Montag, 5. März 2018

Fünfzehn Fakten über mich und den Film

Ist ja klar, erst Theater, da muss ja jetzt der Film kommen, höre ich schon einige sagen, die durch meine Schauspielerinnenposts mitbekommen, dass ich früher mal eine begeisterte Cineastin war ( und mich jetzt frage, wieso ich auf diesem Gebiet dann irgendwann den Faden verloren habe: Es lag wohl an meinem Grauen Star und dem schwindenden Gehör des Herrn K. ). Aber über die Filme der letzten zwanzig Jahre wissen die meisten Leserinnen ohnehin Bescheid, die Alltagsgeschichte direkt nach dem Ende des Krieges ist dann vielleicht doch spannender...

1. Meine erste Bekanntschaft mit dem Kino habe ich noch als Kindergartenkind auf dem Dorf gemacht. Einmal pro Woche wurde im großen Saal des Gasthofes "Zum Ross" Projektor & Leinwand aufgebaut und Publikumsrenner jener Zeit den Erwachsenen nonstopp, nur unterbrochen von dieser unsäglichen Wochenschau, deren Sprecher noch immer klangen wie in der Nazi - Zeit, vorgeführt. Mein erster Film war mit fünf, sechs Jahren einer mit Pat & Patachon. Eine Szene darin beschäftigte mich nachhaltig, da wurde der Lange immer wieder in einer Schublade eines Bettsofas versteckt und war doch nicht ganz platt hinterher, obwohl dauernd welche auf dem Sofa saßen...

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2. Im Dorfkino gab es auch die alten Ufa - Filme der 1930er/40er Jahre, vor allem die Revuefilme mit Tanz und Gesang. Besonders eingeprägt hat sich mir "Der Kongress tanzt" (1931) oder "Der weiße Traum" (1943). Der Schlager "Kauf dir einen bunten Luftballon" ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Leider habe ich nur eine Fassung der Zweitverfilmung von 1961 gefunden:


3. Den Musikfilmen bin ich erst eimal treu geblieben und habe im Rahmen der aufkommenden Beatlemania auch die Filme der Band gesehen. Damals gab es noch in Bonn - Endenich ein eigenes kleines Kino:


4. Mit vierzehn Jahren hat mich mein damaliger Freund in einen von Schülern der beiden ältesten Jungengymnasien der Stadt begründeten & betriebenen Cineastenzirkel eingeführt, dem bei mir oft erwähnten "Filmclub". Einmal in der Woche traf man sich nachmittags in irgendeinem freien Raum einer der beiden Schulen, den Projektor bediente man selber und wie das Ganze finanziert wurde, ist mir im Nachhinein schleierhaft, denn pro Vorführung hatte man nur ein paar Groschen zu bezahlen.

5. Das Programm war ambitioniert und man "arbeitete" sich an diversen cineastischen Epochen ab: Da stand dann mal der italienische Neorealismus auf dem Programm. An "Roma, città aperta" von Roberto Rossellini oder  an "Fahrraddiebe" von Vittorio De Sica, aber auch seinen sozialkritischen Film mit märchenhaften Elementen "Das Wunder von Mailand" erinnere ich mich gerne. Dann wieder gab es eine Phase mit lauter Filmen der französischen Nouvelle Vague: François Truffaut und sein Filme "Jules et Jim"( siehe auch dieser Post ), "Sie küssten und sie schlugen ihn" oder "Schießen Sie auf den Pianisten" gehörten dazu,  aber auch "Fahrstuhl zum Schafott" von Louis Malle oder "Der Krieg der Knöpfe" von Yves Robert oder "Die Ferien des Monsieur Hulot" von Jacques Tati.

Humphrey Bogart & Ingrid Bergmann in "Casablanca" (1942, links ), Henri Serre, Oskar Werner & Jeanne Moreau in "Jules et Jim" (1962, Mitte), Liz Taylor und Paul Newman in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1958, rechts )
6. Das Genre Western war auch vertreten mit "Zwölf Uhr mittags", Krimis wie "Die Spur des Falken" oder Literaturverfilmungen wie "Die Katze auf dem heißen Blechdach", "Giganten" oder "Haben und Nichthaben". Humphrey Bogart wurde für lange Zeit mein Lieblingsschauspieler und "Casablanca" mein allerliebster Film, mit dem ich noch als Junglehrerin in den 1970er Jahren die Schüler geplagt habe, wenn ich wegen kranker Kollegen drei Klassen auf einmal betreuen musste.

7. Auch das deutsche Kino wurde sehr systematisch erarbeitet, angefangen bei den Stummfilmen wie "Nosferatu eine Symphonie des Grauens" von F.W. Murnau, Fritz Langs "Metropolis" und  "M", eine der ersten Tonfilmproduktionen wie auch "Der blaue Engel" oder "Die Drei von der Tankstelle". Einer in der Gruppe war Gustaf-Gründgens- Fan, so dass Filme mit ihm immer wieder ins Programm kamen. Erinnern kann ich mich an "Tanz auf dem Vulkan" von 1938:


8. Gründgens war sicher auch das Motiv, weshalb der Film "Das Glas Wasser" von Bernhard Wicki von 1960 ins Filmclub - Programm aufgenommen wurde. Aber es muss auch so eine Art Lieselotte - Pulver - Festival gegeben haben, den ich erinnere mich auch an weitere Filme mit der Schauspielerin:

"Ich denke oft an Piroschka" (1955) mit Gunnar Möller (links), "Das Glas Wasser" (1960) mit Gründgens und Hilde Krahl (Mitte) und "Helden" (1958) mit O.W. Fischer (rechts)













9. In Bonn gab es auch ein kleines Kino, das "Woki" ( = Wochenschaukino ) in der Gangolfstraße, in dem ich gegen Ende der 1960er Jahre gegen entsprechend mehr Geld solche aktuellen Filme wie "Zur Sache, Schätzchen" mit dem unvergesslichen Werner Enke sah, aber auch die ersten Filme von Rainer Werner Fassbinder wie "Katzelmacher".

10.  Es war aber auch die Zeit, in der ich mehrmals Filme konsumierte, die meinem damaligen Lebensgefühl entsprachen wie "Woodstock" oder "Easy Rider":

 

11.  Nach so gründlicher Geschmacksbildung in der Jugendzeit haben sich dann Vorlieben für bestimmte Filmgenres bzw. - stile herausgebildet. Ich mag nach wie vor Filme, in denen gesungen wird, angefangen von "Saturday Night Fever" ( mit einem hinreißenden John Travolta, wie ich finde ) bis zu Lars von Triers "Dancer in the Dark" mit Björk oder François Ozons "8 femmes", ich mag Filme mit großartig komponierten Bildern wie in "Barry Lyndon"von Stanley Kubrick, "Das Piano" von Jane Campion oder "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" von Peter Webber oder in einigen Federico Fellini- oder Bernardo Bertolucci - Filmen, ich mag Literaturverfilmungen wie "Himmel über der Wüste", "Orlando" oder "The Hours", "Die wiedergefundene Zeit", "Amadeus", "Der englische Patient" oder die von Shakespeare - Klassikern durch Kenneth Branagh.


12. Ich lache auch gerne im Kino, wie bei den Filmen von Monty Python ( "Das Leben des Brian" oder "Ein Fisch namens Wanda"), den Tragikkomödien von Pedro Almodóvar  ("Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" ) oder solchen Filme, in denen die Eigenheiten bestimmter Menschengruppen aufgespießt werden wie "Willkommen bei den Sch’tis", "Kitchen stories", "Priscilla - Königin der Wüste" oder "Muriels Hochzeit", zwei australische Filme: 


13. Was ich gar nicht mag: Horror in Filmen! Von zwei begeisterten Kolleginnen mit dem ganzen Kollegium in "Das Schweigen der Lämmer" geschleppt, wären wir fast von den anderen Zuschauern aus dem Kino geworfen worden, weil wir so panisch ( und offensichtlich zu laut ) reagiert haben. Mindestens vierzehn Tage habe ich Nacht für Nacht von diesem Film Alpträume gehabt. Eine Erfahrung, einmal und nie  wieder!

14. Ich habe ausgesprochene Lieblingsschauspieler ( neben Humphrey Bogart ) wie u.a. Donald Sutherland,  Johnny Depp, Antonio Banderas, Daniel Day-Lewis, John Malkovich, aber eigentlich keine ausgesprochenen Lieblingsschauspielerinnen ( Hobbypsychologinnen, nur ran! ).





15. Das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Filmrepertoire, dass ich in meinem Leben konsumiert habe. Und wer sich fragt: Wann hat sie dafür denn Zeit? Ich habe seit 36 Jahren keinen Fernseher mehr, aber unterhalten lassen möchte ich mich trotzdem ab und an. Mein letzter Film war übriges "Die kleine Hexe" vor zweieinhalb Wochen.

Und jetzt gebe ich die Film - Rolle oder DVD an euch ab: Seit ihr ebenfalls Filmenthusiasten? Duplex - Kino oder lieber heimische Couchlandschaft? Lieblingsfilme, - schauspieler oder - schauspielerinnen? Bevorzugt ihr bestimmte Genres ( vielleicht kann mir ja eine erklären, warum man Splatter - Filme schaut? )? Das Linktool ist wieder offen bis zum nächsten Thema. Meine Bitte wie immer: Gebt zuerst die URL des Posts ein, der vom Thema handelt ( also nicht die vom Blog selbst ), dann setzt in die zweite Zeile nur den Namen eures Blogs, nicht die Überschrift des Posts. Freuen würde ich mich wieder, wenn es extra zur Linkparty verfasste Posts wären. Alte Posts werde ich aber auch in der Verlinkung stehen lassen...







Sonntag, 4. März 2018

Meine 9. Kalenderwoche 2018



Schon wieder ein vollsonniger Sonntag in der letzten Woche mit 2°C ( ja, richtig gelesen! ) für uns Kölner!

Also wieder raus! Diesmal in den Botanischen Garten, drei Kilometer von unserem Haus entfernt.


Alte Bekannte treffen wie zum Beispiel diese Araukarien, ...

...aber auch ganz neue, die das Interesse weckten.

Gefreut, dass es schon knospt und blüht.
























Diese eigenartigen Äste links gehören übrigens zur Baumstachelbeere Phyllanthus acidus...

Und wie immer nach einem langen Spaziergang gönnten wir uns was zum Kapuziner - diesmal Cassis - Schoko von Törtchen - Törtchen:

Die winterlichen Temperaturen ( sprich Minusgrade tagsüber ) erreichten uns in der Stadt dann erst ab Montag. Für mich ist das eigentlich kein Thema, ich komme da richtig in Schwung und schaffe mehr als sonst. Ich habe allerdings in den vergangenen Tagen immer wieder eine Strickjacke überm T- Shirt angezogen, das zeigt schon, dass es kälter ist...


Dafür war der Himmel blau und die Magnolienknospen glitzerten in der Sonne.



Die kälteste Nacht dieses Winters bescherte dann auch uns Kölnern minus acht Grad Celsius. Selbst noch am Morgen, als ich um neun Uhr das Schlafzimmerfenster öffnete, hatte es minus sechs Grad. Hauptsache blauer Himmel & Sonne! Denn das ließ mich beschwingt an meine Bäumebuch gehen.

Ja, und dann hat es doch auch noch Schnee gegeben bei uns, in der Nacht von Freitag auf Samstag. Mein Versuch, auf der Südseite die Geranien über den Winter zu bringen, ist nach diesen Frostnächten dann auch gescheitert.


Und ob die Magnolie am Endes des Monats blühen wird, scheint einem da auch eher fraglich. Wie gut, dass die einfühlsame Strohzugoldlisa auf ihrer Reise dieses Spiegelchen mit Magnolienblüte auf der Rückseite gefunden und mir zusammen mit einer farbfrohen Karte geschickt hat. Dank dir, du Liebe! Irgendwann kommt ein neuer Frühling!


Da vor einer Woche nachts der Geldautomat in der Veedelsfiliale meiner Bank gesprengt worden ist, komme ich zur Zeit nicht an Auszüge & Geld. Deshalb bin ich trotz zunehmendem Matsch auf den Straßen mit der KVB en d'r Sity gefahren. Bei der Gelegenheit wollte ich auch mal nach Farben im Farbton der diesjährigen Frühlingspost schauen ( "Sanfter Morgentau" - siehe hier ). Die scheint auch anderweitig in dieser Saison angesagt...

Schwach geworden bin ich nicht bei meinem absoluten Top - Floristen, kann es aber auf Dauer angesichts der zauberhaften Federkränze nicht versprechen. Nach Eis war mir auch nicht.

Dafür habe ich für das Kaffeestündchen mit dem Herrn K. Domspitzen von hier mitgebracht. Und nach einer tollen ( medizinischen ) Fußpflege, habe ich dann auch wieder in meinem Büchlein gestempelt.



In dieser Woche habe ich eher Anregungen zum Lesen durch andere Bloggerinnen bekommen, als das ich selbst welche geben kann. So schaut mal bei Sabrina/Stitched teacups vorbei, die u.a. Beiträge verlinkt hat, die einen doch einmal innehalten lassen in der Überlegung, ob wir Frauen in diesem Land wirklich gleichberechtigt sind und ob das so oft heraufbeschworene Interesse an den Kindern tatsächlich ein echtes Anliegen ist, denn:
"Wer wirklich Politik für Kinder machen wollte, müsste Kinderarmut bekämpfen, Alleinerziehende unterstützen, Hartz IV abschaffen, marode Schulen sanieren, sich gegen Missbrauch einsetzen und Kindergartenplätze ernsthaft sicherstellen, aber man hört wenig davon bei Rechten und Konservativen", schreibt da Margarete Stokowski in ihrer Kolumne für SpiegelOnline. Genau das möchte ich den Herrschaften am liebsten ins Poesiealbum schreiben.
Oder guckt bei Ghislana/Jahreszeitenbriefe vorbei, die auf den Blog von Sina Trinkwalder verlinkt hat, auf dem diese ihre unkonventionellen Gedanken zu gesellschaftlichen Zusammenhängen äußert.

Und damit nicht immer alles so ernst bleibt, amüsiert euch bei dieser Rede im Bundestag.






Nachtrag: Dass diesen Herrschaften die Ahnung ( und das Interesse ) dafür abgeht, zeigt auch die eine Online-Petition gegen "Vielfalt-Sex in Kitas" ( siehe auch hier ). Wer wie ich vierzig Jahre beruflich mit Kindern zu tun hatte, weiß, was die Kinder beschäftigt. Nicht umsonst war jedes Jahr die wichtigste Frage nach den gewünschten Themen für den Sexualkundeunterricht in der Sekundarstufe "Was ist ein Zwitter?" Und wer wie ich jahrelang das Leiden eines jugendlichen doppeltgeschlechtlichen Individums miterleben durfte, bringt für das Theater jener erst recht kein Verständnis mehr auf...


Verlinkt mit Andreas Samstagsplausch, den Himmeln der Raumfee und dem Naturdonnerstag



Samstag, 3. März 2018

Tierisch schöne Taschen


Woche zwei in meiner Täschnerei! 

Zur Ruckzucktasche vom Dienstag gehörte für meinen Geschmack noch ein flexibles Innentäschchen für Geld, Ausweise oder Medikamente & Schminksachen. Die Teile dafür habe ich mit Hilfe meiner Stickmaschine fabriziert ( Stickdatei vom Stickbär ). 

Wo diese dann schon auf dem Platz stand, habe ich dann auch noch den Namen einer Bloggerfreundin gestickt, die einfach in meinen Augen prädestiniert ist für eine Tasche aus dem immer noch reichlich vorhandenen Froschstoff ist, nämlich Frau Frosch:


Als Schnittmuster musste die Sonnencremetasche "Michaela" von Farbenmix herhalten ( ohne Nahtzugaben und "Innereien" ).

Was die Reißverschlüsse anbelangt, habe ich meine Erfahrungen beim Nähen der "Petal pouch" bzw. der "Ruckzucktasche" in Bezug auf die Enden angewandt:


Bei einem kleinen Täschchen ist die Lösung der "Ruckzuck - Tasche" vielleicht doch nicht das Wahre, denn es bleibt eine doch recht große Öffnung am entgegengesetzten Ende. Der Vorteil ist, dass man einen uneingeschränkten Blick ins Täschcheninnere hat. 

Und nach den Fröschen nahm ich mir dann Katzen vor:


Und endlich, endlich habe ich eine Carpet Bag von Machwerk genäht! Das habe ich vor, seit Griselda diese Taschenform zum ersten Mal gezeigt hat ( das war vor über sechzehn Monaten ). Da habe ich mir sofort das Schnittmuster und Bügel & anderes Zubehör gekauft, in einem leeren Schrankfach eingelagert, und das war's dann.

Dem Kokka - Wachstuch mit den Winkekatzen ist es ähnlich ergangen.

Als meine älteste Enkelin sich zu Weihnachten einen neuen Kulturbeutel wünschte, weil der alte kaputt gegangen war, war mir Schnitt & Material klar. Nur meine Lebensverhältnisse nicht ( und die Nähmaschine reparaturbedürftig ). Aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr: Sie bekommt die geräumige Tasche nun rechtzeitig zum 14. Geburtstag.


Das Nähen war dank der gut bebilderten Anleitung einfach nachvollziehbar. Länger gedauert hat das Zusammensetzen der Alubügel, nachdem sie in die dafür vorgesehenen Tunnel ( bei mir aus Kunstleder ) geschoben worden waren. Die Verschrauberei mit den Gelenken war doch etwas fummelig. Dafür ist das Ergebnis besonders schön.

Ich hätte schon Lust, jetzt ein zweites Exemplar, nur für mich, zu nähen. Aber ihr wisst ja, die Weihnachtsgeschenke! Die Reste des Wachstuches habe ich noch zu besonderen Stiftemäppchen ( eines für die Schwester ) vernäht. Aber am Abend habe ich kein Fotolicht - demnächst werden sie auch hier noch gezeigt werden...