Donnerstag, 8. Dezember 2016

Great Women # 83: Camille Claudel


1988/89 schaffte ein Kinofilm von Bruno Nyttens, dass die breite Öffentlichkeit mit einer längst vergessenen Künstlerin, verkörpert durch die schöne Isabel Adjani, bekannt wurde: Camille Claudel. Es war eine fulminante Wiederkehr und - ganz im Geist jener Tage weiblichen Aufbruchs - die Bildhauerin wurde zum Idol selbstbewusster, leidenschaftlicher, lebendiger Frauen, die ihren Traum leben wollen, ohne die strikten Rollenmuster, die bis dahin immer noch wirksam waren.


Heute können wir ihren 152. Geburtstag begehen - deshalb ist mein 83. Beitrag in dieser Reihe ihr gewidmet.

Camille Claudel erblickt also am 8. Dezember 1864 in Fère-en-Tardenois ( Region Hauts-de-France ) als zweites Kind des Louis-Prosper Claudel, eines Finanzbeamten, und seiner Ehefrau Louise-Athanaïse Cerveaux das Licht der Welt. Im Jahr zuvor hat die Mutter bereits einen Sohn geboren, der wenige Tage nach der Geburt stirbt. Die Mutter ist enttäuscht, dass dieser Säugling nur ein Mädchen ist, weint zuerst heftig und spricht dann nie mehr darüber. ( Später wird als Grund für ihr schwieriges Verhältnis zur Tochter angesehen, dass sie selbst als Vierjährige die Mutter verloren hat. )

Camille rechts mit der Puppe ( ca. 1870 )
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Zwei Jahre nach Camille kommt die Schwester Louise zur Welt und weitere zwei Jahre später Paul, der später ein bekannter Dichter sein wird. Die wichtigsten Jahre ihrer Kindheit verbringt Camille in Villeneuve-sur-Fere in der Champagne, wo die Claudels  als "bessere Leute" gelten ( was sie ebenso sehen ). Später wird Vater Claudel nach Bar-le-Duc versetzt, wo Camille die öffentliche Schule besucht, bis die Kinder der Familie einen Hauslehrer erhalten. 
Vierzehnjährig
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Schon als Zwölfjährige äußert sie den Wunsch, Bildhauerin zu werden, was der Vater durchaus unterstützt. Bestätigt wird er durch die Bildhauer Paul Dubois und Alfred Boucher die im nächsten Wohnort der Familie, Nogent-sur-Seine, tätig sind und die Werke des Mädchens positiv würdigen.

1880
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Camilles Vater richtet der Familie eine Wohnung am Montparnasse ein, und die Tochter kann mit 17 Jahren in Paris die "Académie Colarossi" ( da die Kunstakademie Frauen verschlossen ist ) besuchen und sich mit anderen Frauen bald ein Atelier teilen.

Zur Korrektur taucht wöchentlich im Atelier Alfred Boucher auf. Als dieser aber 1883 den "Prix de Rome" gewinnt, bittet er seinen Freund Auguste Rodin, nach seinen Schülerinnen zu schauen. 

Camille ist längst keine Anfängerin mehr, als Rodin die Aufgabe als Lehrer im Atelier der Bildhauerinnen übernimmt, und der 24 Jahre Ältere ein sehr bekannter, heftig umstrittener Bildhauer, der wie kein anderer die Vorstellungen von der Bildhauerei seiner Zeit beeinflussen und verändern wird. Ihn umgibt außerdem immer ein Hauch von Skandal, da er seine öffentlichen Denkmalsaufträge nie in der von ihm erwarteten Ausführung erledigt und zudem Aktdarstellungen von unverhüllt erotischer Ausstrahlung anfertigt.

Von seiner jungen Schülerin, an deren außergewöhnlichem Talent er keinen Zweifel hegt, ist er fasziniert und spricht von ihr als "diese geniale Frau (das Wort ist nicht zu stark)". 1884 modelliert er eine erste Porträtbüste von Camille.

1887
mit Jessie Lipscomp rechts
Im Jahre 1885 stellt Camille zum ersten Mal ihre Werke aus. Es ist auch das Jahr, in dem sie von Rodins Angebot Gebrauch macht, zusammen mit  Jessie Lipscomb in seinem Atelier als Werkstattgehilfinnen zu arbeiten. Sie hilft, solche Stücke zu vervollständigen wie "Die Bürger von Calais" (1884-86)  und  "Das Höllentor"  (1885).

"Ein schweigsames und fleißiges junges Mädchen, das sich von allen Müßiggängern fernhält und den Ton knetet und formt", charakterisiert sie der Pariser Kunstkritiker Mathias Morhardt, der sie bei Rodin kennenlernt.

Noch lieber als mit Ton arbeitet sie in Marmor, doch dieses Material kann sie sich nur für kleine Formate leisten. Im Atelier Rodin bekommt sie hingegen großzügigere Möglichkeiten, was Material, Modelle, Anleitung anbelangt. So lässt sich vielleicht auch erklären, dass sie und Jessie akzeptieren, keine regelmäßige Bezahlung zu erhalten.

Sie zahlt auch noch einen weit höheren Preis für diese Chancen, nämlich mit der totalen, intensiven Vereinnahmung ihrer Person, ihrer Arbeitskraft und ihrer Inspiration für Rodins ureigene Projekte. Das geht so weit, dass bis heute ihr tatsächlicher Anteil an Werken Rodins nicht zu klären ist. Fakt ist allerdings, dass Camille Entwürfe in Marmor überträgt, für einzelne Figuren Hände und Füße gestaltet, Modell sitzt, und vor allem Rodins wichtigste Kritikerin ist.

Anlässlich der Pariser Kunstausstellung im Frühjahr 1888 zeichnet die Jury Camille Claudel für ihre realistische Tonfigurengruppe "Sakuntala" mit einer "mention honorable" aus. Daraufhin wird ihre Arbeit auch in allen wichtigen Kunstzeitschriften gelobt. Wegen des Erfolgs möchte die Dreiundzwanzigjährige ihre Skulptur in Carraramarmor hauen. Die Anstrengung scheut sie ebenso wenig wie die handwerkliche Herausforderung. Einen Block in den dafür erforderlichen Ausmaßen kann sie sich zwar nicht leisten, aber sie hofft, einen staatlichen Auftrag für die Ausführung der Figurengruppe zu bekommen.

Sakuntala oder Die Hingabe
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Bis dahin ist es Camille geglückt, ihre und die davon so differente Lebenswelt Rodins voneinander getrennt in einem prekären Gleichgewicht zu halten: Sie wohnt nach wie vor mit Mutter und Geschwistern in der gutbürgerlichen Umgebung des Boulevard de Port-Royal und arbeitet tagsüber im Atelier des Bildhauers. Als der ein neues mietet und Camille vorschlägt, es mitzubenutzen, gibt sie das ihre in der Rue Notre-Dame-des-Champs auf, welches sie seit jungen Jahren mit anderen Künstlerinnen geteilt hat. In der Nähe seiner neuen Werkstatt mietet Rodin 1889 auch eine alte Villa, die "Folie Lepreste de Neubourg".

Camilles Eltern und Geschwister wissen nichts von ihrem bereits sieben Jahre dauernden Liebesverhältnis mit Rodin. Sie nehmen vielmehr an, dass Rose Beuret, Mutter seines Sohnes, auch seine Ehefrau ist. 1889 laden sie das "Ehepaar" zusammen mit Camille in ihre Sommerfrische nach Villeneuve-sur-Fère ein. Eine etwas bizarre Situation, da auch Rose nichts von der Beziehung zwischen Rodin & Camille weiß.

1889
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Bald darauf reist der Bildhauer mit der Geliebten in die Pyrenäen, und ihre Eltern erfahren durch Zufall davon. Schlagartig wird ihnen bewusst, was Sache ist. Erzürnt über die Schande bricht die Mutter mit der Tochter. Noch härter trifft aber Camille, dass auch der Vater die moralische Entrüstung teilt. ( Der Skandal bleibt auch Rose Beuret nicht verborgen, und Rodin kann sie nur mit viel Mühe besänftigen. )

Camille verlässt nun das Elternhaus & zieht an den Boulevard d'Italie. Doch durch ihr Zerwürfnis mit den Eltern verliert sie ihren emotionalen und materiellen Halt. Und ihr Traum, sie könne auf Dauer das Leben einer Tochter aus gutbürgerlichem Haus mit einer Arbeit als Bildhauerin vereinbaren, hat sich, da offensichtlich nicht lebbar, in Luft aufgelöst.

Wie lange die enge Arbeits- und Lebensgemeinschaft danach noch andauert, ist nicht genau zu datieren. Es ist nicht belegt, wann Camille endgültig das gemeinsame Atelier verlässt: Ob 1890, 1892 oder erst 1893.

Dass sich die Künstlerin ihrer doppelt ungesicherten Lage schon früh bewusst gewesen ist, beweist die Tatsache, dass sie bereits im Oktober 1886 eine Art Vertrag mit Rodin aufgesetzt hat, in dem beide ihre jeweiligen Rechte und Pflichten festgelegt haben. Dazu gehört, dass der Bildhauer neben ihr keine anderen Schülerinnen aufnimmt, sich bei "einflussreichen Freunden" und Ausstellungen für sie einsetzt, mit ihr eine sechsmonatige Reise macht, die "der Beginn einer unauflösbaren Beziehung, wonach Mlle Camille meine Frau sein wird" sein soll. Beziehungen zu anderen Frauen, auch zu Modellen, haben zu unterbleiben. Camille versichert als Gegenleistung, bis in den Mai in Paris zu bleiben und Rodin viermal im Monat in ihrem Atelier zu empfangen.

Aber später wird das Verhältnis zu Rodin immer diffiziler: Der Bildhauer fühlt sich an Rose Beuret, der Gefährtin der erbärmlichen frühen Jahre gebunden, und der inzwischen Fünfzigjährige zieht auch immer mehr die ruhige Häuslichkeit der stürmischen Leidenschaft seiner jungen Geliebten vor. ( Sie selbst hat in jenen Tagen eine kurze Affäre mit dem Komponisten Claude Debussy. )

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"Der Vertragsbruch Rodins zerstört dieses Arrangement eines wechselseitigen Gebens und Nehmens und damit, aus der Sicht der Künstlerin, ihr Lebenskonzept," schreibt Andrea Schweers hier.

Außerdem wünscht sich Camille nun auch mehr Unabhängigkeit zur Entfaltung ihres künstlerischen Könnens: Indem sie sich nach und nach beruflich & persönlich von Rodin löst, entringt sie diesem langen, schmerzlichen Prozess tatsächlich ihre bedeutendsten Werke. Ihrer Arbeit tut der emanzipatorische Schritt also gut: 1892 kann sie die schon vier Jahre vorher entstandene Büste ihres ehemaligen Geliebten endlich im Pariser Salon ausstellen.

1893 reüssiert sie dann an gleicher Stelle mit dem "Walzer", der extrem ins Asymmetrische gezogenen, von wehenden Stoffen umhüllten Darstellung eines tanzenden Paares. Gleichzeitig zeigt sie die Skulptur der "Clotho", ein halblebensgroßesr Akt einer ausgemergelten alten Frau.

Diese Arbeiten - wie auch die spätere Dreiergruppe "Das reife Alter" - gehen weit über die naturalistische Darstellungsweise Rodins hinaus und zeigen viel von Camilles Auseinandersetzung mit den großen Fragen des menschlichen Daseins – Erotik, Liebe, Alter, Verfall und Tod.

"Clotho" (1893), "Das reife Alter" ( zweite Fassung von 1898 ), "Der Walzer" (1893)



Noch eine gewisse Zeit hält Rodin den Kontakt mit Camille per Brief aufrecht & vermittelt ihr Beziehungen zu Kritikern und Privatkunden. Doch 1898 bricht sie alle Brücken zu ihm ab, auch, weil die berufliche Nähe zu ihm ihr mehr schadet als nützt. Kunstkritiker loben sie zumeist, kommen aber nie ohne den Verweis auf ihren "Lehrer" aus, stempeln sie als exquisite Schülerin ab, die die Ideen des Meisters mit dem "Sinn für das Dekorative" ergänzt oder unterstellen, sie profitiere von seinen Ideen. Im Gegensatz zu Rodin lässt sich das Lob der Kunstkritik  auch nicht in materielle Erfolge ummünzen: In Aussicht gestellte Aufträge werden zurückgenommen. Alsbald vermutet Camille dahinter Intrigen des einstigen Partners.

La vague oder Les baigneuses ( 1893-1895 )
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Finanziell und emotional steckt sie in jener Zeit in einer tiefen Krise: 1898 muss sie den Boulevard d’Italie verlassen und erst in die Rue de Turenne 63, dann 1899 an den Quai Bourbon 19 in eine düstere, heruntergekommene und vollgestopfte Zwei-Zimmer-Wohnung ziehen ( wo sie bis 1913 bleiben wird ). Auch äußerlich verändert sie sich stark. Zusätzlich setzt ihr zu, dass ihre "Clotho", die Rodin mit einer Gruppe von Künstlern gekauft hat, um sie einem Museum zu übereignen, ( bis heute ungeklärt ) in seinem Besitz verschwindet und als verschollen gilt.

Um 1900 wird Rodin der international berühmte und gefeierte Staatskünstler, während Camille immer wieder Ablehnungen bei öffentlichen Ausschreibungen erfährt. Ein Glück in jener Zeit ist die Begegnung mit Eugène Blot, einem Kunsthändler, der einige ihrer Arbeiten in höherer Auflage in Bronze gießen lässt. Finanzielle Sorgen bedrängen sie aber immer mehr. Und darunter leidet auch die Qualität ihrer Kunst und sie verlegt sich auf einen eher traditionellen, klassizistischen Stil oder produziert dekorative Kleinplastik, die sie besser zu verkaufen hofft.

1905
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Um 1905 werden Symptome einer psychischen Erkrankung immer deutlicher. Von da an zerstört sie systematisch jeden Sommer einen Großteil ihrer Werke. Ihr Bruder und zwei befreundete Ehepaare, mit denen sie eine Reise in die Pyrenäen macht, finden ihren Zustand besorgniserregend.

Henry Asselin, ein Journalist, der sie in ihrem Atelier mehrfach aufsucht, schreibt über sie: "Das Leben hatte sie gezeichnet, gnadenlos entstellt. Die extreme Vernachlässigung ihrer Kleidung und ihres Auftretens, das völlige Fehlen von Eitelkeit, ein matter, welker Teint, vorzeitige Falten, unterstrichen eine Art von physischem Verfall…"

Sie wird immer misstrauischer, und ihr Verfolgungswahn spitzt sich immer mehr auf den ehemaligen Geliebten zu, beschuldigt ihn des Plagiats und einer Verschwörung. Sie macht sich durch unflätige Briefe an die Behörden & private Käufern immer unbeliebter und lebt in dem Wahn, man wolle sie vergiften.

1929/30
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Der Vater, Camilles letzter heimlicher Unterstützer & Halt, stirbt am 2. März 1913. Doch die Nachricht erreicht sie nicht und sie fehlt daher auf der Beerdigung. Ihre Mutter und ihr Bruder Paul Claudel lassen sie eine Woche danach gegen ihren Willen und Widerstand in eine psychiatrische Anstalt in Neuilly-sur-Marne bringen.

Später kommt sie in eine Einrichtung in der Nähe von Avignon. Noch 30 Jahre lebt sie dort, ohne je wieder zu zeichnen oder zu modellieren. Einzig ihr Bruder Paul, von Schuldgefühlen geplagt, besucht sie dort.

"Die Abneigung, mit der die Mutter der erfolgreichen, emanzipierten Tochter begegnete, und die genante Scheu, die der berühmte, so honorige Bruder Paul Claudel wie einen Sargdeckel über ihre Existenz stülpte, bedrücken zutiefst. Auf ihre verzweifelten Hilferufe antwortet niemand. Auch der Brief an den Bruder bleibt unbeantwortet: 'Was mich betrifft, so bin ich über den Fortgang meines Lebens hier so verzweifelt, dass ich nicht mehr ein menschliches Wesen bin. Ich habe nicht all das getan, was ich getan habe, um namenlos in einem Irrenhaus zu enden, ich habe Besseres verdient.'", zitiert der Kunsthistoriker Werner Spies 2008 hier. Paul Claudel also, Mitglied der Académie française und mit dem Großkreuz der Ehrenlegion dekorierter Vorzeigeautor, lässt sich nicht berühren...

Inschrift: Als Hommage
für die Werke  Camille Claudels, Bildhauerin,
verstorben auf diesem Gelände.




Camille stirbt schließlich am 19. Oktober 1943 in Montdevergues (Département Vaucluse) mit 79 Jahren an einem Schlaganfall als Folge der kriegsbedingten schlechten Versorgung und wird anonym auf dem Friedhof der Anstalt beerdigt. Kein Grabstein erinnerte lange, lange an die begabte Bildhauerin, kein persönlicher Nachlass.

Es hat auch lange gedauert, bis Camille Claudel in der Kunstgeschichtsschreibung den Platz bekommen hat, der ihr kraft ihrer einmaligen Werke zusteht. Eine erste Ausstellung, 1951 im Musée Rodin, blieb, im Unterschied zu einer Retrospektive im Jahre 1984, noch ohne jegliche Resonanz. Der Film hat dann noch mehr zur Publizität beigetragen. Und sicherlich auch, dass sich die Einstellungen derart gewandelt haben, dass man eine Künstlerin, die die Konventionen ihrer Zeit gesprengt hat, grenzenlos bewundert...






22 Kommentare:

  1. Guten Morgen Astrid,
    über Rodin, den ein Kollege von mir sehr verehrt hat, bin ich in den 80er Jahren zu Camille Claudel gekommen.

    Lange habe nicht viel über diese großartige Künstlerin erfahren können. Als dann Anne Delbee 1994 "Der Kuss" herausbrachte, war ich richtig glücklich. Im Glasperlenspiel in Asperg habe ich auch ein Theaterstück vor einiger Zeit gesehen.

    Eine großartige Frau und Anne Delbee hat ihr ja auch ein tolles Denkmal gesetzt und diese Frau ein wenig wieder an die Öffentlichkeit gebracht.

    Vielen Dank für den Beitrag

    Lieben Gruß Eva

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  2. Der Film hat mich damals sehr beeindruckt und er führte auch dazu, dass ich den bisher ausnahmslos verehrten Rodin plötzlich nicht mehr sonderlich mochte.
    Ein wunderbares Portrait.
    Liebe Grüße

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    1. Ah...ich hab da ein ähnliches Erlebnis mit Picasso, allerdings nicht nur nach einem Film, sondern ein paar Büchern mehr. Für mich ist er "verbrannt" und ich kann seine Werke nicht mehr ohne Gedanken an seinen Umgang mit seinen Frauen anschauen...
      Lg

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  3. Oh ja, so meine Welt. Ich hatte einen "Ersatzpapi", er war ein Küstler, ein Maler, und zusammen verehrten wir Rodin und Claudel sehr. Sie brach so herrlich diese fest eingefahrenen Konventionen - ihre Kraft ist beinahe schon erschütternd...
    Vielen Dank für den schönen Post :) Hab einen schönen Tag, die Méa

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    1. Und ich mochte den Film gar nicht - lag aber auch an der Darstellerin...

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  4. Liebe Astrid,
    was mich immer wieder erschüttert ist, dass so viele Künstlerinnen psychisch krank werden und ihnen das private Glück nur kurz gegönnt ist.
    Und wie eigentlich immer bei Deinen Frauen-Portraits bin ich schwer beeindruckt über die Mühe, die Du Dir machst.
    Danke, Margot

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    1. Danke! - Es ist wirklich viel Mühe, für diese Porträts zu recherchieren. Aber in diesem Fall nicht, den ihr Leben ist inzwischen gut erforscht und dokumentiert. Sie ist mir eigentlich auch schon zu prominent, und ich habe sie auch nur ausgewählt, weil sie heute Geburtstag hat.
      LG

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  5. Liebe Astsrid,
    schön, dass du an diese große Frau erinnerst. Sie ist mir Rodin
    eng verbunden. Danke für die immense Arbeit, die du dir immer
    machst.
    Einen guten Donnerstag wünscht dir
    Irmi

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  6. Ene Frau, über die wir schon oft diskutiert haben, wennn es um Chancen von Frauen im künstlerische Bereich geht. Wieviel mehr Kraft diese Frauen aufbringen mußten, um überhaupt das tun zu können, was ihnen die Natur als Vermögen mitgegeben hat.Vom davon-Leben und anerkannt sein, ganz zu schweigen.Ich bin überzeigt davon, dass Details seiner Plastiken( Füße und Hände)von ihr stammen, damit hatte er nämlich Probleme. Wie perfide dann der Geschlechterkampf ablief, wennn es um Anerekennung und Erfolg ging, können wohl auch gut recherchierte Bücher kaum widergeben.Da wundert es nicht, dass Künstlerinnen psychisch krank wurden und damit von der Öffentlichkeit und Familie noch weiter stigmanitisiert waren.
    Camille würde es gut tun zu wissen, wie sehr man sich heute mit ihr beschäftigt und ihren Weg achtet.
    Mit Picasso geht es mir übrigens ganz genauso!
    Danke, viele Grüße, karen

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  7. Wieder ein Beispiel, dass Frauen immer noch ein bisschen "besser" als Männer, noch stärker im psychischen Bereich sein müssen und noch stärkeren (sozialen und wirtschaftlichen) Rückhalt brauchen, um nicht von der Ignoranz, den Vorurteilen, den gesellschaftlichen Widrigkeiten überrollt zu werden.
    Danke für das wunderbare Portrait. Obwohl ich ihr Schicksal kannte, erschütterte es mich aufs Neue.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  8. Ja, auch ich sage Dank.
    Die Frauen, Schwestern, Geliebten...männlicher Genies sind immer so schlecht weggekommen mit ihrer eigenen Begabung.
    Nachdem ich mal im WDR 5 (:-) )vor Jahren eine längere Lesung und und Erörterung über Goethes Briefe an seine Schwester hörte, die vor Herablassung, Verächtlichkeit und Besserwisserei trieften, habe ich auch mit diesem Genie große Schwierigkeiten.
    Und wenn man sich überlegt, dass es dem überwiegenden Teil von uns Frauen weltweit immer noch so geht...Der männliche Glanzwahn sorgt immer noch dafür, dass Frauen nicht zeigen können, was sie können. Und wenn, dann müssen sie mindestens doppelt so gut sein. Viel weiter ist die Welt da noch nicht gekommen....Ich bin so froh, heute und hier leben zu dürfen. Und selbst hier gibt es doch tatsächlich diese Gestrigen( auch Frauen!!!!) die das Rad zurückdrehen wollen. Unfassbar.
    Danke für dieses wieder tolle Frauenportrait, liebe Astrid.
    Hab eine schönen Tag!
    Lieben Lisagruß!

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    1. Ja, Cornelia Goethe ist auch so eine wunderbare verkannte Person. Sigrid Damms Buch über sie hat mich sehr berührt und ich bin wegen ihr extra mal in Emmendingen gewesen. Sie hatte übrigens gestern ihren 166. Geburtstag.
      Je mehr ich mich in dieses Thema vertiefe, umso mehr stelle ich fest, dass es sie immer gab, Frauen, die das leisteten wie die Männer ihrer Zeit. Aber sie werden nie so hochgepreist und geraten dann in Vergessenheit.
      Und du hast recht, wir müssen aufpassen, das wir nicht wieder ins Abseits gedrängt werden...
      LG

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  9. Danke für dieses Porträt, dass mir die Künstlerin näher gebracht hat als alles, was ich bisher - so im Vorbeigehen - von ihr erfuhr. Was für fürchterliche 30 letzte Jahre das gewesen sein müssen. Wenigstens das dürfte heute in Europa nicht mehr möglich sein, hoffe ich jedenfalls. Hab Dank für dein Lesen und Schauen und Reisen für diese Frauen und für uns. Herzlich Ghislana

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  10. Wie auch die vielen Beiträge zuvor, habe ich wieder mit großem Interesse gelesen.Zu Camille Claudel bin ich über Barbara Krauses Buch "Ein Leben in Stein"gekommen.Auch wenn ihr Leben dort sicher sehr frei erzählt wird, war ich sehr beeindruckt.
    Herzlichen Dank Claudia

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  11. Hallo liebe Astrid,
    dieses Portrait stimmt mich so traurig und auch die Kommentare, die Bezugnehmen auf andere Künstler und ihr Frauenbild. Es ist so ungeheuer armselig und verachtungswürdig, wie mit Frauen umgegangen wird. Hoffen wir, dass es in der nächsten Zukunft nicht noch schlimmer wird, als wir alle befürchten! Es ist wie immer sehr mitziehend geschrieben! Danke dafür!
    Gros bisou
    Sandra

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  12. Das berührt zutiefst.... als Künstlerin kannte ich sie, dass sie so endetet wusste ich nicht.... wie furchtbar!
    Danke für dieses Portrait liebe Astrid! ♥
    Gute Nacht
    Christel

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  13. Wow, was für ein Leben.
    Es ist so sagenhaft traurig, wie sie dann endete ...
    Liebe Grüße Urte

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  14. Es ist wirklich traurig, wie so viele Frauen aus jener Zeit so wenig gewürdigt worden sind. Das Schicksal von Camille Claudel ist besonders traurig. Wie furchtbar diese letzten Jahre gewesen sein müssen!
    Grüßle
    Ursel

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  15. ich weiss nicht mehr, ob ich zuerst den film gesehen habe oder zuerst ihre biografie im ersten band der suhrkamp-reihe wahnsinnsfrauen gelesen habe (3 bände stehen bei mir im bücherregal, und alle schicksale sind nicht schön...), jedenfalls fing ich ab da an die ausschliesslichkeit der großen männlichen künstler zu hinterfragen, und rodin war beschädigt. und dass eine frau mit dieser künstlerischen aussagekraft durch ihre institutionalisierung genau dessen beraubt wird und 30 jahre (!) ohne weiterlebt ist schlicht furchtbar. danke, astrid, für ein weiteres tolles frauenporträt. lg heike

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  16. ein sehr erschütternder Lebenslauf..
    leider passiert es viel zu oft dass Frauen so kämpfen müssen..

    liebe Grüße
    Rosi

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  17. die geschichte von camille claudel hat mich - als ich vor vielen jahren das erste mal "den kuss" las - total angerührt. und wütend gemacht. über so viel männliche ignoranz und selbstherrlichkeit. in vergessenheit war mir allerdings geraten, dass sich camilles familie so schäbig benommen hat. ich werde das buch noch einmal lesen.
    lieben gruß, mano

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  18. Wieder eine wunderbare Recherche von dir über eine so große Künstlerin, im Schatten eines Mannes. Vor Jahren hatte ich ein Buch über Camille Claudel gelesen... ich werde es noch einmal heraus suchen.
    Lieben Gruß von Ulrike

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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