Montag, 22. Juli 2019

Zwei Jahre mit Hüftendoprothese

Diese Karte lag zum 18. Juli in meinem Briefkasten: Eine zu meinem zweiten Jahrestag mit neuer Hüfte. Ist das nicht süß?



Geschrieben hat sie mir die liebe Andrea, Stille Leserin aus dem Schwarzwald und aufmerksamer Coach in all meinen Lebenslagen.

Gedacht habe ich schon an dieses denkwürdige Datum. Aber am Vormittag waren mir meine Enkelinnen und die Tochter wichtiger. Und am Nachmittag war ich von der Heimreise gefordert. Die Karte hat mich in meiner Idee, über dieses Jubiläum etwas zu posten, dann doch bestärkt. Und so habe ich mich hingesetzt und die beiden Jahre Revue passieren lassen.

Eigentlich ist alles gut, und das Gefühl, einen Fremdkörper in mir zu tragen, hat sich völlig gegeben. Entsprechend sind so manche Verhaltensmaßregeln aus dem Sinn. Auch das ständige "Belauern", ob sich etwas falsch anfühlt, das durch die Veröffentlichung der "Süddeutschen Zeitung" und sechzig andere Medien - den "Implant Files" - im letzten November angestoßen worden ist, hat sich wieder etwas gelegt.

Ich habe nämlich ein Implantat einer Firma, die von dem Freiburger Jürgen Thomas verklagt worden ist, weil schädliche Chrom- und Kobaltpartikeln aus dem Abrieb des künstlichen Hüftgelenkes seine Knochen angefressen und vier Jahre nach der Operation wieder Schmerzen & starke Bewegungsbeeinträchtigungen beschert haben. Das Wissen um diese Missstände bei der Zulassung medizinischer Ersatzteile behalte ich allerdings im Hinterkopf, neige ich doch sonst dazu, alleinig bei mir die Fehler zu suchen, wenn etwas schief läuft...

Ich tue auch Einiges dafür, dass ich nicht wieder in die Situation komme, dass Muskelmasse und Beweglichkeit stark abgebaut werden, wie es im letzten Vierteljahr vor meiner Operation der Fall war, als ich mich immer weniger bewegt habe vor Schmerzen und der Angst vor weiteren Stürzen. Das hat sich dann bei der Rehabilitation ganz schön bemerkbar gemacht!

Inzwischen gehe ich also zwei Mal wöchentlich zum Gerätetraining in der physiotherapeutischen Praxis, in der ich auch nach dem Reha - Aufenthalt auf Rezept trainiert habe. Und einmal in der Woche mache ich in einer weiteren Physiopraxis Aquajogging der intensiven Sorte - für mich die ideale Möglichkeit, ohne Überlastungsgefahr ( und mit viel Spaß ) zu trainieren. Wichtig ist für mich auch, dass meine ganzen Anstrengungen von einem erfahrenen Trainer bzw. Physiotherapeuten begleitet und korrigiert werden. 

Wenn ich einmal länger pausieren muss, merke ich das sofort: an meiner linken Hüfte, die auch inzwischen von Arthritis befallen ist, aber auf abwechslungsreiche Beanspruchung positiv reagiert und sich dann wieder "fängt".

Ja, und was ich noch mitgenommen habe aus dieser Erfahrung? Viel besser auf mich zu achten und meinem Körper das zu geben, was er braucht, um auch mit zunehmendem Alter klar zu kommen...

Dir, liebe Andrea, noch einmal an dieser Stelle ein Dankeschön für  den Anstupser, das kraftvolle Bild, die lieben Zeilen und überhaupt, dass du so oft für mich mitdenkst!


20 Kommentare:

  1. Ein sehr gutes Datum zum Gedenken.
    Ich kann mich gut erinnern, was Du vor zwei Jahren schriebst und wie es Dir vor der OP nicht gut ging. Im wahresten Sinne des Wortes.
    Nun zwei Jahre später ist davon praktisch nicht mehr die Rede und Du bist munter unterwegs und tust auch wirklich viel dafür mit Deinem Fitness-Training. Allen Respekt!

    Herzlichst, Sieglinde

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  2. Hallo Astrid,
    ich habe Deinen Beitrag gestern schon zweimal angeklickt, weil ich neugierig war, was Du zu diesem Thema schreiben wirst. Deine Konsequenz in Bezug auf regelmäßiges Trainieren bewundere ich stark. Ich bin lt. meinen Ärzten ja "zu jung für solche Diagnosen" - aber sie sind da und machen sich teilweise deutlich bemerkbar. Handgelenke, Hüften, Knie... ;-( Von Deinen sportlichen Aktivitäten sollte ich mich inspirieren lassen, auch vorbeugend soll das ja sinnvoll sein.
    Danke für diesen Beitrag!
    Elke

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    1. Ich hatte gestenversehentlich auf "Veröffentlichen" gedrückt und dann alles wieder storniert...
      Die Muskeln vorbeugend kräftigen ist wohl immer gut, das musste ich einsehen. Ich gehe auch nicht immer gut gelaunt zum Training. Aber hinterher geht es mir immer gut. Bin nur gespannt, wie das in dieser Woche bei 38°C sein wird...
      Alles Gute!

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    2. Du wirst Dich super fühlen, wenn Du es durchgezogen hast!
      Ich rede mich immer raus, dass viel Gehen und Gartenarbeit reicht, aber das ist nicht so. Seit einer Weile mache ich an 4 Tagen in der Woche während der Tagesschau Bewegungsübungen mit anklettbaren Gewichten an Fußgelenken und mit den Armen. Das spart erst mal den Weg in die Trainingshütte - das hebe ich mir auf für die Rente! *lach*
      Herzliche Grüße
      Elke

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  3. Ach, liebe Astrid, wie schön zu hören, dass du so gut mit deiner Hüftprothese leben kannst. Ich denke, dass die Signale des eigenen Körpers zu achten und zu schätzen, in jedem Alter wichtig sind. Leider vergesse ich das auch viel zu häufig. Gerade auch im "kleineren" wie Schlafmangel bekomme ich es dann plötzlich wusch deutlich zu spüren. DAs ist lange nicht mit deiner HÜfte zu vergleichen und doch auch: Achtsamer sein, vor allem sich selbst gegenüber. Großes Mantra und leider - bei mir - auch oft verfehlt.... Dir weiterhin alles Gute und dass du mobil und gesund und fröhlich bleibst! LG. Susanne

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  4. meine freundin ist bei der 3. hüftoperation... eine musste sie 2 mal machen, aber jetzt ist wieder alles gut...so hoffe ich auch bei dir ..nur keine angst... alles liebe elfi

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  5. Was für eine nette Geste und eine Karte ganz in Kitchi-Farben!
    Jedenfalls bin ich beeindruckt von Deinem Sport Pensum (von dem ich mir mal eine Scheibe abschneiden sollte). Bravo! Liebe Grüße und eine gute Woche

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    1. Es hört sich gewaltiger an, als es ist: zweieinhalb bis drei Stunden wöchentlich - da ginge noch mehr, aber...
      GLG

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  6. Ja, ich denke man muss doch mehr auf seinen Körper schauen, als wir das so gelernt haben ....

    Ich schreibe mir das gleich mal hinter die Ohren ... mein Rücken wird es mir danken!

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    1. Ja, alles geben für die Arbeit und andere, das ist mir auch beigebracht worden...Aber es scheint nicht zu spät zu sein umzudenken. Also!
      GLG

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  7. Wie lieb von der Andrea und aufmerksam! Ich finde es vor allem richtig klasse, wie viel Sport du noch nebenbei ausübst. Ich habe erst Anfang dieses Jahr mit dem Joggen angefangen, denn man muss ja bei irgendetwas anfangen.

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  8. Hallo Astrid,
    das finde ich eine tolle Geste - ein tolle Coach!!! Es ist schön zu lesen, dass es Dir wieder gut geht.
    Ich bin auf Deinem Blog nur eine Stille Leserin, aber heute möchte ich mich mal zu Wort melden. Dieses Thema interessiert mich schon sehr. Ich bin zwar nur indirekt betroffen, denn mein Mann hat beidseitige Hüft-Arthrose. Er ist bereits bei drei verschiedenen Orthopäden in Behandlung gewesen. Der, der die Diagnose gestellt hat drängt zur Operation und die beiden anderen meinen er wäre mit fast 53 Jahren zu jung dafür. Zudem arbeitet er in einem Beruf bei dem Heben, Tragen und Stöße auf die Hüfte an der Tagesordnung stehen. Du kannst Dir denken, die Schmerzen sind permanent. Dann kommt nun noch die Sache mit den Implantaten dazu.
    Wie ist Deine Erfahrung in Sachen Hüft-OP? Würdest Du sie nochmals machen lassen?

    Liebe Grüße

    Monika

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    1. Liebe Monika, ich würde deine Fragen gern ausführlich beantworten, habe aber bei dir im Blog kein Impressum gefunden, um die eine Mail schreiben zu können.
      LG

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    2. Guten Morgen Astrid,
      danke für Deine Info! Schicke Dir im Laufe des Tages eine Mail.

      Liebe Grüße
      Monika

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  9. Liebe Astrid,

    was, zwei Jahre ist das schon wieder her mit Deiner Hüft-Op? Wie die Zeit vergeht. Mir war es erst so, als wär es ein Jahr. Ich freue mich, dass es Dir wieder so gut geht und die wieder richtig am Leben teilnehmen kannst.

    Liebe Grüße, Burgi

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  10. Hallo, dann kennen wir uns ja auch schon seit zwei Jahren, oh wie die Zeit vergeht. Ich wünsche weiterhin gute Fortschritte, alles Liebe aus der Südstadt, beste Grüße M.Hiertz

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    1. Ach liebe Maria, ich freue mich von dir zu hören und hoffe, es geht dir gut! Ich denke gern an die Zeit zurück, hab ich mich doch so gut aufgehoben gefühlt im Vringsveedel. Ist schon ein ganz besonderer Teil dieser Stadt!
      Alles Liebe!

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  11. ich kann mich noch gut an deine Post von der Reha erinnern, schön, wenn du alles mit einem guten Gefühl benutzen kannst. Diese Berichte sind ja nicht gerade das, was man als Lieblingsleküre bezeichnen mag nach solch einer OP. Ich drücke die Daumen und Bewegung ist wohl wirklich das , was am besten hilft.
    Viele Grüße, Karen

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  12. schon zwei jahre her!! prima, dass du so viel für deine beweglichkeit tust und es dir gut mit dem "ersatzteil" geht. so soll es bitte bleiben - oder noch besser werden.
    liebe grüße
    mano

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  13. Ist es schon zwei Jahre her?
    Es ist gut, dass du weiterhin Training machst. Und toll, dass du eine Motiviererin hast.
    Ich glaube, mein Kopf wäre auch ständig am suchen, ob alles noch im Lot ist. Vor allem, nach einem solchen Artikel.
    Sozusagen, Happy Birthday
    Andrea

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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