In diesem Post hatte ich ihn schon angekündigt, meinen heutigen Ausflug, der mich vor zwölf Tagen mittels Regionalexpress in die Landeshauptstadt Nordrhein - Westfalens, Düsseldorf ( jajaja, für Kölner die "verbotene Stadt"... ), geführt hat. Muss aber manchmal sein, wenn frau so eine tolle Gelegenheit bekommt.
Klar, dass unser Bahnhof samt Vorplatz schöner ist...
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Rheinkniebrücke" heißt dieses Brückenwerk nicht wegen dieser Form, sondern weil es eine besonders markante geografische Kurve des Rheins am Niederrhein überspannt, die das Regierungsviertel in Nordrhein-Westfalens Hauptstadt mit dem Stadtteil Düsseldorf - Oberkassel verbindet. Bis dorthin sind wir mit der Straßenbahn gefahren.
Von dort aus ging es weiter in Richtung Rhein ( im Hintergrund das "Stadttor" genannte Bürogebäude, in dem sich bis 2017 Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen befunden hat ).
Aber das Gebäude ist nicht unser Ziel gewesen, sondern diese Anlage aus Sandstein, Glas, Baubronze und Stahl, in der das Landesparlament von NRW seit 1988 zu Hause ist. Dort wurden wir von Securityguards empfangen und nach Sondieren der Listen ins Gebäude gelassen.
Runde Formen dominieren auch im Innern des Gebäudes, das von den Parlamentariern damals nach sechs Jahren Bauzeit bezogen worden ist. Auch der "Bürgerhalle" genannte Eingangsbereich greift die Kreisform auf.
Den Anstoß für diese architektonische Formsprache gab der Wunsch der Parlamentarier jener Zeit nach einem runden Plenarsaal, dem die Planer - das Architekturbüro EMW unter Leitung von
Fritz Eller - entsprochen haben. Für die anderen funktionalen Gebäudeteile haben sie dann das "
Spiel mit den Kreisen" übernommen.
Auf der schwungvollen Treppe habe ich auch schnell einen Fotoblick auf den Rhein und die Stützen der Rheinkniebrücke riskiert.
Der malerische Blick auf die Rheinlandschaft von Johanna Wiens gehört zu der großen Anzahl von Kunstwerken zeitgenössischer Künstler, die im Gebäude verteilt sind.
Das Kreisen greift auch das riesige Nagelbild des vor einem Monat verstorbenen Günther Uecker auf, der seit seiner Flucht aus der DDR 1955 am Rhein gelebt und in der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat.
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Interferenzen" in der Wandelhalle des Landtags.
Wo Uecker ist, ist auch Gerhard Richter nicht weit, mit dem er einstens aufsehenerregende Aktionen veranstaltet hat. Der momentan immer noch als weltweit wichtigste Künstler geführte Maler lebt in Köln und ist im Landtag natürlich auch mit einem Objekt vertreten, dem "Spiegelbild, CR 964".
Das schräge "Huhn" im Foyer ist eigentlich ein "Phönix" von Ewald Mataré, der bis 1965 im nahen Büderich gelebt hat.
Weniger teure Kunstwerke dürften die diversen Porträts der Landtagspräsident*innen in einer weiteren Galerie der Wandelhalle sein, hier das von Ulrich Schmidt von Eckart Roese, daneben Ingeborg Friebe von Galina Schierholz.
Bildschön fand ich auch die Gebrauchsspuren an den Türen aus Baubronze zum Plenarsaal.
Da gibt es auch noch Kunst, ein Relief aus 3630 Metallstiften aus Aluminium: "
Landeswappen Nordrhein-Westfalen" von
Ferdinand Kriwet, ein geborener Düsseldorfer.
Der kreisrunde Plenarsaal garantiert, dass jeder den gleichen Blick und die gleiche Position hat ( nicht wie in den 1980er Jahren noch in den meisten Schulklassen üblich) und Diskussionen geführt werden können, indem man sich anschaut.

Schön finde ich, dass der Saal tagesbelichtet ist. Oberhalb der Brüstung sieht man Teile der Besuchertribüne.
Im Anschluss an die Führung hatten wir Gelegenheit, bei Kaffee & Kuchen mit dem gewählten Vertreter meines Wahlkreises in Köln,
Arndt Klocke, über eine Stunde über seine Arbeit als Parlamentarier, aber auch seine Wege in die Politik, zu sprechen. Dieser zwischenmenschliche Austausch hat mir besonders gefallen, so beeindruckend auch Architektur & Kunst sind.
Abschließend gab es noch ein Gruppenfoto auf der Treppe...
... und ein Blick meinerseits auf die tolle Niederrhein-Landschaft...
... bevor wir mit der Straßenbahn wieder zum Bahnhof gefahren sind und die Heimreise angetreten haben.
Auch diesen Beitrag zum Monatsspaziergang verlinke ich wieder mit Heike von
3hefecit.
da hattest du ja einen interessanten Ausflug ;)
AntwortenLöschenErinnerungen kommen auf
über diese Brücke bin ich schon zu Fuß gelaufen
ein halbes Jahr war ich in Düsseldorf in "Stellung"
wie man früher so schön sagte
das Gebäude mit seinen runden Formen gefällt mir
auch die Kunstobjekte
wir waren mit der Schule mal in Bonn im Regierungsgebäude
und da der Vater einer Klassenkameradin im Landtag saß
durften wir auch die Landesvertretung besuchen
war schon toll
anschließend noch ein Besuch im Naturkundemuseum
ich wünsche dir einen schönen Sonntag
Rosi
(die auf Regen wartet)
Ein sehr informativer und interessanter Besuch, liebe Astrid. Mal ein Monatsspaziergang der anderen Art. In Düsseldorf war ich noch nie.
AntwortenLöschenSehr schön, dass Du sozusagen politisch unterwegs warst. Und noch dazu in meiner Lieblingsfarbe...! :-)
Herzlichst,
Sieglinde