Meine 51. Kalenderwoche 2020

"I‘m dreaming of a wise christmas."

"Was hierzulande fehlt, ist die praktische Vernunft. 

Es fehlt vielen einfach die Mentalität, 

dass man mal Dinge annimmt, 

die nur empfohlen 

und nicht mit Sanktionen erzwungen werden."

"Wird eine Maßnahme zwei Wochen früher beschlossen, 

ist ihr Effekt viermal so groß."

Edgar Schömig, Direktor der Uni - Klinik Köln

Ich liebe mein Zuhause, gerade in dieser Zeit, und freue mich, dass ich nach etlichen Jahren auch wieder mal an Weihnachten zu Hause bin.

Den kleinen Porzellanengel hat mir meine Schwester vor 29 Jahren geschenkt. Damals hatte ich zum ersten Mal eine Erste Klasse. Deshalb heißt der Engel "P- Engel", denn er macht mit seiner rechten Hand das Lautgebärdenzeichen für den Buchstaben P, so wie ich es benutzt habe zwecks Unterstützung des Leselernprozesses. In diesem Jahr habe ich ihn mal wieder aus dem Weihnachtsschrank geholt.

Abend für Abend hab ich Spaß mit meinem digitalen Adventskalender von Sieglinde. Die Episode mit den Tieren im Schnee bei "polarlys" gefällt mir am besten. 

Da s Fenster bemalt habe ich immer noch nicht, und auch der Baum musste noch draußen bleiben.

Dafür habe ich dann aber noch vor dem Schließen der Geschäfte kleine Aufmerksamkeiten an die, die uns in diesem Jahr Unterstützung zuteil werden ließen, verteilt.

Am sonnigen Mittwoch habe ich im 2. Stock eigentlich in Ruhe noch Karten drucken wollen. Doch Paket-, Postboten und der Winzer aus dem Rheingau haben mich immer wieder ins Parterre herunter geklingelt.

Nach einem zu frühen ( für mich ) Frühstart am Donnerstag war ich dann erfolgreicher und habe die zweite "Fuhre" Post zum Versand fertigstellen und zum Paketshop befördern können, ganz ohne Schlange stehen und Gedrängel wie sonst vor Weihnachten. Mit den Karten bin ich nicht wirklich weiter gekommen, denn wie jedes Jahr - obwohl man sich einbildet, es diesmal besser zu machen - bricht dann doch das Vorweihnachtschaos aus.

... Auch am Freitag bin ich mit dem Karten - Vorhaben nicht weiter gekommen: Chaostage halt, weil alle Termine storniert oder geändert werden mussten und meine Flexibilität gefragt war. Gemütlich wurde es erst am Spätnachmittag, auch wieder durch Enkelinnenfotos ( Alpenpanorama mit Zugspitze senkrecht unter dem Anfang des Kondensstreifens ), Töchtertelefonat, lustige WhatsApp-Nachrichten von der Schwägerin &  der Nichte in B.

Heute früh habe ich dann auch erst einmal auf die Bremse getreten. Ich glaube, nur mit Ruhe & Gemütlichkeit komme ich weiter.

Auch in dieser Woche haben mir eine ganze Reihe Leserinnen geschrieben oder Päckchen geschickt, da sage ich an dieser Stelle schon einmal

Ich werde alles in Ruhe am 4. Adventssonntag öffnen und mich dann noch dazu äußern. Diese Woche war es mir oft zu hektisch, um alles richtig würdigen zu können...

Erkenntnis der Woche: Weihnachtliche Gefühle wollen angesichts mancher Nachrichten über das Verhalten der Menschheit gegenüber Schwachen & Kranken nicht wirklich aufkommen.

Lektüre der Woche: Obwohl es inzwischen viele Menschen gibt, die über eine Covid-Erkrankung hinweggekommen sind, ist das Wissen über ihr Leiden noch nicht ausreichend verbreitet, die Krankheit bleibt weitgehend unsichtbar ( außer man gehört zur Ärzteschaft und zum Pflegepersonal ) und das Totschlagargument "Ich kenne niemanden, der daran erkrankt/gestorben ist" o.ä. wird immer wieder gerne hervorgeholt.

Diesen langen Beitrag aus dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" über den Kampf von Menschen & Maschinen im "Klinikum rechts der Isar" ums Überleben eines 43jährigen mit aktivem Lungenversagen habe ich mir angetan - und wenn ich das Wort verwende, meine ich es so - und wünsche niemandem, dass es ihm/ihr so ergehen muss, bin aber auch erneut fassungslos, was den Menschen in den Krankenhäusern zugemutet wird ( normalerweise gehört gerade das Sterben nicht zur Aufgabe der Intensivmediziner & -pfleger ). Harte Kost, fand ich, dennoch lesenswert.

Videos der Woche: Ja, wieder Sarah Bossetti, diesmal zum Thema "Das härteste Weihnachten seit Kriegsende" und dann die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher zu Entscheidungen in Süd- Brandenburg auf das Hinterfragen der Dringlichkeit dieser Maßnahmen durch eine Abgeordnete der  Blaunen

Ärgernis der Woche: Eine weitere Abgeordnete der Blaunen, diesmal am Mittwoch im Bundestag, beschwor in ihrem Redebeitrag herauf, dass es Weihnachten bei uns Familiendramen geben wird, weil die Kinder nur Gutscheine als Geschenke bekommen werden. Gleichzeitig gibt es mitten in Europa Kinder, denen nachts die Ratten die Füße anknabbern wie in einem Flüchtlingslager auf Samos! Hier ein Bericht zur Lage von "Ärzte ohne Grenzen", die mit einer Tetanusimpfkampagne reagieren mussten. Einfach nur noch abstoßend!

Wochenfreude: dass mit Deb Haaland eine Angehörige der Laguna Pueblo, also jemand mit ur- amerikanischen Wurzeln, in die Regierung berufen wird. Es hat mich richtig berührt, denn mit dem dunklen Kapitel in der Geschichte der Vereinigten Staaten habe ich mich früher viel beschäftigt.

Verlinkt mit dem Samstagsplausch der Berliner Andrea