... nichts mehr zu Raif Badawi geschrieben, ich weiß.
Inzwischen ist er 2450 Tage in Haft ( in Worten: zweitausendvierhundertfünfzig ), die österreichischen Grünen haben heute ihre 215. Mahnwache vor dem Wiener König-Abdullah-Zentrum abgehalten, der katholische Papst war - auch mit einem ausgesprochenen "Auftrag" von Ensaf Haidar, Raids Frau, sich für ihren Mann einzusetzen - 48 Stunden in den UAE ( und hat natürlich nichts in dieser Hinsicht erreicht, aber dem Regime, das am grausamen Jemenkrieg beteiligt ist und für den Aufbau seiner Glamourwelt zwecks Touristenfang - 21 Millionen kommen jährlich! - ausländische Arbeiter wie Sklaven hält, das internationale Renommee & den schönen Schein aufpoliert ).
Es ist überhaupt so, dass ich anfange, diese Welt nicht mehr zu verstehen:
Da twittert Ensaf Haidar "You made my day" zum Besuch des kanadischen Patriarchatspropagandisten Jordan Peterson bei ihr ( leider ist sein Interview dieser Tage mit der "Zeit" nur zu lesen, wenn man Digital - Abonnent ist ). Da forderten Anfang des Monats Aktivistinnen am "World Hijab Day" alle Frauen dazu auf, einen solchen zu tragen, um ein Zeichen der Solidarität und gegen Diskriminierung muslimischer Frauen zu setzen, und Politikerinnen wie u.a. die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon machen da mit.
Das saudische Regime ist patriarchalisch, patriarchalischer geht es nicht, und Ensaf Haidar hat oft genug beschrieben, wie sehr sie darunter gelitten hat. Und da trifft sie sich mit einem, der das Patriarchat für naturgegeben hält und für den Weiblichkeit für Chaos steht. Ebenso Paradox ist für mich dieser Aufruf, ein Kleidungsstück zu tragen, das für Unterdrückung der Frauen in undemokratischen Ländern steht und gleichzeitig bei uns ein Zeichen für weibliche Freiheit und Demokratie sein soll. Entweder das eine oder das andere, zwischen Demokratie und Faschismus gibt es keine halben Sachen, meine ich.
Inzwischen ist er 2450 Tage in Haft ( in Worten: zweitausendvierhundertfünfzig ), die österreichischen Grünen haben heute ihre 215. Mahnwache vor dem Wiener König-Abdullah-Zentrum abgehalten, der katholische Papst war - auch mit einem ausgesprochenen "Auftrag" von Ensaf Haidar, Raids Frau, sich für ihren Mann einzusetzen - 48 Stunden in den UAE ( und hat natürlich nichts in dieser Hinsicht erreicht, aber dem Regime, das am grausamen Jemenkrieg beteiligt ist und für den Aufbau seiner Glamourwelt zwecks Touristenfang - 21 Millionen kommen jährlich! - ausländische Arbeiter wie Sklaven hält, das internationale Renommee & den schönen Schein aufpoliert ).
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Da twittert Ensaf Haidar "You made my day" zum Besuch des kanadischen Patriarchatspropagandisten Jordan Peterson bei ihr ( leider ist sein Interview dieser Tage mit der "Zeit" nur zu lesen, wenn man Digital - Abonnent ist ). Da forderten Anfang des Monats Aktivistinnen am "World Hijab Day" alle Frauen dazu auf, einen solchen zu tragen, um ein Zeichen der Solidarität und gegen Diskriminierung muslimischer Frauen zu setzen, und Politikerinnen wie u.a. die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon machen da mit.
Das saudische Regime ist patriarchalisch, patriarchalischer geht es nicht, und Ensaf Haidar hat oft genug beschrieben, wie sehr sie darunter gelitten hat. Und da trifft sie sich mit einem, der das Patriarchat für naturgegeben hält und für den Weiblichkeit für Chaos steht. Ebenso Paradox ist für mich dieser Aufruf, ein Kleidungsstück zu tragen, das für Unterdrückung der Frauen in undemokratischen Ländern steht und gleichzeitig bei uns ein Zeichen für weibliche Freiheit und Demokratie sein soll. Entweder das eine oder das andere, zwischen Demokratie und Faschismus gibt es keine halben Sachen, meine ich.
Da sprichst (bzw. schreibst) du mir aus dem Herzen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Judith
Liebe Astrid, da komme ich auch nicht mehr mit. Die SZ hat einen großen Artikel Ensaf Haidar gewidmet. Ich verstehe auch nicht, wie man in dieses Land reisen kann. Um da zu shoppen oder perversen Luxus zu bewundern???
AntwortenLöschenNimm's gelassen!
Magdalena
Deine Verwirrung kann ich gut nachvollziehen.
AntwortenLöschenWahrscheinlich ist es überhaupt so, dass wir uns eben nie ganz in Menschen aus völlig anderen Kulturkreisen, Ideologien, Religionen etc. hineinversetzen können. Wir schauen ja immer von unserer begrenzten Sicht drauf.
Das heißt nicht, dass wir das nicht tun sollten und versuchen sollten sie zu verstehen oder Verbesserungen zu erreichen. Aber am meisten heißt es für mich, dass wir hier in unserem Land schauen müssen, dass die Errungenschaften der Demokratie für uns nicht flöten gehen.
Und den Besuch vom Papst fand ich peinlich und beste Propaganda.
Trotzdem einen schönen Freitagabend und optimistische Grüße von
Sieglinde
Danke für diese klaren Worte.
AntwortenLöschenIch bin ganz Deiner Meinung (und wußte bisher nichts von diesen - zweifelhaften - Treffen/Aufrufen).
Herzliche Grüße
Elena
Mit ähnlichem Unverständnis und Kopfschütteln habe ich all dies auch verfolgt. Ich verstehe manchmal auch nicht, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Blauäugigkeit, Naivität??
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ich bin bei einer Berichterstattung über den Papstbesuch im Nahen Osten immer wieder über die Floskel "Hort der Toleranz" gestolpert, den sich vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate auf ihre Fahne schreiben. Aber Hallo! Da fällt mir nichts mehr ein!!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Karin
vielleicht sollten wir nächstes jahr gemeinsam den "no-hijab-day" zusammen mit "terre de femmes" u.a. (auch ensaf haidar!) in den mittelpunkt stellen!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Dem ist nichts hinzuzufügen... oder eben doch!? Man ist fassungslos!
AntwortenLöschenLiebe Grüßle von Heidrun
Danke für die klaren Worte.
AntwortenLöschenHerzlich, Sibylle