend war, dass in diesem Jahr keine Kinder mehr zum Martinssingen an die Tür kamen ( die Laternen sind die von den Münchner Kindln ). Dafür ging der Fackelzug der Nippeser Bürgerwehr diesmal durch unsere Straße.

Der Freitag ist dann schon gut bei "12 von 12" dokumentiert worden...


Erkenntnisse der Woche: ( gerne aus dem Netz übernommen ) "Polizisten Drecksau und Nazis nennen und 'Ich bring die um', 'Ich schlag die tot' und 'Euch müsste man erschießen' und es passiert: nichts. Man darf wirklich nichts mehr sagen, es ist alles so schlimm". Ja, schaut es euch hier an. 
Angesichts solcher Geschlechtsgenossinnen auf einschlägigen Demonstrationen oder auf ebenso einschlägigen Kanälen versagt bei mir die politische Korrektheit: Was mag in diesen hysterischen Weibern kaputt gegangen sein? 
Und: 
Auch an diesem Beispiel zeigt sich wieder einmal die Erosion des Gewaltmonopols in unserer Gesellschaft: Wir sehen, dass die Regeln nicht für alle gelten. Wer nur ausreichend lautstark und gewaltbereit ist, darf Regeln brechen. Der Staat bzw. seine Organe knicken vor dem Gewaltpotenzial der Q*erdenker ein und es wird zudem ein Outsourcing der Regeldurchsetzung an Kassierer*innen, Gastronom*innen, Tankwarte betrieben. Die sind aber unbewaffnet und ungeschützt. Man/frau fühlt sich alleingelassen, wenn er/sie sich an die Regeln hält. "Entkernung des gesellschaftlichen Sicherheitsgefühls"  nennt man das und das wird nicht ohne Folgen für das Zusammenleben bleiben.
"Es scheint aber, als sei die zentrale Lehre der letzten Regierung Merkel aus dem Jahr 2015, dass man einem lautstarken, rechts durchwirkten, irrationalen Mob so weit wie irgend möglich entgegenkommen muss", meint dazu Sascha Lobo hier. Auch das sehe ich so.

Ich bin sicher nicht die Einzige mit dem Gefühl, dass irgendwie alles aus dem Ruder läuft. André Wolf von "Mimikama" hat das hier alles mal zusammengestellt.

Lektüre der Woche: Neben den Büchern, die ich für meine Porträts lese und bei denen mir wieder deutlich geworden ist, wie anmaßend & teilweise ignorant und dumm die Vergleiche mit der Nazidiktatur mit unserer derzeitigen Situation sind, erfährt frau doch dabei immer wieder, wie es Zeitzeugen erlebt haben, fand ich den Beitrag von Gerhard Matzig in der "Süddeutschen" sehr passend. 
Was haben wir sprachlich aufgerüstet und werden damit der tatsächlichen Situation gar nicht gerecht, weil Begriffe wild aus dem historischen Kontext gerissen und in völlig unzutreffende Zusammenhänge gestellt werden und nur der Zuspitzung des Konflikts dienen! 
"Das Querdenken war mal ein Begriff des Respekts für Menschen jenseits des Dämmerns. Jetzt ist es ein ruiniertes Synonym für Narren, die zu narrenhaft sind, um zu begreifen, dass sie nicht quer, sondern gar nicht denken", erinnert er. Unsere heutige Sprache gleitet immer mehr ab, und das ist auch nicht gerade förderlich für das Zusammenleben in einer Gesellschaft. 
Wenig förderlich ist auch die Hypokrisie, wie sie der Schwindelarzt auch sehr gerne betreibt und seinen kruden Thesen damit einen himmlisch-goldenen Schimmer und eine überirdische Gloriole verpasst.  Meine Lieblingsstelle in der Bibel findet sich bei Matthäus 6.5: "Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden..."

Musik der Woche: ganz viel Mozart, der tut aufgewühlten Gefühlen gut, zum Beispiel das Konzert No.26 in D-Dur K.537 hier bei YouTube; aber auch Bizets L'Arlésienne Suiten No. 1 und No. 2 ( hier ). Besonders die Farandole des 4. Satzes der 2. Suite mag ich so gerne, nach einem alten provençalischen Dreikönigslied, das ich mit den Kindern immer gesungen habe.

Wochenfreude wollte nicht so recht aufkommen angesichts der steigenden Infektionszahlen, in denen sich auch die Erkrankung von Familienangehörigen niederschlägt...







Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot, dem Herbstglück bei Loretta und Wolfgang

18 Kommentare:

  1. Gerade deine Wochenerkenntnisse teile ich voll und ganz. Man will eine Impfpflicht vermeiden, weil sonst ein Riss durch die Gesellschaft ginge? Es besteht bereits ein Abgrund...
    Die Laternentradition habe ich letztens erst den amerikanischen Lockenkindern erklärt. Sie backen heute Stutenkerle nach meinem Rezept. Das große Mädchen möchte geimpft werden, das steht jetzt dort an.
    Heute nehme ich mir deine goldenen Herbstfarben mit, denn hier ist es wieder grau.
    Danke nochmal für die schöne Karte und die lieben Grüße. Sie schmückt jetzt unseren Herbsttisch.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Laternenkinder oder Laternenumzüge sind in meiner Gegend schon vor der Pandemie selten geworden. Dieses Jahr sah ich nicht eine einzige Laterne, auch nicht bei den Nachbarkindern. Sehr schade! Sehr hübsch, die Fesselballonlaternen und so witzig das Alpaka.
    Nicht lustig dagegen sind die steigenden Infektionen, gepaart mit dem an Trotzverhalten erinnernden Verhalten einer zahlreichen Klientel mit unterschiedlichen Aggressionspotential. Ich werde mir die Auffrischungsimpfung abholen, die Eltern haben schon ihren Termin. Um diese beiden bin ich sehr in Sorge.
    Mit vielen lieben Grüßen,
    Karin

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  3. Oh jeh da wünsche ich eine gute Besserung:(
    Vom Martinstag habe ich auch nicht viel mitbekommen leider. Nicht ein Kind mit Laterne gesehen.Okay ich musste auch lange arbeiten. Wie süß bitte sind diese Alpakalaternen!♥ Schade mit der Quarantäne, vielleicht können sie den Umzug nachholen.Die Kinder haben sich sicher sehr gefreut.
    Liebe Grüße Tina

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  4. Ich glaube ja fast, St. Martin stirbt langsam aus.
    Hier waren ebenfalls keine Kinder, ich weiß aber auch nicht, ob überhaupt ein Umzug stattgefunden hat. Dafür habe ich eine Sternenlaterne ans Fenster gehangen und habe fleißig gesungen, ganz für mich alleine.
    Eine ganze Klasse in Quarantäne? Das ist aber schade für die Kinder und die tollen Laternen.
    Und Euch allen in der Familie gute Besserung, passt auf Euch auf und macht es Euch kuschelig.
    Lieben Gruß
    Nicole

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  5. Liebe Astrid, deine Blätter und kleine Pausen finde ich so schön. Hier ein Riesenumzug zu St. Martin, wir haben ja auch nur ! 620 Inzidenz, da passt das schon alles. Schade für die Kindl, wenn es ausfiel, aber man kann das sicher auch in Familie nachholen, besonders nach einer Erkrankung, wo es etwas Aufmunterung braucht. Müssen ja nicht hundert Menschen mitlaufen. Euch ein gutes WE! Heute Vormittag war kein Absenden des Posts möglich. Herzlich, Sunni

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  6. Morgen laufen wir mit dem 3jährigen Enkel Laterne. Oma singt mit Theo die altbekannten Lieder, rabimmel, rabammel, rabumm...
    Alle Laternenumzüge in den Kitas sind abgesagt.
    Deine Woche war mit Besuch, das ist doch immer besonders schön.
    Und die Fensterputzer waren auch da. Da habt Ihr wieder den vollen Durchblick.
    Bei uns gabs leider einen Coronafall in der ganz nahen Familie und wir sind ein wenig geschockt, weil es ein Impfdurchbruch (2mal geimpft) war. Delta lässt grüßen. Da wir uns im Freien alle noch getroffen hatten, gabs jede Menge PCR Tests nun - alle negativ!! Zum Glück.
    Wir sind nun wieder auf dem Rückzugstrip und werden in der nächsten Zeit wenig ausgehen und wenig Menschen treffen. Die Zahlen sind einfach überirdisch!
    Einen schönen Sonntag wünscht herzlichst, Sieglinde

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    1. Alles Gute für alle, besonders den Betroffenen! Herzlich, Sunni

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  7. Hallo Astrid,

    ich versteh die Welt nicht mehr. Ganz ehrlich. Ich verstehe nicht, wie bei den hohen Infektionszahlen Karnevalveranstaltungen stattfinden können. Als ich gestern Fotos davon gesehen habe, ich konnte es nicht glauben. Auf der einen Seite steigende Infektionen mit der delta-Variante, auf der anderen Seite Veranstaltungen mit Menschen dicht an dicht. Oder ich bin einfach zu dumm, um es zu verstehen.

    Liebe Grüße
    Claudia

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  8. Liebe Astrid, mein PC weilt wieder unter den Lebenden (hoffentl. für länger diesmal!) und ich konnte Deine Herbstfarbstimmungen jetzt doch noch genieszen. Dieser Magnolienblick ist faszinierend!
    Was machst Du eigentlich mit dem Laub? Scheinst ja ähnlich viel davon zu haben -
    Sonne am Sonntag wünscht Dir
    Msascha

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  9. wieder habe ich deine schönen Wochenbilder genossen
    bunt ging es noch einmal zu
    jetzt dürfte es mit dem Laub wohl bald zu Ende sein und euer Dach vom Wintergarten wieder genügend Durchblick bieten
    ja.. den Durchblick vermisst man manches mal
    ich habe mich auch über die Massen gewundert die zum 11.11. sich da angesammelt haben ..
    schade aber dass die Kinder ihren Laternenumzug nicht gehen konnten
    hier fanden alle Umzüge statt .. mit Abstand ect.

    ich halte mich immer noch an die Regeln..
    im Heim wie beim Einkauf..
    Maske .. Hände desinfizieren .. Abstand bei Fremden ..
    meine 3. Impfung kann ich wohl erst im Januar bekommen

    dein Schal ist wunderschön


    liebe Grüße
    Rosi

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  10. Das Laub liegt jetzt überall in reichlichen Mengen. Noch teils in wunderbaren Farben und von Amseln durchsucht. Aber im Park ist alles schon geschreddert und bleibt nun als Humus liegen. Der 11.11. dieses Jahr insbesondere ist nicht so ein schöner Termin. Ich kann Herrn Droste nur beipflichten, und es beschäftigt uns alles gerade wieder noch mehr als sowieso die ganze Zeit. Aufgewühlt!
    Hab noch einen schönen Sonntag und ganz liebe Grüße
    Nina
    Ps
    Frieda ist wunderbar!

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  11. unsere freude hält sich zur zeit angesichts der infektionszahlen auch in grenzen. leider müssen wir auf unsere drittimpfung noch 6 wochen warten und ich überlege, meine augen-op zum zweitenmal zu verschieben.
    ich wünsche dir und deiner familie, dass ihr gut durch diesen winter kommt. jetzt heißt es wieder verstärkt: passt auf euch auf und bleibt gesund!!
    herzliche grüße
    mano

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  12. Liebe Astrid,
    leider werde ich dieses Gefühl auch nicht los, dass alles zunehmend aus dem Ruder läuft. Meist verdränge ich das aber, weil es einfach nicht gut tut. Manchmal frage ich schon, wo das alles noch hinführen soll.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  13. Liebe Astrid,
    nun hat es geklappt mit den Fensterputzern, es herrscht wieder klare Sicht und irgendwann sind auch mal die letzten Blätter zusammengefegt.
    Bei uns gab es einen kleinen Laternenumzug im Ort, begleitet von der Feuerwehr und es war schön, die Kleinen mit ihren bunten Laternen durch die Straßen laufen zu sehen.
    Den Artikel von Lobo im Spiegel las ich bereits und stimme ebenso diesem zu.

    Es ist schade, dass auch in diesem Herbst/Winter jetzt vieles doch nicht stattfinden kann, wie wir es uns wünschten, aber alles Jammern hilft nichts, wir müssen da durch und gäbe es weniger Querdenker, wäre vieles auch einfacher.

    Ich schicke dir ganz liebe Grüße und wünsche dir/euch noch einen schönen Restsonntag. Macht es euch gemütlich!

    Liebe Grüße
    Christa

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  14. Laternenumzüge liefen hier durch die Straßen. Trotz steigenden Zahlen.
    Es wird einen weiteren blöden Winter geben...
    Trotz allem schöne Sonntagsgrüße
    Andrea

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  15. Ich lasse dir mal schön Abendgrüße da, liebe Astrid und wünsche dir einen guten Start in die neue Woche, Marita

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  16. Liebe Astrid, alles Gute an den/die Erkrankten. Ich meide nach wie vor Menschenmengen weil so Viele einfach zu blód scheinen um zu begreifen, wie Impfungen funktionieren. Der Booster steht am Mittwoch an. GLG nic

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  17. Ja, es läuft wirklich aus dem Ruder. etwas sarkastisch gelacht hab ich, weil Söder innzwischen (Schnarch!) von der "Spaltung der Gesellschaft" spricht, die es zu vermeiden gilt. Wo war der denn die letzten Monate?
    Ein Versuch eines "Laternenumzug" eines Hortes bei mir um die Ecke hab ich nach Feierabend beim Vorbeigehen mitbekommen. Alle schrien, tobten und brüllten wie wild durcheinander... naja, von feierlicher Stimmung und Singen keine Spur ;-) Da ertappte ich mich beim Gedanken: Puh, zum Glück hab ich Feierabend! :-)
    Wir haben auch schon die ersten Delta-Fälle unter den Kindern. Ich fürchte mich vor dem Winter, aber meistens verdränge ich das alles. Unsre Praktikantin war in Quarantäne, vollständig geimpft, jung und gesund: Delta-Variante. Sie hat es ganz schön heftig erwischt.
    Tolle stimmungsvolle Herbstfotos - und der Frida-Kahlo-Schal ist wirklich ein Gedicht!
    Liebe Grüße Maren

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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