Samstag, 11. Oktober 2025

Meine 41. Kalenderwoche 2025

 "In einer Zeit, 
in der die Demokratie bedroht ist,
 ist es wichtiger denn je, 
diese Gemeinsamkeit zu verteidigen. 
Wenn autoritäre Regime 
die Macht ergreifen, 
ist es entscheidend, 
mutige Verteidiger der Freiheit 
anzuerkennen."
Nobelkomitee

"Kulturkampf ist, 
wenn Themen keinesfalls 
entlang der Frage erörtert werden: 
Was nutzt, was nicht? 
Kulturkampf ist, 
wenn stattdessen über alles 
und jeden ein 'Moralspektakel'
losgetreten wird."
.....
"Kulturkämpfer wollen 
Probleme 
nicht lösen, sondern bewirtschaften."
Philipp Hübl, Philosoph & Publizist


Das zweite Herbstwochenende zeigte, was eine Harke ist. Da kam der Zimtschneckentag am 4. Oktober grade recht! Ich hätte es nicht gewusst, wenn mir Manu nicht die Karte links geschickt hätte. Das Alb-Salz mit dem hübschen Zementherz rechts kam gleichzeitig von Martina. Ich danke euch für diese Gemütsaufhellung, die mir der pudelnasse Postbote überreichen durfte!



Ich hab zwar auch gebacken, aber keine Zimtschnecken. Abends hat mich meine holländische Freundin zu sich nach Hause zum Essen eingeladen.



Den 27. Köln-Marathon am Sonntag habe ich nur auf dem Weg zur U-Bahn kurz gestreift. Ich bin ganz an den östlichen Stadtrand gefahren, um mich dort mit der erweiterten Familie zu treffen. Das war mir viel, viel interessanter, zumal nicht wie früher jemand mitgelaufen ist, den ich anfeuern wollte.



Was war das für ein finsterer Tag, der darauffolgende Montag!



Blöde, dass ich wieder im Dunkeln nach dem Sport mit dem Bus heimfahren muss. Aber das Training im Wasser mit der so lustigen Truppe hat mir wieder sehr gut getan.



In der Innenstadt tummeln sich immer noch Touristenmassen. Bei mir im Veedel sind die hinter ner Schaufensterscheibe.



Es lässt sich nicht mehr leugnen: Mein Hausbaum beginnt das grüne Chlorophyll in seine Wurzeln einzuziehen. 



Am Freitag habe ich alte Freunde "getroffen", die ich vor sechzig Jahren kennengelernt habe, als ich mich vom Kunstgeschmack meines Vater emanzipiert und die erste Prä-Pop-Art-Ausstellung in Bonn betreten habe: 


Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly habe ich damals, aufnahmebereit für alles Neue, ins Herz geschlossen. Rauschenbergs "Odaliske" ( links ) amüsiert mich seitdem.



Jetzt gab es eine Schau für sie im Museum Ludwig. Und da musste ich hin. Mein "Jasper Johns", entstanden seinerzeit in meinem dienstäglichen Malkursen im Ludwig bei Dagmar Schmidt, hängt seit den 1990er Jahren im 2. Stock meines Hauses.



Diese Ausstellung ist zusätzlich noch dem Tänzer Merce Cunningham und dem Komponisten John Cage gewidmet. Alle fünf waren seinerzeit durch enge freundschaftliche, künstlerische und romantische Beziehungen verbunden. Ihr gemeinsames interdisziplinäres Schaffen in den 1950er bis 1960er Jahren war mir in diesem Ausmaß nicht geläufig. Und ich muss gestehen: Die Tanzfilme haben mich mehr interessiert als die bildnerischen Werke, über die sich der Gilb der Zeit reichlich gelegt hat.


Dern Stuhl hat sich übrigens Merce Cunningham während einer Tanzaufführung umgeschnallt ( Foto dazu: hier )Auch die bunten Colorwheel Skirts &  Bodies auf den Fotos darüber gehörten zu solchen Auftritten. Es waren viele Schülergruppen im Museum unterwegs, und ich habe mich gefragt, wie DIE das alles wahrnehmen, sind die doch medial mit allem konfrontiert, ja überfüttert, was ich im entsprechenden Alter als neu und überraschend erfahren habe...


Sehr gefreut habe ich mich, dass im Museumsfoyer wieder die "Nana" der Niki de Saint Phalle steht. Sie ist eine geliebte Erinnerung an die unzähligen Museumsbesuche mit meinen Schulklassen ab den späten 1980er Jahren. Die Kinder haben immer diese Bewegung nachgemacht und sich danach fröhlich & beschwingt gefühlt.

Die Fotos in diesem Tagebuchpost beantworten dann auch schon der Zitronenfalterin erste Frage beim Fotofragezeichen: "Welche Farbe hat für dich der Oktober?" Es sind all die Messing- oder Gold- und Grau- bzw. Silbertöne, die auch in meinen Bildern zu finden sind. Mein "Herbst im Garten/Balkon?", so Frage Zwei, wird nun bestimmt werden vom Laubfegen, möglichst jeden Tag, damit's nicht zu hart wird.

Ich merke, dass ich schon lange nichts Politisch-Weltanschauliches unter meinem wöchentlichen Kalenderpost, der ja eigentlich eine Tagebuchfunktion hat, geäußert habe. Es fehlt mir einfach die Kraft & die Lust, solcherart zu schreiben, wenn ich meine täglichen Anforderungen & Termine bewältigt habe. Drei Jahre des Trauerns und der Verarbeitung des Erlebten haben mich erschöpft. Und jünger werde ich auch nicht. Wenn ich über Zeit ohne Verpflichtung & Ansprüchen verfüge, steht mir der Sinn augenblicklich nur nach Literatur: In andere Zusammenhänge, Menschenleben, Ereignisse einzutauchen und sie sich erfahrbar machen, Sprache zu genießen, Gedankenflüge zu entspinnen - das ist zutiefst  erholsam in meiner jetzigen Lebenssituation. Und dann ist der Tag auch schon rum "un joot is". Unsere gute Erde ist mir dennoch nicht egal, die allermeisten Menschen darauf auch nicht, ob in nah oder fern. Allein, es fehlt der Mumm. In diesem Sinne ein ganz leises "Bon week-end"!

         


Verlinkt mit dem Samstagsplausch, den Fotofragezeichen der anderen Andrea sowie mit Heidrun Montagsmosaik. Die Herbstfarben wandern wieder zu Nicole.


4 Kommentare:

  1. Liebe Astrid,
    ich wünsche dir ein wunderschönes, herbstliches Wochenende. Und gestalte dir deine Tage so, dass es sich für dich gut und stimmig anfühlt. Du bist zu keiner Schreiberei verpflichtet.
    Ganz liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

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    1. Danke, liebe Lydia, das sehe ich auch so. Es ist wohl eher als Verlautbarung gedacht, wie es mir momentan geht. Dir alles Liebe!

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  2. Ich traue mich jetzt einen Kommentar zu schreiben, weil ich nämlich sagen möchte, dass ich diesen, deinen Blog sehr gerne lese.
    Grüße aus dem wilden Süden

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  3. Eine Woche mit vielem drin. Dazu diese wunderbare Ausstellung, die zum Glück ja noch eine Weile gezeigt wird.
    Vor dem Fenster fallen bei jedem Lüftchen in der Sonne leuchtende Blätter von einer Hainbuche. Dazu kreisen meine Gedanken und gehen zehn Wochen zurück. Wehmut lässt sich nicht einfach abstreifen. Doch ich werde den schönen Tag im Garten nutzen, Dinge unternehmen und Menschen treffen, die mir gut tun.
    Deine abschließenden Worten kann ich nur zu gut nachempfinden.
    Mit vielen lieben Grüße
    Karin

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