Dienstag, 5. September 2017

Vom Leben mit Hüft - TEP* { 3 }


Fishing for compliments - das war jetzt nicht die Absicht, als ich meinen letzten Post zum Thema veröffentlicht habe. Und dass ich so ausführlich geschrieben habe, was ich so alles treibe, um wieder richtig auf die Beine zu kommen, liegt daran, dass ich es endlich begriffen habe: Von nix kütt nix, sprich: Ich bin selbst verantwortlich für meine körperliche Fitness. "Turne bis zur Urne!", hat der Professor Grönemeyer immer sehr freundlich verkündet, als er in meiner vorletzten Schule mit einer Klasse ein Buch erarbeitet hat.  Das habe ich also in der Hand. Weniger meine Umwelt. Von der ist unter anderem heute die Sprache in diesem Post.

Ein Thema, dass ich unbedingt im Zusammenhang mit meiner Hüft - Operation aufs Tapet bringen will, ist das der Angst.

Ja, Angst. Die befällt mich nämlich immer wieder und betrifft das Auskugeln meines neuen Hüftgelenks aufgrund von Bewegungen, die ich bis zu einem Vierteljahr nach dem Eingriff unterlassen soll - Luxationsprophylaxe heißt das auch, und als Datum steht auf meinem Indikationszettel der 18. Oktober, was mir immer noch sehr lange vorkommt. 

Gerade in der Reha war das immer ein wichtiger Punkt in den sechs oder sieben Fortbildungsmodulen zum "Leben mit Hüft - Tep". Und auch bei der Krankengymnastik kam es häufig zur Sprache, und es wurden bestimmte Bewegungsabläufe eingeübt, die dem vorbeugen sollen. In der Reha sprach man von einem Fall unter vierzig an der Hüfte Operierten, mein derzeitiger Physiotherapeut von einem unter hundert, das "Ärzteblatt" von 2% im ersten Jahr nach der OP.  Dort spricht man auch von einem "traumatisierenden Ereignis". 

Mein Physiotherapeut erzählte mir von einem Erlebnis in seiner Anfangszeit in einer Rehaklinik, als ein Patient ins Bewegungsbad kam und sofort ins Brustschwimmen und dabei in den Grätschbeinschlag verfiel - höchst verboten! Dass er nach dem Auskugeln vor Schmerzen noch ohnmächtig wurde, kann ich mir gut vorstellen, denn die Schmerzen waren schon enorm, als ich mir Anfang März bei meinem Sturz den Ellenbogen ausgerenkt hatte ( und ihn mir dann wieder eingerenkt habe, weil ich mit dem Arm in meinen Mantel kommen wollte ). Bei einem größeren Gelenk und dann noch an einer Körperstelle mit postoperativen Beeinträchtigungen dürfte das unvergleichlich schmerzhafter sein.

Auf diesem Fotos sollte ich eigentlich mit Krücken unterwegs zu sehen sein -
doch vorher gab die Kamera den Geist auf...



Die zweite Quelle für meine derzeitige Angst ist mein Unfall vor vier Jahren, als ich am Wandertag über ein Schulkind stolperte, welches sich - für mich nicht sichtbar, da durch andere Kinder verdeckt - auf den Boden gekniet hatte, auf den Asphalt fiel und mir das Radiusköpfchen des linken Ellenbogens völlig zertrümmerte - der Anfang vom Ende meiner schulischen Tätigkeit und der Beginn einer längeren Leidenszeit in körperlicher wie seelischer Hinsicht.

So erfolgreich meine Hüft - OP zu sein scheint: Ich habe nicht das geringste Bedürfnis, das noch einmal mitzumachen nach einem Sturz. Und jeder Radfahrer, der meinen Weg schneidet und fast auf Tuchfühlung mit mir kommt, jedes Kleinkind auf einem Laufrad oder Roller, jeder Hundehalter, der mehr von seinem Tier an der langen Leine durch die Gegend gezogen wird, als dass er das Tier im Griff hat, löst in mir ungute Gefühle aus. In einer Großstadt mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte kann ich dem nur entgehen, wenn ich mich zu Hause verkrieche.

Auch wenn ich nach dem Urteil meines Operateurs vom letzten Donnerstag jetzt wieder ohne Krücken gehen darf, werde ich eine noch weiterhin benutzen, auf jeden Fall dann, wenn ich mich ins Menschengetümmel stürze auf unserer Einkaufsstraße oder in der "sity". So als sichtbares Zeichen für meine Mitmenschen, dass da jemand ein Handicap hat und Rücksichtnahme angebracht wäre. Dafür wäre ich manches Mal dankbar ...







* totale Endoprothese eines Hüftgelenkes

30 Kommentare:

  1. Liebe Astrid,
    deine Angst ist nicht völlig unbegründet. Eine gute Bekannte von uns kugelte sich das neue Gelenk am 2. Tag der Reha aus, wurde mit entsprechenden Schmerzen wieder ins KH gebracht und die ganze Geschichte fing von vorn an. Also sei lieber noch länger vorsichtig als zu schnell unterwegs. Aber du machst das toll, und es ist echt nicht mehr lang bis zu 18.10.! Und selbst danach wird man es vorsichtig weiter angehen. Riskieren will da wohl keiner etwas. Ja, und Rücksichtnahem, die wäre in unserer Gesellschaft öfter angebracht, wird aber leider immer mehr ein Fremdwort. Herzlichst, Sunni

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  2. Liebe Astrid, ich kann Deine Angst gut verstehen. Aber bestimmt wirst Du das meistern und mit dem einüben der neuen Bewegungsabläufe wird die Angst immer weniger werden. Ruckzuck wird der 18.10 da sein und Du musst nicht mehr so sehr aufpassen.
    glg Susanne

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  3. Die Krücken zur Vorsichtsmotivation der Mitmenschen mitzunehmen ist bestimmt eine gute Idee. Und das mit der Angst ist ja so eine Sache. Die Prozente derer, die sich das Gelenk auskugeln, ist ja um einiges niedriger als andere Krankheiten, die uns in unserem fortgeschrittenen Alter statistisch mit einiger Wahrscheinlichkeit ereilen können.

    Ich merke, dass ich generell körperlich vorsichtiger bin, unsicherer, Handläufe prinzipiell benutze, auf Unebenheiten achte, versuche, auszuweichen und vorausschauend mich durch die Gegend zu bewegen. Man fällt, wenn man fällt, ungeschickter als früher. Ich fühle mich unelastischer.

    Und da hat Herr Grönemeyer bestimmt recht, dass nix hilft als Bewegung: Der fast siebzigjährige Capoeiralehrer meines Sohnes war geschmeidig wie eine Katze....

    In diesem Sinne: keep moving
    und sei herzlich gegrüßt von
    Lisa

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  4. In den 70erJahren habe ich drei Semester lang in der Siebachstr. gewohnt und lese sehr gern
    bei dir mit. Deine Vorsicht ist zu begruessen und nachvollziehbar! Zur Sicherheit weiter eine
    Kruecke mitzunehmen hilft bestimmt etwas gegen die Angst, weiterhin alles Gute.
    Herzlichst die Naehgrete!

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    1. Das ist wahrlich nah! Bin erst gegen Ende der Siebziger hierhin gezogen ( aber dann auch nicht mehr weg :-))
      LG

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    2. Bei mir ist's jetzt seit fast fünf Jahren, nach mehren Stationen in Nds., ein Minidorf
      in OWL nahe dem Duemmersee:-))

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  5. Genau liebe Astrid. Keep moving um meine Vorrednerin zu zitieren. Überhaupt würde ich mich Lisa anschließen. Man hört halt immer so viele "Horrorgeschichten", denen man am Besten kein Ohr schenkt. Oder Auge ;)
    Zu Hause verkriechen musst Du Dich sicher nicht, achtsam durchs Leben gehen vielleicht, das sollten aber wirklich alle tun. Jung und Alt !
    Gute Besserung, liebe Grüße Tina

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  6. In Bewegung bleiben ist das einzig Richtige. Den Stock mitnehmen - auf jeden Fall. Mein Mann hat das Trauma hinter sich und nur durch eisernes Training ist er wieder auf die Beine gekommen. Wir machen es genauso - wo es zu voll oder hektisch werden kann, wird der Stock aktiviert.
    LG
    Magdalena

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  7. Astrid, es wird jeden Tag besser. Ganz sicher! Gib dir etwas Zeit. Dort wo du unsicher bist, würde ich auch eine Gehhilfe nehmen. Ich seh es immer wieder bei unsren Reha Aufenthalten. Nach einer OP ist man einfach unsicher. Das ist völlig ok und total verständlich. Die Angst sollte man dennoch mit der Zeit bezwingen. Es kann natürlich immer etwas passieren. Aber du kennst die optimalen Bewegungsabläufe. Da luxiert das Gelenk nicht sofort.
    Ich wünsch dir weiterhin einen guten Heilungsverlauf. Genies die herrlichen Spätsommer-Momente. Mit oder ohne Krücken. Ganz egal.
    liebe Grüße
    Tanja

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  8. ...leider scheint es so zu sein, liebe Astrid,
    dass die Menschen nur Rücksicht nehmen, wenn deutlich sichtbar ist, dass eine Einschränkung besteht...eigentlich haben doch alle Menschen einen rücksichtsvollen Umgang verdient...sicher eine gute Idee, die Krücke noch eine Zeit lang mitzunehmen...du machst dir so viele Gedanken und bist bestens informiert und therapiert, du bekommst das gut hin,

    liebe Grüße Birgitt

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  9. ja..
    man muss immer mit der Dummheit der Anderen rechnen
    auch wenn man selber aufpasst ist man schnell einmal umgerannt und angerempelt
    aber der Angst solltest du nicht so viel Raum geben
    es kann auch was anderes passieren..da steckt man einfach nicht drin..
    Gehilfe oder einen schönen Stock auf alle Fälle mitnehmen
    das ist doch eine kleine optische Barriere
    weiterhin alles Gute
    Rosi

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  10. da sagst was!
    berlin auf 2 krücken war auch nicht ohne, bis hin zu dem typen der mir die hammerschwere tür zu physiotherapie vor der nase zuknallte.....
    ich kann gut nachvollziehen wie du dich grad fühlst. fehlende höflichkeit & rücksichtnahme sind im gesunden zustand schon unangenehm, aber wenn man sich dauernd vor schlimmen verletzungen/zerstörung des heilungserfolges fürchten muss wird rausgehen so richtig zum stress.
    eine krücke als signal und einen begleiter zum dranfestklammern ist sicher eine gute idee!
    xxxx

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  11. Die Krücke, als Zeichen dafür, dass du "verletzbarer" bist, mitzunehmen, ist eine gute Idee. Dass man mal jemanden unbeabsichtigt anrempelt, oder der Hund mal ausschert (ich als Besitzerin einer lauflustigen Golden Retriever-Dame, weiß davon ein Liedchen zu singen), kann auch passieren, ohne dass man rücksichtslos oder dumm ist. Da ist es gut, wenn man doppelt und dreifach vorsichtig ist.
    Du machst das schon alles richtig. Und so lange ist es jetzt bis zum 18.10. nicht mehr. Immer schön fleißig weiter turnen ;-)

    Pass auf dich auf, liebe Astrid

    Liebe Grüße
    Hilda

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  12. Liebe Astrid,

    puh, bei der bloßen Vorstellung eines ausgekugelten Hüftgelenks ist mir gerade ziemlich übel geworden.
    Die Krücke als Zeichen der Ve4rletzlichkeit finde ich daher auch ziemlich gut. Wenn das ein wenig dazu beiträgt, dass die Umwelt dich achtsamer behandelt, ist es das definitiv wert.

    Alles Liebe,
    Sabrina

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  13. Ok, liebe Astrid, ich als Fahrradfahrer packe mir jetzt mal an die eigene Nase und werde in Zukunft mehr Abstand halten.
    Aber Nippes ist auch echt ein hartes Pflaster ...

    Beste Grüße
    Astrid rechtsrheinisch

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  14. sichtbarkeit von handcap. da sprichst du was an. ich wünsche weiterhin gute genesung und drücke die daumen, dass alles gut läuft. der schulunfall klingt wahrhaftig gruselig... uuuuuuhhhhhh.
    liebe grüße,
    jule*

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    1. Gruselig waren vor allem die Reaktionen & der Umgang damit von Eltern & Schulleitung...
      LG

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  15. mein sichtbares handycap ist mein rolli, ich sag mal so, in einer stadt wie berlin, kreuzberg, interessiert es kaum jemanden. 2x wurden meine schultern als bremse von radfahrern genutz, nein keine entschuldigung, einmal fuhr mann weiter u beim letzten mal wurde mein schmerzschrei mit 'halt die f..... alte kuh' kommentiert.mein hund läuft direkt am rolli, auch sie wird fast täglich haarscharf angefahren, auf dem gehweg versteht sich, aus allen richtungen.deine angst kann ich also gut verstehen, auch wenn ich im rolli sitze, ich möchte meinen noch funktionierenden körper so lange als möglich -auch mit krankengymnastik etc- erhalten. ich wünsche dir alles gute weiterhin und danke dabei auch herzlich für die gute zeit die ich beim lesen in deinem blog habe. gehab dich wohl!!!! lg ursula

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  16. Oh, wenn ich Ärzte und Therapeuten von Prozenten und Unwahrscheinlichkeiten reden höre, bekomme ich es (anders als früher) auch mit der Angst zu tun. Zielgenau ziehe ich derzeit das Los...
    Deine Sorgen bezüglich der Sturzgefahr ist wirklich nachvollziehbar. So etwas will man nicht noch einmal durchmachen müssen. Die Krücke als Sichtzeichen ist da gar nicht schlecht, besser wenn es ohne ginge, sprich Rücksichtnahme üblich wäre.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  17. Liebe Astrid,
    erst Mal einen dicken Drücker für Deine Tapferkeit und nimm die Krücke mit! Sie hilft Dir und das Umfeld versteht es auch ohne Erklärungen.
    (M)ein Schlüsselerlebnis, das für solch eine Präventivmaßnahme spricht bekomme ich nicht in abgespeckter Kürze hin. Ich sehe noc hmein glückliches Kind ohne äußerlich sichtbare Hilfsmittel, endlich so wie sie es sich gewünscht hatte: Aussehen wie alle anderen.
    Nur war sie nicht gesund wie alle anderen und ohne diese sichtbaren Zeichen war sie, waren wir Eltern immer am erklären. Schlimm, denn sie klebte sich keine zwei Wochen nach Entfernen des letzten sichtbaren Zeichens, das Kind hat was, wieder Pflaster auf die Backen, wo sie früher welche trug.
    Einen schönen Bericht hat meine Tochter über die für sie bewusste Zeit geschrieben. Nachzulesen hier: http://derklangvonzuckerwatte.com/de/2013/07/outtakes-from-my-kitchen-und-ein-outing/
    Doch zu Krücken fällt mir noch eine Abschlussfahrt ein, auf der eine Kollegin und ich einen Satz Krücken freundschaftlich teilten. Keine von uns zwei Fußkranken wollte ihre mitnehmen, doch der Mann meiner Kollegin hatte darauf bestanden, dass sie ihre mitnahm. Zum Glück! Wir teilten uns das Paar freundschaftlich.
    Mit vielen Grüßen,
    Karin

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  18. Oh deine Angst kann ich sehr gut nachvollziehen.... da kann man oft nicht mal viel dagegen machen, da sich das meiste im Unterbewusstsein abspielt. Wenn du dich deswegen mit Krücke sicherer fühlst, würde ich sie auch noch eine Weile nehmen.....
    Liebste Grüße
    Christel

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  19. Liebe Astrid,
    ich kann Deine Befürchtungen gut verstehen. Zumal sich die Hilflosigkeit, die man nach so einem Eingriff empfindet,nicht so schnell wieder verabschieden will, wie sie gekommen ist. Es ist eine gute Idee eine Krücke weiter zu benutzen. Sie gibt Dir Sicherheit und führt hoffentlich zu mehr Rücksichtnahme.
    Liebe Grüße
    Sabine

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  20. Liebe Astrid, deine Ängste kann ich gut verstehen. Die Krücke ist bestimmt in der Anfangszeit hilfreich.
    Liebe Grüße
    Susa

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  21. noch habe ich erfreulicherweise keine knocken-op haben müssen, aber an krücken musste ich auch mal drei wochen nach einem fiesen muskelfaserriss laufen. das war höchst anstrengend und unerfreulich und ich kann deshalb deine angst ein wenig nachvollziehen. nimm die krücke bloß mit, solange du das gefühl hast, sie zu brauchen.
    zweimal in der woche ausdauersport und krafttraining sollen ja im alter wahre wunder bewirken. leider ist bei mir immer so ein innerer schweinehund, der mich öfter am pc oder auf dem sofa hocken und am arbeitstisch stehen lässt. ich hoffe, ich kann ihn häufiger mal in die wüste schicken!
    liebe grüße
    mano

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  22. Deine Angst kann ich sehr gut verstehen. Bewegung ja, aber achtsam!
    Nach meiner Arm OP bin ich allgemein viel vorsichtiger geworden. Ich wäge ständig ab, ist es das wert, sich noch einmal einen Bruch zuzuziehen. Das hat Auswirkungen auf meine Freizeitbeschäftigung, z.B. beim Eislaufen oder Skifahren (ich lass das jetzt lieber).
    Pass gut auf dich auf. Du schaffst das bis zum 18. Oktober!
    Lieben Gruß

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  23. Krücke dabeizuhaben ist gut, das ist ein Signal, und Kölner scheinen mir doch - etwas - geruhsamer unterwegs zu sein als die hektischen Anteile der Berliner ;-). Meine beiden Töchter sind mit einer - im Säuglingsalter behandelten - Hüftdysplasie geboren und irgendwann kam ich drauf, dass das vielleicht ein Erbteil von mir war, weil alles, was mit Beine spreizen zu tun hatte, mir schon unendlich schwer fiel und schmerzhaft war/ist. Ja, ist es, nur bei mir blieb es unerkannt und unbehandelt und die Gefahr einer Luxation ist gegeben. Nun habe ich mich schon Jahrzehnte darauf eingestellt, indem ich subjektiv strikt vermeide und verweigere, was meiner Hüfte nicht gut tut, z. B. der Yoga(Schneider)sitz beim Meditieren. Ich kann das auch anders! Auch wenn ich dann manchmal als Einzige auf einem Hocker oder einem Gymnastikball in der Runde sitze... Ich stehe dazu. So hoffe ich ohne OP über die Runden zu kommen ;-). Achte nur genug auf dich, auf das, was du spürst, was dir gut tut, auf das, was du lieber vermeiden möchtest, aber höre nicht auf dich zu bewegen und am Leben "draußen" teilzunehmen. Aber das wirst du, bin ich mir sicher, schließlich will ich doch bald mit dir nach Hombroich! Liebste Grüße Ghislana

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  24. Also, es ist toll und verblüffend, dass du nach so kurzer Zeit bereits ohne Gehstützen laufen darfst und kannst! Vorsichtig ist man ja ganz automatisch, weil die Unsicherheit einfach noch groß ist. Aber auch die Unsicherheit wirst du irgendwann einmal ablegen können, bei mir hat es fast 2 Jahre gedauert, und es war nur ein blöder Knöchelbruch. Jetzt muss ich über gar nichts mehr nachdenken.
    Am meisten bist du doch sicher froh, endlich schmerzfrei zu sein, oder?
    Liebe Grüße Ulrike

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  25. Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung. Ein bisschen Angst schützt auch, kann also nicht schaden. Hört sich logisch an, dass die Krüken andere sensibilisieren besser aufzupassen. Ich drücke die Daumen, dass du die Zeit bis zum 18. Oktober gut überstehst.
    LG
    Astrid

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  26. Oh liebe Astrid, das kenn ich. Ich weiss nicht mehr, wie lange ich mit einem unsichtbaren don't touch me on THIS side-Radius durch die Welt gelaufen bin. Ich bin viel mit dem Rad unterwegs. Stürze sind immer begleitet mit der innigen Bitte "nicht auf Rechts!". Feldenkrais, was ich seit Jahren mache, was mir sehr hilft, ist auf der rechten Seite auch nach 5 Jahren schmerzhaft. Auf dem Narbengewebe rumrollen tut einfach weh! Im Bett drei Kissen, damit immer eins greifbar ist, um beim Liegen auf der linken Seite das rechte Knie hoch genug zu packen. Andererseits tanze ich wieder, habe auch hin und wieder Yoga gemacht, aber ich passe auf die Luxationsprophylaxe heute noch auf - nicht (zu sehr) über die Mitte nach links.... Die Angst ist weniger geworden, nach dem letzten Radunfall okay, wieder mehr (grr) aber sie begleitet mich. Nicht ständig mords präsent aber in kniffligen Situationen gehen meine inneren Warnlampen "Hüfte, Achtung" gleich an. Sagen wir mal so, die Angst weicht mit den Jahren, aber Wachsamkeit bleibt. Ich kann Dich gut verstehn! Da ist die Krücke ein deutliches Zeichen an Mitmenschen "Obacht", frau kann ja nicht ständig mit dem Ruf "passt auf meine operierte Seite auf" durch die Gegend wandern. Was auch nicht immer hilft... ich weiss noch, wie ich zweieinhalb Wochen nach der OP Bus Fahren musste mit den Krücken und der Busfahrer anfuhr, sehr ruppig, ehe ich saß - herrje, hab ich den angebellt. Lach. In diesem Sinne gute krücken, frohes Gehen, starke Nerven. Alles liebe, Eva

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

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