... so äußerte sich die Menschenrechtsaktivistin und Ehefrau des saudischen Bloggers Raif Badawi im Debattierclub der britischen Cambridge University, der ältesten Studentenverbindung der Universität. Und die Studentenzeitung TCS, die am Mittwoch darüber berichtet hat, fordert jeden Leser auf, seine Meinung zu ihren Thesen unter editor@tcs.cam.ac.uk zu äußern.
Ensaf Haidar bezieht die christlichen Kirchen, das Judentum und andere Religionen in ihre Kritik mit ein, aber vor allem beklagt sie die weitreichenden Konsequenzen der Scharia, die keinem in einem muslimischen Land die Möglichkeit lässt, nicht Muslim zu sein: "Jeder muss Muslim sein."
In diesem Gespräch kam man auch zurück auf Ensaf Haidars Engagement im letzten Jahr für ein Burka - Verbot in Ontario. Auf Fragen dazu antwortete sie mit einer Gegenfrage: "Warum akzeptieren Frauen, dass sie die ganze Zeit abwesend sind?"( Ich selbst würde in diesem Falle das englische "absent " mit "nicht sichtbar" übersetzen. ) "You should be there, and with the abaya or the niqab, you’re not there. Perhaps you’re present, but we don’t know you. You’re hidden. Who are you?"
In einem Gespräch mit Studenten eines voruniversitären Allgemein- und Berufskollegs in Quebec eine Woche zuvor betonte sie, dass die ursprünglich traditionelle Kleidung nun von allen Frauen verlangt werde. Dies sei ein Symbol für die große Macht der Religion über die saudische Gesellschaft. Aber es geht nicht um Glauben, sondern um ein bestimmtes Regierungssystem. Dass solche Traditionen im Land eine immer größere Rolle, beunruhigt sie: "Vor sechzig Jahren waren die Frauen freier als heute. Je stärker die Religion wird, desto mehr zahlen die Frauen den Preis", so Ensaf.
Iranische Frauen protestieren 1979 gegen die mit der Islamischen Revolution eingeführte Kopftuchpflicht, gefunden bei Seyran Ates |
Ihr Einsatz gegen den "WorldHijabDay" hat ihr sehr viel harsche Kritik in den sozialen Medien, in denen Ensaf Haidar sehr aktiv ist, eingebracht. Da kontert sie nur: "Es sind immer Menschen gegen Offenheit. Und es gibt Gefahren für Menschen in freien Ländern, auch in demokratischen Ländern. Die Leute akzeptieren die Wahrheit nicht." Der Vorwurf der Islamophobie trifft sie nicht, argumentiert sie doch immer intuitiv sicher aufgrund ihrer Lebenserfahrung in einem Land des politischen Islams.
Kratzt mich auch nicht, dieses hilflose Etikettieren! Auch aufgrund persönlicher Erfahrungen mit christlichen Bekleidung-, Schmink- und Verhaltensvorschriften in Jugendtagen ( bin ich deshalb catholophob? ), aber auch aus dem Wissen heraus, was tatsächlich im Koran geschrieben steht, und aus Kenntnis der historischen Entwicklung im Nahen Osten: Die heutige Rigidität gegenüber Frauen ist während des Kolonialismus entstanden, als sich die viktorianische Moral im Nahen Osten durchgesetzt hat.
Ist alles nicht so einfach, so schwarz - weiß, wie es Denkfaule gern hätten...
ich glaube auch dass die Frauen in den moslimischen Ländern früher freier waren
AntwortenLöschenund wenn man Berichte von ganz früher liest durchaus auch sinnenfroh ;)
ich weiß ja nicht wie die moslimischen Männer denken
aber manchmal habe ich so dass Gefühl dass sie "verbergen" wollen dass sie Frauen brauchen in dem sie sie unsichtbar machen .. im Haus halten ..ect. andererseits sind sie wohl (z.T.) auch stolz drauf eine Frau zu "besitzen" oder auch mehrere ..
das Frauen das auch freiwillig mitmachen liegt wohl an der Erziehung
ich kenne aber auch Muslima die bewußt ein Koftuch tragen
die durchaus selbstbewußt und gar nicht unsichtbar sind ;)
die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte
liebe Grüße
Rosi
Wir haben neue Nachbarn. Anscheinend haben sie zwei Kinder, zwei Männer habe ich auch schon gesehen, mit beiden auch schon kurz gesprochen. Und es gibt eine Frau - ihre Schlappen stehen vor der Tür. Gesehen habe ich sie bisher nur durch den Türspion, weil ich mich gewundert habe, wer abends um 21 Uhr den Hausflur saugt. Offiziell ist sie bisher nicht aufgetaucht. Den ganzen Tag sind die Jalousien zu. Ich frage mich, was die Frau die ganze Zeit in der Wohnung macht? Unsichtbar …
AntwortenLöschenNachdenkliche Grüße
Astrid rechtsrheinisch