Montag, 30. Mai 2016

Das Erbe der Väter




Das ist mein Großvater väterlicherseits.
Er hat vor hundert Jahren,
als 46 jähriger Vater von sieben Kindern,
im Zivilleben Bauer,
die Hölle von Verdun überlebt.

Ich habe ihn persönlich nie kennen gelernt.
Ich habe aber über seine Kinder erfahren,
dass es ihm nach seinen Kriegserfahrungen das Wichtigste war,
dass Frieden & Freundschaft
zwischen den Menschen der verschiedenen Völker,
besonders zwischen Deutschland & Frankreich, herrscht.
Die europäische Idee hat er seinen eigenen Kindern 
immer wieder vermittelt.

 ( Oft habe ich gedacht, dass es für ihn ein Glück war,
dass er nicht mehr mitbekommen hat,
welchen Rattenfängern seine Söhne hinterherliefen,
weil er 1939 starb... )

Er war auch ein gläubiger Christ,
dem Nächstenliebe, Mitgefühl und Solidarität
gelebte Werte waren.

Das ist, was ICH von den Vätern ererbt habe,
ein Erbe, welches ich gerne angetreten habe 
und bis heute wertschätze.

Das Erbe IHRER Väter würde ich seit Kindertagen gerne abschütteln,
denn Hass, Herabsetzung, Denunzierung, ja Mord & Totschlag
können keine Werte sein,
für die es sich als Mensch zu leben lohnt.
Diesen geistigen Nachlass, den sie vertreten,
habe ich wie viele, viele Menschen in dieser Bundesrepublik
ausgeschlagen.

Für uns gehören Achtung für die Würde eines jeden Menschen,
Meinungs- & Religionsfreiheit,
Toleranz  & Weltoffenheit
zur Humanität.

Nehmen Sie und Ihre Gesinnungsgenossen das zur Kenntnis!
Sie sind NICHT das Volk.









Nachtrag: Heriber Prantl spricht mir hier aus der Seele, als er darauf hinweist, wie fragwürdig es ist, am Tag des großen Gedenkens an Verdun diese Nachricht in den Hintergrund zu rücken zugunsten der Berichterstattung über die Provokationen des Herrn G. Wo bleiben da die wahren Relationen, liebe Medienvertreter? Lasst euch ständig beschimpfen und liebedienert auch noch...

38 Kommentare:

  1. Liebe Astrid, du bist wirklich einmalig, wieder mal auf der Höhe und auf den Punkt da. Danke... Lieben Gruß Ghislana

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    1. Danke, Ghislana! Da treffen wieder drei Dinge aufeinander: das persönliche Betroffensein, Geschichtsbewusstsein & Beobachtung des aktuellen Zeitgeschehens. Dann muss ich mich äußern...
      GLG

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  2. Wirklich auf den Punkt gebracht. Mehr bedarf es nicht.

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  3. Liebe Astrid,

    ich glaube, dass mein Opa (Jahrgang 1915) das auch aus dem 2. Weltkrieg gelernt hat. Ich hoffe, dass wir auf europäischem Boden keinen neuen Krieg brauchen, um das zu lernen.
    Viele Grüße
    Sandra

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  4. Danke, wunderbar treffend! (Nichts hat mich als Jugendliche mehr berührt, als das Resümee meines Großonkels, der Stalingrad überlebt hat. Es gleicht dem Deines Großvaters.)
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Bravo, das erste Wort, das auch mir einfiel. Manchmal denke ich, es ist gut, dass sich die alten Nazis als solche 'outen'. Dann wissen hoffentlich noch mehr Menschen, was Sache ist, wo diese Leute stehen.
    LG, Ingrid

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  6. Liebe Astrid, das hast du aber treffend geschrieben.....
    Danke für deine lieben Worte.....
    Ganz liebe Grüße
    Jen

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  7. Bravo!
    Und danke!!

    GLG Elena

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  8. Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Lieben Gruß
    Katala

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  9. Deinen Worten stimme ich gerne zu!
    LG Heidi

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  10. Liebe Astrid, das Thema Menschenrecht und Würde habe ich auch zum Anliegen gemacht, da ich gestern so beeindruckt von einer Predigt war. So ist dann auch mein Post entstanden und ich glaube unsere Gedanken kreuzen und berühren sich !!
    Gruß zu dir
    heiDE

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  11. sehr gut.
    Und wir hätten Asamoah und Boateng gerne als Nachbarn *lach*

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    1. Hast du Asamoahs gelungenen Tweet gesehen?
      http://www.express.de/sport/fussball/jerome-boateng-so-laessig-macht-sich-gerald-asamoah-ueber-die-gauland-debatte-lustig-24140360
      LG

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  12. Du hast das Herz am richtigen Fleck, liebe Astrid. Hast du bestimmt von einem Grossvater:-) Herzliche Grüsse

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    1. Da kann ich mich nur anschließen!
      Liebe Grüße!

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  13. Ich war in Verdun...und habe mir den Ort genau angeschaut...es war sehr bewegend. Ein Studienfreund wollte unbedingt da hin...ich bin ihm sehr dankbar! Die Stimmung dort vergisst man nicht...Liebe Grüße, Lotta.

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    1. Ich werfe mir es auch immer wieder vor, dass ich als große Frankreichfreundin noch immer nicht dort war. Aber Frankreich ist ja zu mir gekommen... Das würde auch meinen Großvater glücklich machen, was seine Urenkel zur Völkerverständigung beigetragen haben...
      LG

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  14. Deinen Worten kann ich auch nur zustimmen,besser könnte man es nicht ausdrücken.
    Liebe Grüße
    Sigi

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  15. Danke für deine wachrüttelden Worte - ich bin ganz auf deiner Seite!

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  16. Was für ein wunderbarer Post, liebe Astrid! Und Herrn Gauland möchte ich auf keinen Fall als Nachbarn haben!
    Herzliche Grüße
    Renate D.

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  17. Liebe Astrid,
    danke für diesen wirklich guten Bericht.
    Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Leider zeigt Verdun aber auch, dass die
    Menschheit nichts gelernt hat.
    Menschen wie Gauland dürfte man eigentlich
    gar nicht zu Wort kommen lassen. Erst zündeln und
    dann war es ja nicht so gemeint.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

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  18. Chapeau und volle Zustimmung meinerseits!!
    Bravo Astrid!!!

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  19. traurig, dass so etwas überhaupt wieder ein thema werden muß. ich hoffe die herren und damen entsprechender partei katapultieren sich selbst mit solchen aussagen wieder ins aus. kopfschüttelnd, sabine

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  20. Liebe Astrid,
    ich glaube auch ich brauch hier nicht mehr viel dazu zu schreiben.
    Als Tochter eines Vaters, der als Bürgermeister einer Stadt in Schwaben und als zum Tode verurteilter in Torgau einiges mitgemacht hat auch Stalingrad ist nicht unbekannt.
    Leider leider leider gehen wir gerade in dieser Thematik einer sehr sehr bösen Zeit entgegen, die mir sehr große Angst macht.
    Lieben Gruß Eva

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  21. genau das ist es aber, was sie alle wollen: medienpräsenz, durchaus auch scharfe kritik, denn es gibt viele menschen, die dann erst recht diesen parteien ihre stimme geben. nach dem motto: die lassen sich nichts gefallen, das find ich gut. haben wir in österreich ja auch gerade erlebt. und in amerika ... da will ich gar nicht dran denken.
    kann aber sein, dass sich der herr g. diesmal getäuscht hat. ein fußballer ist sogar für die meisten rechts denkenden tabu.
    trotz allem, die medien sollten sich ihrer macht und der damit verbundenen verantwortung endlich bewusst werden.
    lieben gruß, susi

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  22. Liebe Astrid,
    gerne würde ich Herrn Gauland und all seine Kumpanen (haste schon gelesen, was Frau von und zu Storch heute schon wieder abgelassen hat?) mal dorthin schicken wo mein Großvater im Krieg war. Vielleicht verginge ihm dann sein unverschämtes Gerede für das ich nur eines übrig habe: pure Abscheu.

    Ich danke Dir für diesen tollen Post und dass Du uns auch mal wieder hast teilhaben lassen an der Geschichte Deiner Ahnen.

    Ganz liebe Odenwaldgrüße,
    der gerade wieder auf die Beine kommt. Die Sonne scheint und man kann überhaupt nicht denken, dass überhaupt was gewesen ist, wenn man so mal in den Himmel schaut

    Pamela

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  23. liebe astrid, wieder ein soooo guter und wichtiger beitrag von dir. mein großvater mütterlicherseits (ein alter henschelaner, falls dir das noch etwas sagt) hat mir ebensolches mitgegeben. er hat die hölle der nazis überlebt und so auch MEIN ganzes leben geprägt. ich stimme dir auch zu, was du über die presse sagst. da redet ein arschloch scheiße und alle stürzen sich drauf. hoffentlich kostet es wenigstens der afd einige stimmen.
    ganz liebe grüße, mano

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  24. Liebe Astrid,
    Deinen Worten habe ich nichts hinzuzufügen.
    Danke, Taija

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  25. Ich finde es immer wieder umwerfend, wie du es auf den Punkt bringst.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  26. Gut, schön und sehr trefflich geschrieben, liebe Astrid! Dein Großvater scheint durch die (unfreiwlligen) Erfahrungen mit Krieg und Hass ein sehr reifer Mensch gewqesen zu sein. Da könnten sich manche heute ein Stück davon abschneiden...

    Liebe Grüße,
    Veronika

    PS: Ich mag sein Bild!

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    1. Er hätte dir sicher auch so gefallen: Früh Halbwaise, bei Verwandten aufgewachsen, Postillion, verliebt sich in eine Mühlenmagd an der Pferdetränke, löst den verschuldeten Hof ihres Vaters aus, startet mit ihr und ihren jüngsten Geschwistern in ein Leben als kleiner Landwirt. Und für mich das Größte: Mit 55 Jahren wird er noch Vater meines Vaters! Eine Lebensgeschichte, die meine Bedürfnisse nach Romantik voll erfühlt...
      LG

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  27. Ganz genau so! Bravo liebe Astrid! ❤️

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  28. Vielen Dank, liebe Astrid, Du hast es auf den Punkt gebracht. Man muss wirklich die Stimme erheben.Es hat gut getan, das zu lesen.
    LG
    Magdalena

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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