Dienstag, 2. November 2021

Jahresprojekt 2021: Sich trennen X

Nachdem im September nichts fürs Jahresprojekt Relevantes passiert ist, ist es im Oktober auch nicht wirklich weiter gegangen. Es ist, wie es ist, und wie ich es von Anfang an befürchtet habe, als ich den Vorschlag der Zitronenfalterin  aufgegriffen habe...

 

"Aus dem Bewusstsein, gut angezogen zu sein, 
empfängt eine Frau mehr innere Ruhe 
als aus religiösen Überzeugungen."
Ralph Waldo Emerson (1803-1882 )

Eher zufällig hat sich im Oktober ein Zeitfenster ergeben, und ich konnte in diesem Rahmen meinen Kleiderschrank "entschlacken". Es gibt ja immer wieder Kleidungsstücke, die einem beim Tragen nicht behagen, nicht mehr kaschierbare Macken haben oder nicht gut passen. Da habe ich mal beherzt zugegriffen, und sie in einen schwarzen Sack versenkt. Erfahrungsgemäß zieht frau solche Sachen ja doch nicht mehr an ( wenn ich ehrlich bin, käme ich im häuslichen Alltag mit zehn Oberteilen, egal ob Shirts, Tuniken oder Kleider, aus )...

Getrennt habe ich mich auch von Jacken, und zwar solchen, die keine Kapuzen haben. Ich habe nämlich im letzten Herbst/Winter gemerkt, dass ich nicht mit Maske UND Regenschirm unterwegs sein mag. Das schränkt mein Sehfeld zu sehr ein. Alternativ habe ich eine Mütze ( was ich auch nicht mag, eigentlich ) oder eine Kapuze übergezogen und jetzt meinen Bestand um eine entsprechende Jacke ergänzt. 



Und dann habe ich mich noch von einem Strickmantel getrennt, schön & teuer, aber in einer Farbe, mit der ich totkrank aussehe. Solche Fehlkäufe kommen zustande, wenn frau online einkauft ( und das Umtauschen fällt mir oft schwer, da bin ich halt ne alte Schachtel. Die Jungen machen das ja permanent. ) 

Auch meine uralte maulwurfschwarze Plüschjacke, mit der ich bis vor zehn Jahren noch meine Pausenaufsichten auf zugigen Schulhöfen im Winter überstanden habe, ist im Sack gelandet. Falls es richtig, richtig kalt werden sollte, habe ich noch den von meiner Mutter geerbten Nerzmantel. Den kann ich nicht weggeben, weiß ich doch, wie mein Vater sein Taschengeld dafür gespart hat ( fürchte mich allerdings vor Peta-Anhängern ).

Schließlich habe ich hinter der Tür zum Ankleidezimmer eine Hakenleiste angebracht. Dort hängen jetzt schnell zugänglich ( und von Knitterei verschont ) meine Lieblingskleider. Ein paar Tage später habe ich die schwarzen Säcke voll der Kleidung mit der Sackkarre zum Altkleider-Sammelcontainer der Stadt am Ende unserer Straße gebracht.

Das war jetzt nur bedingt eine Aktion, die zum Jahresprojekt passt. Aber für das Projekt, das immer noch in meinem Kopf herumspukt, reichen solche begrenzten Zeiträume einfach nicht aus. Und wenn ich dann auch immer wieder durch andere Ansprüche unterbrochen werde, verliere ich ganz die Lust. Also bin ich für den nächsten Monat auch eher nicht zuversichtlich.


18 Kommentare:

  1. Den Kleiderschrank durchzuforsten ist doch aber auch ein Erfolg, liebe Astrid. Du hast Dir zwar andere Dinge vorgenommen, aber so wie Du es beschreibst bist Du doch gründlich zur Sache gegangen.
    Dinge, die man vor lauter Pietät nicht loslassen kann, haben wir vermutlich alle im Schrank. Aber da kannst Du vielleicht noch mal drüber nachdenken. Lässt sich der Mantel verkaufen? Es soll Menschen geben, denen ist das wurscht...
    Herzliche Grüße
    Elke

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  2. Hallo Astrid,

    ich kann verstehen, dass man manche Sachen einfach nicht weggeben kann, auch wenn man sie nicht anziehen möchte. Der geerbte Nerzmantel deiner Mutter. Von deinem Vater zusammengespart, das kann man nicht weggeben. Auch wenn heute sicher keiner oder nur wenige sich einen Nerz kaufen würden, nachdem man über die Haltung der Tiere Bescheid weiß.

    Wenn wir ehrlich sind, kämen die meisten mit weniger Anziehsachen aus. Es sind aber eben oft die Erinnerungen, die auch mit dranhängen.

    Liebe Grüße
    Claudia

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  3. Libe Astrid,
    unter Druck darf man sich da nicht setzen, das führt zu nichts Gutem. Du hast doch Dinge entsorgt,die du nicht mehr selbst verwenden wolltest. Und gut ist es. Letztlich, finde ich, zieht man doch immer wieder die geliebten Klamotten an und andere sterben einen langsamen Tod im Schrank, was solls....Ich habe das neulich mit Schuhen praktiziert, die ich doch mit Tränchen im Auge entsorgt habe, aber hohe Absaätze gehen halt nicht mehr. Müssen auch nicht sein bei meinen Aufgaben. Weg sind sie nun und gleich noch Bettwäsche meiner Großmutter und Mutter dazu. Was es 15 Jahre nicht auf ein Bett geschafft hat, das kann weg. Und es braucht auch nichts Neues, gar nichts. Es ist imer noch viel zu viel von allem da. Herzlich, Sunni

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  4. sich von einem Strickmantel zu trennen - liebe Astrid in dem man totkrank aussieht!!! oh oh, ja das kenne ich allerdings auch und das war egal wie teuer er mal war, 100 pro richtig.
    Jeder macht mal Fehlkäufe aus tausenderlei Gründen heraus und ärgert sich dann später darüber dass sie nur PLATZ IM SCRANK wegnehmen, da ist dann so ein Akt den man mindestens alle halbe Jahr mal vornehem sollte, goldrichtig.(statt irgendwann weiter zu horten.)
    du hast ja zusätzlich die Gabe alles mögliche an Kleidung noch umzuformen, neues und Schönes daraus zu gestalten - dafür bist du zu bewundern. ( Nachhaltigkeit hin und her ) wir sind doch alle Sparsamkeit gewohnt einzuhalten.
    Mit wenig auskommen sieht man ja spätestens im Urlaub dass das gut geht und dessen Erkenntnis ein Anlass dazu es auch in den Alltag zu übertragen. Vor allen Dingen wenn es stoffe oder dinge sind die uns nicht behagen beim Tragen...
    guter Spruch über den ich leise lächeln musste..
    ich wünsche dir einen guten und schönen Morgen..
    herzlichst angelface

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  5. ich finde deine Räumaktion passt sehr gut zum Thema loslassen
    sich trennen.. komisch.. bei dem Wort bekomme ich immer irgendwie Magendrücken ..
    ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll bezw.weiter machen soll
    es sind zu viele "Baustellen" ;)
    einen Nerz habe ich auch noch von meiner Mutter ..mir paßt er nicht
    noch eine schöne Woche
    wünscht euch
    Rosi

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  6. Prima, da warst du doch sehr fleißig! Ich habe da einen wunderschönen und gänzlich unbrauchbaren Mantel im Schrank, der über der Brust mit drei Haken geschlossen wird und dann offen bis zu den Knöcheln fällt. Schrecklich elegant, aber man friert natürlich wie ein Schneider. Ich glaube, ich hatte den 2 oder 3 x an... in 15 Jahren. Könnte man auch mal weggeben.
    Übrigens hast du wunderschöne Kleiderbügel!
    LG
    Centi

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  7. Ja, das mit dem Bewusztsein, gut angezogen zu sein...das stimmt absolut und ist ein praxiserprobter Halt sogar in Lebenskrisen!
    Deine bunten Bügel bewundere ich total und: ja, ich hab grad auch allerhand aussortiert, weil ich nicht mehr so recht Luft bekam darin.
    Was PETTA angeht: das, was die da öffentlich auf Haufen schmeiszen, landet anschlieszend in den Kleiderkammern und wärmt dann Leute wie mich. Mit dem Bewusztsein, dadurch keine neue Jacke kaufen zu müssen (deren Produktion nicht umweltfreundlich ist!), trag ich meine superwarme Pelzjacke gerne. Punkt.
    Ob ich mich in einem Nerz wohlfühlen könnte...weisz ich nicht -
    Herzlichst
    Masdcha

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  8. eine freundin hat aus einem geerbten pelzmantel, den sie wg. ähnlicher gründe nicht tragen wollte, eine wunderbare, perfekt gefütterte sofadecke genäht. so nutzt sie den mantel sinnvoll weiter und freut sich. lieben gruß, roswitha

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  9. Ich finde es klasse, dass Du Deinen Schrank entschlackt hast!
    Das steht mir noch bevor. Es ist einfach zuviel drin, was ich nicht - mehr - trage. Die jetzigen Modefarben mit viel camel und beige Tönen kommt mir sehr entgegen. Da schlage ich zu und dann kommt vieles andere weg. Diese Farben kann ich an mir ewig sehen!
    Je älter ich werde, desto lieber.
    Nimm den Druck raus aus Deinem Projekt und freu Dich über alles, was in diese Richtung geht ohne Dich zu sehr zu stressen. Das wünsch ich Dir.
    Herzlichst, Sieglinde

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  10. Die bunten Kleiderbügel sehen klasse aus. Teure Klamotten wegzugeben, die einen krank aussehen lassen, tut zwar weh und fällt irgendwie auch schwer, ist aber die richtige Entscheidung. Und was den Nerzmantel angeht, die Tiere werden auch nicht mehr lebendig, wenn man ihn wegwirft oder umändern lässt, da kann auch Peta nichts dran ändern. Einen neuen muss man sich aber nun wirklich nicht mehr kaufen. Und wenn er dir steht und du ihn anziehst, dann ist es gut so.
    Liebe Grüße, Ulrike

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  11. Ich finde auch das schon einen großen Erfolg liebe Astrid,
    nun hast Du Platz für neue Schönheiten.
    Die bunten Bügel finde ich besonders schön, hast Du diese selbst bemalt?
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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    1. Die Bügel gab es mal bei Dawanda. Noch schöner waren die Kinderbügel mit lauter weißen Tupfen. Meine Enkelinnen haben noch einige davon.
      Einen schönen Abend!

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  12. Also meine Mutter hatte noch einen ollen Persianer-Mantel. Was sie sonst noch an Pelz hat, weiß ich gar nicht. Aber da meine Mutter 1,68m ist und ich 1,80m wird das wohl nix mit dem Auftragen...
    Ich kann mich so schlecht von meinen selbst gemachten Sachen trennen...

    Viele liebe Grüße
    Astrid rechtsrheinisch

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  13. Jetzt hat wohl das Netz meinen Kommentar von vorhin gefressen...
    Ich finde, dass du sehr gut mit dem Ausmustern weitergekommen bist. Wenn ich halbjährlich Herbst/Winter-Garderobe mit Frühling/Sommersachen austausche, mustere ich auch mal was aus. Falls der Stoff noch gut und hochwertig ist, nähe ich gern den Kids was draus. Das sind die "Mach-sie-hinne"-Klamotten, die sie tatsächlich lieben. Als ich vor einiger Zeit meinen Lieblingspullover zu heiß wusch, dass er der großen Enkelin passte, erntete ich Begeisterung. Das war tröstlich.
    Das der Nerz voller Erinnerungen ist und zu schade zum Wegtun verstehe ich. Die Tiere sind nun mal schon tot und sollen ja auch nicht umsonst gestorben sein. Aber man sieht ihm seine Geschichte und Alter nicht an... Da könntest du merkwürdige Blicke und Kommentare ernten.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  14. Auch ich muss erst mal die wunderschönen Bügel bewundern! Und gleich auf Deine Beharrlichkeit.
    Auch wenn Du immer wieder sagst, dass Du da nicht so viel schaffen wirst, hast Du diesmal doch richtig viel geschafft. Vor allem das sich trennen.
    Das mit dem Mantel finde ich auch schön und schade. Neue Pelze würde ich nicht kaufen, geerbte aber gerne tragen. Wie Du schreibst, sie waren mal der ganze Stolz
    Vielleicht zu einer kuscheligen Decke umarbeiten lassen - je nach dem
    Ein alter schwarzer Mantel ist hier so zu einer ganz besonderen Decke geworden (zB auf das Fussteil des Bettes im Winter) und ich denke immer noch an meine Grosstante (die ich sehr mochte)
    Ganz liebe Grüsse
    Nina

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  15. Liebe Astrid,
    ich finde, dass du durchaus einen Beitrag zu deinem Jahresprojekt geleistet hast...eben aussortiert und dich getrennt, passt doch perfekt.
    Hab noch einen feinen Abend - lieben Gruß, Marita

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  16. Meistens wenn ich wieder einmal im Kleiderschrank ausmiste, vermisse ich nachher etwas, aber ich musste noch nie ohne Kleider aus dem Haus. Manchmal ist eben weniger mehr. Das gilt auch für Aufgaben die man machen möchte.
    L G Pia

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  17. Da erinnerst du mich an etwas. Ich sollte mich da auch mal heran wagen...
    So viele Dinge ziehe ich gar nicht mehr an. Andere könnten damit viel mehr anfangen.
    Lieben Gruß
    Andrea

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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