Samstag, 4. Juni 2022

Meine 22. Kalenderwoche 2022

"Die Welt in unseren Köpfen ist gefährlicher 
als die Welt da draußen. 
Das liegt nicht an mangelnder Bildung 
oder fehlendem Interesse. 
Es liegt daran, dass wir Dinge falsch gelernt haben."
Ronja von Wurmb-Seibel, Autorin

"Wenn jemand inkompetent ist, 
dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. 
Die Fähigkeiten, die man braucht, 
um eine richtige Lösung zu finden, 
sind genau jene Fähigkeiten, 
die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen."
David Dunning , Sozialpsychologe

"Gewinne das Vertrauen des Gegners 
mit 60 Prozent Nachrichten, 
die ihm zugutekommen, 
und juble ihm dann 40 Prozent Lügen unter"
.....
"Das alte Dilemma offener Gesellschaften ist, 
dass sie auch Feinden die Tür weit aufsperren."
Netzfunde

Das ist Köln- Nippes: schräg - verspielt, improvisiert und nicht perfekt, aber lebendig und manchmal rosig.



Der Sonntag war schauerlich, auch wenn nur knapp zehn Liter im Regenmesser gesammelt waren. Aber man konnte nicht abschätzen, wann der nächste Guss kommt. Folglich blieben wir zu Hause, und ich habe an meinem Frauenporträts geschrieben.


Dass im Mai die Kirschen schon reif sind, hab ich noch nie erlebt ( es sind Knorpelkirschen, die bleiben teilweise gelb ). Die Amseln und andere Vögel freut's. Die Nachbarskinder sind eingeladen.



Garten hin oder her - am Montagnachmittag mussten wir raus.


Und zwar in eine Ecke unseres Veedels, wo wir zuletzt vor Corona waren.

Zum Abschluss ließen wir uns in einem Lokal nieder, das an einem Plätzchen mit geradezu Pariser Flair liegt. Nur war es etwas zu frisch. Wetteronline bescheinigte: knapp 17°C.


Oft ist ja bei mir von der Autofreien Siedlung in unserer Nachbarschaft die Rede. Am Dienstag habe ich mal ein Foto in diesem Veedel geschossen, wo frau ohne Abgasgestank unterwegs sein kann. An der Bankbude habe ich dann den Miniermottenbefall der Kastanie entdeckt. Kaum ist das Blatt gesprossen, sind die Mitesser schon da.




Einen halben Tag im Garten arbeiten und dabei schwere Kübel transportieren - das ist in meinem Alter dann schon zu spüren. Aber die verblühten Tulpen mussten einfach ersetzt werden. Der Herr K. probierte derweil seinen Geburtstags-Schwingschleifer auf dem veralgten Terrassentisch aus. 




Nachmittags tat eine Pause not. Die Blumenkästen wollen ja auch noch gepflegt werden.




Eine besonders schöne Ruhepause vor dem Einschlafen: Auf dem Gästebett bei offenem Fenster liegen und noch etwas lesen. Oder den Fledermäusen hinterherschauen. Und eine besonders schöne Erfrischung in diesem Jahr: Johannisbeerschorle!




Zu guter Letzt möchte ich mich wieder für die liebevolle Zuwendung per Post bedanken.Sogar aus Israel ist welche bei mir angekommen. Wie schön Maren, dass du mich nicht vergessen und mit deinem Gedankengarten bedacht hast! Und Margit bin ich bei einer Gartenausstellung in den Sinn gekommen und sie hat mir ein schönes Geschirrtuch mit einer Rohrdommel gekauft und zukommen lassen. "Sich gegenseitig gut tun" heißt es auf ihrer Karte. Womit kann ich dir jetzt gut tun, grübel... Ghislana hat mir eine Urlaubskarte von Hiddensee zugedacht, ergänzt mit einem Kalenderblatt mit einer feinen Magnolienblüte und einem langen Artikel über eine Künstlerin, der momentan übel mitgespielt wird. Euch Dreien gilt mein herzliches Dankeschön!



Seit einem Monat habe ich nun nichts mehr im Anschluss an die Fotos meiner Woche an Bemerkens- oder Bedenkenswertem geschrieben. Nicht dass mich nichts mehr gedanklich umhertreibt oder so - das ist nicht der Fall. Mir fehlt einerseits die Zeit dazu, zum anderen habe ich versucht aus Gründen der Psychohygiene meinen überbordenden Medien-, vor allem aber Nachrichtenkonsum in die Schranken zu weisen.

Anstatt fünf Mal am Tag für einige Minuten Nachrichten zu konsumieren, habe ich mir einmal an einem Tag in Ruhe Zeit dafür genommen und mich auf EIN Thema konzentriert, welches mich beschäftigt und versucht, profundere Kenntnisse darüber zu erlangen. Da muss frau beileibe kein ganzes Buch lesen,  ein paar Texte reichen schon. 

Wenn mich also eine Schlagzeile angesprungen hatte, suchte ich gezielt nach weiteren Quellen zu diesem Thema und las drei, vier, fünf Texte dazu. Zu zeitaufwändig finde ich das nicht, denn der ständige Nachrichtenkonsum à zehn Minuten läppert sich auch ganz schnell zu einer ganzen Stunde pro Woche zusammen ( meist mehr ). Eine Stunde am Stück pro Woche statt täglichem Nachrichtenkonsum verhilft einem durchaus zu einem einigermaßen fundierten Wissensstand, so mein Eindruck. 

Das hat außerdem den Nebeneffekt, dass frau begreift, dass die Nachrichten nur einen Ausschnitt aus unserer Lebenswirklichkeit darstellen und es noch viele andere Faktoren gibt. Da fühlte ich mich auch bald weniger hilflos und ohnmächtig, denn es kommen einem auch Informationen unter, die Mut machen und Zuversicht vermitteln. An einem Thema dran bleiben statt die jeweiligen Momentaufnahmen in den Nachrichten zu konsumieren, also langfristige Entwicklungen zu beobachten, eröffnet einem einen positiveren Blick aufs Geschehen ( gesellschaftlicher Wandel braucht immer Zeit ). Mit dem veränderten Nachrichtenkonsum ist es mir jetzt möglich geworden, politisch informiert zu bleiben, ohne ständig niedergeschlagen zu sein. Das Bedürfnis, im Blog darüber zu schreiben, ist damit auch geschwunden.

Übrigens hilft mir die Beschäftigung mit besonderen Frauen durch die Jahrhunderte, auch langfristige Entwicklungen mit allen Höhen & Tiefen mitzuerleben, und ich lerne die Strategien kennen, die die Frauen zur Bewältigung der Anforderungen ihres Lebens entwickelt haben ( oder eben auch nicht ). Das lässt einen auch mit mehr Gelassenheit auf harte Zeiten im Leben schauen und reagieren. In der vergangenen Woche bin ich mit dreien solcher Leben beschäftigt gewesen, und das hat meinen Blick auf meine Realität durchaus beeinflusst.







Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot, dem Frühlingsglück der Gartenwonne 

18 Kommentare:

  1. Guten Morgen Astrid,
    Köln Nippes gefällt mir. 😁 Bei uns regnet es gar nicht, es zieht immer drüber weg und wir müssen alles wässern, wenn es überleben soll. Angesichts der immer mehr zugepflasterten Gartenstadt wässern wir lieber, bevor das wenige Grün auch noch Wüste wird.
    Die Hortensien sind wunderschön.
    Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

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  2. Eine bildlich bunte Woche, die du dokumentierst, liebe Astrid. Wie schön, dass ihr wieder mehr nach draußen kommt durch neue Möglichkeiten, das tut allen gut. Ja, und die Konzentration auf ein oder zwei Bereiche, auch zeitlich, ist wesentlich effektiver als der Strom, der sich sonst ergießt. Ich versuche da einem Strang in der Vergangenheit zu folgen, was für die Gegenwart immer erleuchtend ist.Euch ein paar gute Pfingsttage! herzlich, Sunni

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  3. Schon Deine Blumen und Dein Frauenportrait habe ich natürlich gelesen. Die Lilie mag ich ja sehr. Leider mögen sie es bei mir im Garten nicht so gern und da von den Nachbarn nun eine Wühlmäuse rübergekommen ist...
    Deine Woche war so bunt, wie der lustige Fahrradkorb (für Deine Verhältnisse, wenn ich das so sagen darf)
    Nun ein schönes Pfingstwochenende und liebe Grüße
    Nina

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  4. Wir freuen uns auch über jeden Regentropfen. Aber jetzt knallt die Sonne schon wieder so heiß und intensiv runter, dass der junge, kranke Hund im schattigen Wald schlapp gemacht hat.
    Wir werden am Wochenende mal den letzten Kübel wuchten, wo gerade der Schwiegersohn im Haus ist, wie praktisch.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Wie immer eine schöne Mischung in deinem Wochenrückblick aus Persönlichem und schönen Bildern.
    Nippes scheint ein hübscher Stadtteil Kölns zu sein. Wenn es denn irgendwann (aus persönlichen und Pandemiebedingten Gründen im Moment unrealistisch) möglich ist, würde ich ihn bei einem Kölnbesuch gerne mal entdecken.
    Im Herbst vor der Pandemie waren Freundinnen und ich während des Museumsnacht-Wochenende geführt in Ehrenfeld unterwegs.

    Ach ja das leidige Problem mit den Kastanien. Habe auch schon mit Bedauern feststellen müssen, das sich die Blätter tatsächlich schon wieder braun färben und kruscheln. Sehr schade.

    Hab ein schönes Pfingstwochenende und sei mir herzlich gegrüßt,
    Monika

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  6. Da ward ihr aber sehr fleissig im Garten und habt euch redlich Pausen verdient. Ich merke auch, dass ich immer öfter Pausen benötige ...das macht mich manchmal ärgerlich und ich hadere mit dem älter werden. Dann rackere ich umso mehr ...
    Liebe Grüsse
    Augusta

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  7. so schöne bilder diese woche bei dir!
    auch bei mir sind es dieses jahr wieder weisse geranien.
    gezielt nach quellen zu einem thema suchen, wie spannend ist das den!

    liebe grüsse christa

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  8. überall blühendes und eine autofreie zone in köln-nippes - das gefällt mir. eure pausen auch!
    schöne pfingsten und ganz liebe grüße
    mano

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  9. Ich glaube deine Nachrichtenstrategie ist genau richtig. Du weißt ja,dass ich mich vielen Nachrichten versage. Meiner Seele tut es nicht gut. Aber so langsam traue ich mich wieder heran. Langsam wird mein Leben wieder normal.
    Genieße deinen schönen wilden Garten
    Andrea

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  10. Die blumigen und früchtemäßigen Eindrücke aus deinem Garten und dem Veedel sind wieder so charmant, liebe Astrid...dein Wochenrückblick hast du wie immer mit wunderschönen Bildern gestaltet.
    Gleich kommt "hoher" Gartenbesuch und ich freu mich riesig - lieben Gruß und frohe Tage hatte ich dir eben schon gewünscht ;-), Marita

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  11. so schön bunt und abwechslungsreich war deine Woche wieder
    der rosa Fahrradkorb lässt einen schmunzeln ;)
    Regen war bei uns Mangelwaren
    einmal kurz in der Nacht..
    hat nicht mal zum Gießen gereicht
    heute Nacht kam aber wieder Regen und nun ist es bedeckt und feucht
    da werde ich mir den Garten sparen
    die letzten Tage war es zudem so schwül dass ich auch wenig geschafft bekommen habe und immer Pausen machen musste
    so eine "Schleifmaus" hat meine Tochter auch und gerade gestern in Gebrauch gehabt ;)
    liebe Post hast du wieder bekommen .. das tut der Seele gut
    ich wünsche euch schöne Pfingsttage
    Rosi

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  12. Liebe Astrid,
    das Problem mit dem Nachrichtenkonsum und dem draus resultierenden Niedergeschlagen sein, kenne ich leider nur allzu gut. Nur, dass es bei mir früher noch sehr viel extremer war. Ich habe mich jeden Tag mehrere Stunden mit politischen Themen beschäftigt und das war definitiv viel zu viel. Heute habe ich das auf circa 30 Minuten täglich reduziert und fühle mich so viel besser. Und ich diskutiere auch nicht mehr soviel über diese Themen. Ich glaube, das hat mich noch mehr belastet.
    Ich wünsche Dir schöne Pfingsten.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  13. Nach jedem Regen bin beim Blick in die Wasserauffangbehälter überrascht, wie wenig darin angekommen ist. Es könnte ruhig ein wenig mehr sein. Das was runterkommt reicht gerade für einen "Aufguss" auf das aufgeheizte Pflaster, damit es noch dämpfiger wird.
    Diese, von mir so empfundene, Nachrichtenüberinformation und das im-Kreis-Diskutieren auf allen möglichen Kanälen, über immer die gleichen Themen, tut auch mir nicht gut. Diskussionsrunden verfolge ich überhaupt nicht mehr, da rege ich mich nur auf.
    Dagegen sind deine Bilder eine echte Labsal!
    Sei herzlich gegrüßt,
    Karin

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  14. Eine schöne Woche liebe Astrid,
    ich freue mich so für Euch, dass Ihr wieder die Gegend unsicher macht.
    Ich glaube, heute kommen hier mehr als 10l zusammen, Es regnet schon seit heute morgen.
    Hast Du mich Freitag hoch über Deinem Haus gesehen?
    Wir haben einen Rundflug über Kölle gemacht.
    Dir nun weiterhin frohe Pfingsten, lieben Gruß
    Nicole

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    1. Mir ist blöderweise gar nichts am Himmel aufgefallen außer nem ( lauten ) Hubschrauber, der unser Hospital anflog. Schade! War bestimmt toll!
      ❤️

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  15. Guten Abend liebe Astrid
    Der pinke Korb am Fahrrad ist ja allerliebst, der gefiele mir auch.
    Fledermäuse mag ich gerne und ich beobachte sie oft beim Eindunkeln. So ein bisschen „gefürchtig“ ist es schon, wenn sie ihre Runden über unseren Balkon fliegen. Ich habe stetig das Gefühl, dass sie sehr nahe sind.
    Dir schöne Pfingsten und liebe Grüessli
    Eda

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  16. Liebe Astrid, gerade der letzte Absatz bzw. der Nachsatz vom schönen Blog hat mich sehr angesprochen. In diesen unruhigen Zeiten, wo wir überschwemmt werden von den Nachrichten über Grausamkeiten muss man sich zeitweise auch davon ausklinken und den Fokus auf sein eigenes gutes Leben richten, um es nicht zu verpassen. Ich wünsche allen eine Verbesserung der jeweiligen Lage.
    Herzliche Grüße, Johanna

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  17. Liebe Astrid,
    wieder herrliche Impressionen aus eurer kleinen Oase und eurem Veedel!
    Traumhaft blühen die Rosen! Und du hast dieses Jahr die weißen Geranien mit roten "garniert"... Ich wäre übrigens auch gerne ein Nachbarkind - nicht nur wegen der Kirschen ;-).
    Wir konnten nun gestern den 8. Geburtstag des zweiten Enkels feiern. Leider mussten wir drinnen sitzen.
    Hab eine gute Woche und sei ganz herzlich gegrüßt
    Ingrid

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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