Freitag, 18. Mai 2018

Und was ist mit Raif Badawi?


Alles, was sich momentan in Nahen Osten abspielt ist ein einziges Trauerspiel, ich weiß. Da kann man sich ruhig fragen, warum schreibt sie da heute ihren 158. Post unter dem Stichwort "Raif Badawi", interessiert doch nicht mehr, es gibt so viele andere Probleme. Das bestreite ich auch nicht. Aber ich habe mir damals vorgenommen zu helfen, seinen Fall im Gedächtnis der Öffentlichkeit zu halten.

Boote in Jeddah




Genau so ist auch die Initiative zu bewerten, Raif zum Ehrenbürger von Montreal zu machen. Das haben jedenfalls die Stadträte Marvin Rotrand und Lionel Perez beantragt. Der Antrag wird am 28. Mai debattiert werden.

Es stimmt, es ist hauptsächlich symbolisch. 

Aber viele kleine Aktionen können sich addieren. Ensaf Haidar, die Ehefrau Raifs, steht immer unter der Angst, dass der Fall ihres Mannes aus dem Rampenlicht verschwindet, und ein solcher Vorschlag bringt ihn in der Öffentlichkeit wieder ins Gespräch.

Die Stadt Quebec & ihre Gemeinden, die Ensaf und ihren Kindern ein neues Zuhause geboten haben, haben ihr immer konsequent zur Seite gestanden in ihrem Kampf um die Freilassung ihres seit sechs Jahren in Jeddah inhaftierten Mannes.

Es ist eigentlich auch an der Zeit für die kanadische Regierung, Raif Badawi die kanadische Staatsangehörigkeit zu verleihen, so wie es das Land bereits in früheren Zeiten bei Menschenrechtsverteidigern, darunter Malala Yousafzai, Nelson Mandela und Raoul Wallenberg, getan hat, denen sie die Ehrenbürgerschaft verliehen hat. Warum also nicht an Raif Badawi?


10 Kommentare:

  1. Ich frage mich nicht, w arid du den 158. Post dazu schreibst. Da sag ich lieber DANKE.
    Eva

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    1. Ich frage mich halt auch immer öfter: Liest das noch jemand?
      Bon week-end!

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    2. Ja, das liest noch jemand. Und ich finde es unendlich wichtig, was du hier tust. Denn ich glaube, dass Ensaf Haidar Recht hat: Wenn das Schicksal ihres Mannes gar keine Öffentlichkeit mehr findet, dann hat er diesbezüglich nicht einmal mehr diesen winzigen Schutz.

      Liebe Grüße
      Sabrina

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  2. Man unterschätze nicht die Macht der Symbolik. Alle Regime nutzen sie. Besonders gern die totalitären...
    Sie zu nutzen ist auch für die Opferseite eine gute Vorgehensweise.
    Nicht zuletzt für die Angehörigen, wie Du schon schreibst über Ensaf Haidar. Sie gibt auch Hoffnung und Würde.
    Dank an Dich, dass Du Dich entschlossen hast, hier immer wieder an ihn zu erinnern. Freitag für Freitag bis es tatsächlich den Frei-Tag für ihn geben wird.
    GLG Sieglinde

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    1. Das war eigentlich auch mein Plan. Dass das nun schon über drei Jahre so geht, hätte ich nie gedacht. Da habe ich in früheren Jahrzehnten ganz andere Erfahrungen gesammelt.
      Bon week-end!

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  3. Ich bewundere Dein Engagement, Liebe Astrid. Wider des Vergessens.
    Und Dir auch ein schönes Wochenende. Liebe Grüsse Maren

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  4. Es ist gut, dass du schreibst. Und dass nicht immer ein Kommentar kommt, heißt doch nicht, dass das keiner liest. Vielleicht denkt man noch mehr und immer darüber nach, was man machen kann, schreibt oder diskutiert aber nicht jedes Mal darüber, ganz still und leise, lauter oder wie auch immer. Ich habe einen Brief verfasst an die Machthaber über das Leben von Herrn Badawi, das wird sie nicht kümmern, aber man weiß es nicht. Man weiß leider gar nicht, was sie kümmern könnte. Ähnlich geht es sicher der geschätzten "Read on, my dear, read on" mit ihren unermüdlichen Karten gegen die Stille. Jedes Wort zählt! Herzlich, Sunni

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  5. doch.. ich finde es gut..
    denn gerade weil so viel passiert drohen die Dinge die schon länger andauern in Vergessenheit zu geraten ..
    leider nimmt die Mitmenschlichkeit überall ab
    besonders in den Regierungen ..

    ich wünsche dir ein schönes Pfingsfest
    Rosi

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