So heißt der internationale Feiertag konfessionsfreier Menschen, genau am Tag der Sommersonnenwende in Europa, dem Tag, mit der längsten Helligkeit, unserem Sommerbeginn also...
Begangen wird er von Atheisten und Agnostikern auf der ganzen Welt, die seit 1986 jedes Jahr um den 21. Juni herum für eine humanistische Lebensauffassung werben und die menschliche Gemeinschaft feiern:
"Der Feiertag soll auch dazu dienen, an die zentralen Werte, Ideen und Prinzipien einer humanistischen Lebensauffassung zu erinnern: vernunftorientiertes und rationales Denken, Selbstbestimmtheit, Individualität, Solidarität und Mitgefühl sowie die Gewissheit, dass alle Menschen nur ein einziges Leben besitzen." ( Quelle hier )
Gerade die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Fragen, die Auseinandersetzung mit vielen aktuellen Konflikten auf unserer Erde, mit der Rolle, die die Religion dabei spielt, haben auch mich in den letzten Jahren dem Gedankengut der Humanisten näher gebracht.
Ich wünsche mir für das Miteinander in unserer Gesellschaft wieder mehr eine Auseinandersetzung ohne Denkverbot, in der aber auch die Freiheit des Einzelnen respektiert wird. Jeder soll das Leben führen, das er führen möchte – und gesteht dies seinem Nächsten ebenfalls zu. Ich brauche keinen Glauben an metaphysische Kräfte, an einen Gott, keine Religion, um ein gutes Leben zu führen. Mir reicht die Liebe zum Menschen und der Natur, um dies zu tun. Und gleichzeitig verschafft mir diese Lebenseinstellung genug magische Momente. Ein diesseitiges Leben, das ich also gut im menschlichen Sinne führen darf & kann, macht Phantasien über ein wie immer geartetes Jenseits für mich überflüssig.
"Im Anthropozän sollte man bzw. frau dringlich den Kopf aus jeglichem ideologischen Sand ziehen, und sich soweit wie möglich informieren, positionieren und engagieren. „Denken Sie selbst, sonst tun es andere für Sie!“ besagt: wer sich jeglicher Position enthält, stärkt damit dummerdings die Position, die er am allerwenigsten eingenommen hätte, weil diese dann proportional besser da steht", äußert sich zum Beispiel Ricarda Hinz auf der Seite zum Welthumanistentag und drückt damit genau das aus, wonach auch mir der Sinn steht.
Ich wünsche mir für das Miteinander in unserer Gesellschaft wieder mehr eine Auseinandersetzung ohne Denkverbot, in der aber auch die Freiheit des Einzelnen respektiert wird. Jeder soll das Leben führen, das er führen möchte – und gesteht dies seinem Nächsten ebenfalls zu. Ich brauche keinen Glauben an metaphysische Kräfte, an einen Gott, keine Religion, um ein gutes Leben zu führen. Mir reicht die Liebe zum Menschen und der Natur, um dies zu tun. Und gleichzeitig verschafft mir diese Lebenseinstellung genug magische Momente. Ein diesseitiges Leben, das ich also gut im menschlichen Sinne führen darf & kann, macht Phantasien über ein wie immer geartetes Jenseits für mich überflüssig.
Mehr als ein Drittel der Deutschen ist wie ich konfessionsfrei – Tendenz steigend ( siehe auch dieser Post ). Während das Bemühen um eine interreligiöse Verständigung in unserer Gesellschaft nach wie vor zu finden ist, findet kein Dialog zwischen Religiösen und Nichtreligiösen statt, ganz zu schweigen von der fehlenden Verwirklichung der eigentlich von unserem Grundgesetz vorgesehenen Haltung kooperativer Laizität seitens des Staates bzw. staatlicher Institutionen. Das Grundgesetz konstituiert die Bundesrepublik Deutschland nämlich als einen weltanschaulich neutralen Staat - das wird leider immer wieder "vergessen"!
Dass es in der Bundesrepublik einen massiven religionspolitischen Reformbedarf gibt, hätte spätestens seit der Wiedervereinigung klar sein müssen, als eine Mehrheit konfessionsloser Bürger der ehemaligen DDR Bürger der Bundesrepublik wurden...
Auch der aktuelle Umgang in der Auseinandersetzung mit dem Islam in unserem Lande ist nicht grundgesetzkonform, wird doch nur der Dialog gesucht mit den Muslimen, die in Verbänden wie z. B. der türkischen DITIB vertreten sind. Nicht organisierte, oft kritische Muslime, die eine Weiterentwicklung ihrer Religion vorantreiben wollen, werden von staatlicher Seite nicht gehört. Da geht es ihnen wie den Religionslosen, Buddhisten u.a.
Wie unser Land das Neutralitätsgebot auch im Bildungsbereich - sprich Religionsunterricht in den Schulen der einzelnen Bundesländer - verletzt, kann die Interessierte sehr schön anhand einer interaktiven Karte in diesem Zeitungsartikel verfolgen.
Dass es in der Bundesrepublik einen massiven religionspolitischen Reformbedarf gibt, hätte spätestens seit der Wiedervereinigung klar sein müssen, als eine Mehrheit konfessionsloser Bürger der ehemaligen DDR Bürger der Bundesrepublik wurden...
Auch der aktuelle Umgang in der Auseinandersetzung mit dem Islam in unserem Lande ist nicht grundgesetzkonform, wird doch nur der Dialog gesucht mit den Muslimen, die in Verbänden wie z. B. der türkischen DITIB vertreten sind. Nicht organisierte, oft kritische Muslime, die eine Weiterentwicklung ihrer Religion vorantreiben wollen, werden von staatlicher Seite nicht gehört. Da geht es ihnen wie den Religionslosen, Buddhisten u.a.
Wie unser Land das Neutralitätsgebot auch im Bildungsbereich - sprich Religionsunterricht in den Schulen der einzelnen Bundesländer - verletzt, kann die Interessierte sehr schön anhand einer interaktiven Karte in diesem Zeitungsartikel verfolgen.
An all das möchte ich heute einmal erinnern, zum Denken anstoßen, zum Dialog auffordern. Wer mehr über den Humanismus erfahren will, der kann sich hier über die grundlegenden Prinzipien informieren.
Feiert den frohen Tag!
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenein großes JA für Deinen Appell an die Menschlichkeit, und ganz besonders wichtig nach einer Woche wie der letzten, die einen dann doch immer wieder an der gesamten Menschheit (ver)zweifeln lässt ...
Liebe Grüße und bis bald mal wieder,
Katrin
MMh, liebe Astrid,
AntwortenLöschendas was mir jetzt einfällt lässt sich nicht so einfach hier in einem Kommentar schreiben.
Nur, ich bin auch konfessionslos, habe aber in Kirche beiderlei Kirchen nie irgendwelche Probleme gehabt. Ich singe im evangelischen Kirchenchor, helfe manchmal in der katholischen Gemeinde aus. Auch in der islamischen Gesellschaft in Ludwigsburg war ich schon mal. Menschlichkeit habe ich hier immer verspürt und ohne Glauben, denke ich mal, könnte ich nicht sein. Mehr kann ich jetzt dazu nicht schreiben. Aber ein schöner Post an die Menschlichkeit, wenn es doch so im "kleinen" Leben auch wäre. Ich habe gestern wieder gesehen, im kleinen, wie unmenschlich die Menschen sind und es gibt ein Zitat.
Es ist ein merkwürdiges Schauspiel, ansehen zu müssen, wie die Menschen im geheimen nachgrübeln, auf welche Weise sie sich gegenseitig schaden können und sich doch gegen alle Neigung und Absicht einander helfen müssen.
Luc de Clapiers Vauvenargues
Lieben Gruß Eva
...ich bewundere immer wieder, liebe Astrid,
AntwortenLöschenwie klar du dir eine Meinung bilden und diese auch formulieren kannst...mich macht die Vielfalt der Argumente unsicher...Menschlichkeit und Liebe zur Natur an erster Stelle kann ich voll unterschreiben,
liebe Grüße
Birgitt
Schreiben hilft mir seit meiner Jugend, mir meine Gedanken klar zu machen & festzuhalten. Eine Form der Selbstvergewisserung...
LöschenLG
ich bin ganz deiner Meinung...
AntwortenLöschenReligion ist absolut überbewertet... und es sind bereits zu viele Kriege wegen Religionen geführt worden.
LG susa
Auch ich gehöre den Atheisten (Freidenker) an & danke dir für diesen eindringlichen Appell an die Menschlichkeit.
AntwortenLöschen~Genieße den Tag des sol invictus~
Sehr interessant - wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Wieder was gelernt.
AntwortenLöschenDanke
Astrid rechtsrheinisch
Danke für diesen wunderbaren Text! Ich würde ihn sofort unterschreiben. Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenAllein schon das Thema Schule-Religion ist ein Fass ohne Boden!
AntwortenLöschenÜberall, aber wirklich überall wird bei uns hier gestrichen, gekürzt zusammengelegt. Also überall außer Religion natürlich...
Wohl wahr. Unsere Tochter hat in der 1. Klasse im 1. Halbhahr 2 h Religion gehabt... unverständlich...
Löschen2 Stunden pro Woche ist doch normal in der Stundentafel. Nur in Relation zu anderen Fächern viel Zeit...
LöschenLG
Zitat: "Ich wünsche mir für das Miteinander in unserer Gesellschaft wieder mehr eine Auseinandersetzung ohne Denkverbot, in der aber auch die Freiheit des Einzelnen respektiert wird. Jeder soll das Leben führen, das er führen möchte – und gesteht dies seinem Nächsten ebenfalls zu." Ja, das wünsche ich mir auch, liebe Astrid...und habe doch das Gefühl, wir sind davon weiter entfernt als jemals zuvor...Liebe Grüße, Lotta.
AntwortenLöschenDie Freiheit im Denken und Glauben (und Nicht-glauben) ist nur möglich durch eine weltanschauliche Neutralität des Staates. Darauf sollte er beharren und sich berufen. Bzw. wir als Bürger müssen dies tun.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
leider ist unser staat eben nicht weltanschaulich neutral und die "gesellschaft" legt wert auf die "christlichen werte" - was auch immer das ist.
AntwortenLöschenallerdings musste ich auch ein wenig grinsen bei dem zitat von frau hinz - weil ein "frau" neben das geschlechtsneutrale ! "man" zu stellen hat heutzutage ja auch schon fast religöse züge ;-P
selbst bin ich atheistisch aufgewachsen und tendiere mittlerweile in richtung eines animistischen buddhismus - aus ganz persönlichen erfahrungen heraus.....
xxxx
wieder einmal ein riesengrosses DANKE für deine gedanken, für diesen grossartigen post!
AntwortenLöschenvon kirche und religionen habe ich mich schon vor vielen jahren abgewendet, ich halte sie für eines der grossen probleme dieser erde. allerdings habe ich mich auch kaum mit humanismus auseinandergesetzt... das werde ich nun tun!
♥ monika
Du hast das sehr gut beschrieben. Das sind Fragen, die uns ständig umtreiben. Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn nicht die einzelnen Gruppierungen immer die Wahrheit für sich in Anspruch nehmen würden. So ein grundsätzlicher Respekt vor dem anderen, das wäre doch mal was.
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Magdalena