Mittwoch, 18. März 2020

#BleibtZuhause 3

"Ich bin jung, 
deswegen juckt mich das Coronavirus nicht!"
ist der Zwillingsbruder von
"Ich bin alt, 
deswegen ist mir der Klimawandel egal".

Sham Jaff
Betreiberin des Newsletter  „What happened last week

Da bringt die junge Politikwissenschaftlerin mit kurdischen Wurzeln die bei uns doch weit verbreitete Schizophrenie auf den Punkt. Wenn ich dran denke, in welchen Pulks die Schüler & Schülerinnen der  Krankenpflegeschule am Ende unserer Straße, dicht an dicht, entlang gezogen sind! "Die sollten es doch besser wissen!", schoss mir durch den Kopf. Aber ich habe auch noch die abwehrenden Aussagen mancher Mitglieder meiner eigenen, vulnerablen Generation im Ohr, wenn ich berichtet habe, dass ich zu den "Fridays for Future"- Aktionen gegangen bin. Also kehre jeder mal vor seiner Tür bzw. besinne sich darauf, dass wir in einer Gemeinschaft leben.



Gestern hat es wohl um 21 Uhr auch schon erste Aktionen wie in Italien und Spanien gegeben und es wurde all jenen applaudiert, die ihren Kopf hinhalten bzw. ihre Gesundheit riskieren, um in Zeiten der Pandemie Kranke zu betreuen oder uns mit den alltäglichen Gütern zu versorgen. Bei uns im Veedel war es allerdings noch still. 

Still - das ist es heute auch tagsüber auf meiner Straße. Der Unterricht an der Pflegeschule ist ausgesetzt, ein generelles Besuchsverbot gilt im benachbarten Hospital bzw. Pflegeheim. Friseur, Blumenladen, Pizzeria sind geschlossen. In Köln gibt es nun  468 Infizierte, neun davon in stationärer Quarantäne – fünf davon auf Intensivstationen ( Stand Mittwochnachmittag ). Die Entwicklung in den vergangenen Tagen ist schon erschreckend, wenn man bedenkt, dass am 1. März erst fünf Menschen betroffen waren. Wer also 'ne Ahnung von Exponentialfunktionen hat, kann es sich ausrechnen...



















Gekehrt habe ich gestern auch, aber nicht vor der Tür, sondern auf der Terrasse und im Garten. Den Effekt habe ich anschließend aber zunichte gemacht, als ich mir ein Wellnessprogramm mit Schlammkur und anschließendem Kneippen in kaltem Wasser gegönnt habe: 

Der große & schwere Übertopf eines meiner Lorbeerbäume auf der Terrasse stand voller Wasser, weil der Abfluss verstopft war. Das sollte kein Problem sein, so ich. Auf den schwarzen Schlamm, handbreit hoch, war ich nicht eingestellt, auch darauf nicht, dass ich ihn ausschöpfen musste. Fotos gibt es von den folgenden Aktionen dann nachvollziehbarerweise nicht...

Das anschließende Kneippen, als ich mit dem Schlauch den Rest an Schlamm auf der Terrasse abspritzen wollte und sich ärgere Pfützen bildeten als vorausgesehen, fand dann in Strümpfen statt.  Mein heutiges Kratzen im Hals führe ich auf die so erkalteten Füße zurück. Das sind heute also mal keine Vorschläge zum Nachmachen!

Ansonsten erfreuen mich das Leuchten der frühen Tulpen und die um mich herum dröhnenden Hummeln...

Maat et joot! Evver zohus!


10 Kommentare:

  1. Na, da hast Du ja das volle Programm genossen. Noch dazu mit kaltem Wasser. Echt Kneipp! Wollen wir hoffen, dass es Dich abgehärtet hat so wie es Kneipp vorsah.
    Ja, so langsam verschiedet sich unser altes Leben für unbestimmte Zeit. Bei uns hat auch alles zu. Unsere Pizzeria, die ich seit 35 Jahren kenne und die nie zu hat, außer an Heilig Abend, seit heute geschlossen!!
    Unglaubliches findet einfach statt.
    Deine tollen Museumstipps habe ich schon öfters weitergegeben.
    Zum Glück gibts Internet. Wir haben heute schon lange mit Video-Telefon mit den Enkelinnen Spaß gemacht. Das war schön.
    Noch haben wir feines Wetter und wir radeln immer noch in eher einsamen Gegenden unsere Runden.
    Garnicht mehr rauszukönnen, wird hart.
    Ich hoffe, es wird nicht nötig sein, aber glauben tu ich es nicht...
    Alles Gute für Dich und Deine Lieben!
    Sieglinde

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  2. Liebe Astrid,
    trotz aller Widrigkeiten musste ich doch schmunzeln über Deine "Kur"-Einlage! Mir wäre es beinahe ähnlich ergangen mit einer Hosta in einem großen Topf. Allerdings ging es bei mir ohne Kneipp und Schlammkur.
    Zur Zeit können wir nur hoffen, dass es bei uns nicht auch - wie in den meisten uns umgebenden Ländern schon der Fall ist - zur Ausgangssperre kommt. Das wird dann erst richtig hart.
    Mach es Dir weiterhin fein und bleib gesund und muinter
    herzlichst moni

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  3. Ich glaube auch nicht, dass wir nicht mehr rauskönnen und wenn, dann müssen wir uns auch daran halten.

    Auch ich drehe meine Runden mit dem Rad und die Tour vom Sonntag wird wohl in der Größe die letzte gewesen sein.
    Ich habe heute im Schlafzimmer Großputz gemacht und ich bekommen den Hausarrest mehr als gut herum.
    Jedoch einkaufen und sie Sachen muß ich auch noch machen.
    Was ich nicht so verstehe sind die Kinder. Sie haben morgens Unterricht zuhause, rotten sich aber mittags auf der Straße zusammen. Ob das so in Ordnung ist.

    Liebe Grüße ond bleib gsond
    Eva

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  4. Da Fitness- und Wellnessmöglichkeiten geschlossen sind, hast Du beherzt zu DIY gegriffen. Dann weißt du wenigstens, woher dein Halskratzen kommt. Dein Garten lockt schon mit so feinen Blüten! Wir treffen derweil sogar auf den einsamsten Hunderunden Menschen. Man grüßt sich, vielleicht als Ausgleich für den großen Bogen, sehr freundlich.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Hallo liebe Astrid,
    heute war für mich auch ein Tag im Garten. Ich habe gewühlt und gewerkelt. Auch so konnte ich den Frühling genießen.
    Bleibt weiter gesund.
    Liebe Grüße
    Tina

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  6. Kneippen soll doch Erkältungen vorbeugen, da hast du wohl nicht lange genug Wasser, äh Schlammtreten gemacht. Spass beiseite aber Humor ist wenn man trotzdem lacht. Aber ich wünsche dir, dass du Gesund bleibst und die Viren bei euch nicht einziehen. Sicher bereitet dir eure blühende Magnolie und die Blumen im Garten Freude im Alltag.
    L G Pia

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  7. liebe astrid,
    dann halt mal schön deine füsse warm und kuschel dich aufs sofa! hier hat die königin eine rede gehalten, sie war sehr erbost, das es corona partys gibt und die leute sich nicht an die regeln halten, wo andernorts gestorben wird, das fand sie unverschämt. Eine tolle frau, die ein machtwort gesprochen hat :0) ansonsten ist es hier auch so- alles dicht. Vor kurzem hat sich noch kaum einer um das Pflegepersonal geschert, Anerkennung gab es selten und der lohn ist abgrundtief...und jetzt wird geklatscht... hier geniesst man als krankenschwester schon immer viel anerkennung, in diesen zeiten noch viel mehr, das finde ich prima. dann bleib schön gesund und erfreu dich am garten, wenn das wetter mitspielt. ...ganz LG aus dem nächtlichen Dänemark, ulrike :0)

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  8. Schön, dass du deinen Humor noch nicht verloren hast, liebe Astrid!
    Ich sage es ja nicht gerne, aber ich schüttle momentan meinen Kopf eher wegen des Verhaltens einiger Menschen der vulnerablen Gruppe als über die Jungen.
    Herzlich, Monika

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  9. liebe Astrid, im kalten Schlamm treteln" welch eine ungewöhnliche aber nützliche Kneippkur die ja abhärten und keine Erkältung oder Halskratzen bringen soll,
    ich hoffe sehr, Letzteres gibt sich wieder, zur Linderung empfehle ich falls es schlimmerwerden sollte, - heisse Kartoffelumschläge - wirkt Wunder....lächle...
    ja Gelassenheit, Vernunft und Vorsicht sind nun in der allgemein schwierigen Situation sinnvolle Überlebensstrategien um diese Zeit gut zu überstehen.
    ich wünsche allen Vernunft und Einsehen.
    lieben Dank und viele Grüße Angelface

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  10. au weia.. Kneipkur auf der Terrase ..
    ich hoffe die Halsschmerzen haben sich gelegt..
    man hat ja schon ein mulmiges Gefühl wenn es irgendwo zwickt ;)
    aber ich habe auch am Freitag den 13 mein Bad unter Wasser gesetzt
    weil der Schlauch von der Waschmaschine rausgerutscht war
    da musste ich dann so schnell wie möglich das Wasser aufnehmen und stand mit bloßen Füßen in der Brühe
    danach hatte ich 3 Tage einen sehr fiesen Muskelkater

    deine Tulpen sind aber schon sehr schön aufgeblüht

    liebe Grüße
    Rosi

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