Samstag, 15. März 2025

Meine 11. Kalenderwoche 2025

 „Markus, Angst wird nicht kleiner, 
wenn man sie teilt"
Maxi Schafroth beim Nockherberg

"Bei Risiken und Nebenwirkungen
von Hass und Hetze lesen Sie ein Geschichtsbuch
und fragen Sie sich, 
wer Sie in Zukunft pflegen soll."
Pflegekammer NRW

"Wenn ich einen Herzinfarkt habe 
und es gibt keinen Arzt, dann bin ich tot."
 Robert Koburg, Ärztlicher Direktor/Klinikum Hildburghausen

"Prepping for Future 
bedeutet auch Vorräte an Solidarität, 
Vorräte an Verbindung in der Nachbarschaft, 
Vorräte an Liebe."
Arne Semsrott


Und dann war plötzlich alles wieder so still, am letzten Samstag um neune...




Aber da ich wach und munter war, habe ich sofort die Kamelle-Pakete zur Paketannahme und die Bettwäsche in die Wäscherei gebracht. Gelb war plötzlich die Farbe, die den Vorfrühling verheißen hat: Auf den Bauminseln unterwegs, ...

... beim 12tel Blick von 2023 und bei mir zu Hause im Väschen.


Auf der Litfassäule ein Statement zur Massentierhaltung von Hühnern hatte jetzt nichts mit dem Weltfrauentag zu tun, schien mir aber farblich passend zu den "Blumen", die mir Sieglinde zu diesem Tag, gedruckt auf Trockentuch & Fächer, geschickt hatte. Eine tolle Idee & Überraschung! Danke dir dafür, du Liebe!

Am Sonntag, bei knapp 20 Grad, kam ich bei meinem Spaziergang auch an den Rhein ( morgen im Blog mehr dazu ). Herrlich! Die Kirschpflaume bei der kleinen Kirche hat wie die Magnolie bei mir im Garten zu blühen angefangen. Meine holländische Freundin schreibt das immer auf: Der früheste Termin war mal der 16. Januar! Das Thermometer am Montag zeigte schließlich auch noch einmal 19 °C Höchsttemperatur an, bevor dann die Polarluft über uns hereingebrochen ist.

Da war es mit der Sonne aus und vorbei, dazu noch zwei Tage KVB-Streik, so dass ich alles zu Fuß erledigen musste ( rechts übrigens mein 12tel Blick von 2016 ).




Mein Mittwoch ist dann schon bei "12 von 12" verbloggt, bleibt der Donnerstag an dem ich am späten Nachmittag mir den Film "Ein Tag ohne Frauen" über den Frauenstreik vor 50 Jahren in Island angeschaut habe. Hach, war das schön, all die fröhlich - munteren Frauen in meinem Alter zu sehen! 


Notabene: Island ist das Land, in dem der Posten des Präsidenten & des Premiers, des Hauptstadt-Bürgermeisters, des Polizeipräsidenten, des Bischofs der Staatskirche und die Parteivorsitze der drei Regierungsparteien durch Frauen besetzt sind. Und bei uns?


Keine Frage, welche Farbe in dieser Woche meine Laune immer wieder ins Positive verkehrt hat. Und was ich richtig viel brauchte? Natürlich: "Kornblumenblau ist der Himmel am herrlichen Rheine"!



"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt"
Ludwig Wittgenstein, 1921

Da hat doch der Subalterne des amerikanischen Präsidenten auf der Sicherheitskonferenz in München am 14. Februar dieses Jahres bei den Europäern das Einhalten der Meinungsfreiheit angemahnt. An Verächtlichkeit war sein Auftreten nicht zu überbieten. Wir wissen ja - bei meinem letzten Samstagspost durch ein Zitat noch einmal hervorgehoben -, dass derjenige, der es am meisten nötig hat, am lautesten & frechsten eine Sache fordert, die er selbst missachtet. Inzwischen gibt es nämlich in den Vereinigten Staaten einen Erlass mit einer Liste von mehr als zweihundert Wörtern, die nicht mehr gebraucht werden dürfen von Behörden, der Justiz, Schullehrplänen und nun auch der Wissenschaft. Einige Bundesagenturen haben die Wörter schon von ihren Webseiten verbannt. Die Liste ist "die frühe Erntebilanz eines in wenigen Wochen durchgezogenen kulturpolitischen Kahlschlags", so Hilmar Klute. Selbst "Die Welt" meint: "Jetzt kommt ein neuer Wokismus von rechts".

Eine Liste mit verbotenen Wörtern haben nicht einmal die Nationalsozialisten erstellt. Das will was heißen.

Die Begriffe wurden in Regierungsvermerken, in offiziellen und inoffiziellen Behördenleitlinien und in anderen Dokumenten veröffentlicht, darunter solche - man kann sich ein lautes, wieherndes Lachen nicht verkneifen - wie

oder

die mit den elementarsten Dingen der menschlichen Biologie zu tun haben, u.a. der Reproduktionsfähigkeit. 

Ob jetzt nur noch wie in Zeiten viktorianischer Prüderie unter der Bettdecke mit diesen Worten kommuniziert werden darf? Gewisse fundamentalistische Kreise würden das auch bei uns mehr als begrüßen ( hab ich in Oberberg erlebt, wo die Kinder in Schule & Kita nicht darüber in diesen Worten informiert werden dürfen, aber die Väter üble pornografische Aufkleber auf ihren Autos spazieren fahren, die Oma ganz schön ins Schleudern gebracht haben beim Erklären. Doppelmoral, mein Thema seit Kleinkindertagen...  )

Letztendlich darf es auch keine/n mehr verwundern, dass selbst die Begriffe female und women auf dieser Liste stehen ( men und white natürlich nicht ).  Frauen werden diskriminiert, aber noch schlimmer schwarze Amerikaner, so entschieden und brutal wie lange nicht mehr.

Insane, geisteskrank, ja... 

Und wer jetzt meint: Sind doch nur Wörter! Nein, wer bestimmte Wörter verbietet, möchte auch das Denken bestimmen. Das gehört zu den Kulturtechniken der Autokraten, zu versuchen, die Kontrolle über jegliche private Lebensäußerung der Menschen in ihrem Staatswesen zu erlangen.

Wer Einblick in die gesamte Liste nehmen will und bei instagram ist, sei auf diese Seite verwiesen.

Was Pmurt, sein Vize, die blaunen Klageführer*innen hierzulande in puncto Meinungsfreiheit wollen, ist eine Gesellschaft, in der sie ohne Kritik hetzen, hassen, verdummen und die Deutungshohheit & Macht über alle zwischenmenschlichen wie politischen Sachverhalte erlangen & innehaben können, ohne Wenn und Aber. Ihre Meinungsfreiheit ist eine Einbahnstraße, die nur von ihnen befahren werden darf. Kotzhaft!

Übrigens: Meinungsfreiheit steht keineswegs über dem Schutz der Menschenwürde! Und: Es ist erschreckend, wie ignorant & ungebildet US-Amerikaner in Bezug auf europäische Verfassungen & Staatswesen sind. Wenn frau das bei Instagram so liest, könnte sie die Krätze kriegen, glaubt es mir!

                                                                                     


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea in Berlin und den Fotofragezeichen bei Andrea am Bodensee, am Montag dann mit dem Mosaic Monday von Heidrun.

7 Kommentare:

  1. Liebe Astrid! Deine Fotos sind so schön Frühlingshaft und ich glaube, ich muss dringend mal nach unserer Magnolie sehen (steht in der hintersten Ecke). Das mit den verbotenen Wörtern habe ich noch nicht mitbekommen gehabt und bin gerade extrem fassungslos. LG, Christine

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  2. Wenn ich deine letzten Absätze lese fällt mir auf, dass ichvor allem in der zweiten Wochenhälfte in einem Paralleluniversum gelebt habe. Für Nachrichten hatte ich weder Kopf und Zeit oder kein Aufnahmevermögen. Unglaublich, was ich nun von dir zu lesen bekam!
    So schön dagegen deine Magnolie, denn meine wartet noch. Draußen ist es auch wieder kalt und mir ebenso.
    Über den Frauenaufstand in Island gab es kürzlich eine Dokumentation. Selbst die Isländerinnen haben noch nicht unser aller Ziel erreicht, auch wenn sie uns hier voraus sind.
    Viele liebe Grüße
    Karin

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  3. So schön auf Frühling stimmt der erste Teil deines Beitrages ein, doch der zweite holt einen wieder zurück ins Tal der Realitäten. Ja, diese Wortliste habe ich auch gesehen. Man kommt sich vor, wie in einer wahr gewordenen Dystopie. "1984" war als Warnung gemeint, nicht als Anleitung...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Liebe Astrid, deine Zitatensammlung ist immer wieder großartig. Und was die Hühner in Käfighaltung betrifft, gewisse Elemente hätten das wohl durchaus auch gern bei Frauen und in manchen Ländern wird's ja auh so betrieben. Ich hoffe nicht, dass die Zahl der Länder größer wird, aber wenn ich mir so die Liste am Schluss ansehe, bin ich mir nicht mehr so sicher... Der Film "Ein Tag ohne Frauen" klingt interessant. Island ist immerhin auch das Land, wo es nicht nur ein -son am Schluss des Familiennamens gibt, sondern auch ein -dottir. Diese Wertschätzung kehrt dann auch ins alltägliche Leben ein: Ja, Wörter haben definitiv eine Wirkung.
    Um bei alledem nicht in Frust und Zukunftsangst zu versinken, kann eine Konzentration aufs Frühlingsgeblühe nicht schaden.
    Alles Liebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2025/03/februar-ruckblick-und-blogparade-blau.html

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  5. Deine Woche klingt nachdenklich, auch wenn viel Gelb in den Fotos aufhellend wirkt.
    Deine Zitate jedoch zeigen schon einiges auf. Ich habe mich dabei für Prepping for Future entschieden und würde mich freuen, wenn viel mitmachten! Lasst uns Future-Prepperinnen werden!
    Gut, dass der Frauentag immer wieder die Lage der Frauen in der ganzen Welt ein bisschen beleuchtet, die ja durchaus unterschiedlich ist, aber nirgends richtig gut.
    Also, das mit den Wörtern ist ja nur konsequent. Die wissen genau um die Macht der Wörter und Definitionen. Sie übernehmen sie ja gerade...
    Und ich dachte Zensur, das wäre was für Diktaturen.
    Liebste Grüße
    Sieglinde


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  6. herrlich die blüten deiner magnolie und das kleine väschen mit den narzissen ist auch ganz bezaubernd. das viele gelb in den straßen und parks ist mir auch aufgefallen. gut, dass es noch so viel schönes gibt, sonst könnte man vieles gar nicht mehr ertragen.
    liebe sonntagsgrüße von mano

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  7. man weiß manchmal gar nicht mehr wie man als normal empfindsamer Mensch mit seiner Fassungslosigkeit und hoffnungsloser Empörung über die neuesten US-Nachrichten umgehen kann, kann nur den Kopf schütteln und kann recht hilflos fragen : und was kommt noch? ich stimme Traudes letztem Satz kopfnickend zu...
    liebe Astrid dir einen schönen Sonntag herzlich Angel
    l

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- oder sonstigem Blog -Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

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