Ein Jullebäum*

 ... nein, sogar zwei kann ich an diesem Wochenende begehen:

• Gestern vor zehn Jahren habe ich mich mit einem ersten Post in die weite, weite Welt des Internets hinausgewagt.
• Und heute vor fünf Jahren bin ich wieder auf sicherere Füße gestellt worden, indem mir rechts eine Hüft-Endo-Prothese eingesetzt worden ist.

Beides waren entscheidende Ereignisse in meinem Lebensherbst und sie tragen mich auch in diesen Zeiten, die für mich persönlich, aber auch gesellschaftlich & politisch ganz schön kräftezehrend sind.

Die Hüfte funktioniert und macht keine Beschwerden, und Ängste, die 2018 nach der Veröffentlichung der "Implant Files" aufkamen - mein "Ersatzteil" stammte von einer Firma, gegen die ein Prozess geführt wird - haben sich wieder gelegt. Ich habe auch keine Zeit mehr dafür, darüber zu simelieren, es läuft sich mit ihr sozusagen.

Der Blog funktioniert ebenfalls weiterhin, wenn auch in abgespeckter Form, denn ich habe nicht mehr genug "Stoff", um jeden Tag einen Post zu produzieren. Inzwischen gibt es regelmäßig ab Donnerstag bis einschließlich Samstag Posts, an den übrigen Tagen bleibt es dem Zufall oder Linkpartys/Challenges überlassen, an denen ich nach wie vor regelmäßig teilnehme. Die Great-Women-Posts sind einfach meine Leidenschaft, die Freitagsblümchen ebenso, und sie bedeuten & bieten gleichzeitig Auszeiten von meinem Alltag als pflegende Angehörige. Die Kalenderwochen behalte ich bei, denn die sind der Tagebuchaspekt dieses, meines Blogs und werden von mir persönlich auch immer aufgerufen, wenn ich mich an etwas genauer erinnern will. 

Das Bloggen hat sich verändert, Blogs sind verschwunden oder auf privat gestellt, andere wiederum haben weltanschauliche Entwicklungen genommen, die mit den eigenen nicht in Übereinstimmung zu bringen sind, auch, weil ich keine Zeit & Energie mehr habe, solche Auseinandersetzungen mit letztendlich fernen, fremden Menschen um der Auseinandersetzung willen zu führen. 

Danke, liebe Sunni, für dieses zauberhafte Kissen aus dem Museum Barberini!

Andererseits haben sich Beziehungen zu anderen Blogs oder Stillen Leserinnen intensiviert und vertieft, die Kontakte laufen auch über andere Medien und frau steht sich mit Rat & Tat zur Seite. Immer wieder werde ich mit Karten, Briefen, kleinen & großen Geschenken bedacht ( wie dieses linnene Monet-Kissen zum Beispiel ), auch gerne von Leserinnen, die eher nicht kommentieren mögen. Letzteres ist ja inzwischen dank Google zu einer kleinen Wissenschaft verkommen, und ich kämpfe damit auch auf meinen drei verschiedenen Geräten und gebe inzwischen auch immer öfter auf. 

Auf jeden Fall will ich die Bloggerei weiter betreiben, denn es ist ein Hobby, das ich auch unter meinen jetzigen Bedingungen betreiben kann, mir Kontakte nach "draußen" ermöglicht, Anregungen bietet und Zuspruch, den ich zugegebenermaßen brauche, denn nach den vielen, vielen Monaten unter Pandemiebedingungen hat sich das soziale Miteinander doch sehr - und nicht immer zu seinem besten - verändert, vor allem wenn frau eine, wie es so schön heißt, vulnerable Person schützen will.

Ich schaue also auf dieses Jullebäum - eine *Wortschöpfung der geschätzten Eva rheinaufwärts, danke dafür! - ebenfalls mit Dankbarkeit, Dankbarkeit dafür, dass ihr bei der Stange geblieben seid oder nach wie vor dazukommt ( 550 eingetragene Leser*innen sind es inzwischen ), auch an Tagen, an denen hier nichts los ist, mein Blog anklickt ( immerhin gehe ich auf stracks auf die vier Millionen Aufrufe zu ) und mir Rückmeldung gebt und damit meinen ( All- )Tag und mein Seelenleben bereichert. All das möchte ich nicht missen und hoffe inständig, dass ich mir immer noch Zeit und Raum für Le monde de Kitchi bewahren kann. Und ihr, liebe Leser*innen, euch die Lust, hier vorbeizuschauen. Denn ohne das wäre das alles nichts.

Wir lesen uns, auch im elften Jahr!