Samstag, 11. Februar 2023

Meine 6. Kalenderwoche 2023

 "Every day is hard and every day is beautiful. 
But some days are just 98% hard. 

Tears stream with seemingly no start or end.
...
The weather seems to always match those days. 
Maybe that’s the Lord telling me 
these days are seen." 
Ellen Duncan, Instagramerin, Witwe

So was nennt man Sonntag! Dauerregen, 6° C. Und viele, viele Seufzer und etliche Tränen. Da half nur Kerzenschein ( ein Geschenk des jüngsten Enkels, selbst gezogen und gedreht ) eine süße Kleinigkeit zum Tee, eine den Augen schmeichelnde Lektüre.


Draußen triefte alles, drinnen versuchte ich, es gemütlicher zu machen!


Doch siehe da: Am Montag zeigte sich die Sonne schon teilweise, am Dienstag dann ein ganz blauer Himmel. Sie steht inzwischen wieder so hoch, dass sie über den First der Nachbarhäuser im Süden steigt und den Boden in meinem Wintergarten bescheint. Da machen solch glitzernde Bastelarbeiten für Karneval noch mehr Spaß. Eigentlich.




Doch die Nachrichten & Berichte, die ich währenddessen im Radio verfolgt habe, waren so bedrückend. Wie sind die Lasten auf dieser Erde so ungleich verteilt! Als hätten die Menschen in Kurdistan und dem Nordosten Syriens bisher nicht schon genug Leid ertragen müssen! Und unvorstellbar, wie groß das betroffene Gebiet ist: Fast so groß wie halb Deutschland.




Es fiel mir schwer, davon Abstand zu nehmen, trotz wohltuendem Sonnenlicht.




Zum Glück haben wir hier Karneval, der auch meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vor allem eine gewisse Karnevalsrede in Aachen, bei der Politiker ihr Fett abgekriegt haben, besonders einer, als "Flugzwerg" benamt.


Die Reaktion darauf von der Partei mit dem großen C zeigt, dass diese anscheinend Karneval nicht verstanden hat. Da bekommt man den Narrenspiegel vorgehalten, so will es der Brauch. Und so praktiziert die Partei auf einmal jene cancel culture, diese "schlimme Verbotskultur", die sie immer wieder anprangert und als Gefahr für unsere kulturelle Identität betrachtet. Eyh, Karneval ist immaterielles Weltkulturerbe! Bei einem solchen Reflex kann man auf die Idee kommen, da liegt bei der Partei ein mangelnder Wille zur Integration in die Leitkultur vor, aber holla!

Stefan Worring, der Landsmann aus Baden, wie ich mit dem Kölner Karneval "verschmolzen", meinte: "Das war die beste Büttenrede, die aus Düsseldorf seit langem gekommen ist." Jeder, der in Köln lebt, weiß: Die Kölner halten Düsseldorfer ja eher für spassbefreit.



Aber genug vom Karneval & Frohsinn! Im Nahen Osten haben wohl über 22.000 Menschen ihr Leben verloren. Ich verkneif mir aus diesem Grunde auch heute die Veröffentlichung einiger sehr amüsanter Netzfunde, die mal wieder von der Die-Erde-Ist-Eine-Scheibe-Fraktion & anderer Verschwörungsgläubiger auf mich zugekommen sind.




Nicht unterlassen möchte ich allerdings ein Dankeschön für weitere Geburtstagspost, die mich von Nina/wippsteerts erreicht hat: Lauter schöne Briefkarten - Sets, von ihr mit ihren eigens geschnitzten Stempeln versehen. Die dazugehörige Karte macht Sehnsucht nach wärmeren Zeiten. Danke dafür, du Liebe! Ein Set hat sich schon zu meiner Nichte auf den Weg gemacht, die es sicher zu schätzen weiß.




Auch der lieben Lydia aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren ein Dankeschön für ihre Zeilen, mit denen sie mir Einblick in ihre ( sehr liebevollen ) Karnevalsgepflogenheiten gegeben hat.

Gut tut, dass es jetzt immer länger hell bleibt. Wir sind schon bei knapp 18 Uhr...


Der Post geht wieder zu Andrea nach Berlin zu ihrem Samstagsplausch. Und heute Abend wechsle ich quasi die Grundstücksseite, um an einem Geburtstagsessen im kleinen Kreis bei der Nachbarin teilzunehmen. Ich freu mich schon.

11 Kommentare:

  1. Ja, der letzte Sonntag war wirklich nicht schön und auch die Nachrichten vom unfassbaren Unglück, sowie weiteren Raketen... Immerhin gab es Sonne (auch wenn sie sich prompt zum Wochenende verkrümelt) und einfach mehr Licht. Und die Büttenrede war und ist so gut. Wer das zu Karneval nicht ertragen kann und versteht ..denn viele sehen ja nur das feiern und saufen. Dass gerade der rheinische Karneval auch entstanden ist, um der Politik/Regierung den Spiegel vorzuhalten,, wird gern vergessen.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Nina

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  2. Hallo Astrid,
    ja, ich freue mich auch sehr darüber, dass es jetzt schon länger hell bleibt. Mir erscheinen die Tage dadurch wesentlich länger, obwohl es ja nicht stimmt, 24 Stunden sind 24 Stunden, aber davon 2 oder bald 3 Stunden länger Tageslicht, dass macht schon was mit uns Menschen.
    LG Agnes

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  3. Die Nachrichten, die uns aus der Ukraine, Syrien und der Türkei erreichen, sind so bedrückend... Da muss man helfen. Mit Spenden o.ä., wenn es mit eigenen Händen nicht geht. (Nur bitte Finger weg von zynischen, menschverachtenden Manifesten, die Aggressoren in die Hände spielen).
    Diese spezielle Büttenrede (samt Rednerin) fand ich auch gut. Ich bin ja kein ausgesprochener Fasnachtsfan. Aber die Narrenfreiheit gehört eben dazu, wie das Häs (so heißt hierzulande das Kostüm). Und wenn man dann als Angesprochener rummuffelt, sollte man in den tollen Tagen vielleicht in Urlaub fahren....
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Der Sonntag in der verganngenen Woche war seiner ersten Silbe nicht gerecht geworden, aber so gar nicht. Dagegen machte die von dir erwähnte Büttenrede deutlich mehr Spaß! Bei den Reaktionen fiel mir nur eins ein: Wer austeilt muss auch einstecken können, gell, Herr Flugzwerg! Ansonsten denke ich mir, hätte ein Mann diese Rede gehalten, wären die Reaktionen verhaltener ausgefallen. Da haben viele Karneval nicht verstanden!
    Die Nachrichten zu verfolgen ging mir in dieser Woche ziemlich aufs Gemüt, kann ich doch die Situation im Norden Syriens durch die Geschichten der geflüchteten Kinder in meiner Schule. Dann das "Hurra" über den ersten Hilfstransport, der in das Gebiet durchkam - einer der gar nichts mir der Versorgung der Erdbebenopfer zu tun hatte, sondern Ewigkeiten benötigt hatte um über die türkisch-syrische Grenze gelassen zu werden.
    Viele liebe Grüße und weiterhin gutes Gelingen deiner Kostüme,
    Karin

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  5. Ja, liebe Astrid, man kann sich gar nicht trennen von den Bildern, die einen erreichen. Was für ein unbeschreibliches Grauen. Ich hoffe, dass alle Staaten, denen es so offensichtlich möglich ist, mehr als bisher helfen. Sonst wird ein Teil der Menschen, die überlebt haben, an Kälte und Hunger sterben. Welch ein Elend. Und wie wenig schätzt man doch oft, dass man sicher und warm sitzen und lesen kann, was passiert....Dir einen schönen Abend! Herzlich, Sunni

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  6. Ich habe einige Kolleginnen, deren Verwandte sich genau in diesem Krisengebiet aufgehalten haben. Traurige Momente ...
    Die Büttenrede habe ich leider nur am Rande mitbekommen. Karneval ist halt nix in Berlin.
    Viel Spaß beim Geburtstagsessen
    Andrea

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  7. Gestern waren wir mal beim Fasching, aber nicht in Veitshöchheim, sondern in Fürth. Dort gibt es sowas wie Eure Stunksitzung. Seit 30 Jahren. Und ich war zum ersten Mal dort. Hat mir sehr gefallen und Fasching ist dort genauso wie Euer Karneval gedacht ist: unverblümtes Spiegelvorhalten! Gewürzt mit Humor.
    Leider habe ich die besagte Büttenrede in Aachen nicht mitbekommen. Aber wenn sich viele vom großen C aufregen, wird schon viel Wahres dran sein...
    Die letzte Woche war einfach traurig. Soviel Unglück über Menschen, die eh kein großes Glück bisher hatten im Leben, das ist sehr ungerecht und nur schwer auszuhalten. Ich bin sehr froh, dass man wenigstens finanziell helfen kann.
    Herzlichst, Sieglinde

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  8. die grau-grauen himmel und die nachrichten der letzten woche haben mich auch sehr runtergezogen. wie bei dir hilft mir da kreatives arbeiten und werkeln. und wenigsten spenden, wenn man selbst hilflos zu hause sitzt.
    schön, dass du dich nach wie vor auf kostüme stürzt, die fischlein finde ich schon mal wunderbar.
    liebe sonntagsgrüße
    mano

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  9. Liebe Astrid,
    das trübe Wetter, dass mir auch noch anhaltend vorkam, drückte mit jedem Tag kräftiger auf mein Gemüt, am Ende wusste ich nicht mehr sind es die Nachrichten, oder doch die Abwesenheit von Licht und Wärme. Als dann die Sonne kam, erhellte sich auch mein Gemüt.
    Mit Karneval hatte ich nie viel gemein. Ich finde es sehr schön, dass es diese Tradition gibt, aber sie ist nicht meins.
    Ich kenne ja einen dieser Flache-Erde-Anhänger persönlich. Und dennoch bin ich jedesmal erschrocken, wenn dieses Thema angesprochen wird und sei es nur aus Spott. Das ist schon mehr als einfach nur abenteuerlich und ich muss schon Acht geben, dass ich mich nicht aufrege; andererseits schult es aber auch das Argumentieren.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  10. Ich hoffe, Du hattest gestern einen schönen Abend liebe Astrid,
    der Nachhauseweg war ja kurz...
    Wir hatten gestern einen längeren, wir waren mit Freunden in Frankfurt in der Van Gogh Ausstellung und danach im Taunus bei ihnen, da war der Weg nachts doch einige Kilometer mehr.
    Deine Karnevalskostüme sehen bei Sonne wirklich wunderbar aus und ich drücke Euch die Daumen, dass ab Donnerstag das Sönnche über Kölle lacht.
    Wir machen uns aus dem Narrenstaub...
    Dir einen schönen Sonntag, ich muss jetzt noch ein paar Bilder machen.
    Bis nachher, lieben Gruß
    Nicole

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  11. Da hast Du die Sonne in dieser Woche gut genutzt.
    Die schrecklichen Bilder tun einfach nur weh und ich verspüre eine große Dankbarkeit für mein Leben hier.
    Herzliche Grüße
    Astrid rechtsrheinisch

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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