Donnerstag, 4. November 2021

Great Women #278: Lucie Adelsberger

Auf die beeindruckende Frau dieses Donnerstages bin ich durch Sieglinde - der ich diesen Post widme - aufmerksam gemacht worden. Im Sommer hat sie mir einen Zeitungsausschnitt über Lucie Adelsberger zugeschickt. Ich biss sofort an und besorgte mir weitere Quellen. Und so kann ich sie heute, 50 Jahre und zwei Tage nach ihrem Tod, euch, liebe Leser*innen, vorstellen.

1956

"Ohnmächtig dabeistehen und mitansehen müssen, 
wie ein anderer gequält wird und leidet,
ohne helfen zu können,
ist eines der allerschlimmsten Dinge der Welt."
.....
"Keiner konnte dem anderen helfen, 
auch nicht mit Einsatz seines Lebens."

Lucie Adelsberger kommt am 12. April 1895 in Nürnberg in der elterlichen Wohnung in der Albrecht-Dürer-Straße 7 zur Welt. Sie ist das zweite Kind von Rosa Lehmann, 26 Jahre alt,  und des Nürnberger Weinhändlers Isidor Adelsberger, elf Jahre älter als seine Ehefrau. Lucie hat einen zwei Jahre älteren Bruder, der stirbt, als sie vier Monate alt ist. Drei Jahre später wird sie nochmals einen Bruder, Manfred, und 1901 die Schwester Bessie bekommen.

Spittlertorturm um 1890
Der Vater kommt ursprünglich aus Hockenheim bei Mannheim im Badischen, die Mutter aus dem nordfränkischen Egenhausen. Geheiratet hat man 1890 in Ansbach, den Weinhandel hat der Vater damals noch in Schweinfurt betrieben. Erst zwei Jahre vor Lucies Geburt wird er in Nürnberg als Großhändler geführt. In welcher Form die jüdische Familie mit ihrem Glauben umgeht, ist nicht bekannt. Lucie wird später allerdings ihre spirituelle Seite in ihrem Buch zur Sprache bringen.

Auch über Lucies frühe Kindheit weiß man wenig. Als sie zehn Jahre alt ist, stirbt der Vater. Die Mutter zieht mit den Kindern aus der Altstadt um in die Gostenhofer Hauptstraße 48, außerhalb der alten Nürnberger Stadtmauer gelegen im damals im Rahmen der Industrialisierung aufstrebenden Stadtteil Gostenhofen.
 
Wie die Witwe finanziell über die Runden gekommen ist, ist nur zu mutmaßen. Es gibt allerdings in Nürnberg einen Cousin ihres Mannes, dessen Kinder im gleichen Alter wie Lucie und ihre Geschwister sind. Möglich ist auch, dass die mütterlichen Großeltern der jungen Familie unter die Arme greifen.

Um so erstaunlicher, dass die Mutter ihrer ältesten Tochter den Besuch der Städtischen Höheren Töchterschule ermöglicht - und zwar über neun Jahre -, in einer Zeit, in der Mädchen nicht Chancen auf Bildung eingeräumt werden. Im Anschluss daran besucht Lucie die "Privat-Real-Gymnasialkurse von Dr. Uhlemayr" über vier Jahre, um die Reifeprüfung ablegen zu können. In Bayern sind zwar Frauen seit 1903 zum Studium zugelassen, aber die Reifeprüfungen können die Mädchen zunächst nur extern in Jungengymnasien ablegen. Die Nürnberger Mädchenschule muss ihre Absolventinnen sogar zeitweilig dafür ins knapp hundert Kilometer entfernte Würzburg schicken!

Lucie selbst kann kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 14. Juli 1914, mit neunzehn Jahren das Abitur am Königlichen Realgymnasium in Nürnberg ablegen. Zum Wintersemester 1914/15 schreibt sie sich dann für eine Medizinstudium an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen ein, eine von dreizehn Frauen unter 373 Studierenden ( 239 davon allerdings für den Kriegseinsatz beurlaubt ). In Erlangen hat 1911 Gusta Rath, geborene Kieselbach, als erste Frau das medizinische Staatsexamen bestanden. 

1920
Lucy absolviert ihr Studium in zehn Semestern, studiert im Nebenfach außerdem Naturwissenschaften. Schon im März 1917 besteht sie das Physikum, im Herbst 1919 das Staatsexamen und erlangt ihre Approbation im Dezember 1920 mit 25 Jahren. Zuvor hat sie ein praktisches Jahr auf der Säuglingsstation bzw. in der Abteilung für Inneres des "Cnopf'schen Kinderspitals" in Nürnberg durchlaufen. Ihre Doktorarbeit entsteht aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der Kinderheilkunde und befasst sich mit dem Zusammenhang von Nahrung - Muttermilch bzw. Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung - und der Konzentration der weißen Blutkörperchen im Blut von Säuglingen. Die Arbeit wird auch im April 1921 in der renommierten "Zeitschrift für Kinderheilkunde" publiziert, das Promotionsverfahren ist zuvor im Dezember mit der mündlichen Prüfung und der Note "sehr gut" abgeschlossen gewesen. Lucies eigenes Fazit aus ihrer Forschung ist realistisch & selbstkritisch: Ihre Untersuchung könne "nicht viel zur Klärung des Wesens der Verdauungsleukocytose" beitragen.

Dennoch erhält sie ihre Urkunde erst zwei Jahre später, vermutlich, weil sie zunächst das Geld verdienen muss, um die im Zusammenhang mit der Promotion geforderten 240 Exemplare ihrer Abhandlung drucken und bei der Universität bzw. deren Archiv abgeben zu können. Heute ist in Erlangen nur noch das handschriftliche Original und eine zweiseitige Zusammenfassung vorhanden. 

Seit Januar 1921 ist die junge Frau als Assistenzärztin im "Städtischen Krankenhaus Am Friedrichshain" in Berlin beschäftigt. Wieder arbeitet sie auf der Kinderstation und in der 2. Inneren Abteilung des Krankenhauses und erwirbt so 1925 den Facharzt für Inneres und im Jahr darauf für Kinderheilkunde. Parallel dazu forscht sie weiter und veröffentlicht Arbeiten, darunter welche mit dem Bakteriologen ihres Krankenhauses, der sie auch mit den Techniken der immunologischen wie serologischen Forschung vertraut macht. 1924 erscheinen gleich drei Abhandlungen unter ihrer eigenen Autorenschaft in medizinischen Wochenschriften, darunter eine über die Gürtelrose. Besonders wichtig ist aber die auf dem Gebiet der Allergologie, die auf ihren zukünftigen Interessenschwerpunkt hinweist.

Zu diesem Zeitpunkt hat Lucie schon das Krankenhaus gewechselt und ist jetzt in Kreuzberg in der Kinderklinik am "Städtischen Waisenhaus" in der Alten Jakobsstraße tätig, an der der Pionier der Säuglings- & Kinderheilkunde, Heinrich Finkelstein, die Einrichtung zu einer zentralen Forschungsstelle der Pädiatrie ausgebaut hat, die nun sein Schüler Ludwig Ferdinand Meyer fortführt. Dieser unterstützt die wissenschaftlichen Bestrebungen Lucies, die sich mit kindlichen Ekzemen beschäftigt und 104 Kinder, darunter 82 Säuglinge, potentiell ekzemfördernden Reizen aussetzt - heute ethisch befremdlich, damals unhinterfragt. 1927 veröffentlicht sie die Ergebnisse ihrer Studien.

Nach einem Jahr verlässt Lucie Adelsberger diese Klinik schon wieder, weil sie sich selbst als Ärztin niederlassen möchte. Am 1. Mai 1925 eröffnet die Dreißigjährige im Wedding in der Chausseestraße 63 eine internistische wie pädiatrische Praxis. Konsiliarisch betreut sie gleichzeitig die Säuglings- & Kinderwohlfahrt in ihrem Bezirk. Lucie versteht sich, wie viele ihrer Kolleg*innen der 1920er Jahre, als sozialmedizinisch und sozialpädiatrisch ausgerichtete Ärztin dem allgemeinen Volkswohl verpflichtet. Die Kinderheilkunde kümmert sich seit dem Endes des 19. Jahrhunderts stark um die Sozialhygiene und die Fürsorge für Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Vor allem junge jüdische Ärzte und Ärztinnen haben an dieser Entwicklung Anteil, was auffällt. Sie sind auch zum größten Teil parteipolitisch sozialdemokratischen oder sozialistischen Organisationen nahe stehend.

Lucie selbst ist Mitglied im "Bund Deutscher Ärztinnen" ( BdÄ ), die im Verfolgen "sozialer und sozialhygienischer Bestrebungen ... den Standpunkt der Ärztin als Frau" zur Geltung bringen will. Es geht aber auch um die Rechte der Frau im Arztberuf, um die sie bzw. die Organisation kämpft. Sie kritisiert, dass man die Frauen von diesem Beruf wegen mangelnder körperlicher Kräfte & psychischer Konstitution fernhält, gleichzeitig aber Pflegerinnen, Hebammen, ja Frauen als Gebärende solche Fähigkeiten zugesteht. Im BdÄ tut sie sich außerdem in einem Gremium hervor, dass sich um die medizinischen und sozialen Folgen der weitverbreiteten Trunksucht in der Gesellschaft und die Möglichkeiten der Prävention beschäftigt.

Selbst hat sie sich seit 1923 auch auf wissenschaftlichen Kongressen und bei medizinischen Fachveranstaltungen zu Wort gemeldet bzw. Vorträge gehalten. 1927 schlägt sie ihr ehemaliger Chef Meyer zur Aufnahme in die "Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde" vor,  im gleichen Jahr wird sie in die Berliner Ärztekammer gewählt.

Hans Munter
Die wissenschaftliche Forschung scheint ihr eine Herzensangelegenheit zu sein, ist ihr bewusst, dass auf diesem gebiet alles "mitten im Fluß und noch weit entfernt von der Lösung des Problems ist." 

Schon 1925 hat sich Lucie als Volontärärztin in der Bakterologischen Abteilung des 1891 gegründeten Robert-Koch-Institutes (RKI) betätigt. Ende 1927 arbeitet sie dort zusätzlich zu ihrer Praxistätigkeit in der Forschung - eine der wenigen Frauen, die zu diesem Zeitpunkt überhaupt am RKI tätig gewesen sind.

Gemeinsam mit dem Serologen Hans Munter, der schon länger zum Institut gehört, arbeitet sie in der Beobachtungsstelle für Überempfindlichkeitsreaktionen, eine von der "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" finanzierte Abteilung. Aus den Projektmitteln erhält Lucie als erste Forscherin immerhin ein Gehalt von 150 Reichsmark pro Monat.  Sie beschäftigt sich mit dem bis heute aktuellen und nach wie vor ungelösten Problem der Allergie im Kindesalter.

Die beiden etwa gleichaltrigen Forscher bauen ihr Projekt dahingehend aus, dass sie auch eine Beratungs- & Behandlungsstelle für allergisch Erkrankte aufziehen. In drei Jahren können sie so 700 Allergiepatienten untersuchen und eine Veröffentlichung zu Heuschnupfen - Patienten in der medizinischen Fachzeitschrift  Medizinische Klinik" veröffentlichen. Ohne ihren Kollegen veröffentlicht Lucie weitere beachtenswerte Beiträge über Allergien und stellt ihre Ergebnisse auf Konferenzen vor. Ihren letzten verbrieften Vortrag hält sie am 22. Februar 1933 zu "Demonstrationen einer besonderen allergischen Hautreaktion".

Robert-Koch-Institut (1900)
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden sämtliche jüdischen Mitarbeiter & Mitarbeiterinnen des RKI entlassen, festangestellte wie außerplanmäßige. Das trifft auch auf Lucie Adelsberger und Hans Munter zu. Lucie erhält ihre Entlassung "auf eigenen Wunsch" am 31. März des Jahres. Sie ist nun ganz allein auf ihre Praxis zurückverwiesen, ist aber auch dort bald den zunehmenden Demütigungen und Restriktionen ausgesetzt, denen niedergelassene jüdische Ärzte unterworfen werden. Am 1. April werden z.B. jüdische Arztpraxen boykottiert - ob ihre dabei gewesen ist, wissen wir nicht, aber dass sie im Oktober ihre Zulassung bei den Krankenkassen verliert.

Im Rahmen weiterer judenfeindlicher Verordnungen wird die Zusammenarbeit, die Überweisung von Patienten &  die Vertretung zwischen "fremdrassigen" und "deutschstämmigen" Ärzten verboten. Jüdische Kolleg*innen werden aus den medizinischen & wissenschaftlichen Gesellschaften ausgeschlossen.  Im September 1933 findet sich ihr Name auf der Austrittsliste in der Mitgliederzeitschrift des "Bundes Deutscher Ärztinnen", 1935 ist ihre Name in der Mitgliederliste der "Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde" bereits durchgestrichen, bevor sie selbst ihren Austritt erklären kann. Im Verzeichnis der  "Berliner Medizinischen Gesellschaft" hingegen verschwindet ihr Name erst Anfang 1940.

Auch ihr Forscherkollege Hans Munter ist fortan auf seine eigene Praxistätigkeit als Internist (Schwerpunkt: Lungenkrankheiten) zurückgeworfen. Er erkrankt an einem Magengeschwür, an dem er im Februar 1935 stirbt. Seine nicht-jüdische Ehefrau heiratet erneut, wodurch seine beiden Kinder der Verfolgung durch die Nationalsozialisten entkommen.

Lucies Patienten können nur noch ihre Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie ihre Behandlung aus der eigenen Tasche bezahlen. Viele ihrer Patienten bleiben ihr jedoch treu, auch als sie ihre Praxisräume verlässt und wie viele Kollegen in den Berliner Westen, in die Augsburgerstraße, verlegt. Die Kinderpraxis gibt sie wohl ganz auf. Auch veröffentlicht sie weiterhin noch Fachbeiträge, z. B. auch in französischer Sprache 1936 über die Desensibilisierung, 1937 dann ein letzter Beitrag über ein Medikament.

Mit der "Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz" wird es möglich, allen jüdischen Ärzten & Ärztinnen Ende September 1938 die Approbation zu entziehen und sie der neu erfundenen Berufsgruppe "Krankenbehandler" zuzuschlagen, die ausschließlich jüdische Patienten medizinisch versorgen dürfen. Lucie wird gezwungen, ihre Praxis mit der Wohnung zu verlassen und nun unter verschiedenen Adressen zur Untermiete in diversen "Judenhäusern" in Charlottenburg zu leben. Sie muss den Zusatznamen Sara tragen und ihre Rezepte einen eingeprägten Davidstern.

Im Frühherbst 1938 kann Lucie mit einem Besuchervisum für zehn Tage in die USA reisen, kann eine ihr dort angebotene Stelle in Harvard aber nicht annehmen, denn ihre bisherige Berufsausübung hat das Lehren und Unterrichten nicht umfasst. Auch eine Verfügung von Präsident Roosevelt kann daran nichts ändern. Also kehrt sie nach Berlin zurück. Im März 1939 ein weiterer Auswanderungsversuch, dann 1940 ein Aufenthalt in Amsterdam, wo sie bei der britischen SPSL um Unterstützung bittet.

Im Dezember 1941 muss sie mit ihrer Mutter Rosa, die schon seit 1929 bei ihr in Berlin lebt, die sie sehr liebt und um die sie sich rührend kümmert, in ein weiteres "Judenhaus" in der Bleibtreustraße umziehen. Der Versuch, für die Mutter eine Emigration nach Mexiko zu erwirken, ist schon gescheitert gewesen, als die Mutter mehrere Schlaganfälle erleidet und daraufhin teilweise gelähmt, bettlägerig und nur noch schwer ansprechbar ist. Lucie lässt die letzte Chance auf Auswanderung deshalb verstreichen, hält gegenüber der Mutter aber die Vorgänge im Nazireich geheim. Sie plauscht mit ihr, als ob nichts wäre, ein Ohr aber immer auf verdächtige Geräusche vor der Wohnung fokussiert. Über ihre Gefühlslage schreibt sie später:
"Angst war das Leben der "politisch nicht zuverlässigen Elemente" und der Juden überall da, wo Hitler seinen Fuß hinsetzte. Wer dieses Gehetztsein nicht mit allen überempfindlichen Rezeptoren gekostet hat, weiß nicht, was Angst ist. Angst ist der Vorraum zur Hölle." ( Quelle hier )
Sie berichtet, dass sie auf den Knien Gott um den Tod der Mutter gefleht hat, bevor die Nazischergen sie abholen können. Schließlich muss sie diese auf Anordnung der Behörden 1942 dann in ein jüdisches Altersheim bringen, wo Rosa Adelsberger am 30. Januar 1943 stirbt. 

Berührt haben mich gerade auch Lucies Gedanken zu den alten, zurückgelassenen Juden in der Stadt in  ihrem Auschwitz - Tatsachenbericht, macht mir das doch noch einmal die sadistische Denkungsart der Nazis deutlich:
"Juden ist das Sitzen an öffentlichen Plätzen nur auf den für sie reservierten Bänken erlaubt. Auf allen anderen Bänken ist Juden das Sitzen verboten. Ein solches Verbot schien trotz der wenigen "Judenbänke" beinahe lächerlich für Menschen, die den Kopf voll ernsthafter Sorgen hatten, die etwa aus dem geschäftlichen  und beruflichen Leben vollkommen eliminiert und von übereifrigen Nazi-gefügigen Hauswirten von einem Tag auf den anderen auf die Straße gesetzt wurden... Denn unter den Juden, die noch in Deutschland verblieben waren, gab es viele alte Leute, die in einem anderen Land nicht mehr aufbauen mochten... Diese Altchen hatte man zurückgelassen,... so daß die Eintönigkeit schwer auf ihnen lastete. Das Stündchen auf der Bank im Park, wo die Kinder spielten, die Vögel sangen und farbige Blumen das Auge labten, war das Ereignis des Tages für diese Menschen, die nicht mehr die Kraft hatten, eine Stunde durch die Straße zu wandern. Auch diese Freude war gestrichen, denn man mißgönnte den Juden die Luft zum Atmen."

Gegen Ende des Jahres 1942 wird Lucie Adelsberger zum ersten Mal in das zum Sammellager umfunktionierte jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht. Sie ist über sich selbst erstaunt, dass sie, obwohl sie über zwanzig Jahre in Berlin gelebt hat, das alte Gebäude mit seinem Friedhof dahinter und Moses Mendelssohns Grab nie wahrgenommen hat. Noch aber nimmt sie die guten Gefühle der Gemeinschaft, eingeschlossen auf engstem Raum, wahr. Aber ebenso klar bei einer Fahrt durch Berlin, dass die Stadt nicht mehr ihre ist.

Doch Ursula Bohn, ihre zwölf Jahre jüngere Freundin, als Allergikerin Patientin Lucies von Jugend an, kann ihr mit einer beträchtlichen Summe an einen SS-Mann noch einmal Luft & Aufschub verschaffen und vorübergehend vor einer Deportation bewahren. Sie geht damit ein großes Risiko ein, ein zweites Mal glückt Ursula Bohn eine solche Aktion dann nicht mehr:

Auf dem Deportationsbahnhof
Putlitzstraße
Am 6. Mai 1943 wird Lucie wieder verhaftet und ins Sammellager verbracht. Ursula Bohn kann trotz Bestechungsgeldern nicht mehr verhindern, dass die 48jährige Freundin am 17. Mai mit dem 38. Osttransport zusammen mit 394 Menschen vom Bahnhof Putlitzstraße nach Auschwitz deportiert wird. Zwei Tage später kommt der Transport dort an. Lucie beschreibt die Tortur der Fahrt im Güterwagen später so:

"Gegen Abend waren wir losgefahren und schon eine Nacht und einen Tag unterwegs. Wohin, wußten wir nicht, nur nach unserer eigenen Orientierung, daß es gen Osten ging. (…) Der Wagen ist übervoll mit Menschen (…). Die Luft in dem festverschlossenen Kasten, der seit der Abfahrt nicht geöffnet wurde, ist stickig und pestilenzartig, die Ventilation durch die dürftigen Luftlöcher absolut unzureichend und nicht spürbar. Die Eimer mit den Fäkalien sind am Überlaufen und rinnen an den Seiten, und bei jedem Ruck des Zuges schwappen sie über und bespritzen die Umsitzenden, die in der Enge nicht wegrutschen können. (…) Auch die Kranken lechzen vergebens nach einem Tropfen gegen den Durst."

Der Transport erreicht Auschwitz mit mindestens 385 lebenden Menschen,  allenfalls zehn Menschen ist unterwegs die Flucht gelungen oder sind unterwegs verstorben. Bei der Selektion werden 80 Männer und 115 Frauen im Lager aufgenommen. 190 Menschen werden der "Sonderbehandlung" zugeführt. Am Ende überleben fünf der Deportierten den Holocaust.

Lucie selbst muss sich auf den Dreißig-Kilometermarsch nach Birkenau machen, wo sie die nächsten zwanzig Monate verbringen wird. Sie erhält nach der üblichen, demütigenden Prozedur - "Ausziehen, Haareschneiden, nein Kahlrasieren bis zum letzten Stummel, Duschen, Tätowieren" - die Häftlingsnummer 45 171:
"Wir waren ausgeschieden aus der Welt dort draußen, entwurzelt aus unserem Land, losgerissen von unserer Familie, eine bloße Nummer, einzig von Bedeutung für die Schreibstube."

Zusammen mit den Berliner Kinderärztinnen Erna Davidsohn und Paula Heymann wird sie als Häftlingsärztin zum Dienst im "Zigeunerlager" ( Lagerabschnitt B II e ) in Birkenau eingeteilt. Alle drei erkranken sehr schnell an Fleckfieber, was nur Lucie überlebt. Den Prager Pädiater Bernhold Epstein, auf den sie im Lager trifft, pflegt sie während seiner Fleckfiebererkrankung ( SS-Lagerarzt Josef Mengele ist an seinem Überleben interessiert gewesen, da er seine wissenschaftlichen Fähigkeiten für seine Zwecke ausnutzen will ).

Blick über die Baracken des Lagerabschnitts B II e 
Im "Zigeunerlager" sind die Bedingungen so, dass innerhalb weniger Monate tausende Menschen zu Tode kommen. Die hohe Sterblichkeit konterkariert die angeblichen Privilegien des Familienlagers ( Zivilkleidung, Musikinstrumente, Kindergarten, Milchzuteilungen für Kleinkinder und Schwangere u.a.). 

Als Lucie ihren Dienst antritt, ist sie überrascht, wie viele Artisten unter den Sinti und Roma zu finden sind - die Blockälteste z.B. ist einstens Seiltänzerin gewesen. An einem Sonntag gibt es sogar ein Fest mit Akrobaten und Musikern und einem Häftling als Clown. 

Durch einen schrillen Pfiff der SS wird das Fest jedoch gestoppt und für alle "Blocksperre" verhängt, was heißt: "Im Nu sind die Massen in ihre Baracken getrieben, nicht mit Musik, sondern mit Knüppeln und Stöcken und Hieben", so Lucie. Stunden später fahren dann die Lastwagen vor, die SS-Leute reißen die Türen auf, rufen Häftlingsnummern und überprüfen die Tätowierungen auf dem Arm. An diesem letzten Maisonntag des Jahres 1943 werden insgesamt 1035 typhuskranke bzw. typhusverdächtige Häftlinge selektiert und anschließend in den Gaskammern ermordet. Lucie Adelsberger: "Von da ab wußten wir, daß alles Lachen und alles Spiel im Lager immer nur der Auftakt war."

Bis Anfang August 1944 bleibt das "Zigeunerlager" bestehen. Anschließend werden einige hundert arbeitsfähiger Insassen in andere Lager verlegt, die übrigen 2897 Insassen vergast. "Wir bleiben unangetastet zurück". Lucie wird nun damit beauftragt, sich um die kranken Kinder im Frauenlager zu kümmern, die in der Hauptsache jüdische Zwillinge sind, bestimmt für Mengeles "Forschung". Immer wieder schließt sie einzelne Kinder besonders in ihr Herz und versucht diese mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln vor der Selektion durch den Lagerarzt zu bewahren. Über diese familienähnliche Fürsorge schreibt sie:

"Es gab viele solcher Familien und jeder hatte die seine. Dahinter steckte nicht eine oberflächliche Spielerei, sondern ein ernsthafter Zusammenhalt von Menschen, die ihr grausiges Schicksal aneinanderkoppelten und sich füreinander verantwortlich fühlten."

Besonders bestürzend ist für Lucie, was von ihr als Ärztin gegenüber Schwangeren oder Gebärenden erwartet wird, denn die Neugeborenen sind nach den im Lager üblichen Vorschriften dem Tod geweiht. Binnen einer Woche wird dann aber auch die Mutter ins Gas geschickt.

"Das Problem für uns in Auschwitz war nicht, ob Selektion, sondern wann und wie. Kein jüdischer Häftling rechnete damit, Auschwitz je lebend zu verlassen." Im Winter 1944 überstürzen sich die Selektionen. Die medizinischen Helfer werden hingegen auf Anweisung des Lagerarztes im neu errichteten Laboratorium Vorträgen unterzogen und sollen ihm über die Durchfälle im Lager berichten - alles mit Blick auf die züngelnden Feuer der drei Krematorien. 

Ende 1944 bekommt Lucie mit, wie eines der Krematorien unvollständig zur Explosion gebracht wird. Die dabei entflohenen Häftlinge werden gefasst und zusammen mit den drei Mädchen aus der Munitionsfabrik, die den Sprengstoff geliefert haben, grausam umgebracht. "Menschen so zu entstellen und sie in die tiefste Verdammnis ihrer Seelen zu treiben, ist ein Machwerk des Teufels", schreibt Lucie dazu.

Das Vordringen der Roten Armee bleibt auch den Lagerinsassen auf Dauer nicht verborgen, denn auf das Lager werden Bomben abgeworfen, die die SS-Lazarette treffen und alle darin untergebrachten SS-Leute töten. "An den 18. Januar 1945, einem Donnerstag, werde ich denken, auch wenn ich tausend Jahre alt würde." Denn plötzlich besteht auch die Möglichkeit, lebend aus Auschwitz herauszukommen oder endgültig dem Tod geweiht zu sein. Ein großer Druck lastet auf der Ärztin, muss sie doch entscheiden, welche kranken Häftlinge mit auf den Marsch genommen werden, welche nicht. Später wird sie erfahren, dass die Zurückgelassenen am 27. Januar von den Russen befreit worden sind.

Lucie Adelsberger selbst marschiert mit den anderen Erwählten zuerst einmal nach Auschwitz, das ihr in jener Nacht bei Schnee & Mondenschein wunderschön erscheint. Tag und Nacht geht es weiter auf Wegen, gesäumt von den Leichen derjenigen, die den Strapazen des Marsches nicht gewachsen gewesen sind. Schließlich werden sie von Loslau aus mit der Eisenbahn bei der argen Kälte auf offenen Kohlewagen weiter transportiert, durch etliche Städte, darunter auch Berlin, bis nach Ravensbrück, wo sie mit fast anderthalb tausend Menschen im Strafblock eingepfercht werden. Im Außenlager Neustadt-Glewe, an Typhus erkrankt, erlebt sie die Befreiung:

"Man erwartet, daß die Befreiung das schönste Kapitel in der Geschichte des Konzentrationslagers ist. Ich weiß, daß es das nicht ohne Einschränkung ist", notiert Lucie Adelsberger später zu diesem  2. Mai 1945, als ein amerikanisches Auto vorfährt und später russische Truppen kommen. "In der Stunde, da dieses unfaßbare Glück über uns hereinbrach, konnten wir es kaum begreifen. Es war übermächtig und zerschmetterte uns."

Befreite Frauen in Ravensbrück
Eine Woche nach der Befreiung gibt es ein erstes schriftliches Lebenszeichen an Ursula Bohn von Lucie aus Neustadt, die Typhusinfektion gerade überstanden. Mit einem Transport des Roten Kreuzes kann sie im Juni den Ort in Richtung Tschechoslowakei verlassen. Von dort aus kann sie als Staatenlose zu Freunden nach Holland weiterreisen. Deutschen Boden wird sie nie mehr betreten. 

Betreut wird sie von der "Jewish Relief Unit" des britischen Roten Kreuzes wie weitere eineinhalb bis zwei Millionen Juden, die nicht mehr in ihre Vorkriegsheimat zurückkönnen oder wollen. Die Beziehung zu Harvard kann sie nicht wieder reaktivieren, aber die Familie des Cousins Ignaz Adelsberger in den USA setzt sich für sie ein. Doch es dauert noch Monate! In dieser Zeit schreibt sie ihre Erinnerungen auf, die schon 1946 in einer der renommiertesten medizinischen Zeitschriften, "The Lancet", unter dem Titel "Medical observations in Auschwitz concentration camp" erscheinen. Auch für eine Schweizer Psychologie - Zeitschrift verfasst sie einen Artikel über ihre psychologischen Beobachtungen im Lager. Bei Freunden in Zürich kann sie sich auch körperlich erholen.

Im Oktober 1946 erhält sie dann endlich ein Visum - ihre Verwandten bürgen für sie - und sie erreicht New York Mitte des Monats und wohnt anschließend zunächst bei diesen in deren Wohnung am Riverside Drive. Eine erste Aktivität gilt den Care-Paketen, die sie an Berliner Freunde wie Ursula Bohn und deren Mutter schickt - sie weiß genau, was Hunger und Kälte bedeuten. Und sie kann das tun, weil sie schon drei Wochen nach ihrer zweiten Aktivität - der Suche nach einem Job - eine Stelle im "Montefiore Medical Center" in der Bronx erhält. Das Hospital ist von jeher ein Hort für jüdische Ärzte & Ärztinnen gewesen, die Europa aus politischen oder religiösen Gründen verlassen haben. 

Lucie ist jetzt 51 Jahre alt und muss in den Vereinigten Staaten ihre Qualifikationen mühsam neu erwerben. Zu Beginn des Jahres 1947 wechselt sie an das zum Montefiori gehörende Sanatorium für Tuberkulosekranke in den Bedford Hills, einer Landschaft, die Lucie an den Harz erinnert. Ihre medizinische Lizenz erwirbt sie dann 1949 in New York. Nach ihrer Rückkehr dorthin bietet man ihr die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Forschungslabor des "Montefiore Medical Centers" an. Zwanzig Jahre lang wird sie in der Krebsforschung arbeiten. Ihr Ziel ist die Entwicklung von Bluttests zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Ab 1951 kümmert sie sich auch wieder drei Mal pro Woche um Allergiepatienten. 1951 wird sie auch in die "Medical Society in the City of New York" aufgenommen.

Sie selbst leidet unter den Folgen der Entwürdigungen unter den Nazis und der Lagerhaft und ist gesundheitlich labil: 1952 hat sie einen Herzanfall und erträgt eine Wirbelsäulenerkrankung aufgrund eines Abzesses als Folge der letzten Typhuserkrankung. Dennoch arbeitet sie unverdrossen weiter und publiziert nach wie einige hochrangige Arbeiten.  Große Erfolge bleiben ihr allerdings versagt, was sie in tiefe Depressionen ob der Sinnhaftigkeit ihrer Forschungen, besonders was die Krebsforschung anbelangt, stürzt. Als Gegengewicht empfindet sie ihre Arbeit mit den Allergikerin in ihrer Praxis. Heute weiß man, dass sie einer der ersten Krebsforscher*innen gewesen ist, die verschiedene Krebsarten mit Virusinfektionen in Verbindung gebracht hat.

Die amerikanische Staatsbürgerschaft wird ihr 1952 verliehen. Ursula Bohn, die inzwischen Lektorin beim Lettner-Verlag ist, besorgt dort 1956 die Veröffentlichung des Auschwitz - Tatsachenberichts ihrer Freundin, nachdem sie diesen mit ihr sprachlich überarbeitet hat. 

1964 erkrankt Lucie Adelsberger selbst erstmals an Krebs. "Vielleicht will mich der liebe Gott aus dem Lab [Laboratorium]herausholen und mich wieder menschlicher machen. Ich war heute früh in dem Tempel, orthodox, und habe meinen Seelefrieden gefunden", schreibt sie an die Berliner Freundin.

Im Labor des Montefiore Hospital in New York 
(1964)

Zuvor ist sie im Dezember 1963 noch einmal von der Vergangenheit eingeholt worden, als sie im Rahmen der Voruntersuchung zum Frankfurter Auschwitzprozess als Zeugin geladen wird. Ihre Aussage macht sie auf dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland.

Wenige Monate vor ihrem Tod stürzt sie und zieht sich dabei einen Bluterguss, eine Venenentzündung und eine Lungenembolie zu. Am 2. November 1971, also vor fünfzig Jahren, erliegt sie letztendlich den Folgen ihres metastasierenden Brustkrebses in "ihrem" Hospital in New York, 76 Jahre alt. 

Ihre Schwester Bessie, die den Holocaust im indischen Exil überlebt hat und ebenfalls in die USA gezogen ist, überlebt sie um drei Jahre, die Familie des Bruders Manfred ist bis heute in Mexiko ansässig. In Berlin ist von keinem der Häuser, in denen Lucie Adelsberger gelebt oder praktiziert hat, etwas übrig geblieben bis auf das allerletzte in der Bleibtreustraße, in dem heute der Landesverband Berlin-Brandenburg des Marburger Bundes residiert.

Die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. verleiht seit 2015 zur Erinnerung an Lucie Adelsberger eine Ehrenmedaille an Wissenschaftler, die sich in Forschung & Lehre zwecks Verbesserung der Lage allergiekranker Kinder & Jugendlicher hervorgetan haben.

Seit diesem Jahr gibt es eine Initiative in Nürnberg, eine Straße nach der heldenhaften Tochter der Stadt zu benennen. Lucies Wunsch, das Vermächtnis der Toten des Holocausts durch Erinnern aufrechtzuerhalten würde dadurch angemessen begegnet. Ich hoffe, mein Post kann dazu auch ein wenig beigetragen, droht doch in unseren Tagen die Sicht auf diese Vergangenheit ganz schön in eine Schieflage zu geraten und der Holocaust in seiner einmaligen Unmenschlichkeit trivialisiert zu werden.


 



10 Kommentare:

  1. Liebe Astrid,

    was für eine Frau und was für ein Leben. Und bei allem durchlebten Schrecken und Elend und Ohnmacht nicht verbittert, sondern nach vorne guckend. Eine herausragende Persönlichkeit!

    Sehr gut, dass du in diesen Tagen solche Schicksale vorstellt. Ich fürchte nur, die, die es lesen sollten, tun es nicht.

    Ein kleine Bewertung eines Users über ein Einrichtung, die 2G praktiziert: " Da ich ungeimpft bin, fühle ich mich diskriminiert und ausgeschlossen. " Wach auf, Kind, aus deinem Schlaraffenland und lies dir durch, was unter der Naziherrschaft passiert ist und dann relativiere deine Ansicht.

    Liebe Grüße
    Claudia

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  2. Wieder ein sehr berührender Artikel, eine besondere Frau, die ich nicht kannte. Eine medizinische Kariere unter erschwerten Bedingungen, ein sehr menschenliebendes Leben.
    Danke Dir und liebe Grüsse
    Nian

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  3. Danke, liebe Astrid, dass Du heute Lucie Adelsberger vorstellst (und sogar mir diesen Post widmest, das ist total schön!). Es freut mich sehr. Als ich in unserer Zeitung von ihr las, war ich schon fasziniert. Aber nun erst recht, als ich Deine Recherche über ihr wirklich un-glaub-lich-es Leben las. Wieviel Kraft eine Frau haben kann, die solch eine persönliche Mission und Aufgabe hat, ist doch unfassbar. Wieviel Ur-Böses konnte sie ertragen und wieviel Gutes selbst bewirken. Einfach erstaunlich und großartig.
    Kürzlich gab es einen Vortrag von Dr. Kuntz hier über sie. Leider konnte ich nicht hingegehen. Aber mir scheint, dass sie aus der Vergessenheit herausgeholt wurde und das mit der Straße könnte was werden (Wir haben eh nur sehr wenige Frauen-Straßennamen). Die Stadtrats SPD hat einen entsprechenden Antrag gestellt.
    2020 hat besagter Dr. Benjamin Kuntz, ein junger Arzt, er arbeitet am RKI in Berlin - sozusagen ein nachfolgender Kollege von ihr - ein Buch über sie veröffentlicht.
    Ich werde Deinen Post weiterleiten hier ans Forum für Jüdische Geschichte und Kultur, damit sie sehen, dass es Kreise zieht.
    Wollen wir hoffen und, fast möchte ich sagen, beten, dass solch schrecklichen Wirklichkeiten nie mehr bei uns sein werden. An vielen Orten der Welt gibt es sie ja immer noch, wenn auch nicht in diesem unerhörten Ausmass, das der Holocaust hatte.
    Danke nochmals für diesen eindringlichen Post!
    Herzlichst, Sieglinde

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  4. Das war als Begleitung zum späten Kaffee ganz schön harte Kost. Aber sehr gut zu lesen. Vielen Dank für deine Mühe, uns solche Schicksale nahe zu bringen. LG von Rela

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  5. Gut, dass ich mir für deine "Great-Women"-Beiträge immer ein bisschen Zeit und Muße an den Donnerstagen einräume. So ein bewegtes und teilweise sehr schlimmes Schicksal muss man erst mal sacken lassen. Danke, dass Du an diese bemerkenswerte Frau erinnert und uns über sie umfassend informiert hast.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. unglaublich dieser Artikel und diese recherche ich bin zutiefst berührt über dieses Schicksal einer Frau die uns schon in diesen Jahren vorführt WIE stark FRauen LEBEN aushalten können.
    Welch eine biographie - da bekommt man eine Gänsehauut nach der anderen.
    Wertvoll und gerade in unseren zeiten wichtig von diesen Schicksalen und Persönlichkeiten zu hören ud zu lesen.
    Welch eine Frau, was sie erlebt hat, dann noch die Kraft zu haben in einem anderen Land praktisch die Ausbildung und Promotion erneut zu absolvieren zeugt doch davon welche Stärke und Durchsetzungskraft diese Persönlichkeit hatte.
    Harter Tobak zum lesen!
    und wenn du heute in die Welt siehst bekommst du erneut Gänsehaut...
    deine Arbeit über diese unglaublich starken Persönlichkeiten in den great women zu recherchieren und zu berichten ist im Netz, denke ich ist eine der wertvollsten die sich mit unserer geschichte beschäftigen und die sich dafür interessieren, ...
    hast du eigent...lich...000000
    l,,,,,,,k. sorry, das war eben Carlo ...lich je erwogen Deine Vorstellungen starker Frauen in einem Buch zusammenzufassenm, das veröffentlicht werden kann?
    ich kann leider meinen Kommentar nicht mehr erweitern....grüße dich herzlichst angelface

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  7. Was für ein berührendes Schicksal.
    Und zu was Menschen alles fähig sind ... im Guten wie im Schlechten.
    Ich hab manchmal einfach nur Angst vor den Dingen auf dieser Welt
    und dann doch auch Hoffnung.
    Was für eine starke Frau!
    LG Urte

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  8. eine beeindruckende und starke Frau
    sie hat das Grauen erlebt und überlebt
    und hat sich nicht unterkriegen lassen

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  9. ups.. ich war auf dem falschen Knopf ;)
    was mich immer wieder den Kopf schütteln läßt
    und was ich einfach nicht verstehe :
    Wie kann ein Regime sich so einen Exodus von Geistesgrößen auf allen Gebieten .. sei es Wissenschaft .. Kunst .. Kultur leisten
    die Kommandeure der Massenvernichtungslagen ließen sich aufspielen und schickten die Künstler dann ins Gas
    WARUM
    war es Neid ?Was ich nicht kann müssen Andere auch nicht können und die sind entbehrlich?
    Es war so ein reicher Schatz der da vernichtet wurde
    und auch heute sehe ich da durchaus Tendenzen
    die da "Oben"
    weg damit
    Wissenschaftler.. brauchen wir nicht
    wir sind doch selber so schlau :(

    liebe Grüße
    Rosi

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  10. Was eine Lebensgeschichte, danke für den Artikel, die Recherche, das nicht vergessen lassen, liebe Astrid! Abendgrüße den Rhein runter! Eva

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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