Donnerstag, 19. November 2015

Great Women # 42: Thea Rosenbaum


Meine Bewunderung für Lee Miller, der wir die meiner Meinung eindrucksvollsten Fotos vom zerstörten Köln bei Kriegsende verdanken, habe ich in diesem Post schon Ausdruck verliehen ( wer ihn nicht kennt: hier lesen! ). 
Ich dachte nur immer, dass sie als Kriegsberichterstatterin eine singuläre Erscheinung gewesen sei, und Frauen erst in der jüngsten Geschichte in die Konfliktgebiete der Welt entsandt werden, um darüber zu schreiben oder dort zu fotografieren. Weit gefehlt! Zufällig hörte ich in WDR 5 ( höre ich immer, wenn ich nähe ) eine Sendung mit einer großartigen Frau, die sich zu meiner Jugendzeit über die Meinung "there's no place for a lady" hinweggesetzt hatte und als Kriegsberichterstatterin gearbeitet hat: Thea Rosenbaum.
© Herbig Verlag



Thea Rosenbaum erblickt mitten im 2. Weltkrieg am 5. August 1940 in Berlin als Thea Krieger das Licht der Welt. Sie lebt alleine mit ihrer Mutter, denn der Vater ist seit der Hochzeit der Eltern 1939 - bis auf kurze Urlaube - immer im Kriegseinsatz.  Die Luftangriffe der Alliierten beschreibt sie später in ihrem Buch "No Place for a Lady", & erzählt auch, dass sie die Bomben am Himmel, unterwegs zum Bunker in einer Vollmondnacht, zuerst für Zeppeline hält.

Am meisten Angst haben die Erwachsenen vor den heranrückenden russischen Soldaten & erzählen entsprechende Geschichten in den Luftschutzkellern. Die kleine Thea bekommt bald mit, wie ein- und dieselbe Frau immer wieder abgeholt wird und wird selbst auch von der Mutter versteckt, nachdem ein Soldat sich für das Kind interessiert hat.
Das Haus gegenüber des Botanischen Gartens, in dem sie wohnen, wird schließlich niedergebrannt, weil die Russen Nazis in ihm vermuten. Thea muss sich zu Fuß mit der Mutter zu den Großeltern nach Kleinmachnow aufmachen. Deren Haus ist auch beschädigt, das Nachbarhaus aber leer, so dass die Beiden dort unterkommen können. Doch auch auf dem Lande ist frau vor den Übergriffen der Soldateska nicht sicher. Und nach einer entsprechenden Attacke kehrt die Mutter mit Thea in eine Wohnung in Lichterfelde zurück.

Nach dem Kriegsende kommt auch der Vater im Sommer 1945 aus britischer Gefangenschaft zur Familie zurück, teilt aber der Mutter mit, dass er sie verlassen wird, weil er im Westen eine andere Frau gefunden hat, die ein Kind von ihm erwartet. Die Mutter bringt Thea dazu, sich vor dem Vater auf die Knie zu werfen und ihn zum Bleiben zu bewegen - eine demütigende Szene, die Thea nie vergessen wird.

Die Nachkriegsjahre werden bestimmt durch Hunger, Mangel & Existenzsorgen, und die Nerven der Erwachsenen liegen aus vielerlei Gründen blank, die sich auch im Umgang mit dem Kind zeigen. Die Eltern versuchen, mit einem Blumengeschäft ihren Lebensunterhalt zu sichern & sind so mit ihrem Alltag beschäftigt, dass die sechsjährige Tochter das Gefühl hat, sie müsse sich ganz alleine in der Schule anmelden. Sie ist ein sehr selbständiges Kind & lernt auch bald, mit dem Zug alleine nach Kleinmachnow zu den Großeltern zu fahren. Sie mag den Großvater, bis dieser ihr Zutrauen ausnutzt und das Kind missbraucht. Ihre anschließenden Weigerungen, die Großeltern zu besuchen, werden so lange ignoriert, bis Thea in der Schule auf ihre Misere aufmerksam macht. Da greift die Mutter insofern ein, als sie Thea einem Arzt vorstellt & sie nicht mehr mit dem Opa alleine lässt.

"Als ich älter war, habe ich oft gedacht, mein Großvater hat mir mein Leben versaut. Das habe ich ihm sehr übel genommen. Ich war eine Spätzünderin, habe stets nach Bestätigung gesucht und diese nicht gefunden." Und weiter: "Meine Unsicherheit bezüglich meines Körpers und auch meines Könnens und Wissens liegt sicher auch in diesem Missbrauch begründet." ( Quelle hier )

Mit acht Jahren nimmt Thea auf eigenen Wunsch an einer Art Kinderlandverschickung nach Lübeck teil, denn die Versorgungslage mit Lebensmitteln im abgeschnittenen Westberlin der Blockade von 1948 ist stark eingeschränkt & Thea gesundheitlich angeschlagen. Ein Jahr bleibt sie bei einer netten Pflegefamilie.

Die wirtschaftlich desolate Lage in Westberlin veranlasst den Vater letztendlich, sein Geschäft aufzugeben und eine Ausbildung bei der Bundesbahn zu machen. Deshalb zieht die Familie 1952 nach Frankfurt am Main um.

Bahnhofsplatz in Frankfurt am Main 1952
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Für Thea ein gewaltiger Einschnitt, der ihre Minderwertigkeitsgefühle noch verstärkt und sie misstrauisch & verschlossen werden lässt. "Doch schon damals zeichnete sich ab, dass diese beiden Züge in mir waren und miteinander kämpften. ein Scham- und Minderwertigkeitsgefühl, dass sich nach meinen schwierigen Kindheitserfahrungen in mir festgesetzt hatte und eine Zielstrebigkeit und ein Leistungswille, die mir wohl angeboren sein mussten", schreibt sie in ihrem Buch.

Nach dem Besuch der Bettinaschule, eines Gymnasiums, vereinbart der Vater für Thea eine dreijährige kaufmännische Lehre, obwohl die Tochter dank eines Stipendiums die Möglichkeit zu einem Studium der Volkswirtschaftslehre hat. Doch die materielle Situation der Eltern erlaubt eine Übernahme der nicht vom Stipendium abgedeckten Unkosten nicht. Thea überlegt sich, nach Abschluss der Lehre als Au Pair für ein Jahr nach London zu gehen, um ihr Englisch zu perfektionieren.

Nach der Rückkehr 1959 will sie weiter nach Paris, um ihr Französisch aufzupolieren, aber auch um sich der Kontrolle des Vaters zu entziehen ( "Mein damaliger Weg würde mich in null Komma nichts zur Sekretärin und deutschen Hausfrau machen. Dabei wollte ich doch mehr..." ). Doch sie ist noch nicht volljährig, und der Vater bringt sie bei der deutschen Niederlassung der amerikanischen Investment-Bank Oppenheimer & Co. als Sekretärin unter. Dort ist sie schnell gelangweilt, nimmt sich ein Herz und fragt ihren Chef, ob sie sich nicht nebenher zur Börsenmaklerin ausbilden lassen könne. 

So belegt sie also Weiterbildungskurse an der Goethe-Universität und besteht 1961 dort auch die Börsenprüfungen für die New Yorker Börse. Sofort startet sie als Maklerin an der Frankfurter Börse und wickelt im gleichen Jahr einen ersten großen Deal im Umfang von zwei Millionen Dollar ab. Mit 21 Jahren ist sie damit der jüngste Börsenmakler überhaupt und die erste Frau, die in Deutschland diesen Beruf ausübt. 

In einem Deutsch - Amerikanischen Club lernt sie Dick Rosenbaum kennen, der für den US-Radiosender AFN arbeitet & dem sie von ihrer Arbeit erzählt. Dick Rosenbaum bringt mit ihr ein Interview auf seinem Sender und - was wichtiger ist - verliebt sich in  Thea. Nach einem Jahr hält der GI und Journalist aus Kansas City bei Theas Vater um die Hand der Tochter an. 1963 wird in Frankfurt geheiratet.

Kurz danach verlässt Dick Deutschland, kehrt nach New York zurück, denn seine Militärzeit ist vorbei und findet dort einen neuen Job als Nachrichtenschreiber bei ABC News. Thea folgt ihm bald per Schiff nach. Auch sie findet schnell eine Stelle als Assistentin eines Brokers. Thea gefällt ihr New Yorker Leben mit einem guten Job an einem neuen spannenden Ort mit ihrem Ehemann an der Seite.

Doch: "Gute Journalisten bleiben nicht lange an einem Ort. Daher wusste ich, was es hieß, als er 1966 zu mir sagte: 'Wenn ich nicht nach Vietnam gehe, komme ich beruflich nicht weiter' ". Wenig später wird Dick Rosenbaum Bürochef der  ABC News in Saigon...

Saigon 1966
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Für Thea ist es klar, dass sie mit ihm geht und zusammen in Saigon lebt, nicht in Bangkok, Singapur oder Hongkong. "Über den Krieg dachte ich nicht nach ", schreibt sie später. "Ich fühlte mich oft benachteiligt, hässlich, wollte so sein wie die anderen. Das wollte ich überwinden und fragte gar nicht erst, ob das richtig ist, was ich gerade tue. Ich machte es einfach. Nur mit dieser Naivität konnte ich in den Krieg nach Vietnam gehen." ( Quelle hier )

Saigon ist damals die Hauptstadt des südlichen Teiles des ehemaligen Indochina, einer französischen Kolonie, die nach dem ersten Indochinakrieg 1954 geteilt worden war. Im anschließenden Bürgerkrieg wollten die Việt Minh ( ab 1960: Nationale Front für die Befreiung Südvietnams = Vietkong ) die antikommunistische Regierung Südvietnams stürzen und das Land wieder vereinigen. Militärische Unterstützung erhielt die NLF dabei vom kommunistisch regierten Nordvietnam, während die Vereinigten Staaten Südvietnam militärisch beistanden. 1965 ließ US-Präsident Lyndon B. Johnson Nordvietnam bombardieren und entsandte Bodentruppen in den Süden. Als Reaktion darauf unterstützten die Sowjetunion und die Volksrepublik China den vietnamesischen Norden. ( weitere Informationen hier )

Von Saigon hat sie romantische Vorstellungen, die sie bei ihrer Ankunft rasch revidieren muss. Sie erlebt die alltägliche Bedrohung durch Bombenanschläge der Vietkong, genießt aber auch die Gemeinschaft mit den westlichen Journalisten, die in zwei gegenüberliegenden Hotels untergebracht sind. Sie lernt viele Menschen kennen, schließt Freundschaften, mag sich aber nicht einrichten in einem Leben als Mrs. Richard Rosenbaum. Zuerst arbeitet sie als Freiwillige im Third Field Hospital in Saigon und hält die kranken GIs mit Pokern bei Laune, dann kommt ihr zu Hilfe, dass sie Kontakt zu den wenigen deutschen Journalisten unterhält. Der Korrespondent der Deutschen Presse - Agentur muss für einige Zeit das Land verlassen und fragt Thea, ob sie ihn vertreten könne - und Theas Mann bejaht, bevor die sich äußern kann...

Als Reporterin für dpa muss sie zwei Berichte pro Tag abliefern, die auf den Äußerungen der täglichen militärischen Pressekonferenzen basieren. Da es dort mit der Wahrheit nicht so genau zugeht, entscheidet Thea, dass sie "rausgehen und die Dinge, über die es sich zu schreiben lohnt, mit eigenen Augen sehen" muss:

© Privatarchiv Thea Rosenbaum





























Und schon ihr erster Bericht über einen Brand auf dem Flugzeugträger "USS Forrestal" bezieht den Leser derart ins Geschehen ein, dass er in Deutschland gut ankommt, und Thea alsbald einen Arbeitsvertrag mit der dpa und einen Presseausweis vom Oberkommando der US - Streitkräfte erhält als Reporterin vor Ort in Vietnam. "Nun war ich genau da, wo ich sein wollte, und ich würde es gut machen, mir und allen anderen beweisen, dass ich das konnte." Da ist es wieder, dieses immer wieder motivierende Paar aus Minderwertigkeitsgefühl & Leistungswille...

Ihr Mann unterstützt sie, gibt ihr Verhaltensmaßregeln mit, bleibt aber im Hotel in Saigon, während Thea alle Mittel nutzt, um Ausflüge ins Land zu unternehmen. Mit der Zeit verfasst sie neben den zwei täglichen Berichten längere Artikel, die im Elitedienst der Nachrichtenagentur veröffentlicht werden, was sie zusätzlich motiviert. Sie riskiert immer mehr, fliegt mit Bomberpiloten, in abgelegenere Gegenden, kommt in immer brenzligere Situationen und bekommt mehr als einmal zu hören, dass das kein Ort für eine Frau sei. Sie lernt die Grausamkeiten auf beiden Seiten immer mehr kennen, findet aber auch heraus, dass amerikanische Reporter "das hässliche Gesicht des Krieges" in ihren Storys für die Heimat vertuschen, um Quote zu machen.

Ende 1967 schafft es Thea, für sich eine Fallschirmausbildung bei der südvietnamesischen Armee am Saigoner Flughafen durchzusetzen, die sie mit dem Fallschirmspringer - Abzeichen abschließen kann.

Im Januar 1968 verändert sich Einiges: Die Vietkong beginnen mit der so genannten Tet - Offensive, und in den Vereinigten Staaten bildet sich langsam Widerstand gegen den Krieg. Thea lässt sich in Kampfgebiete fliegen, springt immer wieder mit dem Fallschirm ab und gerät mehr und mehr ins Kampfgeschehen in Khe Sanh, Hue und Da Nang.

Saigon während der Tet - Offensive
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Die Rückkehr nach Saigon gestaltet sich schwierig, denn auch dort haben die Vietkong mittlerweile unter anderem die amerikanische Botschaft angegriffen & zerstört und sich breit gemacht.

Thea versucht nach ihrer Rückkehr in die Stadt, das Erlebte aufzuschreiben und sich zu erholen, da erleidet sie offensichtlich eine Fehlgeburt ( dass sie schwanger war, hat sie bis dahin nicht realisiert ). Auch die ärztliche Bestätigung hält sie aber nicht davon ab, sich um eine hautnahe Berichterstattung zu bemühen: Sie schnappt sich Aufnahmegerät & Kamera und macht sich immer wieder zu den Krisenherden in der Stadt auf, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen und authentische Berichte weiterzugeben.

Ihr körperlicher Zustand bessert sich allerdings nicht. Ein Militärarzt diagnostiziert Myome, doch erst bei einem Erholungsurlaub im April in Hongkong stellt ein Gynäkologe fest, dass sie noch ein weiteres Baby austrägt. Thea ist hin und her gerissen, will ihre Arbeit aber nicht aufgeben, weil sie sie sinnvoll findet. 

Die Ermordung ihres Freundes Hasso Rüdt von Collenberg, eines deutschen Diplomaten, durch die Vietkong, machen ihr und ihrem Mann letztendlich deutlich, dass es besser ist zu gehen, und im Sommer 1968 zieht Thea nach Honkong. Der Vertrag ihres Mannes soll ohnehin Ende des Jahres auslaufen.

Am 10. Oktober 1968 kommt ihr Sohn Peter in Hongkong zur Welt. 1969 kehrt die Kleinfamilie in die Vereinigten Staaten zurück, und Dick Rosenbaum arbeitet von nun an als Büroleiter von ABC in Chicago. ( Nach Vietnam & Kambodscha reisen die beiden 1970 noch einmal für drei Monate.)

"Zu jener Zeit fand ich meine Berufung. Ich hatte bereits mehrere Storys abgeliefert und genoss es in vollen Zügen. Nie hatte ich Schwierigkeiten, neue Themen zu finden, über die ich schreiben konnte. Ich setzte meine Ideen um und der dpa - Elitedienst in Deutschland druckte meine Artikel sogar in Magazinlänge," schreibt sie in ihrer Autobiographie. Sie berichtet über den Simulator der Mondlandefähre oder Atom-U-Boote, nimmt an Großmanövern der Nato teil, macht aber auch eine Clownausbildung bei Ringling Brothers an Barnum & Bailey Circus. Oft nimmt sie ihren Sohn mit und veröffentlicht diese Reportagen in den damals großen deutschen Zeitschriften wie "Quick", "Hör Zu" oder "Bunte".

1974 folgt sie ihrem Mann nach Los Angeles. Demzufolge handeln ihre Reportagen & Interviews jetzt eher von der Glitzerwelt Hollywoods oder Las Vegas, aber auch von den Frauen des Ku - Klux - Klan. In Hollywood kommt am 25. Februar 1975 dann auch ihre Tochter Petra zur Welt. Es gelingt ihr, Zeit für ihre Kinder zu haben, aber auch beruflich US-Präsident Gerald Ford auf Wahlreisen zu begleiten oder Gouverneur Jimmy Carter während seiner Präsidentschaftskandidatur zu interviewen. "Nicht so gut stand es jedoch um meine Ehe mit Dick. Über die Jahre hatten wir uns auf unsere jeweiligen Karrieren konzentriert und uns dabei gegenseitig aus den Augen verloren."

Ihren zweiten Mann, Jens Heik, seines Zeichens Erster Kameramann des NDR, lernt sie 1977 bei der Beerdigung von Elvis Presley kennen. Sie arbeiten in den Folgejahren sehr häufig zusammen, doch für eine neue Beziehung ist Thea nach der Scheidung von Dick ( 1981 ) nicht bereit. ( Erst 1993 wird heimlich in der Mittagspause geheiratet, natürlich aus steuerlichen Gründen - solche Scherze sind Frau K. nur zu gut bekannt... )

1977 ist auch aus beruflichen Gründen ein wichtiges Jahr für Thea Rosenbaum: Der Washingtoner Büroleiter der ARD, den sie in Vietnam kennen gelernt hat, bietet ihr einen Teilzeitjob an, der sich allerdings schnell zu einem Zehn-Stunden-Pro-Tag - Job ausweitet. Thea hat sich auf ganz anderen Gebieten eine Position erkämpft, und so dürfte es für sie nicht die schwierigste Anforderung gewesen sein, sich bei der ARD einen Vollzeitjob auszubedingen: Producerin nennt sich die neue Aufgabe, die bedeutet "sicherzustellen, dass jeder Bericht reibungslos gesendet wurde, von der Themensuche über die Recherche bis zur Organisation und Umsetzung des Drehs."

Sie ist für die tägliche Berichterstattung bei Großereignissen wie Wahlen zuständig und produziert Dokumentationen. In den nächsten Jahren arbeitet sie unter vielen Chefs wie Peter Merseburger, Fritz Pleitgen, Claus Kleber und Tom Buhrow.

© Privatarchiv Thea Rosenbaum


Mit Peter Merseburger fliegt sie zum Beispiel 1979 im Presse - Begleitflugzeug des Präsidenten Jimmy Carter nach Kairo bzw. Jerusalem zu den Verhandlungen für ein Friedensabkommen zwischen Israel & Ägypten, wo es ihr gelingt, eine Direktschaltung zur Tagesschau in Deutschland mit den damals unglaublichen Neuigkeiten herzustellen.
Ronald Reagan begleitet sie auf seiner Reise nach Berlin im Jahr 1987, wo er angesichts der Berliner Mauer äußert: "Herr Gorbatschow, öffnen sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen sie diese Mauer ein!" Den tatsächlichen Fall der Mauer hingegen erlebt sie am Fernseher im Haus ihrer Eltern bei einem Privatbesuch.
Mit Klaus Kleber ist sie im Jahr 2000 unterwegs mit Präsident Bill Clinton in Asien:

Klaus Kleber rechts
© Privatarchiv Thea Rosenbaum



Zum Zeitpunkt des Angriffs auf die Twin Tower in New York ist kein ARD - Korrespondent in der Stadt anwesend ( Thea selbst ist zu Dreharbeiten in Cape Cod ). Den Beginn des Irakkrieges unter George W. Bush hingegen kann sie mit Tom Buhrow wegen guter Vorbereitung allerdings live ins deutsche Fernsehen übertragen - und das trotz unterbesetzter Tagesschau - Büros in Deutschland. Für sie einer der Höhepunkte ihrer Karriere bei der ARD, die sie offiziell 2007 beendet. Fünf US-Präsidenten sind während dieser, ihrer ARD - Zeit gekommen & gegangen...


Nach Veröffentlichung ihrer Autobiografie werden ihr viele Fragen gestellt, unter anderem auch zur Vereinbarkeit von Kindern & Beruf: Da weiß sie durchaus von üblen Äußerungen zu berichten, die sie sich gefallen lassen musste wie: "Ihre Familie ist ihre Privatangelegenheit. Vermischen sie das nicht mit der Arbeit." Geklappt hat es bei ihr oft nur, weil ihre Kinder mitgezogen und sogar mitgearbeitet haben...

Oder ob sie sich eher als Deutsche oder Amerikanerin fühle? "Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin so etwas wie ein Zwitter. Halb-deutsch, halb-amerikanisch." Und weiter meint sie, dass sie von den Amerikanern gelernt habe "Toleranz und Freundlichkeit. Die Amerikaner haben selten wirklich tiefe Freundschaften, aber sie sind immer von Anfang an freundlich und hilfsbereit. Das bewundere ich immer wieder." Nicht teilen könne sie allerdings deren Liebe zu Waffen. ( Quelle hier )

Seit 2013 hat sie die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebt in Cape Coral/Florida in einem Haus direkt am Kanal, das sie sich mit ihrem 2007 verstorbenen zweiten Ehemann als Ruhesitz gekauft hatte.

Source

Ihre Antwort auf die Frage: "Würden Sie rückblickend alles in Ihrem Leben genauso wieder machen?"- "Und ob! Darauf können Sie sich verlassen."

Eine bemerkenswerte Lady!









Die Fotos aus dem Privatarchiv Thea Rosenbaums wurden mir - zusammen mit der Erlaubnis sie hier zu zeigen - dankenswerterweise vom Herbig Verlag zur Verfügung gestellt.

12 Kommentare:

  1. das ist mal wieder typisch! peter merseburger und fritz pleitgen kenne ich natürlich und habe sie immer als großartige journalisten empfunden. thea rosenbaum hingegen ist mir gar nicht gegenwärtig, obwohl ich sicher einiges von ihr gelesen, gesehen und gehört habe.
    das buch werde ich bestimmt lesen, denn mich interessiert besonders auch ihre haltung zum vietnamkrieg, gegen den ich als junge frau auf die straße gegangen bin. gute lektüre für eine lange zugfahrt!
    liebe grüße, á bientôt!
    mano

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    1. mir erging es wie mano, ich kannte sie nicht... wie gut, dass wir dich haben ;-)

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  2. Deine Serie ist einfach genial! Bislang war mir diese spannende Frau nie ein Begriff.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  3. Da hat diese Frau so viel Dreck erleben müssen und hat sich durchgekämpft. Wahnsinn. Ihr Geburtsname ist wohl nicht ohne Grund "Krieger". Danke, mal wieder eine tolle Frau kennengelernt. LG mila

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  4. unglaublich, welche Zeit ihr Leben umfasst und wieviel sie erlebt hat. Dank Dir für die spannende "Folge" über diese wirklich bemerkenswerte Frau, die auch ich nicht kannte.
    Lieben Lisagruß!

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  5. Was Frauen alles können! Auch wenn ihnen ständig Hindernisse in den Weg gelegt werden. Wieder mal ein sehr guter Artikel.
    LG, Ingrid

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  6. Wieder ein bemerkenswerter Lebensweg. Danke fürs Teilen. Liebe Grüße, Lotta.

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  7. Danke für diesen bemerkenswerten Bericht -
    eine starke Frau, und so interessant !
    Danke fürs Vorstellen !

    Liebe Grüße, Eva

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  8. Ein Vorbild! :-)
    Liebe Grüße
    Anneliese

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  9. Wow, was für eine Frau..... ❤️ Ich mag deine Great Woman einfach liebe Astrid!
    Ganz liebe Grüße
    Christel

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  10. Liebe Astrid,
    wieder eine sehr beeindruckende Frau.
    Danke Dir für die Mühe, die Du Dir mit dieser Reihe machst.
    Judika

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  11. Wie interessant. Noch vor RUMS schaue ich über wen Du berichtest. So interessant. Danke für die Mühe und das Mitteilen! LG

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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