Freitag, 30. April 2021

Von Raif, dem "Khashoggi-Ban" und anderem

"Saudi-Arabien zum Beispiel ist ein Königtum, das sich das Haus Saud mit Hilfe der Briten im 20. Jahrhundert selbst gebastelt hat - nach schlechten Vorbildern des Osmanischen Reichs sowie absolutistisch herrschender europäischer Häuser aus dem 19. Jahrhundert. In Saudi-Arabien, aber auch in anderen Rohstoff-Monarchien east of Suez findet man immer noch jene Art des Feudalismus, der in Europa in einer langen Zeitspanne zwischen 1789 und 1918 peu à peu und Krieg für Krieg beseitigt wurde",  schreibt Kurt Kister.

 

Das erklärt einiges, auch die Verantwortung der westlichen Länder, lässt einen dennoch immer wieder wütend zurück, wenn man an die Schicksale der Kritiker der Regierung bzw. Gesellschaftsordnung denkt... 

Die fortgesetzte Inhaftierung von Raif Badawi durch die saudische Regierung ist ein Testfall für die Bereitschaft der Biden-Regierung, den neuen "Khashoggi Ban" anzuwenden ( durch den der Kronprinz Mohammed bin Salman allerdings nicht sanktioniert wird ), das es dem Außenministerium ermöglicht, US-Visa für diejenigen zu verweigern, die "Journalisten unterdrücken, belästigen, überwachen, bedrohen oder schädigen" oder Aktivisten oder andere Personen, die als Dissidenten wegen ihrer Tätigkeit wahrgenommen werden. In den Vereinigten Staaten wird in diversen Medien immer öfter gefordert, dass der Freifahrtschein, der dem Land im Nahen Osten inzwischen viel zu lange gewährt worden ist, endlich entzogen wird. Die Missachtung amerikanischer Bedenken durch die saudische Regierung sollte die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien mehr stören, als es bisher der Fall ist.

Apropos Khashoggi: Mit dem Film "The Dissident" hat der Oscar-Preisträger Bryan Fogel den Fall des im Oktober 2018 ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi noch einmal in Erinnerung gerufen. Eine Kritik zum Film ist u.a. hier nachzulesen.

Von Raif: Nichts Neues...



 

 

1 Kommentar:

  1. Oh mei! Der Rohrbruch scheint ja von der ganz grausigen Sorte zu sein... Verstehe, dass du genervt bist!

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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