Donnerstag, 5. November 2020

Great Women #239: Lena Christ

Erfahren hatte ich von ihr durch einen Film von Hans W. Geißendörfer ganz zu Beginn der 1970er Jahre, dessen erste Regiearbeit damals durchaus Gesprächsstoff war. Hängengeblieben ist bei mir allerdings weniger die Filmfigur als beeindruckende Schriftstellerin, sondern die tragischen Lebensbedingungen einer jungen Frau aus einfachen Verhältnissen des 19. Jahrhunderts im Übergang zum 20. Die Rede ist von Lena Christ, deren Geburtstag sich am 30. Oktober zum 139.  Mal jährte.

Glonn um 1900, im Hintergrund Wendelstein & Kaisergebirge

"Ich lief mit dem Sturm über die Wiesen 
und suchte ihn zu überschreien."

Lena Christ kommt also am 30. Oktober 1881 in Glonn im oberbayerischen Landkreis Ebersberg als Magdalena Pichler zur Welt. Ihre gerade mal einundzwanzigjährige Mutter, ebenfalls Magdalena Pichler geheißen, ist zuletzt als Köchin in verschiedenen Münchner Haushalten gewesen und ledig. "Damit war das Elend in einem bigotten Umfeld bereits programmiert", schreibt Hans Kratzer hundert Jahre später an dieser Stelle.

Als Vater bekennt sich vor dem Ebersberger Amtsgericht der aus Mönchsroth bei Dinkelsbühl stammende Karl Christ, der bei einem Münchner Rittmeister des 3. Chevaulegers-Regiments, Ewald Hornig, im Dienst steht, eigentlich aber gelernter Schmied ist. Er zahlt auch brav die Unterhaltsleistungen, zu denen er verpflichtet ist. Doch es wird auch gemunkelt, dass der Vater eher unter den Angehörigen der Familie Scanzoni zu Lichtenfels auf dem nahen Schloss Zinneberg zu suchen ist, bei denen Magdalena Pichler angeblich auch Köchin gewesen ist. Auch der Rittmeister steht im Verdacht, dass er seinem Bedienten Karl Christ für die Gefälligkeit, dem Kind einen Namen zu geben, einen Betrag ausgehändigt hat, bei dem der nicht nein sagen konnte. Auf jeden Fall gibt es immer ein Gewese um den Vater, so dass es nahe liegt, dass die wahre Vaterschaft ein Geheimnis bleiben soll. Später wird die Mutter Lena erzählen, dass ihr Vater bei der Auswanderung nach Amerika beim Untergang der "Cimbria" im Januar 1883 umgekommen sei. Auf der Passagierliste ist er aber nicht aufgeführt. Nach einem Glonner Heimatchronisten ist er erst später emigriert und auch wohlbehalten in den Staaten angekommen.

Da das Mädchen ein "Bankert" ist, wird ihr Großvater, der "Hansschuster" Matthias Pichler zum Vormund bestellt. Bei ihm lässt Magdalena Pichler ihren Säugling, um im Januar 1882 in München in ein Dienstverhältnis bei einem Hofrat einzutreten. Beim Großvater und seiner zweiten Frau ( der jüngeren Schwester seiner ersten ) wird das Mädchen die nächsten Jahre mit anderen "Kostkindern" aufwachsen, die die Gemeinde dem Hansschuster-Haushalt zuführt. In Glonn wird das Mädchen auch ab 1887 die zweiklassige Volksschule beim Lehrer Strauß besuchen. Die Hansschusterleni, wie sie genannt wird, gilt als talentiertes und aufgewecktes Kind und ihre Aufsätze scheinen schon damals etwas Besonderes gewesen zu sein, so hat es Lehrer Strauß kundgetan. Ein "Gscheiderl", wie es im ländlichen Bayern heißt, also...

Die oberen Schulklassen der Glonner Volksschule im Schuljahr 1892/93
Lena Christ ist mit einem Pfeil markiert

Das Dorf mit seinen fünfhundert Einwohner profitiert in Lenas Kindertagen von der allgemeinen Aufbruchstimmung der Gründerzeit: Neue Häuser werden gebaut, und Glonn wird Postort mit Personenbeförderung per Kutsche ab 1883 ( der Anschluss an das Bahnnetz erfolgt allerdings erst 1893 und die "Beförderung" zum Marktort 1901 ). Der Großvater, der selbst das "Hansschusterhaus" vor seiner Hochzeit mit Anna von seinen Eltern übernommen hat und zum Zeitpunkt von Lenas Geburt 54 Jahre alt ist, scheint als Maurer beim Ausbau des Ortes ein gefragter Handwerker gewesen zu sein. "Der Großvater verstand sich auf alles, und wo man im Dorf eine Hilfe brauchte, da wurde er geholt. Er war Schreiner, Maurer, Maler, Zimmermann und Kuhdoktor, und manchmal hat er auch dem Totengräber ausgeholfen", wird Lena später in ihren ersten Buch "Erinnerungen einer Überflüssigen" erzählen.

Überhaupt der Großvater: Der vermittelt dem Mädchen das Gefühl, um ihrer selbst willen & völlig bedingungslos  geliebt zu werden. Und Lena liebt entsprechend zurück, bewundert seine - trotz aller harter Arbeit -schönen schlanken Hände und hält ihn, in ihren Augen ein Analphabet, dennoch für den besten Menschen mit der feinsten Bildung. Die sieben Jahre beim Großvater scheinen die glücklichsten in ihrem kurzem Leben gewesen zu sein.

Nur einmal taucht die "Münkara Muatta", 1886, in Glonn auf. Lena beschreibt die Szene in ihren "Erinnerungen" so:

"Da trat eine große Frau in die niedere Stube in einem schwarz und weiß karierten Kleide über einem ungeheueren Cul de Paris. Auf dem Kopf trug sie einen weißen Strohhut mit schwarzen Schleifen und einem hohen Strauß von Margeriten. Sie stand da, sah mich kaum an, gab mir auch keine Hand und sagte nur: ' Bist du auch da!'"

Die glückliche "Lausdirndlzeit" endet plötzlich und unerwartet, als die Mutter in München den Metzger Josef Isaak heiratet und mit ihm eine Gastwirtschaft betreibt. Das Mädchen Magdalena Pichler wird im Rahmen dieser Eheschließung legitimiert und in Wirtsstube und Haushalt kann die Mutter sie nun als Hilfskraft gut gebrauchen. Sie wendet sich an ihren Vater, und nachdem ihr Brief im Hansschusterhaus angekommen ist, herrscht eine gedrückte Stimmung. Der Großvater soll mit der Faust auf den Tisch gehauen haben, als er verkündet: "S’'Lenei soll i eahna bringa; sie verlangts!" Klar, dass Lena nicht will, und der Großvater simeliert wohl länger, wie er reagieren soll, kommt letztendlich aber zu dem Schluss:  "In Gott’s Nam’, müaß’ ma’s halt hergebn.

Neu eingekleidet von der Großmutter, einer versierten Näherin, bringt der Großvater sie schließlich nach München. Das Leben der kleinen "Handschusterleni" kommt jetzt nicht nur ins Trudeln, es wird einem regelrechten Tsunami ausgesetzt. Als lebendiger Beweis einer "jugendlichen Dummheit" stört sie tagtäglich die bürgerliche Reputierlichkeit der Mutter. Schwerstarbeit, ja, regelrechte Ausbeutung und extreme sadistische Züchtigungsrituale bestimmen ab da den Alltag des Mädchens: 

"Darauf musste ich mich niederknien und nun schlug sie mich und trat mich mit den Füßen wider die Brust und den Körperteil, mit dem ich gesündigt hatte. Da schrie ich um Hilfe, worauf sie mir ein Tuch in den Mund stopfte und abermals auf mich einschlug." 

1891 wird das erste Kind der Mutter mit dem Stiefvaters geboren, Wilhelm ( zwei weitere Brüder werden folgen ). Von da an muss Lena noch mehr arbeiten und sie wird noch öfter verprügelt. Lena erlebt es so, dass der Hass ihre Mutter auf sie immer größer wird. Für ihr 11. Lebensjahr beschreibt sie eine solche  Tortur in ihren "Erinnerungen":

"Hinter der Tür aber lehnte schon der Totschläger; und als ich eintrat, empfing mich die Mutter mit einem wuchtigen Schlag. Hierauf gebot sie mir, mich auszuziehen. Als ich im Hemd war, schrie sie mich an: 'Nur runter mit’n Hemd! Nur auszogn! Ganz nackat!' Darauf mußte ich mich niederknien, und nun schlug sie mich und trat mich mit Füßen wider die Brust und den Körperteil, mit dem ich gesündigt hatte. Da schrie ich laut um Hilfe, worauf sie mir ein Tuch in den Mund stopfte und abermals auf mich einschlug. Dabei trat ihr der Schaum vor den Mund, und keuchend schrie sie mich während der Züchtigung an: 'Hin muaßt sein! Verrecka muaßt ma! Wart, dir hilf i!'" 

Lena kehrt nach schwersten Misshandlungen - eine Nachbarin holt den Schlosser, um das eingesperrte Kind zu befreien - für ein Jahr bis 1893 zum Großvater zurück. Anschließend fügt ihr die Mutter aber unbeirrt, entgegen aller vorherigen Bekundungen, sich besser zu betragen, beträchtliche körperliche & seelische Schäden zu. Vor allem die immer spürbarer werdende geistige Überlegenheit des heranwachsenden Mädchens und ihre Sicherheit und ihr Selbstbewusstsein, auch gegenüber den zudringlichen Gästen, führen zu aggressiven Attacken der Mutter. Immer wieder wird Lena krank - Diphterie, Lungenentzündung mit Krankenhausaufenthalt - und versucht zu flüchten, immer wieder beteuert die Mutter, sich zu bessern - in Lena Christs "Erinnerungen einer Überflüssigen" werden sich später mehr als zehn Schilderungen von brutalsten körperlichen und seelischen Misshandlungen finden. 

Der Tod ihres geliebten Großvaters im Dezember 1894, den sie vorher nicht mehr besuchen darf, führt bei der Verzweifelten zu einem ersten Suizidversuch. Die Mutter nimmt sie anschließend um so härter in die Pflicht und malträtiert sie weiterhin mit "Ochsenfiesel" und Schürhaken. 

All diese Qualen bewegen Lena schließlich zur Flucht ins Kloster. In ihrer großen Seelenpein hat sie zuvor Halt und Verständnis bei einem jungen Geistlichen gefunden, der ihre schöne Stimme entdeckt hat und sie zur ersten Sopranistin und Solosängerin in seiner Pfarrei macht. Die "Englischen Fräulein" wollen sie nicht, aber schließlich findet Lena Aufnahme als Musikkandidatin im schwäbischen Kloster Ursberg. Anfang Dezember 1898 kommt sie dort an.

ca. 1898
Doch auch dort muss sie enge Regeln, Misshandlungen,  Herzenskälte und Doppelzüngigkeit und den Neid der Mitkandidatinnen hinnehmen: Bald "... erkannte ich meinen Irrtum: Es war alles nur Drill und von wahrer Güte wenig zu finden: Bigotterie paarte sich mit Stolz, Selbstsucht mit dem Ehrgeiz, vor den Oberen schön dazustehen und als angehende Heilige bewundert zu werden", schildert sie ihre Erfahrungen. 

Im März 1900 verlässt sie das Kloster wieder, begleitet vom Menetekel der Präfektin: "Magdalena, Magdalena, du bist verloren, du gehst zugrunde! Schon sehe ich den Abgrund der Weltlichkeit, in den du fallen wirst. Doch geh in Frieden, mein Kind, falls die Welt noch einen für dich hat."

Zurück in München folgt ein zweiter Suizidversuch nach einem weiteren  Zerwürfnis mit der Mutter. Der Stiefvater, der sie zwar nicht misshandelt, sie aber auch nicht in Schutz nimmt, findet sie mit aufgeschnittenen Pulsadern im Weinkeller der elterlichen Gaststätte. So wird sie für eine weitere Fortsetzung ihres elenden Lebens gerettet. 

Doch noch im selben Jahr nimmt sie eine Tätigkeit als Köchin und Kellnerin in der Ausflugsgaststätte "Floriansmühle" im Norden Münchens auf, wo sie regelrecht aufblüht. Dennoch empfindet sie Heimweh. Die Mutter überredet sie, und aus Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie kehrt sie an Weihnachten zurück ins Elternhaus. Inzwischen hat sie sich zu einer ansehnlichen jungen Frau entwickelt:

"Mein reiches blondes Haar hatte ich zierlich geflochten und als Krone aufgesteckt; in die Stirn hingen ein paar natürlich aussehende, wirre Löckchen, die ich jeden Abend mittels einer Haarnadel kunstvoll wickelte." 

Ihr Aussehen, ihre freundliche Art und ihre beträchtliche Mitgift ( Hans Obermaier spricht hier von 30.000 Mark von Mutterseite, 8000 Mark "Vatergut" ) sind verlockend für eine Flut möglicher Freier, sowohl junge Bürgerssöhne wie etwas ältere Heiratswillige. Als sich die ersten Bewerber melden, freut sich Lena ihres Erfolgs, lässt sich die Wahl ihres Mannes aber aus der Hand nehmen. Der Auserwählte wird Anton Leix,  kaufmännischer Angestellter, Buchhalter in einer Käserei und aus der bürgerlichen Mittelschicht stammend. Der "sorgfältig gekleidete(n) junge(n) Mann, mit einem großen Strauß Veilchen in der Hand" versichert wohl glaubhaft: "Ich heirat aus Liebe." Für Lena Christ entscheidend ist vor allen Dingen, endlich der brutalen Mutter zu entgehen. 

Die hat dann auch nichts besseres zu tun, als an Lenis Hochzeitsmorgen am 12. November 1901 einen weiteren Fluch über die junge Frau auszusprechen : 

"Und mein Wunsch will i dir aa no sagn: Du sollst koa glückliche Stund habn, soiangst dem Menschen g’hörst, und jede gute Stund sollst mit zehn bittre büaßn. Und froh sollst sei, wann" wieder hoam kannst; aber rei kimmst mir nimma. Jatz woaßt es!"

Hochzeit mit Anton Leix 1901

Tatsächlich steht die  Ehe unter keinem guten Stern: Man lebt in einer Wohnung im Haus der Schwiegereltern in der Sandstraße 3. Der Mann erweist sich als labil & trunksüchtig und sexuell übergriffig. Lena hat mehrere Totgeburten, bekommt schließlich aber doch noch zwei Töchter ( Magdalena 1903, Alexandra Eugenie 1906 )  und einen Sohn ( Anton 1902 ). 

Als der Ehemann sich mit seinen Eltern überwirft, müssen sie deren Haus  verlassen.  Dann verliert ihr Mann ihr Vermögen durch missglückte Bauspekulationen. Als er eine Unterschlagung begeht und 1909 ins Gefängnis muss, ist Lena am Ende ihrer Kräfte. Nachdem sie sich von ihm getrennt hat, hilft ihr so gut wie niemand. Nur den kleinen Toni, so überreden sie die Schwiegereltern, nehmen sie ihr ab. Er wird für immer bei den Großeltern bleiben und seine Mutter nie wieder treffen. Lena selbst beginnt mit den kleinen Töchtern in Haidhausen für wenig Geld eine Wohnung "trockenzuwohnen":

"Das Haus war noch ganz neu, und das Wasser lief an den Wänden herab; wir schliefen auf dem Boden und bedeckten uns mit alten Tüchern und krochen zusammen, damit wir nicht gar zu sehr froren", so berichtet sie noch in ihren "Erinnerungen", die zu Ende sind, bevor das Leben der Schriftstellerin Lena Christ beginnt.

Als sie unter den desolaten Wohnbedingungen eine Lungenentzündung bekommt, wird Lena ins Schwabinger Krankenhaus eingewiesen, und die Töchter kommen für drei Jahre in ein katholisches Kinderheim in Moosburg. Polizeiliche Unterlagen bezeugen, dass sich die junge mittellose Frau gelegentlich prostituiert, um den Lebensunterhalt für sich und die Kinder zu sichern. Im März 1911 wird sie wegen Kuppelei und im Juni 1911 wegen Gewerbsunzucht zu jeweils vier Wochen Haft verurteilt. Lena Christs Lebensgeschichte ist aber auch in dieser Hinsicht gewiss nicht einzigartig ( zum Vergleich : dieser Post über Emmy Hennings-Ball ). Die Prinzregentenzeit unter Luitpold ist eben nicht mehr als ein Mythos, das "goldene Zeitalter Bayerns" eine Verklärung und die Mär vom "leuchtenden München" hat immer eine sehr dunkle Abseite:

Luitpold - Statue im Justizpalast Source

Lena Christs spätere literarischen Werke machen deutlich, "welche Brutalität und Menschenverachtung in der viel beschworenen guten alten Zeit in vielen Milieus geherrscht hat. Das Schicksal der meisten Menschen ist im Strom der Zeit still versandet. Lena Christ gebührt das Verdienst, jene dunklen Seiten einer Gesellschaft ausgeleuchtet zu haben, die bei viel zu vielen Menschen lebenslange Traumatisierung und psychische Verkrüppelung hervorgerufen haben", meint Hans Kratzer an dieser Stelle, und ihre Texte führen vor "ungeschminkt die Zeit des vorindustriell-agrarischen Bauernlandes mit seinen Hierarchien des Status und des Geldes, die nach der Devise 'Weibersterbn - koa Verderbn. Roßvarrecka kon Bauan schrecka' jeden individuellen Freiheitsanspruch erstickten [... ]. Dazu kommt eine hektische Vorstadtwelt der Mobilität, der Spekulation, der kleinbürgerlichen Raffgier und der Härte."

1911 ergattert Lena die Stellung einer Diktatschreiberin beim Schriftsteller Peter Jerusalem ( später ab 1933 Peter Benedix ). Der ist fasziniert von ihrer Art zu erzählen und fordert sie auf, ihre Lebensgeschichte schriftlich festzuhalten. Das passiert anschließend dann auch auf einer Parkbank vor der Neuen Pinakothek, wo sie auf Jerusalem wartet, der in der Nähe unterrichtet. Trotz allerlei menschlichem Getöse um sie herum verfasst sie hochkonzentriert ihr Manuskript zu den "Erinnerungen einer Überflüssigen". Ihr ist es wichtig, ihre Lebensgeschichte vor dem Vergessen zu retten, und so schreibt sie auch weiter, als sie im Herbst schwer erkrankt im Schwabinger Krankenhaus liegt. 

Das Debütwerk erscheint im September 1912  im Albert Langen-Verlag unter dem Namen Lena Christ, den sie als nom de plume weiterhin führen wird. Der Oberammergauer Schriftsteller Ludwig Thoma unterstützt sie bei der Publikation. Zu ihm entsteht ein freundschaftlicher Kontakt, ebenso zu Wilhelm Langewiesche und Korfiz Holm.

Lena Christ, Peter Jerusalem, Ludwig Thoma



In der Zwischenzeitlich ist sie schon zu dem vier Jahre älteren Schriftsteller Jerusalem, einem vormaligem Kunstmaler und Dorfschullehrer aus gutbürgerlichem Haus, gezogen und hat sich quasi in seine Hände begeben, verspricht sie sich in dieser Beziehung doch psychische Stabilisierung und erfährt Förderung in Bezug auf ihr Schreiben und ihre literarische Bildung. Die Art ihrer Beziehung bleibt jedoch immer etwas unklar. 

Er hat sie "in der ersten Phase ihrer Beziehung ermutigt. Er war durchaus ein Entdecker, ein Ermutiger, und jemand, der ihr das Gefühl gegeben hat, sie kann das. Sie selber hat wahrscheinlich auch bald die Erfahrung gemacht, dass ihr das guttut und dass sie wirklich was kann", meint die Biografin Gunna Wendt in diesem Interview

Nachdem die Ehe mit Anton Leix im März 1912 geschieden worden ist, heiratet Lena ein knappes halbes Jahr später, am 28. August, Peter Jerusalem. Die ersten Jahre ihrer zweiten Ehe verlaufen anscheinend gut, man lebt in einer Wohnung in der Villenkolonie Gern, und Lena kann endlich ihre Töchter zu sich holen, die sie in den vergangenen drei Jahren nur einmal gesehen hat. Zuvor hat sie sich ganz auf sich selbst konzentrieren müssen, und ihr Überlebenswillen hat nur für sie und das Schreiben ihres ersten Buches gereicht. In den nächsten Jahren wird sie noch fünf weitere Bücher verfassen.

1913 erscheinen die "Lausdirndlgeschichten", wieder Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Sie verärgert damit aber Thoma, der darin einen Abklatsch seiner "Lausbubengeschichten" sieht. Auch wenn man diese für eher misslungen halten mag, sind es die weiteren Bücher der Christ - "Mathias Bichler", "Unsere Bayern anno 14. Erster Teil"( beide 1914), "Unsere Bayern anno 14/15. Zweiter Teil" & "Dritter Teil" ( 1915 ), "Die Rumplhanni" ( 1916 ), "Bauern Bayerische Geschichten" ( 1919 ) und "Madam Bäuerin" ( 1920 ) - nicht. Was die Qualitäten der Lena Christ als Schriftstellerin anbelangt, formuliert es Gunna Wendt so:

"Einerseits die Fähigkeit, Figuren darzustellen, Dialoge zu schreiben, was gar nicht so einfach ist. Aber sie war auch eine Autorin, die gründlich konzipiert hat, die sehr methodisch gearbeitet hat, und die zum Beispiel, wenn man den Roman "Mathias Bichler" nimmt, dafür recherchiert hat. Die hat in den Quellen gesucht, ist in Archive gegangen ist. Sie ist keine Schriftstellerin, die einfach runtergeschrieben hat, sondern sie hat gestaltet. Sie hat ihre literarische Welt gestaltet und ihr Leben."

Der Roman "Mathias Bichler" bleibt bei seinem Erscheinen allerdings weitgehend unbeachtet, der kurz vor Weihnachten erscheinende Band "Unsere Bayern anno 14" hingegen entwickelt sich zu einem großen Verkaufserfolg. Auch die beiden Fortsetzungsbände werden bestaunt, traut man sie keiner Frau zu: "Sie könnten nicht männlicher sein, wären sie von einem Manne geschrieben", meint eine Kritik, und eine andere: "Lena Christ hat fürwahr männliche Fäuste. Ihre Bayernskizzen verblüffen durch straffe Disziplin."  Eines Tages wird sie sogar ins Palais Wittelsbach geladen, vom König Ludwig III. freundlich empfangen und zu Tisch gebeten. Zum Vergnügen des Königspaares soll sie nach Überwindung einer anfänglichen Schüchternheit frei drauflos erzählt haben. Im Januar 1916 wird ihr "in ehrender und dankbarer Anerkennung für ihr besonderes Engagement während des Krieges" das König-Ludwig-Kreuz zuerkannt.

Da wohnt sie schon seit zwei Jahren in einer großen Wohnung in der Pilarstraße 2 in Nymphenburg, wo sie als begabte Gastgeberin ihre Freunde empfängt. Die Hauptlast der finanziellen Haushaltsführung trägt Jerusalem mit seinen Herausgeberhonoraren für die erfolgreiche Reihe "Bücher der Rose" bei Langewiesche sowie zusätzlich erteiltem Privatunterricht. Damit Lena sich ganz dem Schreiben widmen kann, stellt er ein Hausmädchen ein. Geld bleibt aber immer knapp.

Schon 1915 hat Peter Jerusalem einen Gestellungsbefehl erhalten, was Lena in eine neue Unsicherheit stürzt, denn sie braucht seine Unterstützung ja auf allen Ebenen. Sie sieht sich nicht in der Lage, ihren angefangenen Roman "Kaspar Glück und die Frauen" zu beenden. In dieser Zeit wird Annette Thoma, die Ehefrau des Malers Emil Thoma und Sammlerin von Volksliedgut, ihre einzige Ansprechpartnerin, was ihre Ängste anbelangt. Lena weiß ihre Sensibilität zu schätzen: "Es kommt ja nicht so sehr drauf an, was man jemandem sagt, sondern wie", heißt es in einem ihrer Briefe.  

1917 zieht das Ehepaar in eine möblierte Wohnung nach Landshut, wo Jerusalem seit einiger Zeit stationiert ist und die Lebensmittelversorgung noch sehr viel besser als in München  ist. Lena bekommt Tuberkulose und leidet an Depressionen. 1918 lernt sie bei Lesungen im Lazarett den kriegsversehrten jungen Sänger Lodovico Fabri alias Ludwig Schmidt kennen und verliebt sich in ihn, wohl das erste Mal in ihrem Leben. Sie zieht mit "ihrem Bub" zurück nach München.

Psychisch blieb sie instabil. Und auch literarisch sind ihre neuen Erzählungen unter dem Titel "Bauern" ein Flop. Politisch schließt sie sich Kurt Eisners USPD an. Drei Tage nach Ausrufung der ersten Rätepublik wendet sie sich an Ernst Toller, den Vorsitzenden des Zentralrates: 

"In Anbetracht dessen, dass jetzt endlich etwas für die armen Leute geschieht, komme ich mit meiner Bitte vertrauensvoll zu Ihnen. Ich bin eine arme Schriftstellerin, mein Mann ist seit seiner Rückkehr aus dem Felde erwerbslos. Wir wissen nicht, wo wir für uns und die zwei Kinder noch das Geld zum Leben hernehmen sollen. Bitte helfen Sie mir!

Auch Jerusalem, der wohl noch hofft, dass ihre Beziehung aufrechterhalten werden kann, zieht über Land, um zu hamstern und zur Lebensmittelversorgung von Lenas Haushalt mit den Töchtern und dem Geliebten beizutragen. Im Herbst 1919 sagt er sich dann aber endgültig los. 

Lena, die im Überschwang der Gefühle nicht wahrgenommen hat, was für ein Hallodri ihr junger Geliebter ist, oberflächlich, gedanken- und verständnislos, wird von diesem dann 1920 für ein Engagement in Frankreich verlassen. Er verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Sie gerät in größte wirtschaftliche Not, denn der Vorschuss, den ihr der Verlag für "Madam Bäurin" gezahlt hat, ist bald aufgebraucht.: 

"Ich falle eben doch dem Schicksal anheim, welches meine Mutter mir gewünscht hat," schreibt sie an ihren Ehemann. 

Wieder hilft ihr niemand, auch die Künstlerkollegen, darunter Franz von Stuck & Franz von Defregger, nicht, an die sie sich wendet. Als eine Frau der Tat, die sie von kleinauf ist, hilft sie sich dann selbst: 

Bilder von unbekannten Malern aus ihrem Besitz oder vom Flohmarkt versieht sie mit Signaturen berühmter Künstler wie Defregger oder Kaulbach und verkauft sie zu deren Marktwert. Das fällt einem Kunsthändler auf und sie kommt mit dem Gesetz in Konflikt. Zunächst nimmt ihre 16jährige Tochter Magdalena die Schuld auf sich, einen dennoch gegen sie angestrengten Prozess will sie nicht mehr ertragen. Also regelt sie akribisch ihren literarischen Nachlass und eine Trauerfeier. Die Briefe, die sie in diesem Zusammenhang verschickt, berühren einen tief und seltsam. Todesentschlossen sucht sie Peter Jerusalem auf und schildert ihm ihren Plan: Sie will an dem Grab sterben, in dem der Vater ihres ehemaligen Geliebten ruht. Welch romantische Sehnsucht!

Jerusalem hilft ihr, warum auch immer, ihren letzten Akt der Selbstinszenierung – ihre Selbstvernichtung – zu realisieren und akzeptiert die Rolle, die sie ihm zugedacht hat. Am 30. Juni 1920 verlässt sie ihre Wohnung in der Schwabinger Bauerstraße 40, winkt noch einmal ihren Töchtern, fährt mit der Tram zum Harras, dem Platz in Sendling, und geht zu Fuß den weiten Weg zum Waldfriedhof hinaus. Dort erwartet sie  Peter Jerusalem und macht die Geste, die sie von ihm verlangt hat: Er reicht ihr das von ihm besorgte Zyankali, mit dem Lena sich töten wird, lässt sie dann allein, beobachtet das Geschehen aus der Distanz  und benachrichtigt anschließend die Friedhofskanzlei. Auf ihrem Grab wird der 31.6.20 als Todesdatum angegeben – ein Tag, den es gar nicht gibt, den sich Lena Christ erfunden hat.

Obwohl die Schriftstellerin testamentarisch ihren Nachlass geregelt hat, gefällt sich Peter Jerusalem nun in der Rolle des Nachlassverwalters, betont bis zu seinem Tod seinen Anteil am literarischen Werk seiner Frau, vermarktet völlig frei ihre Bücher und verfügt über die Honorare. Mit seiner Biografie von 1940 "Der Weg der Lena Christ" prägt er bis heute das Bild der  Schriftstellerin als ungebildete Kindfrau, "physisch und psychisch kranke Frau, die Fürsorge und Führung" gebraucht habe.

Erst 1932, ein Jahr vor ihrem Tod, erwirkt die jüngere Tochter Alexandra beim Münchner Nachlassgericht eine Abschrift des Testaments.  

Obwohl zu Lebzeiten Lena Christs Werke einigen Erfolg gehabt haben, sind sie zehn Jahre nach ihrem Tod schon wieder weitgehend vergessen. Der eingangs erwähnte Film hat dann aber wieder den Fokus auf die bayrische Schriftstellerin gelenkt und ihre Werke werden in den 1980er-Jahren neu entdeckt und als Gesammelte Werke herausgebracht und teilweise verfilmt, so die "Rumpelhanni" 1981 und "Madam Bäurin" 1993. Auch eine Biografie von Günther Göpfert: "Das Schicksal der Lena Christ" wird damals veröffentlicht.

Haben an ihrem Geburtshaus in Glonn Freunde schon 1921 eine Gedenktafel angebracht, tut sich der Freistaat Bayern etwas länger schwer, seine wichtigste Schriftstellerin zu würdigen: 2000 wird dann aber eine Büste der Lena Christ in der Ruhmeshalle an der Theresienwiese in München aufgestellt. "Ausgerechnet die Büste dieser Tochter, des ungeliebten Bankerts einer Maurerstochter und Köchin stellte man als eine der ersten Frauenporträts überhaupt in der Bayerischen Ruhmeshalle auf", schreibt Elisabeth Schinagl hier dazu.

Im Juli 2012 findet eine große Ausstellung unter dem Titel "Lena Christ – die Glückssucherin" statt, nachdem das Münchner Monacensia Literaturarchiv den schriftlichen Nachlass von Lena Christs Urenkel erhalten hat. Und wer jetzt auf die Schnelle sich mit einem Beispiel ihres literarischen Schaffens bekannt machen will, dem sei das Gutenberg Projekt empfohlen: Dort kann man fünf ihrer Werke kostenlos lesen! Worauf also warten?



 

11 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank wieder einmal für ein besonderes Frauenporträt! Ich lese sie Woche für Woche wirklich gerne.
    Di SZ hatte gestern übrigens eine ganz Seite zum Thema Frauenfußball und dessen historischen Wegbereiterinnen. Sport ist ja weniger der Schwerpunkt ;o) hier auf dem Blog; dennoch sehr interessant.
    Liebe Grüße
    Marion

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    1. Oh, das lasse ich nicht so ganz auf mir sitzen! Silvia Neid ist aus meiner Heimatgemeinde und hat hier im Blog, ebenso der Frauenfußball generell, denn dazu habe ich familiäre wie freundschaftliche Bezüge, immer wiedder Widerhall gefunden. Ich bin eine großer Fan von Steffie Graf, die irgendwann auch mal einen Post bekommen wird.
      LG

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  2. Was für ein Schicksal und zu meiner Überraschung ganz nah mit meinem Heimatort verbunden. Denn der -angebliche?- Vater von Lena Christ stammt aus meinem Nachbarort, in dem auch meine Kirchengemeinde war. Das hat mich verblüfft.
    Wie aber auch so manches in ihrem Leben mich verblüfft und entsetzt hat. Ich wusste gar nichts über sie. Madam Bäurin habe ich als Film damals gesehen. Mit der von mir bewunderten Christine Ostermayer.
    Wie Lena Christ gelebt und gestorben ist, das ist ja unglaublich. Auch wenn sie selbst etwas geplant hatte, dann wurde es ihr doch irgendwie aus den Händen genommen, selbst posthum.
    Was für ein Leben! Und wie ich befürchte, gab es viele davon damals. Sie hatte das Glück gescheit zu sein und dadurch öfters eine Änderung herbeizuführen. Aber leider waren die Schatten der Vergangenheit zu lang.
    Danke für dieses einfühlsame Portrait, liebe Astrid.
    Herzlichst, Sieglinde

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  3. Das Schicksal war dieser begabten Schriftstellerin wirklich nicht hold. Die Verfluchungen und Misshandlungen durch die Mutter haben die Arme tief geprägt. Man wünscht sich, die Großeltern wären beharrlich und unnachgiebig geblieben.
    So schlimm ihr das Leben mitgespielt hat. sie hat tiefe Spuren in der Literatur hinterlassen. Die Titel waren mir sofort ein Begriff.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Danke, Astrid, für dieses Porträt. Und danke, dass du mir wieder eine Frau nahegebracht hast, die man für ihre Kraft und ihr Talent nur bewundern kann.
    Andererseits - welche Brutalität, wie herzlos die Mutter! Wie gleichgültig und verantwortungslos die Menschen in ihrem Umfeld. Diese Menschheit ist zum Verzweifeln.
    Danke Astrid, auch für den Hinweis auf das Projekt Gutenberg, diese Schatzkiste kann man nur jedem Bücherwurm ans Herz legen.
    Herzliche Grüße
    Uschi

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  5. Liebe Astrid,
    gerne habe ich das Porträt über Lena Christ gelesen. Ich habe bisher noch nie von ihr gehört. Deshalb danke für die Vorstellung. Es ist schon traurig, dass sich die Frauen alles haben aus der Hand nehmen lassen. Der Mann hat das Vermögen der Frau durchgebracht, die eigene Mutter hat die Tochter schlecht behandelt, was war das für eine Welt für die Frauen und ihre Kinder.
    Liebe Grüße
    Agnes

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  6. die traurige geschichte von lena christ hat mir wirklich die tränen in die augen getrieben. misshandelt und ausgebeutet - zwei worte, die ihr ganzes leben durchziehen. wir gut, dass ihr wenigstens später noch anerkennung zu teil wurde. ich habe nichts von ihr gelesen und werde beim gutenberg projekt vorbeischauen.
    liebe grüße
    mano

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  7. was für eine tragische Geschichte
    was hat diese Frau alles erleiden müssen und durchgestanden
    wie skrupellos sie auch ausgenutzt wurde von ihren Männern
    selbst nach ihrem Tod
    anstatt ihr zu helfen hat dieser Mann sich noch an ihr bereichert :(
    das geht wirklich unter die Haut

    danke für das Portrait

    liebe Grüße
    Rosi

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  8. Es ist nicht vorstellbar, mit welcher Kraft dieser Frau als Schriftstellerin tätig war. Ihr Name war mir nicht bekannt, aber als ich den Filmtitel Rumpelhanni las, musste ich recherchieren. Den kannte ich. Lange her. Schön dein Verweis auf das Gutenberg Projekt. Da kann mal lesen. Beste Grüße von Rela
    PS: Ich hoffe, ich komme jetzt wieder mehr zum Lesen und Kommentieren

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  9. von Helga:

    Liebe Astrid,

    jetzt eben komme ich erst dazu, den Post über Lena Christ zu lesen. Kerstin war von Donnerstag bis heute Sonntag bei mir. Arbeiten für Vier Hände standen im Raum. Alles schaffe ich alleine nicht. Es war sooo schön, daß wir beisammen sein konnten.
    Nun bin ich echt wieder traurig und nachdenklich geworden als ich Deinen Post las. Ich glaubte immer früher sei alles besser gewesen, werde aber laufend eines Besseren belehrt. Daß Mütter ihre Kinder (Töchter) derart mißhandeln, würde ich nicht glauben wollen und können. Obwohl mir gerade dazu einfällt, daß mein Mann nie gerne zu seinem Cousin gehen wollte, der in der Nähe wohnte, weil der Vater hinter der Türe einen Gürtel hängen hatte, mit dem er den Emil immer schlug. Das konnte er als geliebtes Einzelkind nie begreifen.
    Die Rumpelhanni kenne ich, aber die Lena Christ dazu, war mir nicht weiter bekannt. Meine Großmutter 1877 geboren und mein Vater 1903 geboren, sind mir von den Jahreszahlen her immer ein Anhaltspunkt aus dieser Zeit. Ich ging auch nie gerne zu meiner Großmutter, sie war keine Oma oder ein Ömchen.
    Danke für diese Vorstellung habe alles mit Interesse gelesen. Sehr schön aufbereitet von Dir und mit der Sicht darauf: was es nicht alles gibt.....?
    Einen Trump gibts auch nicht mehr!
    Liebe und herzliche Grüße und danke für welche die Du mir ausrichten ließest. Helga

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  10. Ich kannte Lena Christ. Der BR sendete vor einiger Zeit das Hörbuch "Erinnerungen einer Überflüssigen" Kein Buch für schwache Nerven. Aus den eigenen Erzählungen meiner 1915 geborenen Mutter, älteste von 1O Kindern kannte ich wie herzenskalt manche Kinder aufgewachsen sind. Körperliche und seelische Misshandlungen durch die Eltern, bei geringstem Ungehorsam, waren an der Tagesordnung. Ein beliebtes Züchtigungsritual meiner bigotten Großeltern war ihre Kinder mussten mit nackten Beinen auf einem Holzscheit niederknien und beten, beten, beten... Wobei mein Großvater die treibende Kraft war. Ich habe die Schilderungen meiner Mutter nie vergessen. Kinder durften nicht einmal lachen. Schon das wurde als unzüchtig ausgelegt. Das Schulfoto von Lena Christ erinnert mich stark an das Schulfoto meiner Mutter. Auch darauf sind nur ernste finstere Kindergesichter zu sehen. Es gab wohl auch zu der damaligen Zeit, arme aber trotz allem liebevolle, gütige Eltern, meine Großeltern gehörten nicht dazu. Danke für deine tollen und informativen Great Women Berichte. Ich lese sehr gerne hier auf diesem Blog. Grüße von Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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