Samstag, 1. Juni 2019

Meine 22. Kalenderwoche 2019


Meine 22. Kalenderwoche lasse ich mal wieder am Samstag beginnen, denn da habe ich mich mit dem Herrn K. auf eine Reise entlang an Rhein & Mosel nach Trier begeben. In unserem Hotelzimmer fand sich eine Nachbildung des römischen Weinschiffes, das schon in unseren Lateinbüchern abgebildet war. Das gab so ein bisschen Zuhausegefühl...

Das Hotel lag ganz zentral, quasi ums Eck beim Frankenturm, in der Nähe des Hauptmarktes der Stadt, der gesäumt wird von Häusern im Stil der Renaissance, des Barock, des Klassizismus und des Späthistorismus.

Auf dem Hauptmarkt befindet sich auch der Petrusbrunnen aus dem 16. Jahrhundert im Stil der Spätrenaissance ( linkes Foto ). Der Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt ( rechts ) ist unübersehbar aus dem Rokoko.

Auf dem Kornmarkt haben wir am ersten Abend gegessen und uns gewundert, wie viel Jugend unterwegs war ( und wie nah die alten Bauwerke, z. B. die Konstantinbasilika im Hintergrund auf dem linken Foto, sind ).

Die Basilika haben wir erst am Sonntagnachmittag im Innern besichtigt, nachdem wir einen Spaziergang durch die Grünanlagen ( mit einem Kinderfest ) und durch den Palastgarten gemacht hatten.

Das ehemals Kurfürstliche Palais steht teilweise auf dem Gelände des römischen Palastkomplexes und ist ein Bau der Renaissance wie des Rokoko.

Natürlich  haben wir das Geburtshaus des großen Sohnes der Stadt, Karl Marx, angeschaut. Aber wichtiger noch war eine Geburtstagstorte für den Gefährten in einem Café ganz in der Nähe:

Und natürlich ein Abstecher zur Mosel mit der alten Römerbrücke:

Die neun Pfeiler der Steinbrücke sind zwischen 142 und 150 nach unserer Zeit errichtet worden und tun bis heute ihre Dienste.

Natürlich haben wir auch die anderen Baudenkmäler des UNESCO-Welterbes in Trier aufgesucht wie den Dom & die Liebfrauenkirche:

Wie man bei diesem Blick von der Ostseite her sehen kann, ist an diesen beiden Kirchen von der Römerzeit über die der Salier bis in die Epoche der Gotik und des Barock ( auf dem Foto nicht sichtbar ) gebaut worden. 

Der Platz, an dem beide liegen, der Domfreihof, hat mir besonders gut gefallen in seiner Weitläufigkeit und wegen seiner beeindruckenden Gebäude aus dem 17./18. Jahrhundert.

Ganz mein Fall war auch der wunderschöne Kreuzgang mit der Grablege der Domherren in der Mitte, der Dom und Liebfrauenkirche verbindet.

Natürlich wollten wir auch das berühmteste Kulturdenkmal der Stadt anschauen und sind am frühen Sonntagvormittag über die da noch leere Simeonstraße gelaufen, vorbei am mittelalterlichen Dreikönigenhaus ( Foto rechts ).

Die Porta Nigra, erbaut 170 nach unserer Zeit, verdankt ihr Überdauern der Tatsache, dass sich Simeon von Trier seinerzeit im Ostturm der Porta Nigra niedergelassen hatte mit seiner Einsiedelei  ( bzw. nach der Überlieferung einmauern ließ und dort starb ) und es nachträglich in eine Kirche umgewidmet worden ist.

Das Tor war der nördliche Zugang zur Stadt Augusta Treverorum.  Heute gehen Forscher davon aus, dass es lediglich ein repräsentatives Großprojekt gewesen sei und nie Verteidigungszwecken gedient hat. Finanzielle Probleme ließen die Porta Nigra unvollendet.

Im Laufe des Sonntags wurde die Luft immer frischer und der Himmel immer klarer und voller schöner Wolkenbilder. Gegen Abend verdusterte er sich immer mehr, wie über dem "Steipe" genannten Gebäude zu sehen:

Richtig geregnet hat es dann aber erst auf unserer Heimfahrt am Montag durch die Eifel entlang des Unter- und Mittellaufes der Kyll.

Wie das so ist, wenn frau sich eine solche Auszeit nimmt, warten zu Hause dann lauter unliebsame & unerledigte Aufgaben. Das Ersetzen der extrem verblühten Vergissmeinnicht in den Blumenkästen im ersten Stock durch Geranien war da noch die angenehmste Übung ( und gleichzeitig Fitnesstraining, denn alles - Erde, verbraucht & neu, Pflanzen, Hilfsmittel - müssen von mir alleine über achtzehn Stufen herauf & hinunter geschleppt werden ).

( Nachdem ich schon die ersten beiden Blumensträuße im Blog gezeigt habe, die der Herr K. innerhalb einer Woche bekommen hat, veröffentliche ich auch noch den dritten, einen Rosenstrauß, den er von einer Stillen Leserin meines Blogs bekommen hat. In unserem Garten erobert die Kletterrose "Sorbet" mittlerweile die Magnolie und verschafft ihr eine weitere Blüte. )

Ein Angang ist für mich immer der ganze Papierkram, den ich endlich studieren, abheften, ausfüllen und beantragen musste. Wäsche wäscht ja die Maschine zum Glück alleine, aber Hemden, Blusen, Kleider bügeln sich halt nicht von selbst. Was bin ich froh, dass bei steigenden Temperaturen Polohemden getragen werden können!

Und wie immer hat meinen Kopf die Politik beschäftigt, die Nachlese der Wahlergebnisse vom letzten Sonntag ( oder die fehlende Nachlese ). Ist für mich alles nicht nachvollziehbar:  Politiker wie Merkel, Gabriel oder Röttgen hatten nach Rio 1992 doch schon einmal versucht, die Erkenntnisse zur Klimaveränderung in ihrer Politik umzusetzen, sich dann aber schnell von Industrieinteressen einfangen lassen und das Thema wieder zu einem untergeordneten Punkt gemacht, der als Verhandlungsmasse stets geopfert wurde. Jetzt stehen beide Parteien ganz schön belämmert da. Und wenn die "Fridays for Future" - Bewegung sich diesen Rückblick anschaut, dann dürfte der Zorn verständlicherweise steigen...

Auch das nach Wahlen scheinbar unvermeidliche  ( nennen wir es halt mal so, denn mir fällt gerade nichts Besseres ein ) undifferenzierte & unüberlegte Sachsen - Bashing hat mich verfolgt und ich habe die Tweets nach dem Aufruf von Ralph Ruthe #wirimosten gelesen sowie andere Beiträge im Netz.

Dann war da noch die die Entwicklung in Österreich. Und schließlich hat mich dieser Beitrag ( einer der meistaufgerufenen der Zeitung am Freitag ) sehr berührt, sind doch die Kriegstraumata auch bei uns Anlass zu vielen Gesprächen. Was mir so eine ganz persönliche Geschichte zum hunderttausendsten Mal klar macht, ist, dass die Vertreter solcher Verharmlosungen mehr als nur nicht-wählbar für mich sind.

Ein wenig habe ich ja schon am Freitagabend zur "Meinungsmache" gepostet. Aber zu mehr hatte ich nach dem intensiven häuslichen Arbeitsalltag dann auch keine Kraft mehr. Ich hoffe, ich kann an diesem ersten Juniwochenende die Seele baumeln lassen. Das erste Juni - Geburtstagskind ist nämlich ausgeflogen...



Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Karminrot und dem Sommerglück bei Gartenwonne

18 Kommentare:

  1. Trier ist offensichtlich auch eine deutsche Stadt, die wir mal besuchen müssen. Ich bin ganz begeistert von deinen Fotos. Liebe Grüsse von Regula

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  2. Einen schönen Tour Bericht hast Du uns mitgebracht! Ich hoffe sehr, Du bzw Ihr könnt wirklich jetzt etwas Seele baumeln lassen!
    Danke für Deinen Bericht zur Meinungsfreiheit.
    Ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße
    Nina

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  3. Da warst du ganz in meiner Nähe! Ja, Trier ist immer eine Reise wert. Und dann die Heimfahrt durch die HERRLICH!
    Sonnige Grüße
    Birdy

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  4. Nach Trier wollte ich schon lange mal wieder. Das letzte Mal ist ca. 40 Jahre her. Na, die uralte Porta nigra steckt das weg, aber ich nicht...
    Sehr schöne Fotos und ein lustmachender Bericht über diese interessante Stadt von Dir. Schön, dass Ihr dort den Geburtstag von Herrn K. so fein feiern konntet.
    Deine anderen Gedanken sind auch sehr interessant, wenn auch meist von der Thematik her weniger schön.
    Klasse finde ich ja, dass die Österreicher nun eine Kanzlerin haben. Auch wenn es wieder mal so ist, dass wenn Männer das Ding an die Wand fahren, eine Frau her muss - zumeist nur für den Übergang geduldet. Frau Merkel aber hat da die Ausnahme gemacht!
    Vielleicht bleibt uns Frau Bierlein auch erhalten. Ich fände es spannend. Und van der Bellen gefällt mir auch ausnehmend gut!
    In diesem Sinne ein interessantes Wochenende wünscht Dir
    Sieglinde

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  5. Das war wirklich schön, diese feine kleine Reise mit Dir noch mal zu unternehmen. Das sollten wir auch mal wieder machen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. Liebe Astrid,

    oh das war ja eine schöne kurze Auszeit die Ihr Euch da genommen habt. So was liebe ich auch sehr und nun habe ich total Lust auf Trier bekommen denn diese Stadt habe ich auch noch nie besucht. Vielen Dank für`s virtuelle Mitnehmen.

    Liebe Grüße
    Kerstin

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  7. das habt ihr gut gemacht und euch ein schönes wochenende gegönnt! ich war noch nie in trier, würde aber gern mal hin. wäre da mal nicht wieder die entfernung.
    liebe grüße
    mano

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  8. Ja Trier scheint eine Reise wert zu sein, ich staune wie du die verschiedenen Baustile erkennen kannst, da habe ich immer meine liebe Mühe. Darum nehme ich gerne an Führungen teil, da erfährt man immer viel Hintergrund wissen. So eine Geburtstagsreise finde ich sehr schön.
    L G Pia
    Ps. Danke Astrid für deine lieben Kommentare bei mir und die Mühe die du dir machst, ich kann dir auch nicht sagen an was es liegt. Ich wechsle bei Schwierigkeiten gerne den Browser, manchmal hilft es.

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  9. Ich freu mich, liebe Pia, dass das Kommentieren bei dir wieder mal geklappt hat!-
    Nicht wundern, ich habe etliche Semester Kunstgeschichte studiert und mich schon, angeregt durch meinen Vater, als Kind für Architektur- & Modegeschichte interessiert. das steckt einem dann quasi im Blut. Aber heutzutage kann man si ch ja auch gut über Wikipedia über alles informieren.
    LG

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  10. Liebe Astrid,
    eine schöne Auszeit habt ihr euch gegönnt und durch deinen Post bin ich mal wieder in Trier gewesen. Schön, die Stadt mit deinem Blick zu sehen.
    Dem Herrn K. wünsche ich noch alles Gute zum neuen Lebensjahr und euch beiden einen feinen Sonntag, Marita

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  11. Welch schöner Ausflug - ist lange her, dass ich in Trier war.

    Das Kind hat vergangene Woche eine andere römische Stadt im Rahmen des Lateinunterrichts besucht: Xanten.

    Winke, winke
    Astrid rechtsrheinisch

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  12. ...ist schon ein paar Jahre her, liebe Astrid,
    dass ich ein langes Wochenende in Trier war...aber einiges erinnert mich bei deinen Bildern...

    wünsche dir ein erholsames Wochenende,
    liebe Grüße Birgitt

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  13. Schön war er, der Kurztripp mit euch! Ein bissl kultureller Weitblick hat mir gerade gut getan zwischen Lernentwicklungsbericht (im nächsten Jahr gibts bei uns eh wieder Noten *kopfschüttel*) [oder auch keine Noten wer weiß...pffff] der Politischen Lage und den familiären Wäschebergen. Lauter Sachen zum Abarbeiten. Danke für den Ausflug.

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  14. Schön, eine kleine, feine Reise, nicht ganz so weit weg!
    Schön, wie du uns daran teilhaben lässt!
    Irgendwie habe ich es bis heute noch nicht nach Trier geschafft ... Schade, wenn ich deine Bilder sehe.
    Komme gut wieder zuhause an.
    Mit lieben Grüßen, Karin

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  15. Hallo liebe Astrid, ich versuche es mal via anonym zu kommentieren.
    Vielleicht klappt das ja.
    Schön, dass du so ausführlich über Trier in Wort und Bild berichtet hast.
    Ich habe diese Stadt vor einigen Jahren im Zuge eines Tagesausflugs besucht und war sehr angetan von der Geschichte, den gut erhaltenen Bauwerken und der schönen Innenstadt.

    Durch deinen Rückblick bekam ich große Lust Trier mal wieder zu besuchen.
    LG, Monika

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  16. Trier, wie schön. Lange Jahre war ich dort regelmäßig zu Besuch, ein Teil der väterlichen Verwandtschaft stammt von dort.
    Daher ist mir die Innenstadt und auch Umgebung bestens vertraut.
    Aber irgendwie machen Deine Bilder trotzdem Lust, auf einen neuen Besuch. Mal schauen, vielleicht noch im Sommer?
    Alles Liebe auch noch für Deinen Mann nachträglich zum Geburtstag und ich hoffe, Du konntest gestern die Seele baumeln lassen.
    Dir einen guten Start in die Woche, lieben Gruß
    Nicole

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  17. Was für ein wunderschöner Post. So viele tolle Fotos! Danke, dass du uns mitgenommen hast und für die vielen Informationen. Trier ist eindeutig eine Reise wert.
    Lieben Gruß
    Ivonne

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  18. wie schöön

    jaa.. Trier ist eine schöne Stadt
    wir waren einmal mit den Kindern dort ..
    manche deiner Links sind nur für Abonenten zu lesen
    und bei der Twitersache blicke ich nicht durch ;) das ist für mich zu unübersichtlich
    bei den Artikeln von RiffReporter bekommt man allerdings einen " Kloß" in den Hals

    liebe Grüße
    Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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