Mittwoch, 24. Mai 2017

Tellerwand { MMi 200 }


Dass ich meine neue Küche mag, habe ich ja schon vor Wochen hier beschrieben.

Warum ich mich heute wieder mit einem Küchenbeitrag mit dem Frollein Pfau und ihrem "Mittwochs mag ich" verlinke, liegt an dem kleinen Detail, das ich in den letzten Tagen gestaltet habe:







Es betrifft die Wand über der Nische, in der nun unser Kühlschrank steht. Da gibt es nämlich viel kahles Weiß bei einer Deckenhöhe von drei Meter dreißig. Langweilig! Aber wie ändern?























Beim Wiedereinräumen der Küche nach der Renovierung mit meiner "Leihtochter" wollte ich eigentlich den Korb ganz links auch zu Emmaus bringen wie so vieles mehr.

Doch V. fragte nach, was das denn für ein besonderer Korb sei. 

Und ich begann zu erzählen, dass das der Korb sei, in dem meine Mutter nach dem Krieg den Sauerteig für unsere wöchentliche Brotration - immer schön mit einem Leintuch bedeckt - zum Dorfbäcker getragen hat. Der hat dann in seinem großen Backofen das Brot gebacken wie die Brote der anderen Dorfbewohner auch. Das gebackene Brot wurde anschließend abgeholt und im Korb nach Hause getragen.

Nachdem mein Mann angefangen hatte,  unsere Brotvorräte jeden Montagabend selbst zu backen, hat meine Mutter ihm den Korb geschenkt. Aber das ist alles schon verdammt lange her ( und Tabea hat meiner Erinnerung noch mal kräftig auf die Sprünge geholfen - danke! )






















Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich diese "Herstory" nicht einfach weggeben kann...

Und dann fiel mehr der Teller links oben ein, von dem ich mich auch nicht trennen wollte, zeigt er doch den Ort, dem meine Oma damals 1948 mit meiner 19jährigen Ma nach drei Jahren Flucht & Vertreibung über halb Südosteuropa und Bayern zugewiesen worden war. Wie sich die Geschichte doch immer wiederholt, so mein Gedanke! Ich will das nicht vergessen.

Und gleichzeitig kam mir eine Eingebung: Da wird eine Tellerwand draus!

























Gesucht und gefunden habe ich bei uns die kleinen Tellerchen von unserem ersten Kretaurlaub, die kleinen von Rosenthal mit den Motiven von Bele Bachem, den Venedig - Teller, Erinnerung an einen ganz besonderen Besuch der Lagunenstadt, das Scherenschnitttellerchen aus den Beständen der Schwiegermutter. Von Dawanda kamen der James-Bond-Fuchs und die beiden Teller mit der Typografie

Und voilà: Ich hatte eine ganz persönliche Geschichte als Dekoration an der Wand, die mich lächeln lässt...







39 Kommentare:

  1. Deine Tellergeschichten sind sehr anrührend. Wie auch die Korbgeschichte.
    Ich stelle mir vor, wie du beim nächsten Besuch den Kindern all die Tellergeschichten erzählst und sie an Deinen Lippen hängen werden. Und dereinst erzählen sie sie ihren Kindern weiter....Ursuppe unserer Kultur, das Erzählen. Ursuppe aus den Tellern löffeln. Tellergeschichten- vielleicht findest Du noch mehr.
    Lieben Lisagruß!

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  2. Liebe Astrid,
    ich war ja heute Morgen schon gespannt auf deinen Beitrag.
    Die Idee mit eurer ganz persönlichen Tellerwand finde ich toll. Ja, solchen besonderen Erinnerungen sollte man mehr Raum schenken... vorallem so kreativ :) Und wer weiß, vielleicht kommt ja der Brotkorb bald wieder mal zum Einsatz, wenn er jetzt so griffbereit hängt!
    Liebste Grüße, Petra

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  3. Was für eine schöne Idee! Toll, da (fast) jeder Teller eine Geschichte erzählt.
    Und wie du alles arrangiert hast, gefällt mir richtig gut.
    Schön, wenn solche "Kleinigkeiten" das Herz aufgehen und einem lãcheln lassen.
    Liebe Grüße, Monika

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  4. Oh ja, das ist eine ganz tolle Idee. Und sicher ausbaubar. Ich glaube ich hab auch noch ......! Und ja leider, die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Auch hier gibt es noch ( bisher ungelesene ) Kriegstagebücher meiner Mutter, die als 18jährige in Gefangenschaft geriet und ihr ganzes weiteres Leben an diesen Erfahrungen gelitten hat. LG Gitta

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  5. auf geschichten stehe ich ja. also wenn teller geschichten erzählen können, dürfen sie auch an der wand hängen :) vielleicht wächst die tellerwand ja noch.

    du, der gärkorb wäre verbrannt. der teigling wird nach dem aufgehen auf den teigschieber gestürzt und in den ofen geschoben. der korb muss draußen warten. ich habe auch gärkörbchen, da ich mein brot selber backe. aber die haben nicht so eine schöne geschichte! und was für ein riesen brot das wurde ... cool! hast du mal eins drin gehen lassen? wäre ein schönes projekt für ein familienessen ;o)

    die tabea grüßt

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    1. Da hast du Recht! Als ich deinen Kommentar las, kam die Erinnerung zurück, denn ich habe das ja auch gesehen damals, wenn ich das fertige Brot abholen musste. Es war ein Riesenbrot, denn das musste für die Woche reichen. Was das Selberbacken anbelangt: ich bin daran völlig desinteressiert und kann es auch nicht. Mein. Mann hat selbst immer mehrere kleine Brote gebacken, das war praktischer.
      Jetzt hast du meine Erinberung aber wieder ganz schön angekurbelt! Danke & liebe Grüße!

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  6. Meine Eltern haben auch Teller an der Wand, fällt mir dabei wieder ein. So oft gesehen und gar nicht mehr wahrgenommen ... Wäre doch sehr schade um den Brotkorb gewesen und all die anderen Erinnerungen und so hast du den besten Platz dafür gefunden. Toll!
    Liebe Grüße ... Frauke

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  7. Gute Entscheidung! Solche Erinnerungen verdienen einen Ehrenplatz. Falls Du ihn loswerden möchtest- ich hätte dann gerne den James Bond Teller. Da kann man wenigstens ein bißchen schmunzeln. Ich finde inzwischen das Aufschlagen der Zeitung eine echte Herausforderung.
    Mach's gut und besser!
    Magdalena

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    1. James -Bond- Teller - das war ja gestern dann doch echt hintersinnig...
      GLG

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  8. Das ist eine tolle Idee! Eine Tellerwand!
    Ich habe ja auch viele Teller gesammelt. Natürlich haben sie keine so schöne Erinnerungs-Geschichten wie bei Dir, aber ich würde sie sehr gerne aufhängen. Deshalb jetzt meine Frage: Wie hast Du sie aufgehängt, damit sie auch an der Wand bleiben und nicht abstürzen???
    Liebe Grüße
    Renate D.

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    1. Viele Teller haben hinten zwei Löcher, durch die sich ein Faden ziehen lässt. Die anderen hatten teilweise Aufhänger bzw. von mir welche mit Zwei-Komponenten-Kleber welche angepappt bekommen. Die Aufhänger habe ich irgendwo im netz gefunden.
      GLG

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    2. OK, vielen Dank! Ich werde wohl die Zwei-Komponenten-Kleber-Variante ausprobieren, denn meine Teller haben keine Löcher oder andere Aufhängungs-Möglichkeiten.
      LG Renate D.

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  9. Was für eine klasse Idee. Sieht toll aus und ist noch mit persönlichen Erinnerungen und Geschichten gespickt. Sowas mag ich total.
    Schönen Mittwoch, liebe Grüße Tina

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  10. Erinnerungen sichtbar gemacht, das ist eine sehr gute und noch dazu dekorative Idee. Was sonst im Schrank vor sich hin staubt (oder entsorgt wird), bekommt eine völlig neue Wirkung.
    Sehr gelungen!
    GLG Sieglinde

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  11. Ach wie schön das ist, (gleichzeitig kommt ein Kommentar von dir), ganz persönliche Deko mit viel Erinnerungswert und trotzdem ganz hip. Meine Eltern hatten auch Teller an der Wand und derzeit sieht man es wieder überall, bei dir hat es genau die richtige Mischung. Ich hätte da auch ein paar, aber keine passende Wand. Jetzt schicke ich erstmal die Fischbuchgewinnadressen weiter..
    grüße von Michaela

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  12. das ist ganz, ganz wunderbar, liebe astrid! ich mag es so sehr, wenn sich persönliche geschichten in dekorations"kram" wiederfinden. eine ganz tolle wand hast du da entstehen lassen! meine lieblinge sind die bele-bachem-teller und der jamesbondfuchs!
    ich hab übrigens auch auf eine wand auf dem flur dänische tellerchen in blau-weiß hängen. die kleine meerjungfrau ist natürlich auch dabei!
    liebe grüße
    mano

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  13. In mir hast du da einen großen Fan. Ich habe mir auch eine Tellerwand in der Küche gestaltet.
    Ist nicht nur ein optisch schön, sondern natürlich auch wunderbar fürs Herz, mit all den Erinnerungen.
    Liebe Grüße

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  14. wandteller an sich finde ich ja eher "fragwürdig" - aber deine persönliche kollektion hier ist einfach grossartig - der inhalt ist hier so viel mehr als nur bedrucktes porzellan! und dass der brotkorb überhaupt noch lebt ist das allergrösste!
    fabelhaft! xxxxx

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  15. Besonders die Geschichte des Brotkorbes gefällt mir. Schöne Idee mit der Tellerwand.
    LG, Astrid

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  16. Schön deine Tellerwand. Meine Mutter hat auch so eine Wand in ihrer Küche. Sie liebt ihre Tellersammlung und ich konnte ihr leider bis jetzt noch keinen dieser schönen Teller abschwatzen.
    Liebe Grüße
    Tina

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  17. Wunderbar, die Historie deiner Teller- und Korb-Wand, liebe Astrid! Nein, solche geschichtsträchtigen Erinnerungsstücke würde ich auch nicht weggeben! Macht sich außrdem gut in deiner Küche!
    Herzlichst, die Traude

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  18. Wie schön! Eine Wand, die was zu erzählen hat! Ich hänge ja auch sehr an solchen alten Dingen!
    Lieben Gruß
    Gisi

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  19. ich dachte gerade beim lesen erst an diese ganzen jungspundigen interieurblogs. da könnte sowas an der wand hängen. rein dekorationsmäßig. aber die geschichten, die sie erzählt, macht deine sammlung ja doch zu etwas ganz besonderem.
    liebe grüße,
    jule*

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    1. Da hab ich das natürlich auch gesehen, und es hat mir mehr oder weniger gefallen ( ich habe sonst lieber Kunst an den Wänden ). Aber jeder hat ja auch mehr oder weniger "Sammelteller" in den Schränken. Und in der Küche an den Wänden befreit sie doch mal aus dem Dunkel. Körbe habe ich halt nicht so, hätte mir sonst auch gefallen...
      GLG

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  20. Eine wunderbare Erinnerungswand mit Geschichte. Am berührendsten finde ich ja den Brotkorb! Gleich musste ich an meine Eltern denken, auch sie hatten eine Vorliebe für Teller...
    LG Ulrike

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  21. So eine schöne Tellerwand, die Kombination der verschiedenen Motive gefällt mir sehr gut, am vergangenen Sonntag in Altenberg habe ich einem Trödelstand solche Teller gesehen und gedacht: wie langweilig ::)
    Jetzt ändere ich meine Meinung, du hast mir die Modernität der Teller gezeigt.
    Sehr schön und lieben Gruß zu dir
    heiDE

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  22. Wie doch solche Dinge Geschichten erzählen können! Gerade den Riesengärkorb finde ich besonders spannend. Ich wünschte, ich hätte von meiner Oma mütterlicherseits wenigstens so ein einziges Erinnerungsstück...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  23. Schön, wie du diese ganz persönlichen Erinnerungsstücke in Szene gesetzt hast. Mir ist jetzt beim Schauen und Lesen - auch der Kommentare - bewusst geworden, was hier so alles steht und hängt mit beziehungsvoller Bedeutung. Ich brauch das... Was keine Beziehung oder Bedeutung (für mich) hat, wandert irgendwann weiter... Eine ganze Geschichtenwanderung könnte ich durchs Haus machen, und dank Besuchern und Enkelschar ergibt sich tatsächlich manchmal die Gelegenheit, eine Geschichte weiterzugeben 🙂 Liebe Grüße Ghislana

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  24. kann kaum lesen...aber der kater hat's! :))) bises

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  25. ...da hast du einen schönen Platz gefunden, liebe Astrid,
    um deine Erinnerungen im Blick zu haben...und wie sich zeigt, folgen immer weitere Erinnerungen ach, ist erstmal der Anstoß gegeben...

    liebe Grüße Birgitt

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  26. das ist eine tolle Idee

    die Wand ist nicht mehr kahl..die Teller ein Hingucker
    und zudem hängen noch Geschichten dran
    eine prima Mischung ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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  27. deine sammlung sieht sehr fröhlich aus * und die geschichte mit dem korb erwachen viele familien*erinnerungen in mir *
    liebe grüsse

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  28. Wow, Erinnerungen an der Wand....so eine schöne Idee liebe Astrid! ♥
    Liebste Grüße
    Christel

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  29. Liebe Astrid. Das sind ja tolle Geschichten. Ich finde es toll dass du all die alten Dinge noch aufbewahrt hast. Liebe Grüße und schönen Vatertag Susa

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    1. Die sind mir eher "zugefallen", als die Elternhäuser ausgeräumt wurden. Das ist ein Glücksfall, dass mir da was eingefallen ist, was ich damit machen kann. Ansonsten komme ich kaum dazu, die "Schätze" zu bewältigen...
      GLG

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  30. ich mag tellerwände. hatte sogar schon eine hier im wohnzimmer angefangen, bis der teenagersohn meinte, das wäre doch total oldschool??? deine tellerwand finde ich überhaupt nicht oldschool, sondern mit den vielen details auf dem kühlschrank sogar richtig stylisch. und die erinnerungen, die für dich daran hängen, machen sie dazu noch ganz persönlich. liebe grüße in ein langes wochenende, sabine

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  31. DAs sieht sehr schön aus und mehr als das, diese Wand steckt voller berührender Erinnerungen.
    glg Susanne

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  32. Hm. Schöne Idee. So werden die alten Geschichten nicht vergessen.

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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