Montag, 2. Juli 2018

Zehn Fakten über mich und das Meer

Die Blogparade zur Berliner Ausstellung "Europa und das Meer", zu der ich schon einen Beitrag im Juni verfasst habe, hat mich auf die Idee gebracht, "Meer" auch als Thema für meine Juli - Linkparty zu wählen. Zum Hochsommer passt das ja...

1. My all time favorite: Mare Mediterraneum, Mittelländisches Meer, Europäisches Meer, Weißes Meer, Mare nostrum - das, aus dem die schaumgeborene Aphrodite stieg, über das der Stier Europa an Kretas Küste trug, über das Odysseus irrte und an dem der sagenhafte Leuchtturm Pharos und die nicht minder sagenhafte Bibliothek in Alexandria stand.

2. An fast allen mediteranen "Teilmeeren" bin ich schon einmal gewesen, angefangen mit dem Golf du Lion, dem Ligurischen und dem Tyrrhenischen Meer, der Adria, dem Jonischen Meer, der Ägäis und dem Lybischen Meer und dem der Levante und ein klein wenig auch am Iberischen Meer. Aber das schönste von allen ist mir immer das "Egemeer" geblieben, wie es meine türkischen Schüler nannten. Die meisten dieser Meere habe ich auch mit dem Schiff befahren, oft begleitet und umspielt von Delphinen, eine heitere Vision, wie auf den kretischen Wandmalereien.


3. Der Alltag rund ums Mittelmeer ist derzeit so viel weniger romantisch, wie es die Sagen der Vorzeit erscheinen lassen, die poetischen Namen nahe legen und meine Erinnerungen an die schönen Sommer an seinen Stränden: Viele Anrainerstaaten fürchten den Bankrott oder haben ihn schon hinter sich, politische Konflikte und Kriege lähmen die weitere Entwicklung in vielen Ländern. Und die einst weltoffenen Bürger gestandener Kulturen ziehen sich auf die vermeintlich "eigene" Kultur zurück und das so vielbesungene, schöne Meer wird zum Grab von unzähligen Flüchtenden. Mir ist mein Lieblingsmeer dadurch verleidet.

4. Hinzu kommt noch, dass das schöne, oft im geliebten Türkis leuchtende Meer voll von Plastikmüll ist, sichtbar und unsichtbar. Schon heute gehört es als Binnenmeer zu den Rekordhaltern der am stärksten verschmutzten Gewässer auf unserer Erde. Rund 95 Prozent des Mülls im Meer und an den Stränden bestehen aus Plastik. Und weil rund ums Mittelmeer die Menschen ihre Abwässer ungeklärt ins Wasser leiten, um Kosten zu sparen, werden Lagunen - Lebensräume so geliebter Meerestiere wie den Seepferdchen - auf Dauer vernichtet. Ich habe deshalb verstärkt in Angriff genommen, den Plastikgebrauch zu reduzieren und vor allem regionale Lebensmittel zu kaufen.

5. Gehen wir in den Norden: Dort, in der rauhen Nordsee, habe ich tatsächlich gebadet bei lausigsten Temperaturen an der Helgoländer Düne, habe den Ärmelkanal mit der Fähre überquert und die "white cliffs of Dover" besungen, mit dem Postschiff bei Windstärke zehn das Europäische Nordmeer befahren, ebenso die Barentssee. Der Skagerak lag in Oslo vor mir ( und ist sonst nur überflogen worden ).

6. Die östliche Schwester, die Ostsee oder - viel schöner - das Mare Balticum habe ich erst spät in meinem Leben kennengelernt und staunend vor der Danziger Bucht gestanden, der Heimat meines Gefährten, dem die Danziger Fortuna jenes Schicksal beim Weg übers Meer erspart hat, das so vielen im Januar 1945 das Leben gekostet hat.



7. Bleibt der Atlantik, von dem ich nur noch zwei weitere "Nebenmeere" besser kenne. Und da ist mir der liebere Teil das Karibische Meer mit dem Golf von Mexiko, wo ich in die wunderbaren Wasserwelten der Korallenriffe abgetaucht bin und mir das Anglerglück hold war ( wobei ich mich heute frage, worin das Glück besteht, wenn man einen Barrakuda an der Schleppleine hat ).

8.  Den Zentralatlantik habe ich meist aus einiger Höhe auf Madeira bewundert. Da es zu jener Zeit vorbei war mit meiner Schwindelfreiheit, ist die Erinnerung nicht ungetrübt.



9. Die beiden anderen Ozeane habe ich nicht kennengelernt und kann noch nicht einmal sagen, dass ich das bereue. Ich bin ein durch und durch eurozentristischer Mensch und manchmal fast erschrocken, wie uneingeschränkt ich diesen Teil der Erde liebe.




10. Zum Schluss noch etwas Musik: Einer meiner Allzeitfavoriten ist das Chanson "La Mer" von Charles Trenet. Ich höre es immer wieder gerne und fange dann an zu träumen:

La mer
Au ciel d'été confond
Ses blancs moutons
Avec les anges si purs
La mer
Bergère d'azur, infinie


Und jetzt seid ihr dran, eine Lobeshymne aufs Meer zu verfassen, eure schönsten Fotos von fernen oder nahen Gestaden im Blog zu präsentieren und über eure Lieblingsstrände und -meere zu schreiben. Das Linktool ist wieder offen bis zum nächsten Thema. Meine Bitte wie immer: Gebt zuerst die URL des Posts ein, der vom Thema handelt ( also nicht die vom Blog selbst ), dann setzt in die zweite Zeile nur den Namen eures Blogs, nicht die Überschrift des Posts. Freuen würde ich mich wieder, wenn es extra zur Linkparty verfasste Posts wären. Alte Posts werde ich aber auch in der Verlinkung stehen lassen...








24 Kommentare:

  1. ausser einem teil des mittelmeers und dem atlantischen ozean kenne ich kein anderes.. das plastikmeer habe ich im fensehen entdeckt..schrecklich! seit dem achte ich sehr auf meine verwendung ..aber fast alle sachen die man kauft , sind in plastik verpackt ..auch am markt bekommt man noch immer solche beutel..obwohl ich meine eigene tasche habe...das mit dem verlinken, bin nicht so gut dabei...und bald werde auch ich aufhören mit dem bloggen, meine besuche werden immer weniger...eigentlich schade! liebe grüsse dir und eine schöne woche

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  2. Da bist du wirklich meererfahren zu nennen. Mir ist dabei aufgefallen, wie lange es her ist, dass ich am Meer war - vor meine digitalen Kamerazeit... Das "Schwäbische Meer" zählt da wohl nicht. Mal sehen, was ich so zusammenklauben kann als jemand, der so alpennah lebt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  3. Guten Morgen liebe Astrid!
    Schönes Thema, aber wieder eins, wozu ich fast nix sagen kann... Allerdings, wenn ich bei einer tschechischen, in Canada lebenden Bloggerin sehe, wie sie ihre Hand in den Ozean hält, dann kommt bei mir schon der Wunsch auf, ferne Meere und Kontinente zu entdecken. Als Europäerin hab ich mich irgendwie nie gefühlt, auch wenn ich zufällig hier zur Welt kam.
    Das Chanson mag ich auch.
    Und beim Müll sehe ich das Problem, dasz eben vor allem hier in Europa Bewusztsein wächst bzw. genug Geld für anderen Lebensstil vorhanden ist. Und es bleibt wohl ein Tropfen auf den heiszen Stein, leider :(
    Das ist längst 25 nach 12 und nicht mehr viel zu retten.
    Liebe Grüsze und eine gute neue Woche
    Mascha

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  4. Guten Morgen nach Colonia liebe Astrid,
    Ja Du hast ja so recht, die Geschehnisse vor allem am östlichen Mittelmeer stellt die Küsten-Romantik in den Hintergrund ... wenn man da an die vielen Boots-Flüchtlinge denkt, die im Meer begraben sind... und wenn man den Plastikmüll denkt..
    Die Verschmutzung der Meere ist schlimm! Wir alle tragen dazu bei. Wenn man bedenkt, dass manche Plastikteile Jahrhunderte !! brauchen bis sie abgebaut sind... Das Meer ist eine Müllkippe, wie schrecklich.
    Nichts dessto trotz habe ich mich an Deinem Beitrag erfreut. "La Mer" istein Evergreen...ich liebe den alten Chanson.
    Mal gucken, übernächste Woche habe ich Urlaub, vielleicht zeige ich auch ein paar Fotos, an einem freien Tag wie heute wird immer so viel anderes erledigt...
    Liebe Grüße
    Marita

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  5. Hach, das Meer. Wie gerne würde ich wieder mal an einem Strand stehen und einfach nur schauen und dem Klang der Wellen zuhören. So viele Meere wie du hab ich leider noch nicht gesehen. Grüße von Rela

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  6. Liebe Astrid,
    was für ein wunderschöner Bericht zu deiner Meererfahrung. Ich liebe das Meer seit...immer eigentlich schon. Es hat für mich den Geruch nach Weite, Kraft und fast Unendlichkeit.Ich habe es an vielen Küsten gesehen: In Sotschi/Pitzunda, mit dem auch nach hinten gerichteten Blick auf die ersten schneebedeckten Gipfel des Kaukasus`, in St. Petersburg, auf Zypern, in Irland mit dem Schild "Von hier geradeaus nach Amerika", in der Türkei, in Italien, Spanien (Mallorca und Grand Canaria), Portugal, an Dänemarks Spitze gleich 2 Vertreter, sich mischend, und Frankreich. Und natürlich auf Rügen. Es war überall wunderschön, glitzernd und schäumend in der Sonne, grollend bei Sturm und Regen.Ich denke, die ersten Schwimmzüge im Meer vergisst man nie. Und ich vermisse es jetzt schon sehr...Und ich ärgere mich furchtbar über den Plastikmüll, der darin schwimmt.Herzlich, Sunni

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  7. Alle an West-Europa anrainenden Meere habe ich auch schon gesehen und mich daran erfreut. Schön sind Deine Meer-Erinnerungen!
    Mir gehts ein wenig wie Dir, ich bin so europäisch, dass mir nix fehlt, wenn ich jetzt nicht in Asien etc. war. Obwohl die Fotos von dort mir gefallen, aber mir reicht das. Meer bedeutet für mich Mittelmeer oder Atlantik oder die feine Ostsee.
    Der Plastik-Müll ist eine ganz schlimme Sache. Müllvermeidung haben viele Meer-Anrainer-Staaten noch wenig auf dem Programm. Da ist eine erstaunliche Unbekümmertheit im Umgang damit. Früher wurde ja auch alles ins Meer geleitet und geworfen und es hat immer brav alles geschluckt... dass das heute anders sein könnte, dafür gibts vielerorts noch kein Bewusstsein. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät.
    Dieses Jahr war ich in Barcelona ganz kurz am Meer. Einmal im Jahr muss es einfach Meer sein!
    Herzlichst, Sieglinde

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  8. Okay.
    Meer.
    Dazu habe ich doch sicher etwas zu sagen.
    Schon aus dem Gefühl heraus, dass es mir so unsagbar fremd ist. Als totaler Binnenländlerin!
    :-)

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  9. Liebe Astrid,
    was für ein tolles Thema, obwohl Du es ja eher kritisch angehst.
    Mit Delfinen schwimmen, ein Traum, den ich mir vielleicht irgendwann auch noch erfüllen möchte.
    Als Wasserzeichen liebe ich das Wasser und kann nicht ohne.
    Da wird mir nach dem Urlaub bestimmt etwas einfallen.
    Ich freue mich und wünsche Dir einen schönen Abend,
    lieben Gruß
    Nicole

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  10. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken Du bist zur See gefahren :-). So viele Meere hast Du bereist, an so vielen Stränden aufs Wasser geschaut. Es ist schade, dass das Mittelmeer, das früher so viele verbunden hat, nun trennt und gar zur Todesfalle wird. Früher war ich gerne und oft am Mittelmeer. Nun mag ich die Nordsee lieber und die Ostsee, weil's dort nicht so heiß ist.
    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. In Abschnitt Zwei - das sind alles "Bestandteile" des Mittelmeeres, das hört sich nach mehr an, als es ist.
      Die Hitze könnte ich jetzt auch nicht mehr wie ganz früher sechs Wochen im Hochsommer ertragen...
      LG

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  11. Du bringst mich sofort in Urlaubsstimmung liebe Astrid... ich war schon so lange nicht mehr am Meer und hoffe so sehr, dass es dieses Jahr mal klappt ....
    Liebste Grüße in die neue Woche
    Christel

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  12. So liebe Astrid, guten Morgen, hier bin ich wieder. Hausaufgaben gemacht, frisch geschrieben... und dann noch einen nicht ganz ernsten uralt-Post mit verlinkt, der mir gestern noch einfiel.
    Schönen Tag Dir
    LG Mascha

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  13. Mehr Meer, so könnte die Überschrift zu Deinem Post auch lauten. Ein faszinierendes Thema hast du ausgesucht. Ich glaube, da schreibe ich auch was.Ich brauche noch ein bisschen Zeit.
    LG
    Magdalena

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  14. hach..
    herrliche Bilder ..
    ich habe leider nur analoge
    muss mal stöbern gehen
    hier liegen die ganzen Alben rum
    brauch sie gar nicht weg räumen ;)

    allerdings beschränkt sich mein Meererlebnis auf Nord - und Ostsee
    du warst ja wirklich viel unterwegs und hast viel gesehen

    liebe Grüße
    Rosi

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  15. ...da bist du viel unterwegs gewesen, liebe Astrid,
    und hast viel gesehen...so viel bekomme ich nicht zusammen und jetzt ist es "nur noch" die Ostsee, die mich ruft,

    liebe Grüße Birgitt

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  16. Guten Abend liebe Astrid! Und Ahoi bei den ferienbedingten tollen Wellen - egal auf welchem Meer.

    Wasser ist mein Element, von daher betrachte ich Dein Thema einfach elastischer, wenn Du nichts dagegen hast...

    ...und wünsche noch einen angenehmen Samstag, liebe Grüßle von Heidrun

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  17. Liebe Astrid, ein schöner aber auch nachdenklicher Post. Fu hast schon viel gesehen ;) Das Ertrinken der Flüchtlinge finde ich furchtbar. Ich sehe da eine Pflicht, andere sehen sie leider nicht. Das ist sehr traurig.
    Plastik ist die Andere. Auch hier muss viel passieren.
    Ich freue mich dass Du alte Links stehen lässt. 😊 Vielen Dank.
    Liebe Grüße Tina

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  18. Das Meer das Meer. Da kann ich nicht viel zu sagen, nur 2 gesehen, beschwommen. Interessant, was Du alles gesehen, gelebt hast. Ich wedle freudlich mit der Flosse. Plitsch platsch Eva

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  19. Danke Astrid für das schöne Thema. Interessant, die Beiträge zu lesen. Und du schubst mich damit mal wieder vor den Schreibtisch an meinen Laptop :-)
    Liebe Grüße

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  20. Schon ganz lange schwänzel ich um Dein neues Thema herum, liebe Astrid. Heute war mir einfach danach! Deine Bilder sind wundervoll. Unglaublich, wie viele Meere Du schon befahren hast. Ahoi, Nicole

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  21. Ach ja das Meer. Dieses mal bin ich etwas eher dabei.
    Lieben Gruß
    Andrea

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  22. Danke dir, liebe Astrid, für dieses insprierende Thema! Gerade verpasst den Linkup, deshalb nun auf dem Wege, hier noch mein Post: https://bodenseewellen.blogspot.com/2018/08/zehn-fakten-uber-mich-und-das-meer.html
    Herzliche Grüße zu dir, Gina

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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