Dienstag, 1. März 2016

Die Werkbundsiedlung Neubühl in Zürich



Hier habe ich einmal einen ausführlichen Post über DAS typische Schweizerhaus geschrieben. Heute will ich einmal aufmerksam machen auf eine Schweizer Siedlung im Stil der Moderne - des sog. Neuen Bauens - die Anfang der Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts auf einem Endmoränenhügel oberhalb des Zürcher Stadtteils Wollishofen von der Genossenschaft Neubühl erbaut worden ist:























Wir haben anlässlich unseres Zürichbesuches die Gästewohnung der Genossenschaft angemietet und dort inmitten "Moderner Klassiker" der Schweizer Möbelgeschichte ein paar Tage verbracht:



Der bekannte Schweizer Architekt & Künstler Max Bill, einst am Bauhaus ausgebildet, war an den Vorbereitungen für die Entwicklung der Siedlung beteiligt. Sein Ulmer Hocker und der Dreirundtisch gehören übrigens zur Ausstattung der Gästewohnung. Der geniale Ess-Teetisch stammt von Jürg Bally (1951) und zwei Moser Fauteuils ( 1930 ) und das Roth Bett ( 1927 ) ergänzen die Ausstattung, zu der auch immer zahlreiche Einbauten aus Holz gehören & ein wunderbar duftender Linoleumboden. 
Auch die Küche in der Gästewohnung stammt aus der Entstehungszeit der Siedlung und ist so aufgearbeitet, dass sie modernen Anforderungen entspricht.
Zur Beleuchtung standen diverse Lampen zur Verfügung, die hauptsächlich von der Firma Baltensweiler stammten und uns mit modernem Schweizer Lichtdesign bekannt machten.


Wer mehr über diese Häuser mit enormer Lebensqualität für ihre Bewohner wissen möchte ( und auch, wie man die Wohnung mieten kann ), der sei auf den Internetauftritt der Genossenschaft verwiesen. Dort kann man auch viel über die Geschichte der Siedlung erfahren und wie über die Jahre versucht worden ist, Natur & Architektur zu erhalten. 

"Schön ist ein Haus, das gestattet, in Berührung mit Himmel und Baumkronen zu leben", schrieb seinerzeit der Architekturkritiker Sigfried Giedion in der Neuen Züricher Zeitung. Das ist in dieser Siedlung einfach gelungen...



20 Kommentare:

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    1. Sozusagen! Und es gibt auch Häuser in der Siedlung im annähernden Originalzustand, die man unter bestimmten Bedingungen besichtigen kann. Für Architekturinteressierte sicher aufschlussreich.
      Glg

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  2. Es ist Allgemeinbildung bei Dir zu lesen und Reiseanregung und... und...und!
    Hab einen schönen Tag, herzlich Pippa

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  3. Unglaublich, dass diese Häuser schon fast 100 Jahre alt sind. Sie sehen noch heute modern aus und sind viel ansprechender als manche Siedlung, die heute neu gebaut wird. Sicherlich ein gelungener Aufenthalt!

    Du hast an deinem Blogdesign gefeilt - ich mag das sehr! Deine neuen Farben gefallen mir und das aufegräumte sowieso.

    Die nächste Monatscollage wird eine ganz andere als diese, lass dich überraschen ;-)

    Lass uns endlich diese lästige Erkältung zum Teufel jagen - sie ist mehr als unerwünscht!

    Hab einen schönen Tag ... ich schicke dir Sonne und liebe Grüße, Frauke

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  4. Eine schöne Unterkunft habt Ihr Euch in Zürich gesucht. Eine Weile in solch einem Haus zu wohnen, würde mir auch gefallen.
    Lieben Gruß
    Katala

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  5. Danke für die Vorstellung! Man lernt doch immer wieder dazu.

    Greetings & Love
    Ines

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  6. Wunderbar, geht doch... ;-). Danke fürs Dazulernen, wieder mal. (Gestern kam ich an einem neuen Wohngrundstück vorbei, das seine ca. 150 m Zaun komplett mit Thuja abdichtet, grrrrrrr.) So, die Waschmaschine schreit... Lieben Gruß Ghislana

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  7. Man lernt wirklich nie aus liebe Astrid... mein Stil ist es ja überhaupt nicht...lach
    Ganz liebe Grüße und einen schönen Dienstag ♥
    Christel

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    1. Meiner auch nicht. Und trotzdem kann ich die Schönheit der einzelnen Möbelstücke sehen & genießen. Ist ja in den Blogs auch so, dass es Minimalisten gibt, die vielleicht nur in Weiß leben, und solche die quietschebunt mit Retromobiliar leben. Schaue ich mir gerne an, ohne dass ich es nachmachen muss.
      LG

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  8. Schön, dass so eine Siedlung erhalten und bewohnt wird und dass man sich daran erfreuen kann, sogar als Gast. Tolle Sache.
    LG, Ingrid

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  9. Himmel und Baumkronen - ja! Das ist schon mal ein großes Stück am Weg zum Wohlfühlfaktor!

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  10. Wirkt sehr streng diese Wohnsiedlung. (Bauhaus)
    Aber vielleicht fehlen mir auch nur Blätter an den Bäumen und Menschen in den Gärten.

    ♥ Franka

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    1. Die Architektur ist sehr rechtwinklig, eben vom Bauhaus beeinflusst, richtig, aber ausgesprochen durchdacht und funktional. Und die Gärten dazwischen sowie die Vorgärten an den Wegen zu den Häusern sind ganz bezaubernd bepflanzt ( es gibt da Vorschriften, was angepflanzt werden darf, also wird sich keiner hinter Thujahecken verstecken können ), und das soziale Miteinander ist einfach klasse. Solche Aspekte betont die Genossenschaft und ihre Vorstellungen finde ich vorbildlich & demokratisch & sehr sozial.
      Unsere Zürcher fühlen sich überaus wohl dort, obwohl anfangs sehr skeptisch...
      LG

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  11. Ich hätte auch nicht gedacht, dass diese Siedlung schon so alt ist! Was in den letzten Jahren mir in der Schweiz als moderne Architektur begegnet ist, fand ich eher gruselig. Dann lieber in das feine alte Holzhaus.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Die Architektur in der Schweiz ist so uneinheitlich wie bei uns eben auch. Man findet schöne alte Gebäude neben hässlichen Funktionsbauten der letzten 50 Jahre, tolle neue Architektur neben langweiligen Siedlungsbauten für die Leute, die sich nur so was leisten können.
      Das Wohlfühlen unserer Zürcher in dieser Siedlung spricht einfach für sich.
      Und ich habe es genossen, einmal in einer ganz anderen Umgebung zu nächtigen als bei mir zu Hause oder in den üblichen Hotelketten.
      LG

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  12. Ab in die Schweiz, ich habe es noch nicht mal nach Stuttgart geschafft. Deine mitgebrachten Eindrücke sind schön, was war das für eine neue tolle Zeit. Ich finde es klasse, dass man an Ort und Stelle übernachten kann, das macht den Besuch der Siedlung noch viel einzigartiger.
    Jetzt rate mal, was für einen Bodenbelag ich in meinen Haus verlegt habe? Genau, einen wunderbar riechenden Linoleumboden.

    Herzliche Grüße

    Cora

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    1. Wie schön! Ich habe festgestellt, wie gerne ich ihn mag, denn es gab ihn früher in Schulen und dort wurden manchmal die Böden zusammen mit Fichtennadeln gefegt - noch so ein tolles olfaktorisches Erlebnis!
      Welche Farbe hast du denn?
      GLG

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  13. Und es ist eine Stilrichtung die nie an Modernität verliert, schöner Beitrag.
    Herzliche Grüße zu Dir und einen schönen Abend liebe Astrid,
    Kebo

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  14. Interessanter Beitrag...und sehr nett, dass man sich dort vorübergehend einquartieren kann! LG Lotta.

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  15. ich bin für ein generelles thujaverbot!!
    sollte ich jemals nach zürich kommen, werde ich dort übernachten!!
    liebe grüße, mano

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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