Donnerstag, 10. März 2016

Great Women # 53: Johanna Spyri


In meinem kleinen, nicht gerade üppigen Regal mit eigenen Büchern in der deutschen Provinz der Fünfziger Jahre stand - wie bei vielen anderen Kindern in meinem Umfeld - auf jeden Fall ein Buch: "Heidi". Ich sehe den Einband mit einer Illustration im Stil der Zeit noch heute vor meinem inneren Auge.

Als zuletzt die Enkelkinder begeistert von der neuen Verfilmung des Buches berichteten, erinnerte ich mich daran, und nahm mir vor, bei meinem nächsten Zürich - Besuch einen Abstecher nach Hirzel zu machen und das dortige Museum zu besuchen. Doch leider ist das nur sonntagnachmittags geöffnet und da war schon unser Rückflug gebucht. Aber ich habe mich auch so auf die Spuren gemacht der "mit Abstand in aller Welt bekanntesten Persönlichkeit der Schweiz": Johanna Spyri.


Johanna Spyri kommt als Johanna Louise Heusser am 12. Juni 1827 im Doktorhaus auf dem Hirzel, einer ganz besonderen Landschaft mit zahlreichen, sanft geschwungenen Moränenhügeln oberhalb des Zürichsees zur Welt.

Der Vater ist Johann Jakob Heusser, einst Militärarzt, der sich im Ort mit einer eigenen Praxis niedergelassen hat und Spezialist für Unfallchirurgie & Geisteskrankheiten ist. Das relativ grosse Doktorhaus hat er ganz nach seinen Bedürfnissen erbauen lassen,  so dass es nicht nur seine große Familie plus mehrerer Tanten beherbergt, sondern auch neben der Praxis eine Apotheke und im Anbau Platz für die Operationen & die Unterbringung geistig kranker Menschen hat, die behandelt und zur Pflege aufgenommen werden - Spital & Rehabilitationsort in einem.

Die Mutter, Meta Heusser-Schweizer, ist die Tochter des Pfarrers auf dem Hirzel, pietistisch geprägt, und Verfasserin religiöser Lyrik, die sie aber lange nicht unter eigenem Namen veröffentlicht. Johanna ist ihr viertes von insgesamt sechs Kindern.

Geburtshaus in Hirzel
Aufnahme von 2006
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Die Kindheit Johannas wird bestimmt durch das dörfliche Leben und die tiefe Frömmigkeit der Mutter ( eine starke Religiosität wird auch ihr ganzes Leben prägen ). Sicher beeinflussen sie auch die Erzählungen der Mutter aus ihrer Kindheit, einer bitteren Zeit mit lokalen Kriegen, Missgunst & Vorurteilen sowie religiösen Konflikten, die die Schweiz heimsuchten, bevor der moderne Staat 1848 entstand.

Der Vater als angesehener Arzt wiederum weckt ihren Sinn für Arme und Kranke, schult quasi ihren Blick für das Leid der Menschen. Beide Eltern sind starke Persönlichkeiten, anregend und dominierend zugleich.  

Ab 1833 drückt das Mädchen vormittags im alten Schulhaus ihres Heimatortes aus dem Jahre 1660 ( dem heutigen Museum ) die Schulbank, nachmittags erhält es Privatlektionen beim Dorfpfarrer, der sie gemeinsam mit seinen Töchtern in den Fächern Deutsch, Geschichte, Geografie und Zeichnen fördert. Von 1839 bis  1841 besucht  sie die Repetierschule und eine private Sekundarschule, bevor sie 1841 zu einer entfernten Tante nach Zürich zieht, um dort in Privatunterricht ihr Klavierspiel zu vervollkommnen und um Fremdsprachen zu lernen. Auch der anschließende zweijährige Aufenthalt in einem Pensionat in Yverdon ab  Sommer 1844 dient der Vertiefung der Französischkenntnisse.

Diese Jahre außerhalb der Familie bringen nicht nur ein hohes Maß an Bildung für Johanna, sondern fördern auch die Emanzipation von der elterlichen Dominanz. In ihrer Züricher Zeit macht sie die Bekanntschaft mit Betsy Meyer und deren Bruder Conrad Ferdinand Meyer. Dort kommt sie in Kontakt mit der Literatur. Vor allem liebt sie die Werke von Annette von Droste-Hülshoff, von Gotthold Ephraim Lessing und von Johann Wolfgang von Goethe.

Ihre literarischen Studien betreibt Johanna auch weiter, als sie im Herbst 1845 auf den Hirzel ins Elternhaus zurückkehrt, um ihre jüngeren Schwestern zu unterrichten. Damals entstehen auch erste Gedichte.

1848
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1851 verlobt sich Johanna mit dem dem sechs Jahre älteren Zürcher Rechtsanwalt und Redakteur der "Eidgenössischen Zeitung" Johann Bernhard Spyri, einem Jugendfreund ihres Bruders Theodor. Spyri gehört zum engsten Freundeskreis von Richard Wagner, dem er in Zürich den Weg geebnet hat. 
Am 9. September des darauf folgenden Jahres findet die Eheschließung in der Wollishofener Kirche statt, und das Paar bezieht seine erste gemeinsame Wohnung.

Das Ehepaar Spyri 1852
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In Zürich pflegt sie wieder den engen freundschaftlichen Verkehr mit Betsy und Conrad Ferdinand Meyer. Für Richard Wagner, den Freund ihres Mannes,  kann sie sich nur kurzzeitig begeistern. Und auch Gottfried Keller schätzt sie zwar als Schriftsteller, nicht aber als Menschen.

Die Freundin Betsy Meyer
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Dass ihre Ehe unglücklich ist, wie immer wieder behauptet wird, ist auf Grund von neueren Briefquellen nicht mehr aufrecht zu erhalten. Allerdings leidet sie unter der Überbeschäftigung ihres Gatten, den man heute wohl als Workaholic bezeichnen würde. Seine Anerkennung und den Freiraum, den er ihr für ihre eigenen Kontakte und ihre Arbeit einräumt, weiß sie erst in späteren Jahren zu schätzen.

Die Schwangerschaft & Geburt des einzigen Kindes Bernhard Diethelm nach drei Ehejahren ( 1855 ) führen zu Depressionen, die Jahre andauern und die vermutlich durch Konflikte in der Familie ausgelöst und durch den Verkehr in pietistischen Kreisen verstärkt worden sind. 

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Die Schuldkomplexe erdrücken sie fast. Nur mühsam findet sie heraus aus diesem Dilemma. Trost ist ihr die Freundschaft zu Betsy Meyer. ( Diese Beziehung scheint die innigste ihres Lebens gewesen zu sein, wie liebevolle, sehnsüchtige, ja leidenschaftliche Briefe belegen. )

Erst die Vierzigjährige findet immer mehr zu sich selbst zurück, nachdem ihr Mann Stadtschreiber von Zürich ( und damit der höchste Verwaltungsbeamte der Stadt wird ), sie ins Stadthaus am Kratzplatz umziehen und Johanna dort junge Mädchen zur Betreuung aufnimmt.

Das alte Stadthaus am Kratzplatz
 ( im Zuge der “Grossen Bauperiode” von 1877 bis 1891 abgerissen )
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Der Vater eines der ihr anvertrauten Mädchen, Pastor Vietor aus Bremen, ermuntert sie zum Schreiben von Geschichten. Daraus erwächst Johanna eine ganz neue Energie. Schon 1871 erscheint ihre erste Erzählung "Ein Blatt auf Vronys Grab", zunächst anonym. Für unseren Geschmack heutzutage eine schauerliche Geschichte von einer Frau, die von ihrem trunksüchtigen Mann misshandelt wird, sich aber betend in ihr Schicksal fügt.

Ab 1875 engagiert sich Johanna für die neu gegründete Höhere Töchterschule in Zürich, obwohl  sie der im Entstehen begriffenen Frauenbewegung gegenüber eher skeptisch ist und sie sich gegen ein Frauenstudium ausspricht.

Der Tod der Mutter 1876 leitet dann auch eine Befreiung von literarischen Vorbildern ein, denn jetzt erst findet sie die für sie geeignete literarische Form: die Kindergeschichte, nach ihren eigenen erzieherischen Vorstellungen entwickelt & geschrieben mit sehr viel Einfühlungsvermögen in die kindliche Seele.

Im Stadthaus von Zürich findet so 1879 in den einzigen freien Spätsommerwochen - der Terminkalender Johanna Spyris für jenes Jahr ist gut belegt -  zwischen Sitzungen, Reisen und Betreuungsfällen die Geschichte von "Heidi" ihre literarische Form. Das Schreiben ist einem Dammbruch vergleichbar, entlastende Gefühle finden dabei ihren Ausdruck, nichts ist vorher konzipiert, alles fließt aus Johanna heraus.

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Doch dieses Schreiben geschieht  völlig im Geheimen: In einem Brief an die junge Freundin Hedwig Kappeler teilt sie kurz mit: "Auf Weihnacht erscheint eine Kindergeschichte." Nur im schriftlichen Austausch mit dem Dichterfreund C. F. Meyer wird die Schriftstellerei gelegentlich thematisiert, so in dem berühmten Satz: "Ein erster Wurf ist meistens der beste." Ihr Name erscheint dann auch erst in der zweiten Auflage des Buches auf dem Titel, bleibt aber gegenüber dem attraktiveren Namen der kleinen Heldin im Hintergrund.

"Nach «Heidi» folgten innerhalb von knapp vier Jahren zuerst kürzere Erzählungen, dann der zweite «Heidi»-Band, «Onkel Titus», wiederum kürzere Geschichten, die zwei langen «Gritli»- Bände, nochmals Erzählungen und ein Roman für junge Mädchen, «Sina». Die Schaffenskraft war enorm, wobei sich die Motive wiederholten: Bergwelt, Waisenkinder, Krankheiten, originelle Grossfamilien, die Gegensätze zwischen Arm und Reich und Stadt und Land, verwoben in ein meist stimmiges und spannendes Handlungsnetz. Dabei kommt die Religion fast immer zur Sprache. Politische oder soziale Probleme, die zum Alltag in der durch die Industrialisierung geprägten Stadt gepasst hätten, fanden kaum einen Niederschlag. Die Autorin formte eine Gegenwelt, ein «Jugend-Eiland», wie es im Nachruf vor hundert Jahren hiess", so  schreibt Regine Schindler an dieser Stelle.

Schreiben ist Therapie für Johanna Spyri und es gibt ihr die Kraft, die todbringende Erkrankung ihres einziges Sohnes an Tuberkulose zu ertragen. Dieser stirbt im Mai 1884, 28jährig. Bernhard Spyri folgt seinem Sohn am Jahresende nach.

Johannas Sohn
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Die 57jährige verbringt  anschließend ein "stummes" Witwenjahr, schreibt aber weiterhin, auch, weil es ihr Halt zu geben scheint. Sie bleibt auch weiterhin die "Frau Stadtschreiber", erfüllt ihre Aufgabe als Vorsteherin der Höheren Töchterschule und engagiert sich in sozialen Institutionen. 

Da Johanna Spyri auch als Witwe ihr Status erhalten bleibt und der Erfolg der Heidi-Bücher sie finanziell  absichert, verbringt sie einen sehr komfortablen Lebensabend & kann sich Dienstboten leisten. Zu ihrem Lebensstil der späten Jahre gehören auch regelmäßige Aufenthalte am Genfer See oder Lago Maggiore - Sehnsuchtsorte der Schriftstellerin -, aber auch intensive Kontakte, oft in Briefform, zu jüngeren Frauen, so zu Camille Vidart, Professorin für französische Literatur & Übersetzerin von "Heidi", die 1896 den ersten schweizerischen Frauenkongress leitet. Oder zur schon erwähnten Hedwig Kappeler, ihrer allernächsten Vertrauten, die aktiv in der Thurgauer Frauenbewegung ist. Eine letzte, sehr innige Beziehung verbindet sie mit dem jungen Freifräulein Emmy von Vincke, die ihren Niederschlag in Briefen findet. 

Johanna Spyri selbst behält eine merkwürdige Haltung zur Emanzipationsbewegung der Frauen, geprägt von "distanzierter Solidarität" und dem Festhalten an konservativen Wertvorstellungen. Als sie an Krebs erkrankt, lässt sie sich allerdings von Marie Heim-Vögtlin, der ersten Schweizer Ärztin, behandeln. 

1890
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Als sie am 7. Juli 1901, einem Sonntag, an dem ganz Zürich ein Sommerfest auf dem See, verbunden mit einer Theateraufführung auf Booten & einem riesigen Feuerwerk feiert, stirbt, ist sie die in aller Welt wohl bekannteste Schweizer Schriftstellerin, die in ihren dreißig aktiven Jahren als Autorin 31 Romane, 27 Erzählbände und 4 Broschüren mit insgesamt 48 Erzählungen veröffentlicht hat. 

Schon zu ihren Lebzeiten wurde über den Wert ihrer Dichtung kontrovers diskutiert, und die kritische Würdigung hält bis heute an ( merkwürdigerweise beschränkt diese sich auf den deutschsprachigen Raum - die einzige Gesamtausgabe ihres Werkes ist 1962 in Japan herausgegeben worden ). 

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Johanna Spyri findet ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Sihlfeld, ihre "Heidi" aber bleibt lebendig bis heute: "Die Geschichte des Waisenmädchens Heidi, das bei seinem knorrigen Großvater in den Schweizer Alpen aufwächst und später der gelähmten Tochter einer reichen Frankfurter Kaufmannsfamilie wieder neuen Lebensmut gibt, wurde in über 50 Sprachen übersetzt und viele Male verfilmt. Johanna Spyris Humor, ihre tiefe Frömmigkeit und vor allem ihr ganz ungewöhnliches Verständnis für die Gedanken- und Gefühlswelt von Kindern scheinen unwiderstehlich", schreibt Luise F. Pusch auf Fembio. Und die neueste Filmfassung kann zur Zeit in unseren Kinos genossen werden...


"Der äussere Rahmen meines Lebens ist so einfach, wie nur derjenige einer Frau sein kann", charakterisiert Johanna Spyri es selbst. Es war gekennzeichnet durch "tiefe Zurückgezogenheit" und Reduziertheit auf ihre Rolle als "Frau Stadtschreiber". Ihre literarische Betätigung blieb den Mitmenschen verborgen - selbst der wichtigsten literarischen Vereinigung Zürichs, dem Lesezirkel Hottingen, blieb sie zeitlebens fern. Unvorstellbar in unserer Zeit, in der eine Bestsellerautorin gleichzeitig ein Medienstar ist. Das hätte aber sicher auch nicht dem verschlossenen, schwer zugänglichem Wesen der Johanna Spyri entsprochen. Dass sie trotzdem zur berühmtesten Schweizerin geworden ist, hat mich besonders fasziniert.









Nachtrag: Ich möchte euch auf einen Post von Mrs. Columbo über eine andere großartige Frau, Johanna Dohnal, aufmerksam machen. Schaut mal hier!

33 Kommentare:

  1. Heidi, ist das schön liebe Astrid. Ich war sogar schon in Bad Ragaz
    und in Heidiland :-)) schön.

    Ich liebe Heidi und die Filme vor allem den ersten mit
    Elsbeth Sigmund und Heinrich Gretler dem großen schweizer Schauspieler. Klar doch, wer hat das Buch nicht gelesen.

    Was ich nicht mochte, ist der Zeichentrickfilm.

    Wünsche dir eine schöne Restwoche.

    Lieben Gruß Eva

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  2. Liebe Astrid,
    schön ein wenig aus dem Leben von Johanna Spyri zu erfahren, es wirklich seltsam, dass sie nicht aus ihrer Haut konnte und der Emanzipation so kritisch gegenüberstand. Mit ihrer Höheren Töchterschule hätte sie Mädchen helfen können neue Türen zu öffnen. Unverständlich, dass sie dagegen war, dass Frauen studieren.
    Meine Söhne, besonders der zweite, liebte Heidi.
    herzlich Margot

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    1. Doch, doch, sie hat den ihr anvertrauten Mädchen schon sehr weitergeholfen. Sie war halt nicht so eine laut vernehmbare Parteigängerin, das war wohl nicht ihr Wesenszug. Außerdem hat sie ja in ihrer Position viel für sich machen können.
      LG

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  3. Liebe Astrid,
    ich bin inzwischen ein großer Fan von deinen #Great Woman....bei mir war Heidi der schönste Trickfilm meiner Kindheit, der im TV flimmerte. Das Buch hatte ich leider nicht...warum wohl....keine Ahnung, ob das zu DDR-Zeiten nicht verlegt worden ist, weil es ja um die Schweizer Berge ging, die wir nicht besuchen durften. Eigentlich hat das meine Leidenschaft zu den Bergen geweckt. Mein Mann sagte letztens..unsere Heidi-Bäume sind nun weg, als der Nachbar die riesigen Bäume hinterm Haus gefällt hat. Und mein Sohn hat ein Dachfenster mit Heidi-Romantik....:-)) Nur rund ist es nicht. Den Kinofilm werde ich mir auf jeden Fall noch anschauen...spätestens als DVD.
    LG Sigrun

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  4. Liebe Astrid,,
    die ewig junge "Heidi". Sie hat schon Generationen verzaubert.
    Heute habe ich bei dir wieder viel gelernt über die Schriftstellerin. Spannend zu lesen. Danke für deine Mühe.
    Im Heidiland war ich auch schon - und an ihrem Grab bin ich auch gewesen.Ein muss, wenn man lange an der Schweizer Grenze gelebt hat.
    Einen sonnigen Tag wünscht dir
    Irmi

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  5. ein anstrengendes leben... bin nicht so sehr heidiliebhaberin..aber dein billet ist sehr interressant!

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    1. Das Buch war mir als Kind auch oft zu fromm...
      LG

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  6. du hast mich gerade in die kindheit meiner tochter zurückgeführt.wie oft haben wir mit heidi gelitten und geweint und waren (bei buch und film) immer glücklich, wenn alles gut für sie ausging. und das heidi-lied des zeichentrickfilms jodeln wir heute noch manchmal spaßeshalber.
    danke für diesen beitrag, ich wusste nämlich nichts über johanna spyri - außer dass sie schweizerin ist.
    liebe grüße, mano
    ps: wie ich mal gehört habe, sollen die meisten besucher in heidiland japaner sein...

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  7. ...außer den Heidi-Büchern kannte ich von ihr nichts, liebe Astrid,
    schön zeigst du ihren schweren Lebensweg auf...

    wünsche dir einen schönen Tag,
    lieber Gruß Birgitt

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  8. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, wer hinter den Heidibüchern steht. Wer sie geschrieben hat war klar.
    Eine ziemlich unglückliche Frau.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Das kann man so nicht sagen.
      Aber wie in vielen Leben, in die ich mich hineinversetzt habe, gilt es schwere Zeiten zu erleben & zu bewältigen. Gute Kunst kommt ohne das nicht aus.
      Johanna Spyri hat das, was für sie in ihrer Zeit möglich war, gut genutzt und viele intensive zwischenmenschliche Kontakte gepflegt. Noch ist nicht alles ausgewertet.
      LG

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    2. Ich finde schon. Aber sich in die Haut Anderer zu versetzten ist auch immer sehr schwierig. Das was ich als schlecht empfinde, findet der Andere als gut genug. Ist halt wie mit dem Glas, das Halbvoll ist...

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  9. Hach ja... erst hatte ich keine Verbindung zu dem Name Spyri. Bekannt kam er mir vor. Toll, deine Recherchen, sehr interessant und ich freue mich, an "Heidi" zu denken, die mir schon ganz entfallen war.
    Liebste Grüße aus dem Norden
    susa

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  10. Ach, ich habe über die Schriftstellerin noch nie nachgedacht. Klar, ich kenne Heidi, aber nur von der quietschebunten Zeichentrickserie aus den 70ern - und weil meine Kinder jetzt ganz begeistert von der neuen Verfilmung waren. Mal wieder so spannend. LG mila (ich freue mich schon auf die nächste tolle Frau, über die ich mehr erfahren werde.)

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  11. Da mir schon als Mädchen "Mädchenbücher" gruslig waren, habe ich "Heidi" nie gelesen, auch nie eine der Verfilmungen gesehen. Für mich war das immer nur Kinderkitsch. Wenn die Enkel fröhlich "Heidi, Heiiiiiidi..." trällernd vor den Fernseher sausten, um auch ja nichts zu verpassen, habe ich nur die Augen verdreht.
    Ich hatte keine Ahnung, aus welcher Zeit das Buch stammt und wer es geschrieben hat. Danke für die Aufklärung.
    Lieben Gruß
    Katala

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  12. Wie schön, Johanna Spyris Leben hier von dir so einfühlsam und eindrücklich ausgebreitet zu sehen. Meine Kinder, wie auch ich sind mit Heidi und anderen ihrer literarischen Gestalten aufgewachsen. Allerdings gänzlich ohne Comicverfilmungen u.ä.. Dafür kannten wir ja die Alpen und konnten uns einfühlen. Immer wenn ich an Bad Ragaz und Maienfeld vorbei komme, fallen mir wieder meine (inneren) Bilder dazu ein.
    Für Spyri scheint die Literatur ja ein Weg aus der Depression gewesen zu sein, eine kreative Befreiung. Immerhin hat sie sich damit ja schon ziemlich stark innerlich emanzipiert.
    Lieben Dank für diese Biographie!
    Herzliche Grüße
    ANdrea

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  13. Spannend, wie immer deine genauen Einblicke.
    Ich wusste ein wenig von ihr - aber jetzt weiß ich mehr. Danke.

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  14. Liest sich spannend, ihre Lebensgeschichte, danke für die Einblicke liebe Astrid, die Heidigeschichte kennen wir (meine Kinder natürlich auch - und wir singen auch gerne noch das Heidilied ;-)) vom Buch, Platte und Film, jetzt bin ich auf die Neuverfilmung gespannt!
    Lieber Gruß, Katja

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  15. *heidi* neuer film in frankreich febr. 2016 * und kann mich gut an viele andere erinnern ... habe gerne deinen beitrag über die autorin gelesen *

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  16. nach langer pause hab auch ich wieder mal einen post über eine frau geschrieben, die ich sehr bewundert habe.
    interessant, dass ich außer heidi keines der bücher von johanna spyri gekannt habe.
    lieben gruß, susi

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  17. meine Kinder haben sie auch geliebt, ich konnte mich allerdings nicht so begeistern. Das mag daran gelegen haben, dass alles was mit Heimat und Gehorsam verbunden war, mir durch die jüngere Geschichte völlig Subjekt war…

    dank deinem wunderbaren Porträt sind einige Lücken heute geschlossen worden und wenn auch das Literarische Werk mich nicht fesseln kann so doch der Mensch dahinter!!!

    herzliche Grüße

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    1. Der Mensch dahinter - das ist auch, was mich so in diese Porträts eintauchen lässt! Gerade bin ich wieder in eine neue Frau "verliebt", weil ich deren Leben so spannend finde in der Zeit, in der sie gelebt hat.
      Gute Nacht!
      Astrud

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  18. ich bin ja erst jahrzehnte später draufgekommen, dass die heidi-trickfilmserie meiner kindheit die ersten manga-comics meines lebens waren. womit auch die beliebtheit gerade auch bei japanern erklärt wäre. heidi habe ich geliebt und war furchtbar stolz, als ich von meiner mama ihre ausgabe aus den 1950ern geschenkt bekam (die ich heute noch hüte wie einen schatz). dem folgten gritlis kinder, schloss wildenstein und geschichten für mädchen, und irgendwie waren die mir alle etwas zu frömmelnd. weshalb das kennenlernen weiterer ihrer werke unterblieb. und das ausmass ihres schaffens lässt mich staunen, im analogen buchhandel meiner kindheit in den 1970er jahren war nur ein bruchteil zu bekommen. danke für den einblick in ein weiteres frauenleben, lg heike

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  19. was habe ich mit der heidi gelitten! selber als bauernkind aufgewachsen hat die geschichte meine ängste vor der grossen weiten welt (und sei es nur das nachbardorf) und den fremden menschen geschürt. ich habe das zwar später (weitgehend) überwunden, aber mit der heidigeschichte ist das irgendwie eine hassliebe geblieben...
    danke, liebe astrid für diese tolle serie!
    ♥ monika

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    1. An die Geschichte meiner väterlichen Bauernfamilie musste ich beim Film vom Schellenursli denken, da kamen mir auch die Tränen, als ich an die Unglücksfälle in meiner Familie erinnert wurde. Heidi hat in mir gar keine Spuren hinterlassen... Aber der Mensch Johanna Spyri hat mich fasziniert ( O.K., das tut jede Frau, mit der ich mich gerade beschäftige - momentan bin ich wieder in eine ganz andere irgendwie verliebt ;-))
      Alles Liebe!

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  20. "heidi" ist mir immer fremd geblieben - als kind las ich das buch bei meiner grossmutter und fand es "doof" - die filme habe ich nie gesehen. und dann als erwachsene hab ich mir das buch nochmal vorgenommen - und fand die psychosomatische krankheitsgeschichte der kaufmannstochter und ihre heilung sehr interessant! ansonsten - mächtiger kitsch :-)
    xxxxx

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  21. Mein Verhältnis zum Heidi-Buch ist zwiespältig. Das Kind Heidi und der schrullige Großvater passten nicht in meine kindliche Welt. Meine Großeltern waren mir doch allerliebst und gütig. Später, als die japanischen Heidi-Verfilmungen kamen, war es gänzlich geschehen: Ich fand es wüst. Ganz zu Unrecht gegenüber der Schriftstellerin, die mir mit ihrem Lebensweg wohl gefällt, ja imponiert...

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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    1. Was Heidi & die Japaner anbelangt - das ist mir nicht mehr ganz so rätselhaft, seit ich eine Gruppe Japaner auf dem Schiff an der Loreley "Ich weiß nicht, was soll das bedeuten" singend erlebt habe...
      LG

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  22. Faszinierend! Ein toller Post.
    Eine beeindruckende Frau :-)
    Ganz viele liebe Grüße
    sendet dir die Urte

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  23. Vielen vielen Dank für den wundervollen Post! "Heidi" habe ich als Kind auch gelesen, aber gefesselt haben mich die "Gritli"-Bände, warum weiß der Himmel....ich erinnere mich noch daran, dass ein kleiner Junge leidenschaftlich gerne gemalt hat (ich mich wohl damit identifizierenkonnte, obwohl ich kein Boot bestiegen habe, um ein bestimmtes Motiv zeichnen zu können. Und du verwendest eine Formulierung in deinem Text, die ich aus "Gritli" kenne und die ich bis heute nicht vergessen habe.....unglaublich.
    Sonnige Grüße aus der Nachbarschaft von Christine

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  24. Ich kannte die Heidi nur oberflächlich aus der Zeichentrickfilmserie, die meine Kinder in den 80ern gesehen hat... Nun habe ich in Leipzig der Kleinen das ganze Buch über einen Tag verteilt vorgelesen (mit Illustrationen aus dem Trickfilm) und musste mehrmals sowas von schlucken... Den schrulligen Großvater mochte ich da auf Anhieb (die Kleine kommentierte immer wieder: "Eigentlich ist der doch ganz lieb, oder?") und die Geschichte der Genesung des kränklichen Stadtkinds auf der Alm auch. Jetzt mal mit deiner Hilfe die Frau hinter der Geschichte und ihr Leben kennen zu lernen, fand ich sehr spannend. Es ist schön, wie wertschätzend du diese Frauenleben nachzeichnen kannst. Liebe Grüße Ghislana

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    1. Zum Buch - siehe weiter oben! Da liegen wir wohl auf der gleichen Wellenlänge...
      LG

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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