Freitag, 19. November 2021

Auch ich werde erst dann aufhören...

... über diesen mutigen Blogger zu posten, wenn seine Strafe ausgesetzt ist.

Das habe ich am 30. Januar 2015 in diesem Post geschrieben. Inzwischen sind sechs Jahre und fast zehn Monate ins Land gegangen und nichts hat sich an der Tatsache geändert, dass Raif Badawi in einem saudischen Gefängnis sitzt. Und das, weil er Meinungs- und Religionsfreiheit gefordert hat.
Mir geht inzwischen die Puste aus bzw. die Nachrichtenlage ist so mau, dass ich oft krampfhaft suchen muss, worüber ich schreiben könnte. Inzwischen bin ich ja sogar schon auf einen Vierzehn-Tage-Rhythmus umgestiegen. Dass dieser Einsatz einen derart langen Atem benötigt, habe ich mir nie vorstellen können. 

Am 28. Februar 2022 soll Raifs Strafe abgesessen sein. Für danach hat das saudische Gericht ein mehrjähriges Ausreiseverbot verhängt, so dass eine Familienzusammenführung weiter in den Sternen steht und die Familie Badawi - Haidar weiterhin Fürsprecher benötigen wird. Max Steinacher, ein 74jähriger Tübinger, ist so einer der immer noch jeden Samstagmorgen auf die Straße geht.
"Jeden Samstagmorgen überlege ich mir, wie Raif Badawi wohl diese Woche überstanden hat, eingesperrt in seiner Zelle", sagt Stei­nacher. Er selbst könne jederzeit spazieren gehen, verreisen, ­Familie und Freunde treffen.

In Wien fand heute um 10 Uhr die 360. Mahnwache für Raif Badawi, Waleed Abulkhair und die anderen Gewissensgefangenen statt. Auch in Sherbrooke in Kanada werden sich wieder zu entsprechender Zeit Menschen zur 360. Vigil versammeln. 

Solche Menschen, aber auch solche Tweets, wie der von Raifs ältestem Sohn, berühren mich und lassen mich weiter posten und erinnern:

1 Kommentar:

  1. Es ist schon erstaunlich, dass in unserer schnelllebigen und nachrichtenüberfluteten Zeit sich Menschen seit Jahren für einen anderen Menschen einsetzen und Mahnwachen unterschiedlichster Art machen. Oder eben Posts schreiben, so wie Du. Erstaunlich und hoffnungsvoll finde ich das besonders in Zeiten wie diesen. Danke dafür.
    Herzlichst, Sieglinde

    AntwortenLöschen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.