Jüngst bekannt geworden ist ein Plan der obersten saudischen Sportbehörde, dieses Jahr einen nationalen Wettbewerb im Poker zu organisieren. Demjenigen mit dem besten Pokerface ist ein Preisgeld von umgerechnet 270.000 US-Dollar sicher, so viel ist dieses Event der Behörde wert.
Aber ist das alles an Modernisierung, was dem Kronprinz Mohammed Bin Salman im Rahmen seines Zukunftsprojekts "Vision 2030" eingefallen ist?
Nein, angeblich steht auch der Baubeginn eines Opernhauses bevor. Und schon im vergangenen Jahr haben 2000 Unterhaltungsveranstaltungen insgesamt acht Millionen Saudis, allesamt männlich natürlich, beglückt.
Bis 2030 sollen dann bis zu 241 öffentliche und private Museen eingerichtet, die Anzahl der archäologischen Stätten, die besichtigt werden können, von 75 auf 155 erhöht und 1900 Kinos etabliert werden. Bis zu 2 Milliarden Dollar ( 1,6 Milliarden Euro ) sollen in Kunst und Kultur investiert werden.
Aber ist das alles an Modernisierung, was dem Kronprinz Mohammed Bin Salman im Rahmen seines Zukunftsprojekts "Vision 2030" eingefallen ist?
Nein, angeblich steht auch der Baubeginn eines Opernhauses bevor. Und schon im vergangenen Jahr haben 2000 Unterhaltungsveranstaltungen insgesamt acht Millionen Saudis, allesamt männlich natürlich, beglückt.
Bis 2030 sollen dann bis zu 241 öffentliche und private Museen eingerichtet, die Anzahl der archäologischen Stätten, die besichtigt werden können, von 75 auf 155 erhöht und 1900 Kinos etabliert werden. Bis zu 2 Milliarden Dollar ( 1,6 Milliarden Euro ) sollen in Kunst und Kultur investiert werden.
Das kennt man doch aus alten Zeiten: Brot & Spiele.
Letztere werden sogar den Frauen gegönnt: Die durften Anfang dieses Jahres erstmals ins Kino, um einen Zeichentrickfilm für Kinder anzuschauen. Und ausgewählten Fußballspiele durften sie auch schon beiwohnen. Aber ist es das, was die Frauen darüber hinwegtröstet, dass sie keine Verfügungsgewalt über ihr eigenes Leben haben? Reicht das, dass die jungen Menschen ( 60 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 30 Jahre ) in Saudi - Arabien keine Langeweile mehr verspüren? ( Und sie von illegalen Autorennen, Drogen - & Alkoholkonsum usw. abhalten wird? )
Menschenrechtler vermuten, dass die saudische Regierung mit diesen kleinen Veränderungen nicht zuletzt ihr angekratztes Image im Westen aufpolieren will. Fraglich ist, ob die vorherrschenden Wahhabiten bei diesen Lockerungen mitspielen werden.
Doch dem Lande fehlt mehr, Entscheidenderes, nämlich die Bürger- & Menschenrechte. Laut Amnesty International sind die systematischen Menschenrechtsverletzungen in Saudi - Arabien das größte Hindernis für den Fortschritt im Land, als da sind:
Frauen werden nach wie vor systematisch diskriminiert, die schiitische Minderheit unterdrückt, die Todesstrafe angewandt und Folter ausgeübt sowie Aktivisten, Journalisten, Akademiker und Dissidenten verfolgt und inhaftiert. Raif Badawai ist immer noch in Haft. Bisher ist auf diesem Gebiet nach wie vor keine Bewegung zu konstatieren. Das ist der wahre Härtetest für den saudischen Reformwillen!
Offensichtlich hat die portugiesische Europaparlamentsabgeordnete Ana Gomes den saudischen Außenminister Adel Al-jubeir bei seinem Besuch im Straßburger Parlament vor einer Woche ordentlich mit dieser Problematik gestresst...
Doch dem Lande fehlt mehr, Entscheidenderes, nämlich die Bürger- & Menschenrechte. Laut Amnesty International sind die systematischen Menschenrechtsverletzungen in Saudi - Arabien das größte Hindernis für den Fortschritt im Land, als da sind:
Frauen werden nach wie vor systematisch diskriminiert, die schiitische Minderheit unterdrückt, die Todesstrafe angewandt und Folter ausgeübt sowie Aktivisten, Journalisten, Akademiker und Dissidenten verfolgt und inhaftiert. Raif Badawai ist immer noch in Haft. Bisher ist auf diesem Gebiet nach wie vor keine Bewegung zu konstatieren. Das ist der wahre Härtetest für den saudischen Reformwillen!
165. Vigil für Raif in Wien am 23. Februar 2018 Source |
Offensichtlich hat die portugiesische Europaparlamentsabgeordnete Ana Gomes den saudischen Außenminister Adel Al-jubeir bei seinem Besuch im Straßburger Parlament vor einer Woche ordentlich mit dieser Problematik gestresst...
Schweres Thema und kaum auszuhalten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es sonst nirgendwo auf der Welt schrecklich gefunden habe, dort hält frau nichtmal als Touristin aus. Ich werde in meinem ganzen Leben kein Land mehr betreten, in dem Frauen ganz offensichtlich wie Leibeigene behandelt werden. Halsband und Leine fehlen, aber wenn man sieht wie sie apathisch mit ihrem Aufpasser, ohne miteinander zu reden durch die Straßen gehen und niemanden anschauen, da wird mir ganz kalt. Da verblassen Probleme der Frauen in der westlichen Welt daneben (ohne diese abwerten zu wollen und natürlich auch die verfolgten Männer nicht). Ich habe viel Armut gesehen, aber was da im Namen einer "Religion" passiert ist blanker Hohn und offene Gewalt gegen weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung...
AntwortenLöschenLiebe Elisabeth, ich habe bisher deine Weltreiseberichte gemieden ( das hat mit meiner persönlichen Situation zu tun ), aber jetzt horche ich doch auf. Wirst du über SA und deine Erfahrungen noch schreiben? Dass würde mich doch riesig interessieren...
LöschenGLG
jo, das war schon so bodenlos verlogen, als Vertreter SA nach dem Anschlag auch Charlie Hebdo mitgelaufen sind. Mal sehn, wann die Jugend aufwacht.... knurrgruß. eva
AntwortenLöschenes wäre schön, wenn frau merkel, frau nahles und all die anderen der sog groko die saudische regierung auch mal stressen würden.
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Ja,ob die Zückerchen reichen... Hoffentlich nicht. Lieben Abendgruß Ghislana
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