Was hat denn die Normandie in einem Freitagspost bei mir im Post zu suchen, ist doch dieser Platz seit über vier Jahren für den Blogger Raif Badawi, den Nahen Osten und verwandte Themen reserviert?
Na ja, insofern, als die gestern vor 75 Jahren gestartete Invasion der Alliierten in diesem französischen Landstrich gegen das verbrecherische Naziregime der Wiederherstellung von Menschenrechten, Freiheit und Frieden auf dem Kontinent diente. 150 000 junge Männer aus 17 Nationen haben sich damals aufgemacht- und am Abend der Landung hatten bereits 4400 davon ihr Leben verloren - aber gleichzeitig angebahnt, dass letzten Endes wir hier in unserem Land so leben können, wie wir derzeit leben, mit all den Rechten & Freiheiten, die uns seit 70 Jahren unser Grundgesetz garantiert.
La Région Normandie, die damals einen hohen Blutzoll zu zahlen hatte - man spricht von 20 000 zivilen Toten - hat als Erinnerung an diesen einschneidenden Anlass in der Geschichte unseres Kontinents 2018 einen Preis ausgelobt, gedacht als Hommage an alle, die für das Ideal der Freiheit als universelles Recht gestorben sind und die, dich sich heute weiterhin dafür einsetzen ( "Le Prix Liberté constitue un hommage à tous ceux qui se sont battus et continuent de se battre pour cet idéal." )
Verliehen werden soll er Menschen, egal welcher Nation, die etwas riskieren für die gute Sache. Wer diesen "Friedensnobelpreis der Jungen" ( "Nobel de la Paix des jeunes" ) bekommen sollte, darüber konnten über einen Monat lang Franzosen im Alter von 15 bis 25 Jahren im Internet abstimmen. Sie haben ihn Greta Thunberg zugesprochen.
Überreicht werden sollte der Preis in der Abbaye aux Dames in Caen, der Stadt, die damals vor 75 Jahren eine einzige Trümmerwüste gewesen ist.
Überreicht werden sollte der Preis in der Abbaye aux Dames in Caen, der Stadt, die damals vor 75 Jahren eine einzige Trümmerwüste gewesen ist.
Die anderen beiden Persönlichkeiten, die von einer ebenfalls jungen Jury in die engere Wahl einbezogen und vorgeschlagen wurden, waren Lu Guang, ein chinesischer Fotograf, der die Situation in seinem Land anprangert, und eben Raif Badawi. Ensaf Haidar, seine Ehefrau, gehörte zu den Rednerinnen bei der Preisverleihung am 5. Juni in Caen, denn:
"Raif ist ein pazifistischer Denker, der an die Menschheit glaubt, deren Freiheit nicht durch eine Religion eingeschränkt werden kann. Meinungsfreiheit ist die Luft, die jeder freie Denker atmet. "
In Abwesenheit von Greta Thunberg hat den Preis der amerikanische D-Day-Veteran Charles Norman Shay, Nachkomme amerikanischer Ureinwohner, entgegen genommen. Greta Thunberg hat in einer Videobotschaft versprochen, vor Ende des Monats ihre Auszeichnung und den damit verbundenen Scheck über 25 000 Euro abzuholen.
Für mich schließt sich da, ganz nachvollziehbar, ein Kreis... Schade, dass dieses Ereignis bei uns medial keinen Niederschlag gefunden hat!
Für mich schließt sich da, ganz nachvollziehbar, ein Kreis... Schade, dass dieses Ereignis bei uns medial keinen Niederschlag gefunden hat!
Danke Astrid fürs Berichten, wusste nichts davon.
AntwortenLöschenIch habe auch keinen einzigen Bericht auf Deutsch dazu gefunden und musste mein reichlich eingestaubtes Französisch aktivieren. Über Twitter bekomme ich da mehr Infos mit.
LöschenAlles Liebe!
Ich finde das sehr ergreifend. Weshalb wird bei uns nicht darüber berichtet? Ich bin froh bei Dir immer wieder von solchen wichtigen Ereignissen zu lesen. Raif hätte es auch verdient. Freiheit hätte er verdient und sollte er bekommen.
AntwortenLöschenDir ein schönes Wochenende, liebe Grüße tina
Danke für den schönen Beitrag und die Erwähnung des Preises für Greta. VI diesem Preis hatte ich in unsere Medien auch noch nichts gehört.
AntwortenLöschenvon Helga:
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
RTL brachte in den Nachrichten Bilder und Stimmen von noch Lebenden. Mein Vater wurde 1940 bereits nach Frankreich einberufen. Ja, viele mußten mit dem Leben bezahlen, damit die Anderen die Nazi Herrschaft los wurden. Bitte nie wieder, Volksparteien reißt euch am Riemen.
Unschön dieses Thema, hier und heute ist Pfingsten und die Sonne scheint, Gottseidank mit angenehmeren Temperaturen. Grüße dazu von der Helga, im Buch bei der unglaublichen Lise Meitner mit Otto Hahn. Staune 😳 🤔
tja weshalb hat diese Preisverleihung bei uns medial wohl keinen Niederschlag gefunden? Weil die Alten immer noch nicht einsehen wollen, dass die Jungen recht haben, dass die Zeit drängt, dass nix mehr ist mit Sachzwang und Gelaber und der xten "Vorschläge erarbeiten" Abwimmelei?!Montagmittagsgruß aus der ausnahmsweise so leisen Stadt, dass ich hier die Spatzen tschilpen höre. Eva
AntwortenLöschenwie schön dass es so einen preis gibt
AntwortenLöschenhier bei uns hat man ja wie du schon erwähnt hast
nichts davon gehört
aber irgendwann wird sich das alles Bahn brechen
liebe Grüße
Rosi