Donnerstag, 5. August 2021

Great Women #268: Trudy Ederle

Für das heutige Porträt war mal nicht wie üblich ein Gedenktag ausschlaggebend, sondern saisonale Überlegungen. Gerade gibt es in Japan Olympische Spiele, aber was noch ausschlaggebender war, ist die Beobachtung, dass - durch die Pandemie verstärkt - immer weniger Kinder schwimmen lernen und schon viele Tote durch Ertrinken in diesem Sommer zu beklagen sind. Die von mir heute porträtierte Frau hat nach ihrer Zeit als aktive Wassersportlerin sich dem Schwimmunterricht von Kindern gewidmet, weil ihr klar war, dass das eine Technik ist, die überlebensnotwendig sein kann. Heute geht es also um Trudy Ederle.

"Wenn ich im Wasser bin, bin ich nicht auf dieser Welt."
.....
"Ich bin kein Mensch, der nach dem Mond greift – 
solange er die Sterne hat."

Trudy Ederle erblickt als Gertrude Caroline Ederle am 23. Oktober 1905 in New York das Licht der Welt. Sie ist das dritte von insgesamt sechs Kindern einer deutschen Auswandererfamilie. Über ihre Mutter Gertrud Anna Emma Haberstroh ist nicht viel herauszufinden, nur dass sie aus Ostpreußen stammt und 1883 geboren ist. Im November 1901 hat sie geheiratet und zwei Töchter bekommen, 1903 Helen, 1904 Marguerite, Meg genannt.
 
Über ihren Mann Jakob Heinrich Ederle, später Henry, hingegen weiß man viel mehr: Der ist 1875 in eine sehr große schwäbische Metzgersfamilie mit zwanzig Kindern in Bissingen hineingeboren worden, wo diese nebenher noch eine Landwirtschaft und einen Gasthof - "Zum Lamm" - betrieben haben. Am 12. Mai 1892 hat er wie viele junge Menschen seiner Zeit ein Schiff nach New York bestiegen, da ist er sechzehn. Anschließend hat er in einer Metzgerei in der Amsterdam Avenue gearbeitet, die er später übernommen hat. Henry macht als Großschlachter eine erfolgreiche Karriere und kann drei seiner Brüder und eine Schwester in die Vereinigten Staaten nachholen.

Trudy, wie sie von allen außerhalb der Familie gerufen wird, bleibt sechs Jahre lang das Nesthäkchen der Familie, umhegt von ihren Schwestern, bis 1911 der Bruder George, zwei Jahre später Emma und dann nach sechs Jahren noch ein Bruder, Henry Junior, geboren wird. 

Durch Vater Henrys Geschick erarbeitet sich die Familie einen gewissen Wohlstand, so dass sie sogar ein Sommerhaus 40 Kilometer von Manhattan entfernt erwerben können, wo sie wandern und schwimmen inmitten der Natur mit Blick auf den Atlantik. Wie viele Familien mit einer großen Kinderschar managed  Mutter Gertrud den Alltag mit großer Gelassenheit, so dass jedes Kind seinen Raum zur Entfaltung der eigenen Interessen & Anlagen hat. Schon früh - anders als damals üblich - lernen zum Beispiel die beiden ältesten Ederle - Mädchen schwimmen, damit sie ungefährdet am Wasser spielen können. Da sind die Eltern ihrer Zeit weit voraus.

In jenen Tagen hat es nämlich noch geheißen, schwimmen gefährde die Fortpflanzungsorgane und eine Frau käme dabei eh nicht weit. Noch am Morgen von Trudys späterem Weltrekord wird in einem Leitartikel der "London Daily News" zu lesen sein: 
"... selbst der glühendste Befürworter der Frauenrechte muss zugeben, dass Frauen in Bezug auf Fitness, Schnelligkeit und Ausdauer für immer das schwächere Geschlecht bleiben werden."

Aber erst einmal wieder zurück ins Jahr 1910, denn da bricht in New York eine Masernepidemie aus. Auch Trudy erkrankt und behält einen Hörschaden zurück, der erst in der Schule auffällt und daraufhin von einem Arzt bestätigt wird. Die Mutter konsultiert noch etliche andere Ärzte, aber eine Heilungschance sehen auch die nicht. Zu Hause im Alltag nehmen alle Rücksicht auf Trudys Handicap, ohne sie in Watte zu packen, gestehen ihr ihre Schüchternheit zu und das Bedürfnis, sich bei zu vielen Geräuschen in fremder Umgebung in sich selbst zurückzuziehen. Jahrelang wissen nur die Familie & enge Freunde von der Beeinträchtigung.

Im Frühsommer 1914 kommt die Familie auf Besuch zur Großmutter nach Bissingen an der Teck. Deren Haus bzw. der Gasthof "Zum Lamm" liegt in der Nähe eines Sees, eigentlich ein Feuerteich, der sich mitten im Ort befindet. Die beiden größeren Schwestern haben ihren Spaß im Wasser, und Trudy möchten es ihnen nachtun. Der Vater hat Verständnis dafür und bindet der Tochter schließlich einen Strick um die Taille und lässt sie ins Wasser. 

Anfangs ist alle Aktion noch unkoordiniert, und Trudy schnappt schwer nach Luft. Doch der Vater bleibt geduldig. Und die große Schwester Meg beruhigt und erklärt Trudy, wie sie es besser machen kann. ( Meg wird auch Jahre später immer wieder an Trudys Seite sein. )

Es ist wohl damals an diesem See gewesen, dass Trudy das magische Gefühl der Schwerelosigkeit im Wasser erfahren hat. Auf jeden Fall empfindet sie beim Schwimmen eine Harmonie ohnegleichen, liebt das Gedämpfte, das Gurgeln, Gluckern, Blubbern der Luftblasen, die ganz eigene Geräuschkulisse im Wasser. Sie nennt sich selbst nun ein "Wasserkind". Die einheimischen Kinder hingegen reagieren mit Panik auf Trudys Schwimmversuche, laufen zur Großmutter und schreien: "D'Amerikaner versaufe!" Übrigens wird in amerikanischen Veröffentlichungen immer davon erzählt, Trudy habe im Shrewsbury River in den Atlantic Highlands schwimmen gelernt. Doch die Zeitzeugen erzählen etwas anderes. 

Wieder zurück in den Staaten gehen während der Aufenthalte im Ferienhaus ab da drei Ederle - Mädchen zum Schwimmen ins Meer.  

Mit den Eltern

Die offensichtlich einfühl- & aufmerksame Mutter, sieht in einem gemeinsamem Schwimmunterricht eine Möglichkeit, der zunehmenden Isolation ihrer dritten Tochter entgegenzuwirken, indem sie diese zusammen mit den Schwestern zum Schwimmunterricht anmeldet. Aber erst 1918, nach dem Ende des Krieges, ist es weiblichen Wesen erlaubt, eine Badeanstalt zu betreten. 

Schon 1917 ist Gertrud Ederle auf die "Women' Swimming Association" (WSA) aufmerksam geworden, gegründet von Charlotte Epstein, deren Idol wiederum die Australierin Annette Kellerman ist. Die hat als Kind Polio gehabt und von daher deformierte Beine und hat Schwimmen zur Stärkung ihrer Beinmuskulatur betrieben. Mit siebzehn gewinnt sie Kurzstreckenkämpfe und wird über die Grenzen hinaus bekannt, auch, weil sie als Wassernixe in einer entsprechenden Show auftritt. Was an Annette Kellermann noch auffällt: Sie trägt als erste einen Badeanzug und nicht die komplizierte, umfangreiche Wollkleidung, die Frauen bis dato vorgegeben wird. In Trudys Geburtsjahr hat sie sogar die Durchquerung des Ärmelkanals vorgehabt, aber ihre Versuche sind erfolglos geblieben. Charlotte wiederum, eine erfolgreiche Gerichtsstenografin, ist auch eine Kämpferin für Frauenrechte und hat damit noch weitreichendere Ziele im Kopf. Als Werbung für ihre Anliegen organisiert sie Veranstaltungen in Orten, in denen sie auf Schwimminteressierte zu treffen hofft. 

Links Annette Kellerman, rechts Charlotte Epstein
Gertrud Ederle entdeckt das Plakat für eine solche Veranstaltung der WSA in der Nähe ihres Sommerhauses. Trudy und ihre Schwestern sind begeistert von der Schwimmvorführung, besonders vom neuartigen Kraulstil: Genau so wollen sie auch schwimmen können! Und so betreten die drei ihreerste Badeanstalt in New York in einem modernen Badeanzug, um ihre erste Schwimmstunde zu besuchen. 

Ihr Schwimmlehrer wird der gebürtige Römer Louis de Breda Handley, Olympiasieger von 1904 im Freistil und im Wasserball, ein Freigeist und Visionär, ebenfalls überzeugt von den gleichwertigen Fähigkeiten der Frauen & Mädchen. Er verhilft der Zwölfjährigen zu einem vollkommen harmonischen Bewegungsablauf im Wasser, geprägt von dem Gedanken der Effizienz, erkennt er doch am ersten Tag die Begabung seiner neuen Schülerin.

Louis de Breda Handley
Die übt unermüdlich, einerseits aus Ehrgeiz, andrerseits, weil ihr das Schwimmen immer mehr Spaß macht. Und Louis ist ein begnadeter Lehrer, der sie zu motivieren und zu bestärken vermag. Was Louis feststellt: Die Frauen stehen in puncto Körper & Belastbarkeit auf gleicher Stufe mit den Männern, die er trainiert, und sind je nach Körperbau und Training zu gleichen Leistungen fähig. Welch erschütternde Erkenntnis! 

Das führt zu einer Vorstellung von  Gleichstellung & -wertigkeit über den Schwimmsport hinaus und befördert das Selbstbewusstsein der jungen Frauen & Mädchen, besonders aber bei Trudy. Die stellt als jüngste Teilnehmerin bei Wettkämpfen erste Rekorde auf.

Zu dieser Zeit liest der Teenager gerne Abenteuergeschichten und erfährt so auch von Captain Webb, der im August 1875 von Dover nach Calais geschwommen ist. Er wird ein Vorbild. 

Ihren ersten Weltrekord stellt sie im April 1920 zusammen mit drei weiteren Schwimmerinnen der Jugend-Nationalstaffel in New York auf und bringt ihr & ihren Mitstreiterinnen den Namen "Meerjungfrauen der New Yorker WSA" ein.
Der endgültige Durchbruch als Wettkampfschwimmerin gelingt Trudy dann am 1. August 1922, als sie mit ihrer Schwester Meg - damals die bekanntere Schwimmerin - am Joseph P. Day Cup antritt, einem renommierten Langstreckenwettkampf für Frauen über eine Dreieinhalb - Meilen - Strecke zwischen Manhattan Beach und Brighton Beach. Obwohl sie so eine lange Strecke bis dato nicht geschwommen ist, jagt Trudy das keinen Schrecken ein und sie gewinnt überraschend. 

Ab da trägt sie nach einer Wette mit den Eltern die für sie typische Bob-Frisur und wird zu einer Reklamefigur für ihren Verein, für den sie neue Mitglieder gewinnen soll. Charlotte Epstein macht Trudy allerdings ein Jahr jünger, was das Interesse an ihrem Sprössling zu steigern vermag. Und diese Zeitrechnung wird dann auch überall später beibehalten.

1923
Trudy entspricht mit ihrer Größe, ihrem durchtrainierten Körper mit dem richtigen Verhältnis von Fettmasse zu Muskelmasse - ideal für eine Langstreckenschwimmerin - und ihrem runden, freundlichen Gesicht so gar nicht dem neuen Schönheitsideal des "Flappers". Aber im Wasser, ihrem Element zeigt sie eine Anmut und Eleganz, die sie Zuschauer wie ein Wesen von einem anderen Stern erscheinen lässt. Klar, dass sie so auch in den Blick der Presse gerät und nach ihrem ersten Triumph ein großer Artikel mit Bild erscheint. Nur der Text mag so gar nicht zu dem scheuen jungen Mädchen passen, dass Trudy immer noch ist. Doch bald erreicht sie auf diese Weise einen enormen Bekanntheitsgrad in den Staaten.

Das ist aber auch noch anderen Gründen zu verdanken: Frauenschwimmen gilt in den USA erst ab 1917, als Trudy ihren ersten Rekord erzielt hat, als Sportart, und bis 1919 dürfen Frauen ihre Strümpfe zum Schwimmen nicht ausziehen. Als den Frauen erlaubt wird, sich zu Wettkämpfen von ihren Strümpfen freizumachen,  gibt es eine neue Klausel: Jetzt müssen sie nach dem Aussteigen aus dem Wasser schnell einen Bademantel überziehen, weil der Himmel doch verbietet, dass ihre Beine zu sehen sind. Die Amerikaner sind besessen von der Idee, dass sie öffentliche Nacktheit bedroht ( so sehr, dass amerikanische Schwimmerinnen nicht an den Olympischen Spielen 1912 teilgenommen haben ). Aber wie das so ist: Die verbotenen Früchte sind die süßesten: Wettkämpfe im Frauenschwimmen entwickeln sich zu wahren Publikumsmagneten.

1920 erhalten die amerikanischen Frauen das Wahlrecht, und Trudy gerät, ob gewollt oder nicht, mit ihren sportlichen Erfolgen in diese Zeitströmung des Feminismus hinein. Noch beeindruckt das große Interesse an ihrer Person nur die Eltern und die Schwester Meg, die zusammen mit dem Trainer Handley Trudys Möglichkeiten längst erkannt haben: Je mehr Spaß sie am neuartigen Schwimmstil des Kraulens hat, um so schneller wird sie. Jetzt bekommt sie Einzeltraining, und die wenig eitle Meg verschreibt sich ab da völlig dem Erfolg der kleineren Schwester.

Grace Coolidge
Der bleibt nach wie vor nicht aus: Im September 1922 stellt sie an einem Sonntagnachmittag bei einem Wettbewerb in Brighton Beach vor einem begeisterten Publikum vier Weltrekorde auf. 

Währenddessen entdeckt die Presse noch weiteres Potential in dem deutschen Einwandererkind: Sie ist in deren Augen der lebende Beweis, dass der amerikanische Traum  wahr werden kann, denn Trudy & ihre Familie, aus bescheidenen Verhältnissen eingewandert, haben sich durch Fleiß & Anstrengung perfekt in die Neue Welt integriert. Trudy wird auch zur Symbolfigur der selbstbewussten, tatkräftigen amerikanischen Jugend. "... dank der enormen öffentlichen Wirkung, die ein Teenager namens Trudy entfaltet", fängt sogar die damalige Präsidentengattin Grace Coolidge am öffentlichen Strand ihren Kraulstil nachzuahmen, was u.a. auch einen Wandel zu mehr Volksnähe der Präsidentenfamilie dokumentiert.

Gut, dass Trudy das alles mental verkraftet! Aber das Wasser umgibt sie auch "wie ein Schutzanzug", so ihre Biografin Anne-Kathrin Kilg-Meyer in ihrem Buch. Sie bewahrt ihren besonderen Charme und zeigt gleichzeitig Eigenschaften wie Stärke, Schnelligkeit & Leistungsfähigkeit, die bis dahin nur Männer zugeschrieben worden sind.

Die Siegerstaffel von 1924
Im Sommer 1924 qualifiziert sich Trudy für die Olympischen Spiele in Paris. Sie ist eine von 18 Frauen in der 296köpfigen amerikanischen Mannschaft, die mit dem Luxusdampfer "America" den Atlantik überquert. Trudy ist dabei das weibliche Pendant zum berühmten Johnny Weissmüller, der ebenfalls von der Partie ist. In beide werden große Hoffnungen gesetzt. 

Doch die Trainingsbedingungen auf dem Schiff und vor Ort sind hundsmiserabel, und so verliert die junge Schwimmerin ihre Fitness, wird unleidlich, ja unglücklich, und das wirkt sich auf ihre Leistung aus:

Die bis dato ewige Siegerin muss sich mit zwei Bronzemedaillen über 100 Meter und 400 Meter Freistil begnügen. Nur in der Staffel, zusammen mit Euphrasia Donnelly, Ethel Lackie und Mariechen Wehselau, gewinnt sie Gold. Ihrem Ruhm in der Heimat tut das keinen Abbruch. Dort wird sie in den Zeitungen als "Golden Girl" umjubelt.

Ich finde schon beeindruckend, dass Trudy als so junge Frau erkennt, was ihr gut tut und was nicht und entsprechend unabhängig von den Wünschen anderer reagiert. Das Schwimmen im freien Wasser, im Meer, das ist ihr Ding! Die Erinnerung an Webbs Kanal-Abenteuer hat sich wieder an die Oberfläche gedrängt, als sie im Ärmelkanal vom Schiff aus seine "majestätischen Dimensionen wahrgenommen hat." Doch: "Der Ärmelkanal kann nicht einfach durchschwommen werden. Man muss ihn bezwingen.  Die Abenteurer unter den Schwimmern werden von ihm magisch angezogen." ( Kilg-Meyer )

Und noch etwas treibt Trudy jetzt an:

"Wenn es ihr tatsächlich gelingt, als erste Frau den Kanal zu durchschwimmen, liefert sie vor einem Weltpublikum den Beweis dafür, dass die Frau körperlich und mental mit dem Mann auf gleicher Stufe steht.... Das ist, was Louis Handley ihr vermittelt und sie gelehrt hat. Für diese Idee arbeitet und lebt sie seit Jahren. Trudy ist keine Feministin im politischen Sinne.... Sie will lediglich Bahnbrecherin sein auf dem Gebiet des Schwimmens..." ( Quelle hier )

Die Durchquerung des Ärmelkanals durch eine ihrer Schwimmerinnen spukt auch in Charlotte Epsteins Kopf herum. Sie denkt aber zuerst an Helen Wainwright. Erst durch den Einsatz von Meg Ederle für ihre Schwester kommt es zu dem Entschluss, beide Schwimmerinnen nach Europa reisen zu lassen. Doch wie das Schicksal so spielt, rutscht Helen eines Tages aus, zerrt sich die Muskeln und ein Training ist lange unmöglich. Trudy hingegen nimmt als erste Frau an einem 21-Meilen-Schwimmwettbewerb von Battery in Lower New York zur Halbinsel Sandy Hook teil und siegt dabei auch über ihre männlichen Mitstreiter.

Am 16. Juni 1925 macht sich Trudy - traurig, dass Meg nicht mitkommen kann - mit Elsie Viets, quasi ihre Anstandsdame vom WSA, und einem neuen Trainer, Jabez Wolffe, der selbst 22 Mal erfolglos den Ärmelkanal zu durchschwimmen versucht hat, auf den Weg nach Europa. 

Die Zusammenarbeit zwischen dem in die Jahre gekommenen, unsportlich wirkenden und arroganten Mann und dem selbstbewussten  Teenager steht unter keinem guten Stern. Wolffe will Trudy zum Brustschwimmen überreden, belehrt sie, dass nichts mit dem Kanalschwimmen zu vergleichen sei, und Trudy wiederum vertraut einzig dem, was sie bei Louis Handley gelernt hat. Das Einzige, was die Beiden gemeinsam haben, ist die Begeisterung für das Schwimmen im Ärmelkanal. Von den Zwistigkeiten bekommt auch die Presse Zuhause Wind und verbreitet, der Trainer habe Zweifel an Trudys Erfolg.

Der Abbruch 1925
Von links: Wolffe, Jeanne Sion,
eine franz. Schwimmerin, Trudy,
im Wasser Ishak Helmy
Es kommt, wie es kommen muss:

Am Morgen des 18. Augusts steigt das "Fräulein Ederle" in Cap Gris-Nez an der französischen Kanalküste ins Wasser, begleitet von einem Boot, in dem u.a. auch Bill Burgess, ein erfolgreicher Kanalschwimmer, und Trudys ägyptischer Freund Ishak Helmy sitzen. Trudy krault sofort davon, um ihren eigenen Rhythmus zu finden - aus der Sicht des Trainers im Boot völlig unangemessen. 

Als sie sehr viel später, acht Meilen vor der englischen Küste, mit ihrem Kopf an ein Stück Treibholz stößt, überrollt sie eine Welle. Trudy wechselt in die Rückenlage, um das Meerwasser auszuspucken. Da weist der Trainer den sie gerade im Wasser begleitenden Helmy an, die junge Frau herauszuholen. Zwei Drittel der Strecke hat Trudy da schon hinter sich gebracht gehabt, in Bestzeit bis dahin...

Trudy wirkt ganz apathisch, als sie an Land geht, weist alle Reporter ab und verfällt im Hotel in Tiefschlaf. Doch am nächsten Tag widerspricht sie heftig den Gerüchten, sie sei kollabiert. Nein, alle anderen im Boot, die das behaupten, seien seekrank gewesen, so die Schwimmerin.

Eine Schlammschlacht in den Zeitungsmedien beginnt, und der Gipfel ist erreicht, als Wolffe vorgeworfen wird, er habe einer Jugendlichen ohne deren Wissen Alkohol eingeflösst. Er wird als Trainer gefeuert, und Bill Burgess stellt sich für einen zweiten Versuch als neuer Coach zur Verfügung. Doch die auf 12 Grad gesunkene Wassertemperatur im Kanal lässt keinen zweiten Versuch mehr zu. Frustriert reist der Trupp zurück nach New York.

An ihrem Können zweifelt Trudy nicht, auch nicht daran, dass sich eine neue Gelegenheit finden wird. Nur dann wird sie nichts mehr dem Zufall überlassen. In der Zwischenzeit darf sie im berühmten Hippodrom in der Sixth Avenue in Annette Kellermans Glasbassin in einer Schwimmshow auftreten. Über ihr in Leuchtschrift: "Welcome Trudy".

Die WSA zögert, einen zweiten Versuch zu finanzieren, so wechselt Trudy in das Profi-Lager, unterschreibt einen Vertrag mit einem Hotel in Miami, um dort gegen Bezahlung Gästen das Schwimmen beizubringen. Die 20jährige nabelt sich also ab. Eine weitere Möglichkeit, Geld zu verdienen, bietet ihr die Werbebranche: Sie macht Reklame für Reo Roadster, bei der sie im Badeanzug auf dem Trittbrett steht. 

Doch das alles läuft nicht rund, so dass die Stunde von Vater Ederle schlägt, der nun mit seinem Geld und guten Kontakten einsteigt und einen bekannten Anwalt engagiert. Der handelt einen Exklusivvertrag mit einem Zeitungskonsortium aus, darunter der "Daily Mirror", der damals als einer der ersten viele Fotos in der Zeitung veröffentlicht. 

Nachdem Finanzierungsmöglichkeiten gefunden sind, beginnt die Planung: Diesmal sollen Trudy Familienmitglieder begleiten, denn deren Nähe & Unterstützung garantiert ihr ihre Bestform. Ihr Vater und ihre frisch verheiratete Schwester Meg erklären sich dazu bereit. Als Trainer wird Thomas William "Bill" Burgess verpflichtet, der als zweiter Mensch den Ärmelkanal 1911 bezwungen hat. Der lässt sich gut bezahlen, weitere Kosten entstehen durch die Überfahrt, den zweimonatigen Hotelaufenthalt, das Begleitboot.

Als der Tross am 2. Juni 1926  in New York an Bord der "Berengaria" geht, ist auch ein Journalistenpaar von der Partie, die die im Vertrag mit Trudy enthaltenen Zeitungen mit Berichten versorgen werden. Julia Harpmann wird auf der Reise so eine Art persönliche Betreuerin. Und in Cap Gris-Nez wird auch der Freund Ishak Helmy dazustoßen. Bei ihrem zweiten Versuch ist Trudy "eingebettet in ein harmonisches Umfeld".

Nach ihrer Ankunft in Cherbourg besorgt sich Trudy mit ihrer Schwester erst einmal neues Schwimmzeug in Paris. Nackt, wie ihr Idol Captain Webb, darf sie nicht schwimmen. Das Badezeug beim ersten Versuch hat an den Nähten zu brennenden Wunden geführt und ist ausgeleiert und hat sich mit Luftblasen gefüllt. Aus einem glatten feinen Seidenjersey entsteht nun nach einem zweiten Versuch ein Zweiteiler nach Trudys Vorstellungen ( erst 20 Jahre später wird Louis Réard als der Erfinder gefeiert werden ), der so lange bearbeitet wird, bis Trudy das Gefühl hat, nichts anzuhaben. 

Auch an der Brille haben die Schwestern noch in New York gefeilt, und ein dortiger Optiker hat das gewünschte Exemplar mit bernsteinfarbenen Gläsern gefertigt. Da sie nicht dicht abschließt, suchen die Schwestern nach einer Lösung und finden sie in einer wasserabstoßenden Paraffinmasse, mit der sie den Rest abdichten werden.

All ihr Tun und Lassen im fernen Frankreich findet in der Heimat seinen Niederschlag in den Schlagzeilen der Zeitungen und das heizt die Stimmung auf, zumal auch andere Frauen vor Ort sind, die einen Versuch in diesem Sommer wagen wollen, und diese Konkurrenz wird auch medial hochgepuscht ( es erinnert mich alles an die Situation bei der Weltreise der Nelly Bly ). Verärgert ist Trudy darüber, dass selbst ihr Trainer vor Ort eine Konkurrentin, Lillian Cannon, trainiert. Vater Ederle pocht da auf seinen Exklusivvertrag.

Leider spielt das Wetter nicht mit und es heißt Abwarten - kein Stimmungsaufheller für Trudy! Zumal die Konkurrentinnen mit den Hufen scharen, sozusagen. Am 3. August wagt sich Clarabelle Barrett ins Wasser, und Trudy ist geschockt. Doch der gefürchtete Nebel macht dem Versuch nach 22 Stunden ein Ende.

The White Cliffs of Dover


Am 5. August schreibt die "Daily News" in der Spätausgabe: "Ederle swims tomorrow". An diesem Tag herrscht klare Sicht und man kann Dover sehen. Etwas von der Athmosphäre an diesem Tag & dem Verlauf gibt dieser Film wieder:


Trudy schwimmt um 7:09 Uhr an diesem 6. August los. Ihr Trainer bleibt auf ihren Wunsch erst einmal auf Rufweite, die "Alsace" macht sich als Begleitboot auf den Weg. Vater Ederle an Bord hat versprechen müssen, Trudy nicht aus dem Wasser zu holen. Bald ist nur noch ihre rote Badekappe zu sehen für die unzähligen Menschen am Ufer. 

Meg lässt Trudys Lieblingslieder vom Grammofon auf dem Boot spielen, um sie zu motivieren. Irritierend für die Schwimmerin ist hingegen das Auftauchen eines zweiten Bootes, auf dem Journalisten, Fotografen und Kameraleute, aber auch ihre Konkurrentin Lillian Cannon sind. Zwischendurch begleiten sie ihre Schwester und ihr Freund Helmy im Wasser, aber auch Lillian Cannon steigt zu ihr ins Meer.

Kunstpostkarte von damals
Als vor den Goodwin Sands Nebel auftaucht und das richtungsgebende Begleitboot den Kurs ändern muss, fürchtet Burgess um Trudys Leben, berät sich mit dem Vater, der aber einen Abbruch ablehnt - versprochen ist versprochen! 

Trudy muss tatsächlich hart mit den Wellen kämpfen, als sie eine Stimme vom Schiff rufen hört, sie solle aus dem Wasser kommen. "So what?"- diese, ihre Reaktion wird legendär und schockt erst einmal alle auf dem Boot. Trudy will sich nicht mehr bevormunden lassen! Ihre Selbstachtung & Willensstärke werden viele Frauen & Mädchen in Zukunft bestärken.

Doch noch ist das englische Ufer nicht erreicht. Trudy weiß um den Sog, den das Meer ausübt, je näher man der Küste kommt. Die letzten fünfhundert Meter begleiten sie ihr Vater & ihr Trainer Burgess in einem Ruderboot, auch um die Zuschauer auf Abstand zu halten und zu garantieren, dass die Regeln eingehalten werden: Erst unmittelbar vor dem Ufer darf sie mit den Füßen aufsetzen. 21:40 Uhr! Das ist nach 14 Stunden und 31 Minuten im Wasser des Ärmelkanals der Fall. Schneller als der schnellste Mann vor ihr. Bis 1950 wird keine Frau diese Leistung unterbieten.

Auf wackeligen Beinen betritt Trudy das Land, sichtlich desorientiert durch die Scheinwerfer, die vielen Menschen, die ihr die Hand schütteln wollen. Schwester Meg weiß wieder das Richtige zu tun. Den Vater im Ruderboot soll Trudy bloß gefragt haben: "Bekomme ich jetzt den roten Roadster?", als sie so schnell wie möglich zur "Alsace" rudern, um zur normannischen Küste zurückzukehren. Doch das ist dem Kapitän des Schiffes zu dieser Tageszeit zu gefährlich, also bleiben sie in Dover. Da keiner der Beteiligten ein Ausweispapier dabei hat, können sie erst nach einigen Verhandlungen von Bord gehen. 

Währenddessen informieren die Zeitungen in aller Welt über das Ereignis und lösen in den Staaten einen Freudentaumel aus. Die  gerade mal Zwanzigjährige ist eine Heldin und zu diesem Zeitpunkt die berühmteste Frau in der Welt. Es wird dauern, bis Trudy die Tragweite ihres Tuns erfasst.

Zunächst gibt es eine Stippvisite nach Schwaben zur 77jährigen Großmutter, wo ihr dreißigtausend Menschen einen begeisterten Empfang bereiten. Die nächsten Tage erholt sie sich im Kreise der Familie und nimmt als Schwimmerin an einem Dorffest teil, bevor sie alle am 21. August von Cherbourg in die Vereinigten Staaten aufbrechen. 

Noch auf dem Schleppdampfer im New Yorker Hafen nimmt sieben Tage später Mutter Ederle ihr "Sorgenkind", das jetzt ein Star ist, in Empfang. Am Pier entdeckt Trudy ihre ganz persönliche Belohnung: der rote Roadster! In einem offenen Cabriolet fährt sie durch die Stadt, über 14 Kilometer bis zu ihrem Haus in der Amsterdam Avenue, von Millionen gefeiert, mit Konfetti überschüttet. 

Ein völlig neues Leben liegt nun vor ihr. "Ab sofort  hat Amerika sein eigenes Königtum, die Königinnen und Könige des Sports", meint Anne-Kathrin Kilg-Meyer.

Das alles schüchtert die junge Frau durchaus ein und sie hätte lieber mehr Zeit zum Träumen, im Kreis ihrer Familie, deren Einsatz für sie ihr erst jetzt so richtig bewusst wird. Trudy erhält Angebote und muss Entscheidungen treffen. Vor allem aber trifft die der Anwalt der Familie, und die sind nicht immer die besten. Letzten Endes kommt dabei heraus, dass sie mehrmals pro Woche für 6000 Dollar wöchentlich in einem Varieté ihre Schwimmkünste darbieten muss, und das über zwei Jahre, reisend durchs Land. Eigentlich eine Zumutung für eine Schwimmerin, die es liebt, sich in freien Gewässern zu bewegen. Der Journalist Westbrok Pegler, der am Kanal dabei war, beschreibt die Vorführung, als würde ein Walfisch einen Marathon in einer Augenbadewanne vollführen. Trudy, die so Unabhängige, Selbstgewisse fügt sich auf einmal in Dinge, die sie auf Dauer zermürben werden.




Abwechslung bringt ein Filmprojekt 1927, als sie bei Paramount Pictures an der Verfilmung ihrer Geschichte teilnimmt. In "Swim, Girl, Swim" wird sie von der Schauspielerin Bebe  Daniels verkörpert, sie selbst hat einen zehnminütigen Auftritt. Freude macht ihr auch ein Foxtrott, der auf sie komponiert wird, ebenso ein neuer Tanzschritt.


Über all dem Glamour gerät aus dem Blick, dass Trudy ein geschädigtes Gehör besitzt. Ein Arzt prophezeit ihr, dass sie taub werden wird, wenn sie mit der Show weiter macht. Trudy zerschlägt daraufhin mit einer Axt das Glasbassin für ihre Auftritte und erleidet einen Nervenzusammenbruch. "Zwei Jahre nach ihrem großen Triumph ist Trudy nur noch ein Schatten ihrer selbst."

Es verwundert mich nicht, dass eine so junge Frau nach dem Erreichen eines dermaßen großen Zieles in eine Lebenskrise gerät und nicht weiß, wie und was isie weiter machen soll. Ein sportliches Comeback nach zwei Jahren scheitert, eine persönliche Weiterentwicklung im Privaten ebenso, als Trude dem jungen Mann, den sie in den Highlands kennen und lieben gelernt hat, bei seinem Heiratsantrag ihre Hörbehinderung mitteilt. Der verlässt sie daraufhin, und Trudy wird fortan wohl keine Kontakte zu Männern mehr suchen, denn so verletzt möchte sie nicht noch einmal werden.

Ein Ausweg scheint die Arbeit als Schwimmlehrerin an staatlichen Schulen zu sein, und Trudy absolviert die verlangten Prüfungen, wird aber nicht eingestellt. In ihrer unglücklichen Verfassung gibt sie am 4. Jahrestag ihres großen Erfolges ein Interview. Der Journalist, der sie von früher kennt, ist entsetzt über die kraftlose, schlecht gelaunte knapp 25jährige, die den Verlust ihres Gehörs als zu hohen Preis für ihren Erfolg betrachtet. Schlagzeilen macht sie nur noch, wenn sie mit ihrem roten Roadster die Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet und vor Gericht kommt.

Doch das Schicksal kann noch einen drauflegen. Am 12. Dezember 1933  bleibt sie beim Verlassen des Wohnblocks, in dem ihr Appartement sich befindet,  an einer lockeren Bodenfliese hängen und stürzt  eine Treppe hinunter. Eine komplette Wirbelsäulenverletzung ist die Folge. Lange Zeit ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen, muss jahrelang ein Stützkorsett tragen. Französische Zeitungen machen daraus gar einen dreijährigen Krankenhausaufenthalt ( 1938 gar, Trudy habe verkündet, sie zöge jetzt mit vierzig in ein Altersheim ). Aber sie kämpft sich in ihr Leben zurück: "Nochmal schwimmen zu lernen war härter als das Kanalschwimmen."

Joseph T. Sharkey, Bürgermeister von New York,
 überreicht Trudy einen Pokal
aus Anlass des 25. Jahrestages 
(1951)
Haben die Deutschen ihre "Gertrud" nach dem Ärmelkanal-Rekord noch frenetisch gefeiert, wird sie im Land ihrer Vorfahren unter dem Nazi-Regiment diffamiert. Man zieht vom Leder gegen Ederles "neuen Typ des Weiblichen": "Sport, Ruhm, Rekord, sieghafte Körperlichkeit – es wird Jahrzehnte dauern, bis dieser Irrwahn aus der Fantasie junger Mädchen verschwunden ist.“ Als Trudy während des Krieges gar als technische Kontrolleurin an einem Flughafen die Fluginstrumente überprüft, die für den Einsatz in Übersee gebraucht werden, lässt die Goebbels-Propaganda verbreiten, Gertrud Ederle sei lebensmüde und eine bettelarme Hausiererin. Man versteigt sich sogar dazu, ihre Ärmelkanalüberquerung ganz in Frage zu stellen.

Trudy hat inzwischen wieder zu sich selbst gefunden, zur inneren Ruhe & Dankbarkeit. Auch spricht ihr ein Gericht 1939 einen Schadenersatz für ihren Unfall zu, und die Weltausstellung in New York verschafft ihr einen Auftritt in einer imposanten Freiluft - Wassershow an der Seite Johnny Weissmüllers, was sie zurück in das Bewusstsein der Amerikaner bringt.

Im vorletzten Kriegsjahr stirbt Trudys Vater Henry, ihre Mutter zehn Jahre später, für sie ein herber Verlust, denn die enge Bindung besteht bis zum Schluss. Sie selbst lebt viele Jahre in einer Wohngemeinschaft mit zwei Freundinnen in Flushing/Queens. 1959 wird ihr von der WSA eine Trophäe für ihre sportlichen Leistungen überreicht, sie erhält die Ehrenbürgerschaft der Stadt New York und wird 1965 in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports in Fort Lauderdale/Florida aufgenommen. 1975 genießt sie noch einmal Aufmerksamkeit, als in den Highlands ein Freizeitpark mit ihrem Namen eröffnet wird. 1976 steht sie erneut im Scheinwerferlicht, als der 50. Jahrestag ihrer außerordentlichen sportlichen Leistung begangen wird. Im Rahmen dieser Erinnerung gibt sie eines ihrer letzten Interviews. 

2003
Bis ins hohe Alter erteilt sie schwerhörigen bzw. gehörlosen Kindern Schwimmunterricht, ausgestattet mit einem modernen Hörgerät, mit dem sie besser hört denn je. Noch im hohen Alter von 85 Jahren schwimmt Trudy im Atlantik.

Die ihr lieben Menschen, wie ihre Schwester Meg und all ihre Wegbegleiter von 1926, leben alle nicht mehr. Trudy selbst zieht sich in  ihren Neunzigern in ein Altersheim in Wyckoff/ New Jersey zurück. Dort stirbt sie am 30. November 2003 mit 98 Jahren. Im Sommer hat sie noch an einer Veranstaltung im Ederle Park im Rollstuhl sitzend teilgenommen.

Sie hat ihr Leben zum Schluss nie bedauert. "Was schwieriger war, die Querung des Ärmelkanals oder die Tücken des Weltruhms: Das wird nur sie selbst gewusst haben", schließt ihre Biografin ihr Buch. Das habe ich mich beim Schreiben des Posts manches Mal auch gefragt…


 


8 Kommentare:

  1. Ein imposantes Porträt, liebe Astrid, das ich mit großem Genuß gelesen habe. Eine Geschlechtsgenossin, die mir imponiert und deren Leistungen - das Durchschwimmen des Ärmelkanals - mir in Erinnerung geblieben sind. Ja, sie war / ist weltberühmt. Imponierend schon deswegen weil ich selbst so sehr gerne schwimme aber mit über 4 Stunden quer durch den Starnberger See hin und zurück keine Rekorde erreichen wollte...

    Danke ♡ für Deinen Beitrag hier, hab einen angenehmen Tag, liebe Grüßle von Heidrun

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  2. Liebe Astrid
    Ganz herzlichen Dank für diesen Post, er zog mich sofort in den Bann und ich las und las ganz begeistert. Was für ein interessantes Leben und seiner Zeit weit voraus.
    Wassersport ist auch in unserer Familie sehr beliebt und mit den Teenagern besuchte ich seit Kleinkindalter wöchentlich die Schwimmhalle oder im Sommer den Vierwaldstättersee.
    Deine Serie „Great woman“ lese ich stets sehr gerne, aber die heutige hat es mir speziell angetan.
    Dir einen sonnigen Donnerstag und liebe Grüessli
    Eda

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  3. Jetzt wo gerade in Japan sich immer noch Tragödien abspielen, wenn junge Frauen falsche Trainer und Betreuer haben (und das scheint ja leider oft der Fall zu sein), ist ihre Geschichte noch betroffen machender.
    Der letzte Satz der Biografin fasst alles nochmals so gut zusammen.
    Soviel Ruhm in jungen Jahren, das hatte einen hohen Preis.
    Dass Kinder schwimmen lernen, wurde ja in den letzten Jahren viel versäumt. Ich hoffe, hier lernen Eltern und Schulen wieder dazu.
    Danke für dieses höchst interessante Portrait und herzliche Grüße von
    Sieglinde

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  4. Wow! Wieder eine spannende Frau!
    Den Ärmelkanal würde ich nicht im Ruderboot überqueren! Wie gut,dass ihre Eltern und Schwester, so sehr an ihrer Seite standen.
    Toll recherchiert
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. So spannend! Wie mutig und entschlossen diese junge Frau war. Der Ruhm scheint wie oft von der Freude zur Belastung umzuschlagen. Betroffen macht mich ihre kleine Liebesgeschichte.
    Danke für das interessante Portrait einer großen Sportlerin und tollen Frau.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. Liebe Astrid,

    Ich freue mich darauf, den kompletten Beitrag zu lesen. 8 Monate ohne schwimmen waren nicht schön für mich. Trudy Ederle sagte mir bislang gar nichts.

    Manche Sätze liest man, weiß, dass sie auf einen zutreffen, konnte es aber bislang nicht in Worte fassen:
    " Wenn ich im Wasser bin, bin ich nicht auf dieser Welt."

    Liebe Grüße
    Claudia

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    1. Ich habe elf Monate warten müssen, bis ich wieder zum Aquajogging konnte. Gestern habe ich wieder gemerkt, wieviel vergnüglicher das Anstrengen, das Ausdauertraining im Wasser ist. Da kann ich dich gut verstehen.
      GLG

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  7. Holla, was sportliche Leistungen! Toll recherchiert, sehr interessant! Wieder eine tolle Frau. Danke. Liebgruß Eva

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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