Hugo von HofmannsthalTerzinen über die Vergänglichkeit I
Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen:
Wie kann das sein, daß diese nahen Tage
Fort sind, für immer fort, und ganz vergangen?
Dies ist ein Ding, das keiner voll aussinnt,
Und viel zu grauenvoll, als daß man klage:
Daß alles gleitet und vorüberrinnt.
Und daß mein eignes Ich, durch nichts gehemmt,
Herüberglitt aus einem kleinen Kind
Mir wie ein Hund unheimlich stumm und fremd.
Dann: daß ich auch vor hundert Jahren war
Und meine Ahnen, die im Totenhemd,
Mit mir verwandt sind wie mein eignes Haar,
So eins mit mir als wie mein eignes Haar.
Hugo von Hofmannsthal - genauer Hugo Laurenz August Hofmann Edler von Hofmannsthal -Wiener, aus einer Familie österreichisch-jüdisch-lombardischer Herkunft stammend, Lyriker, Erzähler, Essayist und Dramatiker ( besonders sein lyrisches und dramatisches Frühwerk im Ton des Fin de Siècle bildete den Grundstein für seinen literarischen Ruhm ) ist alleine wegen seines Hintergrundes - "frühgereift und zart und traurig" - wie kein Zweiter geeignet, sich der Melancholie hinzugeben.
Bei mir trifft er damit, besonders an einem Tag wie heute, immer den richtigen Ton...
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendanke dir für diesen besonderen Post zum heutigen Tag!
Er hat mich sehr angesprochen und auch bei mir den richtigen Ton getroffen!
Einen guten Tag dir heute!
Herzliche Grüße schickt dir,
die Monika*
Ein wunderbar-stimmiges Gedicht und berührend-ewige Fotos, Melancholie, aber auch Bestätigung des eigenen Ichs.
AntwortenLöschenGestern am Grab meiner Eltern und Großeltern und Urgroßeltern....
Herzlichst, Sieglinde
das ist ein sehr schönes Gedicht
AntwortenLöschenund sagt eigentlich alles aus was das Leben im Kern so ausmacht
werden und vergehen in einer endlosen Kette
liebe Grüße
Rosi
Was für ein ergreifender November-Post, liebe Astrid... Meine Gräber sind weit weg, aber manche Seelen der Ahnen fühle ich ganz nah... Herzliche Grüße aus NieselFieselPiesel-Wetter, an dem dann auch mal für mich das Beste ist, wenn ich wieder hineindarf in meine schützende wärmende Höhle ;-) - Ghislana
AntwortenLöschenWunderbar, rührend und zart.
AntwortenLöschenMag ich sehr, nicht nur im November.
Liebe Grüße
Ah, da ist uns beiden ja der gute Hofmannsthal zur gleich Zeit entgegen gekommen.
AntwortenLöschenJa, die Novembermelancholie...
Liebe Grüße
ANdrea
zu diesem sehr grauen, vernieselten tag passt herr hoffmannsthal ja bestens. ich hatte heute allerdings mehr meine zahnmalaisen als melancholie im kopf...
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
zergeht auf der zunge im ohr im herz. melancholischer herzschmerz. ich danke Dir. liebe grüße, eva
AntwortenLöschenAn Tagen wie diesen muss ich mich immer ganz besonders ablenken und mit dem schönen Gedicht Geht das wunderbar, Danke.
AntwortenLöschenL G Pia
Das Gedicht macht Gänsehaut. Ich finde es schön, dass es auch so ein wenig Ewigkeit in uns wohnt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Veronika